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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. - Brzuatpreil: Für einen Monat 2.— Mil Zutraoen: »inzelne Azammer 10 Rpfg. :: Gemeln-e-Verdan-S-Girokonto Nr. 8 :: Fernsprecher: Amt DIppol-!Sw<ü-e Nr. 408 :: Postscheckkonto Dresden 122 48 :: Aelteste Zeitung des Bezirks Weser Blatt enlhLtt »le amtlichen Bekannlmachungen der Amtshauptmannfchast, des Stadtrats und de« Finanzamts Dippoldiswalde / - AuzeiaeapreiS: Die 46 Millimeter breite k MMimrterzell« 6 ^fa.: im Terttell die V8 ß Millimeter breit« Millimekerzetle 18 Rpfg. ß :: An-eigenschtnh: 10 Uhr vormittags. :: k :: Jur Zeit tstPreMist« Nr. S güttig. :: j Nr. 53 104. Jahrgang Freitag, am 4. März 1938 Aus der Heimat ««- dem SaMmtanö Dippoldiswalde. Nächsten Sonntag ist wieder Ein topf-Sonntag, der letzte im WHW 1937/38. Um 12 Uhr wird ein gemeinsames Eintopfessen für alle im Schützen haussaale stattfinden. Entsprechend der Anzahl der zahlen den Teilnehmer wird die gleiche Anzahl vom WHW betreu- > ter Volksgenossen mit gespeist werden. Dippoldiswalde. Ein außerordentlich spannender Film, » „Der Molkenstürmer", lief am Donnerstag in den „Ar-Ni"- Lichtspielen für die Schüler und Schülerinnen der Hans- Schemm-Schule und der Berufsschule. Die Jugend war ge fesselt von den wunderbaren Bildern wie von der ganzen ergreifenden Handlung des Films. Rektor Blüthner sprach vor Beginn über die Bedeutung unserer Wehrmacht. — Landarbeit, Menst am Vaterland! Eine erfreuliche Fest stellung konnte man in diesen Tagen verschiedentlich im Kreise Dippöldiswold« bei den durchgeführten- Hofbegehungen machen. Wo man- früher die Gefolgschaft nur als Mittel- zum Zweck bezw. nur als bezahlte Arbeitskraft, aus der man soviel als nur irgend möglich herausholen wollte, betrachtete, wird heute alles getan, die Hofbetriebsgemeinschaft so eng als nur möglich zu gestalten. So konnte man bei -der Hofbegehung in Beziw guf Schlaf- und Aufenthaltsraumen, trotzdem ein scharfer Matzstab angelegt wurde, nicht ein einziger als nicht genügend, einige mutzten sogar mit vorbildlich bewertet werden. Urlaub, gute Entlohnung, wert volle Geschenke, Auszeichnung und Prämie schon nach fünfjähri ger Dienstzeit sind dazu angetan, di« durch Einstellung zahlreicher Maschinen sehr erleichterte schwere Landarbeit so angenehm als nur möglich zu gestalten. Daß diese Unsttellung des Bauern, teils auch durch schwere Opfer, nicht ohne Erfolg geblieben ist, zeigt die erfreulich« Tatsache, dah junge Kräfte aus fremden Berufen, die während ihrer Arbeitsdienstzeit mit der LanÜWirtschaft in Be rührung gekommen waren, freiwillig zurückkehren. Hoffen wir, daß sich die Betriebsgemeinschaft auch auf dem Lande immer schö ner gestaltet: denn ohne Gefolgschaft kann der Bauer seinen Teil am Bierjahresplan nicht erfüllen. Zuerst unsere; Volkes kebenrgesetze Rosenberg und Gürtner vor 10000 Iustizbeamten, Angestellten und Arbeitern ' Die gesamte Berliner Justizbeamtenschaft vereinte sich im Sportpalast zu einer Großkundgebung, die sich durch Ausführungen von Reichsleiter Rosenberg und Justizminister Gürtner zu einem machwollen Bekenntnis zum Dienst am nationalsozialistischen Staat und seinem Recht gestaltete. Nachdem Rosenberg darauf verwiesen hatte, daß die Versuche universalistischer Kultur, alle Völker unter die Herrschaft bestimmter Formen zu bringen, ins Wanken geraten feien, ging er auf die Versuche ein, die das Kir chenrecht über das Staals- und Volksrecht setzen wollen. Das Mittelalter habe einmal