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Veitzeritz-Jeitung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswEe, Schmie-eberg u. A. 11 i Bezugspreis: Für einen Monat 2.— j s mit Zutragen; einzelne Nnmmer 10 Rpfg. ; k :: Gemeinde-VerbanLS-Girokonto Nr. 3 :: > ! Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 ; - :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: ß Netteste Zeitung des Bezirks Dieser Blak enihäk di« amtlichen Bekanntmachungen der BmtShauptmannschast, des StadlratS und der Finanzamt« Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Di« 46 Millimeter breite ß Millimeterzelle 6 Npfa.; im Terttetl die SS k Millimeter breit« Mlllimeterzeiie 18 Rpfg. ' :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: s :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 5 güwg. :. j. Nr. 36 Sonnabend, am 12. Februar 1938 104. Jahrgang Symbol der Leistung Baldur von Schirach und Dr. Ley eröffnen den Reichsberufswettkampf MS -er Heimat und -em Sachtem««- Dippoldiswalde. Auch bei uns haben heute die Be ruf s we tt k ä m p f e begonnen. Wir haben ja über die Vorbereitungen dazu bereits berichtet, wir haben da auch schon erwähnt, daß die Zahl von 1,8 Millionen Teilneh mern im Vorjahre sich auf 2,7 Millionen in diesem Jahre erhöht hat. Eine Zunahme von 50 Prozent, das ist ganz erheblich, das zeugt aber auch davon, wie jeder bereit ist, dem Rufe des Führers zu folgen. In dieser großen Zahl ist natürlich die Zahl derer, die sich heute in der Fachschaft „Nahrung und Genuß", Abteilung Müllerei, den Prüfen den stellten, ein Nichts und doch ist sie auch eine Macht; denn alle Teilnehmer sind erfüllt von dem unbändigen Drange, ihr Bestes herzugeben. 22 hatten sich zu dem Wett kampfe gemeldet, davon 19 Besucher der Deutschen Müller schule, drei aus Mühlen des Kreises. Sie waren um 9 Uhr vor der DMD versammelt, wo Studiendirektor Dr. Eckardt und Ortsobmann der DAF, Zimmer, Ansprachen an sie richteten und auf den hohen Zweck des Kampfes hinwiesen. Denn die Teilnehmer führen ja diesen Wettkampf auch nicht nur für sich selbst durch, sondern letzten Endes für ihr gan zes Volk und Vaterland. Auch Studienrat Sacher, der die Prüfung leitete, entbot Grußworte und wünschte alles Gute zum Kampfe. Nachdem dann die Flagge gehißt war, ging es an die Arbeit. In 5 Leistungsgruppen galt es, das Ge lernte und Erfaßte nachzuweisen. Natürlich können die jüngsten Lehrlinge nicht das leisten, was man von älteren verlangen kann. So muhten erstere nachweisen, daß ihnen Ordnungsliebe anerzogen ist und daß sie mit Besen und Schaufel richtig umzugehen verstehen, und daß nach ihrer Arbeit der Boden wie „geleckt" ausschaut. Die späteren Jahrgänge muhten ihre Fertigkeit im Reinigen von Ma-' schinen nachweisen, im Schleifen der Picken, im Putzen der Walzenstühle, aber auch in manch anderem müllerischen Vorgänge. Die Mehrzahl der Teilnehmer hatten sich für die schwereren Aufgaben gemeldet. Waren erstere in der Versuchsmühle beschäftigt, so diese in der Ratsmühle, wo Obermüller Baller ein rechter Prüfer war. Hier waren schon Gesellenarbeiten zu leisten. Da wurden Steine ge schärft und Picken geschliffen,. Mehlproben genommen und was sich sonst darbot. Durch die höhere Zahl der Teilneh mer war auch der Ansporn zur Bestleistung noch größer. Heute nachmittag folgen die theoretischen Prüfungen und morgen früh der sportliche Teil. Immer ein eifriges Stre ben im Dienste des Vaterlandes. — 2. Wunschkonzert des Reichssenders Leipzig. Am 14. Februar findet wieder ein Wunschkonzert des RetchS- sender^ Leipzig stakt. Diesmal wird di« Veranstaltung nn Ausstellungspalast ist Dresden abgehalten. Genau tyiechetrü 1. Wunschkonzert des Reichssenders muß den an Len Reichssender Leipzig gerichteten Wünschen Lie Otiginül- quittung einer Dienststelle des MHW beigelegt werden. Es findet diesmal eine Versteigerung von drei oder vier wert vollen Geschenken aus der Tombola statt. Niemand ver- säume es, sich für diesen Abend einen deutschen Tanz zu wünschen und durch seine Spende die Wintersnot vieler Volksgenossen lindern zu helfen. — RSB-Ferienkinder kommen heim! Am 10. Februar kamen 8 Kinder aus dem Kreise Dippoldiswalde in froher Stimmung von ihrem fünfwöchigem Erholungsaufent halt im Kinderheim