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litber Gemeinschaft zu erholen. Da Mädel aus allen Be rufen in den Lagern Zusammenkommen, lernt ein jedes die Arbeit des andern rennen und achten, und das ist für die Jungarbeiterin ebenso wichtig wie die weltanschau liche Ausrichtung und das Sammeln neuer Kräfte für den Alltag und seine Arbeit. Die Zahl der bisher gemel deten Teilnehmerinnen übersteigt die Tausende. lliegt nur UK 1,1 Sek. über dem Weltrekord des AmiKkaMs Easley. ! 135 ovo «»Meldungen für BreSla«. In der konstituieren ¬ den Arbeitstagung des Groben Ausschusses für daL Turn- und Sportfest in BreSla« 1988 wurde u. a. bekanntgegeben, daß bisher 135000 Voranmeldungen von Teilnehmern aus allen Gauen erfolgt sind. Die Reichsbahn rechnet damit, daß 1000 Sonderzüge nach Breslau geleitet werden müllen. Leutsch-jsgoslawilche Kameradschaft Letzte Ehrung eines Kadetten der „Emden".. In Dubrovnik verstarb der Kadett Heinrici) Bamberger des Schulkreuzers „Emden" an den Brand- mnnden, die er sich vor einigen Tagen beim Abdichten eines Kessels zugezogen hatte. Unter Anteilnahme der gesamten Bevölkerung von Dubrovnik fand die feierliche Ueberführung des Kadetten zum Bahnhof statt, wo der Lotenwagen an den Zug nach Serajewo angehängt wurde. An dem Trauerzug nahmen außer dem gesamten Offizierkorps der „Emden" auch der deutsche Gesandte in Belgrad von Heeren, der deutsche Militärattache und ser Landesgruppenleiter der NSDAP, teil. Die jugo- ilawische Trauerabordnung aller militärischen und zivi len Behörden wurde von General Wukovttsch angeführt. Dem Trauerzug schritt der Musikzug des Schulkreuzers ' .Emden" voran, dem eine Matrosenkompanie folgte. ! Fhr schlossen sich eine jugoslawische Militärkapelle und i eine Kompanie jugoslawischer Matrosen an. Dann folgten »ie gesamte Besatzung der jugoslawischen Sccakadcinie and alle Kadetten der „Emden". Im Hafen von Dubrovnik halten die dort liegenden künf jugoslawischen Kriegsschiffe halbmast geflaggt. Ihre Besatzung war in Paradeaufstellung auf Deck angctreten, am dem deutschen Kameraden die letzten Ehren zu er- I weisen. l Beschwerde in Moskau ! Schließung der Sowjctkonsulate in Hamburg und Königsberg verlangt. Der deutsche Geschäftsträger in Moskau, Botschafts- ! rat von Tippelskirch, hat im Auftrage der Rcichsregie- rung dem Außenkommissariat in Moskau mitgeterlt, daß ' wir infolge fyrigesetzter Schikanierungen unserer Konsu late .irr Kiew und Nowosibirsk, die trotz wiederholter Vor- s stell«ugen bisher nicht abgeftellt wurden, und die wir in- > folgedessen nur als bewußte Störungen unserer Konsular- > rätigkeit ansehen können, bis zum 15. Mai d. I. die Schlie- - ßung der Sowjetkonsnlate in Königsberg und Hamburg verlangen. > i Unsere Konsulate in Kiew und Nowosibirsk werden bis ' zum gleichen Termin liquidiert werden. Die gesamte Kon- ! snlartätigkeit für die Sowjetunion wird fortan auf die Äonsularabteilung der Botschaft in Mossau übergehen ! Turnen und Sport j Balke schwamm Europarelord. Bei einem Schwimmwelt- i kampf in Hamburg gab es bei dem Znsamcntresfen von Sietas und Balke über 200 Meter Brust ein Großes Rennen, das Balte ; mit knappem Vorsprung gewann. Beide Schwimmer blieben Labei unter dem bisherigen, von Heina «Gladbeck) gehaltenen i Europarekord. Balkes neue Bestzeit lautet 2:38,3 Mtn. und Devisenmarkt. Belga (Belgien) 41,97 (Geld) 42,Oö (Brief), dän. Krone 55,36 55,48, engl. Pfund 12,40 12,43, franz. Fran- ken 8.067 8.083, holl. Gulden 138,30 138,58, ital. Lire 13,09 13,11, norw. Krone 62,32 62,44, österr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,00 47,10, schweb. Krone 63,85 63,97, schweif Franken 57,39 57,51, span. Peseta —. tschech. Krone 8,681 8,698, amer. Dollar 2,472 2,476. Rundfunk Reichsscuder Leipzig Freitag, 4. März - 18.00: — ... — 18.20: Volk an der Grenze. Hcryberth Menzel und der SA.