eine zentrale Lebensgestal- tung besessen, die zwar zerbrochen sei, jedoch in vielen Punkten noch als Tradition und Anspruch weiterwirke. Erst heute sei nach dem Auseinanderreiben des Lebens in viele Sondergebiete wieder ein zentrales Lebensgefühl entstanden, das die ausetnanderstrebenden Tendenzen zu sammenführe. Aus diesem zentralen Lebensgefühl ein Volksrecbt zu gestalten, gehöre mit, zu den größten Aufgaben, die unserer Zeit gestellt seien. Grundsätzlich könne hier nur folgendes erklärt werden: „Wer die Interessen einer Volksgesamtheit nicht aner kennt, kann auch den Schutz dieser Gesamtheit nicht in Anspruch nehmen." Das müsse gelten gegenüber Einzel personen, gegenüber Klaffen, gegenüber Konfessionen. Reichsleiter Rosenberg führte dann eine große An zahl von Stimmen von Kirchenrechtlern an, welche die Konkordate nur als päpstliche Privilegien kennzeichnen und ausdrücklich und amtlich hervorheben, daß solche Privilegien auch stets der Verfügungsgewalt des Papstes unterworfen blieben, der allein die autoritative Interpre tation darüber besitze. Ohne je das persönliche metaphysische Bekenntnis des einzelnen beschränken zu wollen, müsse gefordert wer den, daß hier die Lebensgesetze der deutschen Nation von allen Deutschen über jedes Sonderintereffe gestellt Würsten. Diese notwendige Forderung des Nationalsozialis mus sei nicht etwa Böswilligkeit oder Reltaionsfeind-c lichkeit, sondern nur die Anerkennung der Gesetze deS Lebens. Wer sich diesen Gesetzen aber entziehen wolle, den müsse einmal die Rache der Natur treffen in Form von Bastardierung, damit verbunden Charakterlosigkeit, des Hervortreten weltfremder Systeme, schließlich die Revolte des Verbrechertums und der Untergang einer ganzen Kulturwelt. Diese Diagnose habe der Nationalsozialis mus bereits 1919 gestellt. Sie habe sich heute angesichts der offenkundigen Moskauer Herausforderung schon für die ganze Welt als richtig erwiesen. ! Deutschland marschiere heute an der Spitze in dieser Selbstbesinnung der Völker auf daS Recht einer neuen, ihrer Art gemäßen politischen Willensbildung und damit, aus ein ihrer Art entsprechendes Rechtswesen. Reichsleiter Rosenberg schloß mit dem Hinweis, daß das Recht, das einmal mit der Bildung des deutschen Volkes geboren, aber vielfach verraten worden sei, heute in den Schutz von diesem Volk selbst unter die Schirm herrschaft dieses starken Staates genommen worden sei. Auf dieses Recht werde es nun niemals mehr verzichten. Reichsminister Dr. Gürtner dankte Reichslefter Ro senberg für seine Ausführungen und betonte, daß der Nachwuchs erzogen werden müsse zu Könnern, die die großen Gedanken von Ehre und Treue, von Sauberkeit und Reinheit als Dienst, am Recht und an der Gemein schaft zu wahren fähig seien. Mit einem Sieg-Heil auf den Führer schloß der! Minister die Versammlung. * Der Veranstaltung wohnten u. a. Staatsekretär im, Neichsjustizministerium Dr. Freisler, Präsident deS Kam mergerichtes Hölscher und Oberreichsanwalt Parey bei^ Weibliche Arbeitsdienstplätzc zum 1. April schon beseb». Lie Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes teilt mit: Aus Grund der Bekanntmachung, baß die Ableistung des weiblichen Arbeitsdienstes auf das Pflichtjahr angerechnet wird, sind in diesen Tagen überaus zahlreiche Meldungen bei den Melde stellen der Bezirksleitungen eingelanfen. Da die vorhandenen Plätze zum 1. April bis ans wenige für Führeranwärterinnen freiachaltene schon besetzt sind, mußten diese Meldungen zum j. Juli zurückgestellt