Rautenkranz zurück. Voll Freude er zählten sie ihren Eltern von all dem Schönen, was sie er lebt haben, strahlend keilten sie ihnen ihre Körpergewichts- Zunahme mit, die zwischen 5 und 6 Pfund lag. Heute Sonn abend kehren 5 Kinder von einem fünfwöchigen Heim erholungsaufenthalt aus Harz-Oehrenfeld zurück. Dippoldiswalde. Wieder läuft in den „Ar-Ni"- Lichtspielen während dieser Spieltage ein Lustspiel film und wieder hat in ihm Hans Moser die Hauptrolle und zugleich Titelrolle als „Buchhalter Schnabel". Viel Humor steckt in diesem Film, der keine Minute langwellig wird. Ammer yeue Knoten sind geschürzt und immer werden sie glatt gelöst, bis auch der am festesten geschürzte aufgeht, bis am Schluffe der wirkliche Chef auftrilh der erst ein schlecht besoldeter Herr Müller war. Sicher ist das für manchen unangenehm, wenn alles anders kommt, als man denkt. Moser versteht es prächtig, diesen aufbrausenden und doch gemütvollen Buchhalter Schnabel Leben und Figur zu ge ben und dabei immer wieder auch humoristisch zu wirken. Dabet wird er üon Lizzi Holzschuh glänzend unterstützt. Aber Im Berliner Sportpalast wurde unter Teilnahme von Vertretern der Partei, des Staates, der Wehrmacht, der Wirtschaft, des Reichsarbeitsdienstes und der Lehrer schaft zum fünften Mal der Reichsberufswettkampf er öffnet. der in diesem Jahr erstmalig für alle schaffenden deutschen Volksgenossen offen ist. In allen deutschen Gauen beginnt damit der grobe Wettkampf, der nicht nur ein Bild des Leistungsstandes geben, sondern auch die noch schlummernden Arbeitskräfte der Nation wecken und zu einem vernünftigen Einsatz jedes arbeitenden Volks genossen führen soll und führen wird. Mehr als 15 000 Angehörige der Werkscharcn, Frauen aus den Betrieben, Hitler-Jungen und BDM.- Mädel, füllten den festlich geschmückten Riesenraum uud bereiteten dem Reichsjugendführer von Schirach unv Reichsorganisatlonsleiter Dr. Ley einen herzlichen und begeisterten Empfang. Grobe Spruchbänder verkündeten, wofür die deutschen schaffenden Menschen sich mit heißem Herzen und all ihrem Können einsetzen Unser Ideal die Arbeit — unser Adel die Leistung — unsere Sehnsucht der Frieden!". Zu Beginn der Kundgebung teilte Obergebictsführer Armann mit. dab sich im letzten Jahr l 800 000 Jugendliche zum Leistungswettbewerb gemeldet hatten. Heute konnte er eine Teilnehmerzahl von 2 702 933 melden. Die Zahl der Teilnehmer hat sich gegenüber dem Vorjahr also um fast eine Million vermehrt. Die Tcil- nehmerzahl der Jugendlichen allein ist weiter um 200 000 gestiegen, während die Zahl der erwachsenen Teilnehmer sich aus 618 767 beläuft. Obergebietsführer Axmann stellte dann die Gedanken heraus, die den Reichsberufswettkampf besonders kenn zeichnen: Ter Reichsbernfsweltkampf und der Leistungs- kamvk der Betriebe sind beute das belebende Element im auch der Szenenwechsel ist gut. Man schaut ins Büro, man erlebt ein Bootsrennen, man ist mit beim Heurigen und in der Bar. Kurz, der Film ist unterhaltend von Anfang bis zum Ende. Aber außer diesem Lustspiel lut sich im Bei programm auch noch ein „Lustiges Brettl" auf. Eine ganz prächtige Varietee-Veranstaltung geht da über die weiße Wand, mit Ansager, Artisten, Tänzern und dem unverwüst lichen Komiker. Jedes Bild hier ist eine Nummer für sich. Recht interessant ist aber auch der Besuch „Beim Waffen meister des Zeughauses". Man erlebt mit, welcher Pflege die alten Waffen bedürfen, wie Wasser und Lust manchen Schaden an ihnen Hervorrufen, der dann von der kundigen Hand des Waffenmeisters wieder beseitigt wird. Es gehört viel Geschick dazu, diese Waffen wieder instand zu fetzen, * und wor allem auch viel Verständnis für die Arbeitsvor gänge, in denen sie von unseren Altvorderen hergestellt wurden. Auch die Wochenschau ist recht reichhcMg. Sie bringt Bilder vom Besuch des jugoslavischen Ministerpräsi denten Stojadinowic in Berlin, von der Heimkehr des For schungsreisenden Filchner, von der Grundsteinlegung der Adolf-Hitler-Schul?n. Auch sonst ist noch mancherlei im Bilde festgehalken und läßt die Tagesereignisse nacherleben. Dippoldiswalde. DaS hiesige Amtsgericht verhandelte am Donnerstag gegen den im Jahre 1874 geborenen Bruno Topf und dessen 20 jährigen Sohn Rudolf, beide vorbestraft und