-Sturm 25/141, Tirschtiegel — 18.50: Soldaten sind ein strammer Stand. Hör bericht vom Märzabzeichen des WHW. - 19.10: Unterhaltungs konzert. Ruth Schöbel (Sopran), Josef Hattemer (Tenor), oer Chor des Reichssenders Leipzig, das Rundfunkorchester. — 20.45: Die Sache ist die ... — 21.00: Aus Oberaudorf (Ober bayern): Ferien vom Alltag. Eine bunte Stunde. — 22.25: Wellschau der Technik. Hörbericht vom Aufbau der Großen Technischen Messe in Leipzig. - 22.40 bis 24.00: Aus Berlin: Unterhaltungsmusik. Die Kapellen Hanns Kallies und Jaro Michalek. b N/.Aus Königsberg: Frühkonzert. Das Stabsmusikkorps ün Luftkreis 1. — 8-30: Aus München: Froher Klang zur Arbeitspause. DaS Kleine Rundfunkorchester. — 9.30: Es geht eine Zipfelmutz' ,m Rundfunkhaus herum. — 10.00: Aus Köln: Gas! Der Verbrennungsmotor erobert die Welt. — 10.30: Aus Königsberg: Die Dorfschule zu Pferde. - 11.00: Sendepause. — 11.35: Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Vom unbedingten Wiesenland. - 12.00: Aus Gera: Musik für die Arbeitspauie^ Das Musikkorps eines Schützenregiments. — 13.15: Aus Saarbrücken: Mittagskonzert. Der Musikzug eines - I4W: Zeit, Nachrichten und Börse. Anschließend: Musil nach Tisch. (Jndustrieschallplatten und Aufnahmen des Deutschen Rundfunks.) — 15.00: Der vier- . füßige Bergmann. — 15.20: Aus Dresden: Konzertstunde. Hanna Znger «Sopran), Conrad Schreger-Prasse (Klavier). — 15.45: Wieviel Pferdestärken hat ein Pferd? — 16.00: Kurz- weil am Nachmittag. Pamela Wedekind (Lieder zur Laute), Klavierduo Herbert Küster und- Kapelle Otto Fricke. Der Deutsche »Md die See. «Buchbericht.) - 18.20: Sonnabend, 5. März v.so: Aus Berlin: Frühkonzert. Kapelle Waller Noack. — 8.30: Aus Danzig: „Wohl bekomm's!" Das Danziger Lan desorchester. — 9.30: Sendepause. — 10.00: Aus Stuttgart: Mongolen reiten! Deutsche Bauern auf Vorposten im schlesi schen Land — 11.35: Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Erzeu gung und Verbrauch. — 12.00: Aus Beuthen (Oberschlesien): Mittagskonzen. Das Orchester des Oberschlefischen Landes theaters. — 14.00: Zeit, Nachrichten und Börse. Anschließend: Musik nach Tisch. (Jndustrieschallplatten.) — 15.20: Start zum. Autorennen. Spielen und Basteln. — 15.50: Zeit, Wetter und Wirtschaftsnachrichten. — 16.00: Aus Dresden: Sonnabend ift'S, drum laßt «nS fröhlich sein! — 18.00: Gegenwartslexikon. — 18.15: Musikalisches Zwischenspiel. — 18L0: Aus Engelberg (Schweiz): FJS-Rennen 1938. Die Entscheidung der Welt meisterschaft im Abfahrlslaus. 18.45: Am Vorabend der Mpziger Messe, HSrberichte. — 19^0; ranz sä der Runde. (Jndustrieschallplatten.) — 20.00: An« Erfurt: Mitto tSrkvnzert. DaS MufikkorpS etneS Infanterieregiments. 