werden. Alle weiteren Meldungen sind daher nur noch zum l. Juli zu beantragen Reichstädt. Es geht überall aufwärts! Dem hiesigen Dar- lehn-S- und Sparkassenverein Reichstädt wurde durch den Berband der landwirtschaftlichen- Genossenschaften im Freistaat Sachsen e. B. der Wanderpreis für 1938 zugesprochen, -er nunm«hr im Geschäftszimmer -er Genossenschaft zu setzen ist. Der Wander preis, eine schön« Bronze,/stellt einen schreitenden Säemann dar. Der geschmackvolle grün« Marmorsock«! trägt das Schild mit der Widmung. Dew Preis erhält alljährlich ole landwirtschaftliche Genossenschaft im Bereich der Amtshauptmannschaft Dippoldis walde, di« am rührigsten und erfolgreichsten gearbeitet hat. Mik Recht ist daher die Verwaltung stolz auf dl« Entwicklung, hinter der so manches Stück harte Arbeit steckt. Besser noch als Wort« mögen einige Zahlen den erfolgreichen Aufstieg bew«ls«n. So stiegen z. B. die Guthaben in laufender Rechnung gegenüber dem Vorjahre nm 60 Proz., während sich di« Berbindlichkeiten außer dem um 10 Proz. ermäßigten. Die Spareinlagen sli«g«n inner halb deS letzten Jahres nm rund 16 Proz. Der Vorteil genossen schaftlichen Einkaufs wurde von den Bauern immer mehr er kannt. Die Bezüge an Düngemittel erhöhten sich getzenüber dem Vorjahre nm 12 Proz., an Futtermittel um 8 Proz., an Kohl«n um 37 Proz. Aber auch als Verkaufsstelle trat die Genossenschaft stärker in Erscheinung. So erhöhte sich der Absatz an Roggen un- Weizen allein um 76 Proz. Zn weiteren zahlreichen Fällen konnte die Genossenschaft ihren Mitgliedern helfend zur Seil« Wch«n, so daß sich der Stand der festbefristeten Darlehn« um 34 Prozent erhöht«. Durch Anschaffung einer Kartoffel-Dämpf- kolonn« Konnten innerhalb 1'/, Monaten über 6000 Zentner ge- dämpft werden. Nicht unerwähnt sei noch die Einführung der Sammelstelle für Schlachtvieh zur Einlieferung an die Hauptvieh verwertung e. G. m. b. H. Dresden. Einen wesentlichen Anteil am Erfolg, der wr Erringung -es Wanderpreises führte, hatte auch die Entwicklung der neu eingestlhrten Schulsparkassen. So vereinnahmte der Leiter -er Sparkasse der Niederen Schule bis her rund 500 M., -er der Oberen Schule rund 200 M., was einem durchschnillltchen Sparbetrag von 4 bis 5 M. pro Kind gleichkommt — und das in vier Monaten Sparzeit. Alles in allem ergibt daS ein sehr erfreuliches Bild, was undenkbar wäre ohne die rührige, nimmermüde Tätigkeit d«S Geschäftsführers Walter Lorenz. Der Stand der Mitglieder beträgt zur Zeit 106. Es ist zu hoffen, dah .im nächsten Jahre viese Entwicklung anhälk. Dresden. Am Donnerstgg fuhr auf der Tornaer Straße ein von Glashütte kommenden Personenkraftwagen, der mit acht Personen besetzt war, infolge Loslösens des lin ken Vorderrades gegen einen Baum. Sämtliche acht Per sonen wurden verletzt, drei davon schwer, die dem Audolf- Heß-Krankenhaus zugeführt werden mußten. Die polizei lichen Erörterungen darüber, ob der Anfall in ursächlichem Zusammenhang mit Fahrlässigkeit, etwa durch Aeberladen des Fahrzeuges, steht, sind noch nicht abgeschlossen. Dresden. Wie die Nachrichtenstelle desHPolizeipräsi- diums Dresden mitteilt, ist der 38 Jahre alte Kurt Arthur Grauert in Dresden, Nordstraße 41, mit acht Tagen Haft bestraft worden, weil er. in angetrunkenem Zustande auf der Fahrbahn der Königsbrücker Straße gegangen und wieder holt hingefallen ist. Durch Grauerts Verhalten war der Fährverkehr erheblich behindert worden. Meißen. Ein 18 Jahre aller Schlosser, der von einem jungen Manne aufgeforderk worden war, mit