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Kus der Heimat und -em Sachjemanö Glashütte. Ihr 77 jähriges Bestehen begin« am Sonntag im Hotel „Stadt Dresden" Re Ariegerl«imemüschoft Glashütte u. U. Die Musik leisteten Mitglieder der Wilsdruffer Stadtkopelle. KameradfchafkSführer Richard Reichet- roieS auf die Pflichten der Mitglieder im Bezug auf die Pflege des ScheidenschiestenS hin-, gab oekann-t, dah die Kameradschaft bet dem SammelergedniS für die Kyffhäufer-Waisenheime a-n- dritter Stelle stehe und gedachte der verstorbenen Kameraden Hermann Dietrich, Hermann Roitzsch und Hermann- Stiebitz. Ehrend gedachte der Kameradschafts- sührcr auch der im Weltkriege Gefallenen und des- Feldherrn Ludendorff. Anschließend an diesen ersten- Akk bot man- ein alle gorisches, gn den- Weltkrieg sinn-voll erinnerndes Bild, wozu «ine Dichtung eindrucksvoll gesprochen- wurde. Kreisführer Bellmann, Freital, zeichnete später Paul Richter, Ernst Günther und Wil helm Fischer für 50 jährige Mitgliedschaft, Otto Miersch für 40- jährige und Paul Kaltofen- für 25 jährige Mitgliedschaft ans. Nach einer Pause wurde ein fünsaktigeS Schauspiel aufgeführt/ dem Tanz folgte. Glashütte. 5m Auftrage des Bolksbildungswerkes sprach am Dienstagabend im Sonnensaal Pg. Keil-, Dippoldiswalde, über den Bierjahresplan. Wir berichteten- in der Dienstag-Nummer darüber ausführlich unter Dippoldiswalde, wo am Montag der selbe Vortrag gehalten wurde. Recht aufschlußreich waren nach der Pause seine Ausführungen über Zweck, Aufbau und Wirkungs kreis des Volksbildungswerkes. Er machte die verschiedensten Vorschläge, die VolkSbildungsarbeik lebendig zu gestalten, weiteste Kreise für diese Arbeit zu interessieren und ferner über die Art der Belehrung und Gliederung, des Stoffes. Den Vortragsabend umrahmten Quartetlgesänge, oargebolen vom Doppelquartett des Männergesangvereins „Sängerverein-igung". Mittweida. Nach fast 50 jähriger Einsatzbereitschaft für die Allgemeinheit trat Branddirektor Kunze freiwillig von seinem Amte zurück. Für die geleistete uneigennützige Ar beit wurde der aus dem Amte Scheidende zum Ehrenbrand direktor der Stadt Mittweida ernannt. Holzfchniherschau in Chemnitz Die Stadt Chemnitz har eine große Anzahl der schon sten auf der Feierohmd-Schau in Schwarzenberg gezeig ten und künstlerisch hochwertigen Holzschnitzereien für die Stadt Chemnitz erw'orben. Damit soll eine bleibende ein zigartige Schau heimatlicher Schätze geschaffen werben. Der Ankauf bezweckt außerdem die ideelle und man-r.-lls Unterstützung der Erzgebirgsschnitzer Schifferprüfungcu. Die diesjährigen Schifserprüfungen werden in Dresden in der Woche vom 7. bis 10. Februar abgehalten. Der genaue Zeitpunkt wird den zur Prüfung ,u- gelassenen Schiffern noch bctannigegcben. Wer die Prüfung als Führer eines Schisses ohne eigene Triebkraft oder eines Floßes ablegen will, hat sich beim Straßen- und Wasserbau- amt zu melden, in dessen Elbebezirk er wohnt. Wer außer- dem die Prüfung als Führer eines Schiffes mit eigener Triebkraft ablegen will, hat sich beim Straßen- und Wasser- bauam» Dresden. Abteilung Elbe, zu melden Beratung der HJ.-Aerzte <Fn Freiberg fand unter der Leitung des Gebiels- arztes der HI. eine Arbeitstagung der sächsischen Bann- ärztc mit ihren Mitarbeitern, den BDM.-Aerztinnen, HI.-Zahnärzten, -Apothekern, -Oberfeldscheren und -Nn- falldwnstführerinnen, statt. Damit der HI.-Arzt auch sach kundiger Berater in Fragen der Leibesübungen sein kann, wurde der Grundsatz aufgestellt, daß alle HJ.