21D0: Aus Magdeburg: Unser« Soldaten und wir! Ein VolM gemeinschastSabend mit der Wehrmacht. — 22.30 bis 24.00: «t- Berlin: Unterhaltungs- und Tanzmusik. Di« Kavtllen L«rb«S Strauß und Herbert Fröhlich. Deutschlands«»« Freitag, 4. März b.30: ÄuS Königsberg: Frühkonzert. DaS StabsmüstkkorpS :m Lustkreis 1. — 9.40: Kleine Turnstunde. — 10.00: Aus Stuttgart: Schwester, Sie wissen doch immer einen «atl Hör-! szenen aus einem verantwortungsvollen Frauenberuf. — 10.30:! AuS Königsberg: Dir Dorfschule zu Pferde. — 12.00: AuS Bremen: Musik zum Mittag. Das Fredo-Niemann-Blas- orchester. — 13.15: AuS Bremen: Musik zum Mittag. Die! Bremer Stadtmustkanten. Gerhard Mitzke (Bariton). — 15.15: > Kinderltedersinaen. — 15.35: Merkst du was? Jungmädel er- , zählen von Gedächtnisstützen und Gedankensprüngen. Anschl.: Programmhinweise. - 16.00: Musik am Nachmittag. DaS Unterhaltungsorchester des Deutschlandsenders. In der Pause um 17.00: Aus dem Zeitgeschehen. — 18.00: Die Seldwyler Stadtpfeiserei. Suite von Hans Joachim Sobanski. - 18.25:! Musik aus dem Trautonium. — 18.40: Das Lazarett der fünf Ringe. Horbericht aus Löberitz — 19.10:.. und jetzt ist Feier-i abend! Wir tanzen mi, der Kapelle Willi Glahö. - A).IO:' Blasmusik. Das Musikkorps des Jnfanterie-Lehr-Regiments. — 2100: Hilfe, ich mache Karriere! Ein Hörspiel nach der Komödie „Der Lockruf" von Gherardo Gherardi. — Ä.20: Deutschlandecho. Worüber man in Amerika spricht Kurt G. Sell berichtet. — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 23.00 bis 24.00:, Die beliebtesten polnischen RundfunNünstler und das Klein- Orchester von Polskie Radio. (Aufnahmen aus Warschau.) Sonnabend, 5. März 6.30: Aus Hamburg: Frühkonzert. Das Hamburger Blas orchester. — 9.40: Sendepause. — 10.00: Aus Stuttgart: Mon golen reiten Deutsche Bauern aus Vorposten im schlesischen Land. Hörspiel von Karl Kanig. - 10.30: Fröhlicher Kinder- garten. — li.OO: Sendepause — 12.00: Aus Königsberg: Musik zum Mittag. Ludwig Windisch «Bätz), Vas Orchester dei> Reichs- lenders Königsberg. — 15.15: Zur Unterhaltung. Herbert Fröhlich spielt. Anschließend: Programmhinweise. — 16.00: Musik am Nachmittag. Kapelle Ferdy Kaufsmann, das Kla« vierduo Hans Bund. Fantasien auf der Welte-Kino-Orgel. — 18.00: Bunte musikalische Kurzweil. — 18.30: FJS.Rennen 1938. Die Entscheidung der Weltmeisterschaft im Absahrtslaus in Engelberg. — 18.45: Dir Heimbeschaffung der HI. Quer schnitt durch Propagandaaktion in Hörberichten. — 19.10:! . . . und setz» ist Feierabend! Kleine Abhandlung über die Frauen von Peier Paul Althaus Musik von Jndustrkeschall- platten. — 20.00: Unser lustiges Wochenend. Bunter Abend. — 22.20: Holmenkollen 1938. Zielberichi vom 18-Kilomerer-! Laus bei Oslo. — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 23.00 bis! 24.00: Aus Frankfurt: Zu Tanz und Unterhaltung. Clara Ebers (Sopran), Willy Cressner «Tenor), der Chor und das! Kleine Orchester vcs Rctchssenders Frankfurt. 5. März. >512: Der Kartograph Gerhard Mercator in Rupelmonde in, Flandern geb. (gest. 1594). — 1904: Der preußische General- eldmarschall Alfred Graf v. Waldersee in Hannover gest. (geb. !832). — 1918: Die Deutschen besetzen die Alandsinseln. -- >933: Tag der erwachenden Nation; bei der Reichstagswahl § achtelt die NSDAP. 288 Mandate. — 1935: Der Gauleiter der! »ayerischen Ostmark und Leiter des Nationalsozialistischen Leh-' lerbundes, Hans Schemm, bei Bayreuth tödlich verunglückt' (geb. 1891). Sonnc: A.: 6.39. U.: 17.44, Mond: A.: 7.26, U.: 22.09. k (5 Fortsetzung.) Barbara legt das Malgerät aus der Hand und rückt ßch einen Stuhl an den Tisch heran. Ihr hübsches Ge- fkHt — jetzt im Frühjahr erkennt man noch die vielen Seinen Sommersprossen über Stirn und Nase, die mit ! Fortschreiten deS Jahres immer mehr vom Sonnenbraun ! der Haut zugedeckt werden — sieht stets so aus, als ob sie angestrengt über irgend etwas nachdächte. Dabei ist ! Harbara ltthmöller ganz und gar keine grüblerische Natur. ! Ihre