ihm auf dem Motorrad nach Niederjahna zu fahren, und auf dem Rück sitz des Fahrzeugs Platz nahm, ist nach seinen Angaben kurz vor Niederjahna von dem Fahrer ohne jeden Anlaß ange schossen worden. Der Schuß ging durch die linke Brustseile. Der Verletzte wurde dem Stadtkrankenhaus Meißen zuge führt. Die Kriminalpolizei untersucht den rätselhaften Vor fall. Rechenberg-Bienenmühle. Am Mitlwochnachmittag kam es in Bienenmahle in der Holzstoff- und Stuhlfabrik von Adolf Liebscher zu einem schweren Anfall, wobei der dort beschäftigte 38 Jahre alte verheiratete Arbeiter Otto Herfert aus Nassau tödlich verunglückte, Sein Arbeitskamerad Kurt Fischer aus Bienenmühle erlitt einen komplizierten Anter- schenkelbruch und mußte sofort in das Stadt- und Bezirks krankenhaus Freiberg gebracht werden. Herfert und Fischer waren durch einen gerissenen Treibriemen an eine Turbinen welle geschleudert und von dieser erfaßt worden. Herfert war sofort tot. Von einer Sonderkommission der Kriminal polizei-Außenstelle Freiberg wurden die Erörterungen zur Klärung der Schuldfrage sofort ausgenommen, die noch nicht abgeschlossen sind. Ebersbach. Der 52 Jahre alte Schneidemüller Robert Lange stand mit seinem Fahrrad am Straßenrand, als ein Kraftwagen vorbeifuhr. Plötzlich ging L. ohne Veranlassung nach -er Straßenmitte zu und wurde dabei von dem Auto erfaßt und eine Strecke weit mitgeschleift, wobei er so schwere VerletzuiWen erlitt, daß er in eine Klinik eingelie fert werden mußte, wo er kurz darauf starb. Den Fahrer des Personenkraftwagens scheint keine Schuld an dem An fall zu Treffen. Zittau. Ausstellung „Das Leben". In Zit tau wurde die Wanderschau des Deutschen Hyglene-Mu- seums „Das Leben" mit dem gläsernen Menschen eröff net, um hier vor einer größeren Auslandsreise für die Gesundheitssührung des deutschen Volkes zu wirken. Die Ausstellung bleibt bis zum 27. März geöffnet. Löbau. 2 0 Füchse erlegt. In den Waldgebieten des Löbauer Berges und des Rothsteins wurden jetzt zwanzig Füchse erlegt. Die Maßnahmen waren gegen die überhandnehmende Fuchsplage ergriffen worden. Mörder gesucht Für die Ermittlung des noch unbekannten Mörders der 68 Jahre alten Frau Tannert geb. Salomon, die in ihrer Wohnung in Dresden tot aufgefunden worden war, hat die staatliche Kriminalpolizei eine Belohnung in Höhe bis zu 1000 RM ausgelobt, die ausschließlich für das Publikum bestimmt ist und deren Verteilung sich die Kriminalpolizei unter Ausschluß des Rechtsweges vorbe- hält. Sachdienliche Mitteilungen werden streng vertraulich behandelt. Straßenwetterdienst Reichsautobahnen: scknee- und eisfrei. — Reichsstraßen. Nur noch in höheren Gebirgslagen Glatteis, tauend. Es ist gestreut. Berkehr nur stellenweise durch Spurrinnen erschwert. Wettervorheesa»» »es Reichswetter-tensteS Ausgabeorl Dresden ! f für Sonnabend: Mäßiger, um West wechselnder Wind, meist heiter und trocken. Frühdunst oder Frühnebel. Nachts Abstnken der Temperaturen bis nahe an Gefrierpunkt. Leichter Boden frost auch in lieferen Lagen möglich. Tagsüber ansteigend bis 7—10 Grad. t Wetterlage: Eine ausgedehnte StAungsfront, welche am Dienstag vom Atlantik heranzog, ist inzwischen fast vollständig zerfallen, nur ihre nördlichen Teile haben ihre Wirksamkeit noch nicht ganz verloren, wie durch eine schwache, an der Westküste von Norwegen zu beobachtende , Niederschlagsbildung erkennbar ist. Aeder Mitteleuropa wird sich zunächst ein Hochdruckeinfluß durchsetzen, der einen ruhigen und freundlichen Witterungs-Charakter erwarten läßt.