-Aerzte und Acrztinnen einen sportärztlichen Lehrgang durchmachen müssen, der in Bad Elster durchgeführt wird Es geht aufwärts mit den Schullandheimen Auf der Gautagung des Sachgebietes „Schulland heim" im NSLB gab Reichs- und Gausachbearbeiter Dr. Nicolai Annaberg, den Bericht über die bisherige Auf wärtsentwicklung der Schullandheimbewegung, die in Sachsen im letzten Jahr 1645 Klassen mit insgesamt 322 000 Uebernachtungen'aufs Land gebracht hat. Für die Zukunft ist eine Erweiterung der wirtschaftlichen Grundlagen und die Errichtung von Landheimen für Volksschulen als die wichtigste Aufgabe bezeichnet wor den. Gemeindcbücherei in Kleingießhübel ^n der Erkenntnis, daß in den Grenzdörfern die Kulturarbeit besonderer Pflege bedarf, wurde in Klein gießhübel, wo schon eine Grenzlandschule besteht, eine von der Kreisfachstelle für Bücherciwesen Dresden ge spendete Grenzlandbücherei der Dorfgemeinschaft zur re gen Benutzung übergebLn. Die Feier war zu einem Hei matabend gestaltet worden. ArbeitSlosenfledlung" ohne Arbeitslose In diesen Tagen besteht die Siedlung am Dahrc- bach in Chemnitz-Heinersdorf fünf Jahre. Damals wur den in dieser Siedlung nur arbeitslose Volksgenossen angesetzt. Heute sind von diesen. 240 Siedlern außer eini gen Saisonarbeitern alle wieder in den Arbeitsprozeß eingegliedert. was in einer Feier der Siedlergemeinschaft recht sinnfällig zum Ausdruck kam. Keine Ausreden mehr Bereits Ende Dezember 1937 wurde in der Tages presse auf die grundsätzliche Stellungnahme des Kam- mergerichtsrates Friedrich vom Reichsjustizminifterium hingewiesen, die besagt, daß der Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst, der duldet, daß seine Ehefrau in jüdischen Geschäften Käufe tätigt, dienststrafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden kann. Entschuldigungen, daß man nicht gewußt habe, daß das betreffende Ge schäft jüdisch sei, werden nicht anerkannt Schaufensterwettbewerb verschoben Rücksicht auf den Winterschlußverkauf, der am ist der Beginn des Schaufensterwett- 13. Februar, auf Dienstag, 12 Uhr, verschoben worden. Damit ^düerigkeisen, die bisher noch einige Volks- nenossen von der Meldung zum Wettbewerb abhietten, d^^tlgt- Die Gauwettbewerbsleitung macht darauf auf- 31' Januar noch Meldungen für den Wettbewerb angenommen werden. Sofortige An meldung 'st aber in jedem Fall erwünscht Sicherheit von voll und Staat Vortrag des Chefs der Sicherheitspolizei Aus Einladung des Reichssührers des Nationalsozialistischen Nechtswahrerbundes, Reichsminister Dr. Hans Frank, sprach im Haus der Deutschen Rcchtsfront der Ches der Sicherheits- , Polizei, ff-Gruppenführcr Heidrich, über die Abwehr der Staatssemde im nationalsozialistischen Staat. tt-Gruppenführer Heidrich schilderte die Bestrebungen und die Tätigkeit der weltanschaulich-politischen Gegner des natio nalsozialistischen Staates und ihrer im Reichsgebiet verbliebe nen Helfer. Er stellte dar, wie das unter der Führung des RetchLfül, rers A und Chefs der Deutschen Polizei zur Einheit zusammen- gefügte Staatsschutzkorps der und Polizei nicht nur mit fester Hand alle Versuche, das deutsche Volk und sein Reich ourcy Zersetzung, Verrat, Sabotage usw. zu schädige», vertun vert, sondern vor allem die Absichten der Gegner und ihre Arbeitsweise rechtzeitig erkennt und ständig überwacht. Er sprach sodann über das Verhältnis zwischen den Ai: gaben der Bereiche des Rechts und den