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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.-^ mit Anträgen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemein-e-Verban-s-Glrokonto Nr. 8 :: Fernsprecher: Amt Dtppol-itwal-e Nr. 408 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Aetteste Zeitung des Bezirks Meses Blak enthält öle amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaoptmannschaft, der Sladlrals und der Finanzamts Dippoldiswalde Nr. 49 Montag, am 28. Februar 1938 k 104. Jahrgang ; NV'N-LK A-"--rL - Nus« -er Heimat un- dem Sachienian- Dippoldiswalde. Meteorologisch gesehen geht heute mit dem letzten Februartag der Winter zu Ende, wenn auch nach dem Kalender erst in drei Wochen Frühlingsanfang ist. Wir hatten also gestern den letzten Winter-Sonntag, an dem bei herrlichem Sonnenschein noch einmal der Wintersport voll ausgeübt werden konnte. Genau wie vor acht Tagen, an gleich schönem Sonntag, rollte ein Zug nach dem andern Kipsdorf zu, und am späten Nachmittag waren die Leute kaum fortzubringen, die ab Kipsdorf wieder der Großstadt zustrebten. Eine zweistellige Zahl drückt aus, w i e viele Svnderzüge aufwärts wie abwärts gefahren werden muhten. Uni die Mittagszeit wollte der Schnee im Freien pappen, aber in den Waldschneihen war die Skibahn ideal und auch die Schneehöhe noch beträchtlich. Nach 14 Uhr bewölkte sich der Himmel einmal stärker, war aber schon tn den spä ten Nachmittagsstunden wieder klar. Die KVG, die eben falls wieder außerordentlich stark beansprucht wurde, hatte ihre Wagen meist bis Kurort Bärenburg und Altenberg be setzt; denn erst dort „oben" war eine wirklich ideale Ski bahn. Auch nach Rehefeld war außerordentlich starker Berkehr, besonders mit Privatkraftwagen. Mar der Januar ein Monat, an dem wir das Vorhandensein einer Sonne nur ahnten,»so war der Februar dieses Jahr lichterfüllt. 3a, man muh weit zurückgehen, bis man einen Februar mit fp vielen Sonnentagen findet. Wir können also mit dem schei denden Februar recht zufrieden sein. — Zur Ueberprüfung derjenigen Maßnahmen, die im Interesse der Landesverteidigung für „Verdunkelung" vor- zusehen sind, wird in den Dienstbereichen der Kreishaupt mannschaften Dresden-Bautzen und Leipzigs der Zeit vom 19. bis 31. März eine schlagartig einsehende Verdunkelungs übung durchgeführt. Alles weitere ergibt sich aus der Be kanntmachung im amtlichen Teile der vorliegenden Ausgabe. — Zum WHW spendeten im Kreis Dippoldiswalde: Ernst Moritz Fuß, Dippoldiswalde, RM. 50.—; Firma Osthushenrich- werke Ä.-G. 82.30; Firma B. W. Kießling 200.—; Uhrenfabrik A.-V. 180.—; Firma Mühl« L Schultheiß 15.—; Ein Sudeten- deutscher, Zinnwald, 25.—. — Während eines Pflichtabends der NS-Frauenschaft am Donnerstag wurde die kommissarische Frauenschafts- leiterln Elsner durch die Kreisfrauenschaftsleiterin Straube-Kögler in ihr Amt eingeführt, die Frauen aber zu tatkräftiger Unterstützung und bereitwilliger Mitarbeit am Aufbauwerke des Führers aufgerufen. Ueber Aufgaben und Ziele des Heimatwerkes Sachsen sprach anschließend die Kulturwartin Eckardt, während weiter noch für die länd lichen und hauswlrkschafklichen Frauenberufe geworben wurde. Dippolditwald«. Der Reichsbund der Körperbehinderten tABK ), -er unter Aussicht