Kunst erwächst ihr aus innerem Müssen und einer fto-an Selbstverständlichkeit. i „So, komm, jetzt werde ich dir den Anfang diktieren, . Härter findest du dann schon ganz von selbst weiter. ' Ws»: Lieber Hanno! — Na, das hast du ja schon. Wetter: Dein lieber Bries hat mir viel Freude gemacht. Ich höre immer gern, wie es Dir geht und was Du treibst. . Wegen Deines Staatsexamens braucht man wohl keine 1 Sorge zn haben; ich denke schon, Du wirst es so gut wie Meine übrigen Prüfungen bestehen... Er hat sie doch gut bestanden — nicht wahr?* Quitt nickt. Sie ist eifrig beim Nachschreiben. «Hast du das? Na, dann mal was von dir: Ich habe heute und vielleicht die ganze übrige Woche frei. Mein M«f mußte plötzlich verreisen. Und. so sitze ich denn hier..." „WaS Meinst du Wohl, was passiert sein mag, Barb?" fragt Quitt und hebt den Federhalter an die Nase. „Hoffentlich nichts, das ihn ernstlich angeht. Ich habe Angst für ihn. Was kann es nur sein?" „Verehrtes Fräulein Quitt, woher soll ich das wissen? Vielleicht ist er zu einer Konsultation ins Ausland gerufen ««den und der Hausmeister hat dummes Zeug erzählt. Du mußt es schon abwarten." „Weißt du, Barbara, wenn man jemand so gern hat... Aber ich will nicht wieder mit der alten Leier von vov> gestern abend anfangen. Bitte, gute Barb, diktier mir doch Wetter! Und so sitze ich denn hier..." Quitt steht blaß aus. Es ist selten, daß sie mit ihrem Kummer so aus sich herausgehl, wie es neulich abend geschah. Gewöhnlich sucht sie ihre Betrübnis allein unter zukriegen. Ihre Umgebung kann dann nur an der Bläffe ihrer Wangen und an den seinen Schatten unter den Augen ablesen, wie sie sich plagt. Sie schreiben den Brief gemeinsam zu Ende. Barbara »engt Hanno ganz genau aus seinem Briefwechsel mit Quitt; sie weiß, daß es bei diesem Antwortschreiben nötig ist, auf die alte, ungezwungene Jugendkameradschaft beider -urückzugreifen und geflissentlich die heiklen Fragen zu vermeßen, die er immer wieder anschnetden möchte. Als da sind: Liebe, Zuetnanderpaffen, Später-einmal- heiraten und so weiter. Quitt und Hanno sind in dem kleinen Stettenbach aus gewachsen, wo QutttS Vater auch jetzt noch lebt, und sind in die gleiche «schule gegangen. Der fünf Jahre ältere Hanno hat die kleine blonde Quitt Petersen immer ein wenig beschützt und bevatert, weil sie doch Nachbarskinder ,Waren und er das Seine Ding mit den langen dünnen Zöpfen und dem schmalen Gesichtet so besonders niedlich sand. Als er dann später aus die Universität zog, Hai Quitt ihm Backfischbriefe geschrieben, hat seiner Mutter alle vierzehn Tage geholfen, sein Wäschepaket zu packen, das die alte Dame allein nje ordentlich zuwege gebracht hätte. „Sehen Sie nur mal, Mütter Denker, da ist der Kragen schön wieder -urchgescheuert! Neue Socken müßte der Junge auch haben." Dann hat Frau Viola Denker — Italienerin von Geburt und, obgleich sie so lange in Deutschland verheiratet war, noch von unverfälschter roma nischer Lebhaftigkeit — Wohl das schlohweiße Haupt ge schüttelt und mit vielen „Qaro mio"s auf ihren großen Sohn gescholten, der sie sicher noch an den Bettelstab bringen würde. Die gute Mutter Denker — nun ist sie auch schon zwei Jahre tot, und Hanno steht ganz allein auf der Welt. Die Stunden des Vormittags verrinnen. Schließlich trägt Quitt den Brief zum Kasten — es ist ein nicht sehr inhaltreicher, nicht sehr befriedigender Brief geworden, man merkt ihm auf jeder Zeile an, wie sich die beiden Verfasserinnen Mühe gegeben hohen, im harmlosen Plauderton