Aufgaben der Polizei und begründete eingehend die vorbeugende Tätigkeit der l Sicherheitspolizei. Schließlich erinnerte er daran, daß die Ver- j »ntworMng für die Sicherheit von Volk und Staat nicht nur I bei den mit der unmittelbaren Abwehr gegnerischer Angriffe ' betrauten Organen liegt, sondern in Gesamthaftung von allen, bie in irgendeiner öffentlichen Funktion tätig sind, getragen wird, woraus sich wiederum die selbstverständliche Pflicht einer oerständnisvollen kameradschaftlichen Zusammenarbeit in der Erfüllung dieser Aufgaben ergibt. O Für manchen Volksgenossen, dem der Sinn dez- großen deutschen Kameradschaft noch immer nicht auf gegangen ist, der seine WHW.-Spende vielleicht noch im mer als lästige Abgabe empfindet, wäre es gut, einmal »in Bündel Briefe durchzulesen, wie sie das Winterhilss- werk immer wieder erhält. Da sind rührende, schlichte nnd unbeholfene Briefe, die von einer unendlichen Dankbarkeit und einem großen Glanben sprechen. Da sind welche, meist namenlose Briefe, die von einem Opferwillen ohnegleichen erzählen. Und da sind wieder andere, die einen sehr nachdenk lich, sehr froh und stolz machen. Wie etwa der Brief ohne Absender und Unterschrift, dem man 80 Schweizer Franken und 1 Dollar entnahm und einen weißen Zettel mit den Worten: „Einer, der etwas gutmachen und wieder ehrlich werden will, fürs Winterhilfswsrk." Für manchen deutschen Menschen lvar es ein weiter Weg, bis er heimgefunden hat in die Volksgemeinschaft, bis er einsehen lernte, daß die selbstsüchtige Einstellung zum Leben, mit der eine liberalistische Weltanschauung unser Volk vergiftet hatte, ihn nur einsam und bettelarm machen konnte, daß es für einen deutschen Menschen kein Glück geben kann, das außerhalb der starken Gemeinschaft seines Volkes liegt. Und wenn er auch spät kommt und sich cinordnet in oiese Gemeinschaft — es ist nie zu spät. JdaBammert-Ulmer. Wie am Schnürchen! . Mittwoch und Donnerstag Großtagc an der Schreibmaschine., Es gib» in jedem Menschenleben Üimbcn. Kurven, die einen bunten Wechsel von Ans- und Abstieg bringen. Jeder weiß! a.us eigener Erfahrung um diese Dinge; denn jeder erlebte es oft genug an sich, dies „beute komm' ich gar nicht von der Stelle" oder „heute geht's wie am Schnürchen". Ein Londoner Bankhaus unterzog sich der Mühe, einmal sestzustellen. an welchen Wochentagen in seinem Betrieb die meisten Tippfehler gemacht würden Es ergab sich mit eindeutiger Klarheit, daß der Montag ein sehr schlechter Tag sür Stenotnpistinnen und sür die Herren an der Schreibmaschine ist Eigentlich müßte man >a annehmen, daß sie Montags schön übers Wochenende ansgeruht an ihre Maschinen kommen. Aber offenbar scheint sv ein Weekend doch anstrengender zn sein, als mancher Chef ahnt! Schlimm ist auch der Freitag, den ja ohnehin viele Menschen sür alle kleinen und großen Unglücksfälle verant- wörtlich machen. Hier tritt aber sehr natürlich die Ermii- dungsturve in Erscheinung. Die wenigsten Fehler wurden Mittwoch und Donnerstag registriert. Die Bank will nun alle wichtigen Arbeiten in der Wochcnmitte erledigen las sen, denn man kann sich denken, daß Tippfehler in einer Bank "»ter Umständen sehr unangenehme Folgen haben. Geschichte aus Briefmarken Die Schwedische Postverwaltung hat kürzlich beschlos sen, während der nächsten Jahre einige Bricfmarkenserien zum Gedächtnis großer Männer der schwedischen Geschichte herauszugeben. Die Briefmarken werden anläßlich der betreffenden Jubiläen und