des Hauptamtes für VotkSwohlsahrt bei der Reichsleitung der NSDAP besteht, hat auch tm Bezirk« der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde seine Tätigkeit aufae- pommen und hielt gestern seine erst« Tagung in Dippoldiswalde ab. KrelsbundeSleiter Müller führte über Sinn und Zweck des Bundes auS: Noch immer herrsch« in der deutschen Volksgemein schaft ein« grundverkehrte Auffassung über Wert und Leistungs fähigkeit der Behinderten. Nachgewiesenermaßen sei«n SS Proz. aller Körperbehinderten «rbgesund und bedürfen nur der richtigen körperlichen un- seelischen Ausrichtung, Deshalb habe auch Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt (Hauptamt für Bolkswohlfahrt in der Reichsleitung der NSDAP) den R«ichsbund der Körper behinderten mit der volkswichtigen Aufgabe der Betreuung der Körperbehinderten im ganzen deutschen Reichsgebiet beauftragt. Die Arbeit des Aeichsbundes der Körperbehinderten werbe beson ders durch Abkommen, die er im Jahr« 1SL7 mit verschiedenen Stellen der Partei und dem Staat getroffen habe, gefördert, ins besondere in der Arbeits-vermittelung, der Gesundheitsfürsorge. Das Abkommen mit dem Präsidenten der Reichsanstalt für Ar- beitSvermittelung sicher« w« Förderung des Arbeitseinsatzes der behinderten aber einsatzfähigen Volksgenossen. Dies sei bereits zahlenmäßig durch eine starke Steigerung der Vermittelungs- Ziffern zum Ausdruck gekommen. Neben, diesem Abkommen greife der RBK. aber auch in bestimmten Fällen der zusätzlichen Fürsorge unmittelbar ein-. Er helfe durch Zuschüsse bei der Pro thesen- und Behelfsmtttelbeschaffung, wenn nach Auswertung aller gesetzlichen oder sonstigen Kostenträger der hilfsbedürftige und hilfs-würdige Körperbehinderte di« RefikostM nicht beschaffen kann. Der Reichsbund der Körperbehinderten M die einzige Or ganisation für den behinderten Volk säen osten. Di« bisherige Ar beit des RBK. habe gezeigt, daß der Bum» «ine besonders segens reiche Einrichtung ist da «r bereits während feines kurzen Be stehens schon vielen Behinderten geholfen, u. et. auch zur Existenz verhalfen habe. Die TageSordnnng wurde glatt erledigt. Be schlossen wurde für den Somm«r eine Fahrt, um di« körperlich behinderten Menschen einmal aus der Enge Ihres Betätigungs- kretfeS hinaussuführen. Ls bleibt alles beim alten Frankreichs Außenpolitik vor der Kammer — 160 Abgeordnete enthalten sich Die große Debatte über die Fortführung des außen politischen Kurses der Volksfront wurde in den frühen ! Sonntagmorgenstunden nach Erklärungen des Minister- j Präsidenten Chautemps und des Außenministers Delbos i mit einer Abstimmung beendet, bei der 439 Abgeordnete s für und zwei gegen die Regierung stimmten. Große Bc- ! achtung sand jedoch die Tatsache, daß sich der Rest von j etwa 16V Abgeordneten der Stimme enthielt. Der vom Lknksausschutz vorgelegte Antrag, zu dem die Regierung die Vertrauensfrage stellte» hat folgenden Wortlaut: „Die Kammer billigt die Erklärungen der Regierung und vcr- ! traut auf sie, daß sie die nationale Würde, den Frieden und die Achtung vor den Verträgen im Rahmen der kol lektiven Sicherheit und des Genfer Bundes zu wahren wissen werde." khautemvs la den alte« Bahaea Ministerpräsident Chautemps wies in seiner Rede einleitend den Vorwurf der