zu bleiben. Barbaras Bild ist fast vollendet, der bunte Garten liegt satt und still in der Mittagssonne, man glaubt die Luft flimmern zu sehen über den Blumenbeeten. Barbara trennt sich ungern von jedem ihrer Werke, und auch an diesem hier wird sie immer wieder noch das und jenes zu bessern finden, um es nur ja nicht signieren und von der Staffelei abheben zu müssen. Die junge Malerin hat schwer zu kämpfe.., um all monatlich die Ateliermiete und was sie sonst zum Leben braucht, hereinzubekommen. Sie hat einen kleinen Freundeskreis, der sich sehr für sie einsetzt — aber die Kunst hat es ja zu allen Zeiten schwer gehabt, wenn sie ihren eigenen Weg gehen und dem konjunkturhaft wechseln den Zeitgeschmack keine Zugeständnisse machen will. Seit einem halben Jahre wohnen Barbara und Quitt zu sammen — das erleichtert beiden das Auskommen. Barbara ist wieder Pinz in den Anblick ihres Bildes versunken. Das Rot der Feuerlilien erscheint ihr plötzlich zu wild, zu brennend; es überschreit die Stille deS Mittags iwi« «in Fanal. Sie erwägt gerade, es etwa-, ein wenig nur abzudämpfen, da legt ihr Quitt die Hand aus dl«! Schulter. Die Malerin hat die Rückkehr der Freundin^ nicht bemerkt, so vertieft war sie in ihr Pröblem. „Du wirst auch noch einmal in eins deiner Bilder § hineinsteigen und nicht wieder herausfinden, Barb! Gerade so wie dieser alte chinesische Maler. Ich seh' dich schon dort den schmalen Kiesweg entlang gehen, dann biegst du um das Gebüsch da hinten und ich bin dich end gültig und für alle Zeiten los. Ich sehe es kommen." Barbara will lachen -- aber irgend etwas macht sie stutzig, gibt ihr ein unbehagliches Gefühl, das jeden Lach reiz unterdrückt. Die harmlose Heiterkeit in Quitts Worten ist nicht echt. Sie dreht sich um und steht Quitt an. „Was hast du, Quitt? Irgendwas ist los mit dir!" Quitts Gesicht ist ganz fremd. Barbara kennt ein Mes, kindliches Quitt-Gesicht, kennt blaue Klnderaugen, die ver trauensvoll und freundlich in die Welt schauen. Aber dieses Gesicht hier ist ganz anders: verzogen, aufgerührt, irgendwie durchpflügt von einem Erlebnis, das ihr eben in -lesen paar Minuten, da Quitt zum Brieflasten gin^ geschehen sein muß. „Was hast du denn?" fragt Barbara noch einmal. Quitt lacht. Es ist ein Lachen, das Barbara erschüttert ein Lachen voll Qual und voll Triumph. « „Nichts habe ich, Barbara, gar nichts! — Aber lieSj «al das Hierl" Sie hält der Freundin ein Zeitungsblatt unter di» «Augen und unterstreicht mit dem Finger eine Notiz. Barbara liest: „Die bekannte Filmschauspielerin Sascha Stein, die, zu den Außenaufnahmen des Films .Herz am Neckar- tlxand' in Heidelberg weilte, ist mit ihrem Wagen schwer! verunglückt. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt." , „Barb, an ihrem Aufkommen wird gezweifelt! Barb, weißt du, waS das heißt?" Quitts Stimme ist voll von «Mr wilden Freude, während sic wiederholt: „An ihrem Aufkommen wird gezweifelt." Barbara starrt sie einen Augenblick fassungslos an- Mmn läßt sie die Pinsel hinfüllen, wie sie eben fallen Wie packt mit ihren farbbeflcckten, öligen Fingern QutÄ an der Schulter, sie schüttelt sie hin und her wie eine' Schlafende, die es auszuwecken gilt. „Quitt, Quitt! Bist du denn wahnsinnig? Wie darfsti du das denken! Quitt, du wünschst einem Menschen den! Tod! Quitt!" Quitt macht sich los. „Ja, ich wünsche ihr den Tod.. .1^ Da mit einem Male wird ihr klar, WaS sie sagt. ESj ! ist ein elektrischer Schlag von ungeheurer Schmerzhaftig« 'reit. (Fortsetzung folgte