Jahrestage ausgegeben. Die erste Serie erscheint am 29. Januar d.J. zum Gedächtnis des 250. Jahrestages der Geburt Emanuel Swedenborgs, des berühmten schwedischen Gelehrten und Philosophen und Gründers der Swedenborgschen Theologie. Zum 200. Jubiläum der Kgl. Schwedischen Akademie der Wissenschaften werden im nächsten Jahr zwei weitere . Briefmarken folgen, die die Bilder des Botanikers Carl von Linnö, des Gründers der modernen Botanik, oftmals der „Blumenkönig" genannt, und des Chemikers Jöns Jacob Berzelius tragen. Ersterer starb 1778, letzterer 1848. Im Frühjahr wird die Schwedische Postverwattung tveitere Serien besonderer Briefmarken ausgeben irp Zu sammenhang mit der Feier der vor 300 Jahren erfolgten , Gründung der schwedischen Kolonie „Neu Schweden" an der amerikanischen Delawareküste. Hierzu ist auch eine besondere Silbermünze von der Kgl. Schwedischen Münze < geprägt worden, von der eine erste Sendung von 2S000 Stück kürzlich nach Amerika ging. Die Münze im Werte von 2 Kronen trägt auf der einen Seite den Kopf des schwedischen Königs und den Tert „OU81^VV8 V. KKX" nnd auf der Rückseite ein Bild des Schiffs „Calmare Nyckel" und die Worte „NOVäk 8VMIä KUMM". Im ganzen wnrden 500 000 Stück dieser Münzen geprägt MolleMmtallen Wir wollen es nicht leugnen: Es ist schon eine wun- derbare Sache, wenn man hin und wieder mit offenen ! Augen träumen kann. Es braucht ja nicht in der berühm ten „blauen Dämmerstunde" zu sein, bei milder Wand- beleuchtupg, dem sanften Summen des Teekessels und so. Nein, ou schaust aus dein Fenster. Der Himmel ist wie ein tiefblauer See. Schneeweiße Wolken ziehen ihre Bahn. Und in die Wolken starrt dein Blick. Seltsam, was für bizarre Formen und Gestalten das sind! Und wie sich die Wolkenbtlder von Sekunde zu Sekunde verändern! Es ge hört keine große Phantasie dazu, sie zu enträtseln. Da siehst du, schroff, zackig, voll Majestät, einen Rie sen. Es könnte die — Zugspitze sein. Der Zugspitzriese verwandelt sich in eine Kette von Gletschern. Doch die Gletscher der Wolken dehnen sich, strecken sich, bis plötzlich — du lächelst — daraus ein dahinstürmender Löwe ent standen ist, genau sie wie Skandinavien auf der Landkarte aussieht. Und dann, ja, und dann ist auch das vorüber gejagt. Die Wolken drängen sich wieder aneinander, Stück für Stück schließen sie sich zusammen. Nun sind es flaum- fcdcrweichc Betten oder Unmengen von Schaum, von süßer Schlagsahne. Sie wandern schnell, die Wolken; sie haben es eilig, so, als sei da jemand, der sie verfolgt. Weiter, immer Wetter! Nnd immer wieder neue, schöne und stolze, törichte, groteske Wolkensymphonien! Dein Blick ist trunken von all dem, was dir der Himmel offen- dart. Jetzt — sieht es nicht aus wie eine romantische Thcaterkulisse: eine verwitterte Burg, alte und seltsame Bäume —? Und abermals ballen sich die Wolken zusammen. Plötzlich zerreißt knatternd ein stählernes Etwas diese geheimnisvolle, ferne, von Sonnenlicht umflossene Welt «us Wasscrtröpfchcn: Ein — Flugzeug schießt mitten in sie hinein, sie gleichsam zerschneidend. So bist du mit »inem Male — aus allen Wolken gerissen... BorM beim GeldwMeln Nicht umsonst muß immer wieder ole Mahnung aus gesprochen werden, in Geldsachen recht vorsichtig zu sein. Eine geringe Gedankenlosigkeit, insbesondere beim Geld wechseln, kann leicht schwere Verluste bringen. Niemals sollte man daher derartige Geschäfte mit irgendwelcher Unterhaltung verbinden, weil auf diese Weise am leichteste« die