Schwäche zurück, den "ihm der ehemalige Ministerpräsident Flandin gemacht hatte. Die Regierung lehne schon jetzt gewisse Forderun gen ab, wie beispielsweise den Verzicht auf die kollek - tive Sicherheit. Was die Verständigung mit den totalitären Staaten angehe, so erlaube es weder die Sorge um die französische Sicherheit noch diejenige um. die Würde Frankreichs, eine Berzichtpolitik zu betreiben. Mit deutlicher Anspielung aus die kommunistischen Forde rungen erklärte Chamemps dann, daß die Regierung andererseits aber auch eine sogenannte Aktiv ic- rungspolitik ablehne, da sie für den Frieden gefähr- j lich sei. Der sranzöfisch-sowjetrussische Pakt sei für Frankreich kein ideologisches Abkommen. Er stehe alle» offen und bedrohe niemanden. Er sei ein Friedens- und kein Kriegsinstrument (I). Das Ziel Frankreichs sei nicht, zwei sich gegenüber stehende Blocks zu bilden, fondern alle friedliebenden Na- tionen zu sammeln, um den Krieg zu verhindern. Er glaube, daß Frankreich, ohne die Freundschaft zu Eng- der Stimme land, die die Grundlage der französischen PolM da^ stelle, irgendwie zu trüben, seine.überlieferung-gemäße Politik fortsetzen könne. Die Genfer Liga sei die beste Garantie des Friedens und der Zivilisation. Auf die englisch-italienischen Besprechungen ein gehend, erklärte Chautemps, Frankreich hege gege^ dem italienischen Volke Gefühle freundschaf icher! Sympathie. Es wäre glücklich gewesen, mit der italic- Nischen Regierung neue Abkommen zu treffen. At^r es- seien Konflikte ausgebrochen, die die französische Regie rung aufrichtig beendet sehen möchte. Wenn Frankreich genügende Garantien für die Nichteinmischung in die spanischen Angelegenheiten und die Aufrechterhaltuns der Lage im Mittelmeer erhalte, würde eS sich außer ordentlich glücklich schätzen,.die Beziehungen zu Italien enger zu gestalten. Der Ministerpräsident ging sodann auf die deutsch- französischen Beziehungen ein. So sebr Frankreich eine, Annäherung wünsche, so müsse man doch zugeben, daß die letzten Ereignisse und Erklärungen nicht geeignet seien, diese Annäherung zu erleichtern (?). „Ich bestätige! nach Uvon Delbos", so betonte Chautemps, „daß Frank reich sich nicht seiner Pflicht entziehen kann, die mittel europäischen Staaten und die Tschechoslowakei zu be schützen". Frankreich könne auch nicht die Einmischung ausländischer Mächte in Spanien dulden. Chautemps gab sodann der Hoffnung Ausdruck, daß es ihm gelingen werde, deutsch-französische Annäherungsverhandlungen zn einem glücklichen Abschluß zu führen. § Auf „gewisse Drohungen" habe die französische Re gierung durch die Verstärkung der Landesverteidigung und die Beschleunigung der Herstellung des Rüstungsmatertals geantwortet. zlaudin: .Man mub «ne »eie gehe»" Der ehemalige Ministerpräsident Flandin übte scharfe Kritik an der Außenpolitik der Volksfront, die sich auf wertlose Garantien der Genfer Liga stütze. Als Flau-! din erklärte, er sei der einzige, der mit Recht auf solche — Sachschaden entstand am Sonnabend nachmittag dadurch, daß an Ler Einmündung -er GlaShütter in -Ke Dresdner Straße von einem Kraftwagen «ine SM« angefahren wurde. Pirna. Unter einer Strohfeime, die, abgeräumk wurde, wurde auf Pratzschwitzer Flur eine männliche Leiche gefun den. Es handelt sich nur noch um ein Skelett, und daraus geht hervor, daß der Totz schon lange an dieser Stelle gele gen haben muß. Die Mordkommission aus Dresden wurde in Kenntnis gesetzt, die dann die weiteren Ermittlungen auf nahm. Alter und sonstige Personalien des Toten konnten noch nicht festgestellt werden. Heidenau. Tödlicher Sturz. Der dreißigjährige Zimmermann Erich Große war vor einigen Tagen bet Allbruchsarbeiten von einem Baugerüst gestürzt. Der Verunglückte ist jetzt den schwere» Verletzungen erlegen, die er bet dem Uüsall etlitten hatte. Meißen. Der Spitzhacke verfallen. Das Jägerschlößchen auf dem Felsen am alten Nalsweinberg und die Geipelburg an der Siebeneichener Straße am Fuß des Martinsberges sollen demnächst abgebrochen werden, da der immer fortschreitenden Zerstörungsarbeit des Wassers kein Einhalt zu bieten ist. Freiberg. Ausbrecher fest genommen. Der am 20. Februar'aus dem Freiberger Stadt- und Be- ztrkskranrenhaus entwichene Untersuchungsgefangene Georg Schmietow konnte in Dittersbach wieder festge nommen werden. Wermsdorf. Liebestragödie. Hier wurde der 35jährige Alfred Kunze tot aufaesunden. Er hatte sich das Leben genommen. Das bet ihm in Stellung befind liche 20jährige Hausmädchen lag erdrosselt in ihrer Kam mer. Chemnitz. Das Leben für eine Mütze. Der Motorradfahrer Paul Nöller aus Niederlungwttz verlor auf der Straße Hohenstein-Ernstthal—Glauchau seine Mütze. Als er anhalten wollte, geriet er mit seinem Fahrzeug ins Schleudern, fuhr gegen einen Baum und wurde gefötet. Schwarzenberg. Äüsbrecher wieder festge nommen. Vor einigen Tagen waren aus der Straf anstalt Gräfentonna drei Häftlinge entwichen, von denen , zwei schnell wieder ergriffen werden konnten. Jetzt gelang es, auch den dritten der Ausbrecher in Schwarzenberg bei einem abermaligen Einbruch zu stellen und sestzu- nehmen. Falkenstein i. B. Lehrer gehen tn Betrieb e. In diesem Jahr werden sämtliche Falkensteiner Lehrer während eines Teiles der großen Ferien tn die Betriebe gehen, um als Handarbeiter mit ihren Arbeitskameraden zu werken, denen dadurch ein zusätzlicher Urlaub vermit telt werden soll. Rektor Meichsner vonderHans-Schemm- SchUle, der Ortsgruppenleiter der NSDAP., hatte be reits im Vorjahr im Betrieb der Falkensteiner Gardtnen weberei und Bleicherei als Färbereiarbciter gearbeitet. , Niesky. Unfall ani Bahnübergang. Am Bahnübergang beim Güterbahnhof Wehrkirch wurde ein Personenkraftwagen von einem vom Ablaufsberst abrol lenden Güterwagen erfaßt und vollständig zertrümmert. Dabei wurde der Kraftwagenfabrcr Kurt Schüritz aus Penzig (Oberlausitz) getötet. Der Besitzer des Wagens Direktor Dr. Heinris aus Friedrichshain (Niederlausitz) . trug Kopf- und Rückenvcrletzuugen davon WetteevmcheefoM «etchowetteeittenftes Ausgabeorl Dresden j für Di«ntkag: Mäßiger bis frischer südwestlicher Win--. Wechseln- bewölkt; vereinzelt Rezenfall. Mit-. Nur in höheren Lagen noch leichte, Frost. Wetterlage: Von Westen hsr ist im Laufe.-eS Sonnlag eine Nie-erschlagSfront herangekommen, welche heute bereits -iel deutsche Westgrenz« erreicht hat. Di« Störung wir- sich langsam ostwärts weiter bewegen un- a-m Montag un- Dienstag In uns«« rem Gebiet wirksam werben. Die Temperaturen w«r-en nach vorübergehendem Rückgang wieder ansteigend -