Gedanken abgelenkt werden nnd rin Versehen möglich ist. Vorsicht ist auch deshalb ge böte», weil auf Betrug ausgehende Personen durch aller- hand Tricks, die meist darin bestehen, die das Geld herans- gebendc Person durch Fragen oder allerhand Gespräche oon dem Geldzählen abzulcnken, ihre Opfer immer wie der ün Augenblick um größere Beträge zu begaunern ver stehen. Immer wieder kommt es vor, daß solche unsaube ren Elemente in Geschäften oder bei Privatleuten, wenn Frauen oder Kinder allein anwesend sind, beim Einwech seln oder nach Erhalt des Kleingeldes frech behaupten, init einer größeren Münze bezahlt zu haben. Jeder sollte sich angewöhnen, sowohl beim Empfang wie beim Ausgeben von Geld den Wert der Münze oder des Scheines laut zu nennen. Durch diese Vorsichtsmaß nahme können Irrtümer wie auch betrügerische Machen- schafteu an» besten vermieden werden. Niemals sollte ein Geschäftsmann oder eine Privat person herauszugebendes Kleingeld dicht neben die emp fangene Geldmünze oder Geldnöte legen, weil sonst leicht, namentlich, wenn man durch irgendeinen Umstand vom Geldzählcn abgelenkt wird, von der anderen Seite ver sehentlich oder in unlauterer Absicht das dargereichto Großgeld mit dem Wechselgeld eingestrichen werden kann. Auch mit dem Umstand, daß die Menschen meist das Geld überhaupt nicht genau betrachten, rechnen vielfach die Gauver, die Falschstücke der Vorkriegsmünzen unterzu bringen suchen. Also nicht nur Obacht geben auf rich tiges Abzählen oder Wechseln des Geldes, sondern auch das Geld — Bargeld oder Geldscheine — auf die Echt heit hin prüfen. Man lasse sich also mehr Zeil in Geld sachen, »im sich vor Schaden zu hüten. Brauche um das Brotbaüen Bei der Bedeutung, die das Brot im Haushalt des Menschen hat, ist cs kein Wunder, daß das Backen alsi wichtige Tätigkeit tief in das Bewußtsein des Volkes ein- zing. Im Kinderlied und Kinderspiel wird auch heute noch »ft vom Backen gesungen. In der Volksphantasie werden Aaturvorgänge gern mit dem Backen und Kochen irgend- velcher Mächte in Beziehung gebracht. In dein schönsten »rutschen Volksmärchen, der Geschichte von Hänsel uns 8retel, wird uns von dem Knusperhäuschen der Hexe nnd »em Backofen im Walde erzählt. — Die Hausgeister halfen »ft beim Backen. Der Backofen ist ja ihr Wohnsitz. Der .Nachtjäger" in Schlesien verschenkt Kuchen, die man nicht »blehnen darf; dagegen raubt die „wilde Jagd" mit Vor liebe Brotteig. Auch Tiere spielen in diese Volksvorstellungen hinein: Wenn nach Regen der Nebel aufsteigt oder der Wald raucht, backen die Hasen, manchmal auch die Moosfrauen »der die Hexen Brot oder Kuchen. Das von der Reise »der aus fremdem Hause mitgebrachte Brot heißt bei den »amit Beschenkten mancherorts Hasenbrot. Ueberaus lehr- keich ist der von der Volksphantasie und Volkssprache durch- »eführte Vergleich des Backvorganges mit der Geburt. Träume vom Feuer im Backofen sollten demnach Kinder- jegen bedeuten. „Ungebacken" aussehen heiß» schlecht aus- ,ehen. Wir sprechen von einem frisch- oder neugebackenen Kandidaten. Kränkliche Kinder wurden vielerorts „abge- öacken", indem man sie nach dem Brotbacken in den war men Ofen schob. Bereits im 11. Jahrhundert mußte dieser gefährliche Brauch, verboten werden. Während die Hefe bereite» wird, darf nach oberpfäl- zischem Glanben die Tür nicht geöffnet werden. Den Teig »arf man in Schlesien nicht loben, sonst gerät er nicht. Der Lisch, ans dem die Brote vor dem Backe»» liege», muß rasch