aus Freital. Die Angeklagten hatten im Juni 1937 von ihrem mit Kohlen beladenen Lastkraftwagen in Wilmsdorf einer Frau zwei Zentner Kohlen im Preise von 2.90 RM. verkauft. Der Ehe mann der Käuferin vermutete ein Mindergewicht und wog, nach dem die Angeklagten weggefahren waren, die Kohlen nach. Da bei mußte er feststellen, daß 62 Pfund an zwei Zentnern fehlten. Dem Vorbringen der Angeklagten, durch daS Fahren sei vermut lich ein Sack gerissen, oder auf dem Wagen umgefallen, was sie nicht gemerkt hätten, konnte daS Gericht keinen Glauben schen ken, sondern «S war der Ansicht, daß die Angeklagten von vorn herein aus Betrug ausgeqangen waren. Die Angeklagten, die den Kohlenhandel bereits seit Jahren betreiben, hätten sowohl am äußeren Umfange der Kohlensäcke als auch an ihrem Gewicht beim Abladen merken müssen, daß sie nicht zwei Zentner liefer ten. Während daS Gericht Bruno Topf wegen Rückfallbekrugs zu vier Monaten Gefängnis verurteilte, erkannte es gegen Ru dolf Topf wegen Betrugs auf eine Gefängnisstrafe von zwei Wochen. Beide Angeklagte haben das Urteil angenommen. Oelsa. Am Donnerstag fuhr eine große Anzahl Erwachsene mit Kindern in fünf großen Autobussen ins Zentral-Theater Dresden tn das Märchenstück „DaS goldene Mutterherz". Für die Kinder war schon die Fahrt, besonders aber das Theaterstück selbst ein Erlebnis. Hochbefriediqt vom Geschauten und Erlebten ging es am M>end wieder nach Hause. Glashütte. Auf der Straße Dippoldiswalde—Glashütte kam der Personenkraftwagen des Gärtnereibesitzers H. aus Axbeitsleben unseres Volkes. Jeder Teilnehmer bekundet im freien Entschluß, durch seinen persönlichen Einsatz an, dem großen Werk des Vierjahresplanes mitzuarbeiten. Die reichseinheitljche Aufgabenstellung und die Aus-, Wertung der Ergebnisse ermöglichen einen klaren Ueber- blick über die Leistungen in allen Berufen. Die Erkennt- ms der Schwächen führt im gleichen Zug zu ihrer Bc-^ seitigung. Das bedeutet in der Praxis eine Leistungs- fördern ng. Die sozialpolitische Auswertung des Be rufswettkampfes hat uns die erste Urlaubsstatistik der schaffenden Jugend gegeben. Durch die Erweiterung des« Weltkampfes auf die Erwachsenen erfährt diese Auswer tung ungeheuere Erweiterung. Der Berufswettkampf ermittelt nach dem Grundsatz der Leistungen systematisch eine Auslese. Die DAF., die Betriebe und die Gemeinden übernehmen die Förde rung der Sieger in dem Bewußtsein, da' fsir den Tüchtigsten der Weg nach oben am kürzesten sein muß. Von den im letzten Jahr ermittelten Stegern sind 75i Prozent gefördert worden. Hier tritt zum ersten Mal neben die schulische Förderung eine planmäßige berufliche Förderung und für die Erfassung der Erwachsenen eine sichere Grundlage, die berufliche Begabten-Förderung. RMsjugendlührer Baldur von Schiech erinnerte zu Beginn seiner Ausführungen an die Fülle von Ereignissen, die in der letzten Zeit an die Jugend herangetreten sei, erinnerte daran, daß das Jahr der Ver ständigung proklamiert ^wurde. daß Hitler-Jugend mit jungen Franzosen, Belgiern und Engländern Gemein- schastslager verbrachten, erinnerte an die Grundstein legung der neuen Adolf-Hitler-Schulen und an °die Win- Dresden in der obersten Straßenkurve der Luchauer Straße infolge der Glätte aus der Fahrbahn. Dabei stürzte der Wagen den fünf Meter hohen Hang hinunter und über, schlug sich zweimal. Glücklicherweise ist der Unfall noch günstig verlaufen bis auf geringen Sachschaden. Döbeln. In der Döbelner Zuckerfabrik ereignete sicheln tödlicher Betriebsunfall. Durch Regen und Schneeschmelze war ein acht Meter hoher Kalkschlammberg in Bewegung geraken, wodurch zwei am Fuße des Berges befindliche Transportbänder umstürzten. Einer der Arbeiter, die mit dem -Abtransport .des, Kalkschlammes beschäftigt waren, wurde von dem Mrzenden Band getroffen und auf der Stelle getötet. . - Straßenwetterdienst ReichSautobahn Dresden — Meerane — Crimmiischa» Schneedecke unter T5 Zentimeter, Straße wird geräumt »nd gestreut. Halle—Schleizer Seenplatte: Schneedecke unter 15 Zentimeter, stellenweise Schnccmatsch. Straße wird geräumt. ReichSstraßen im Flachland schnce- und eiSsrei, stellen weise Gchnermatsch, in mittleren Gebirgslagen Schneeglätte. in höheren Gebirgslagen Schneedecke »eilö über, teil« unter 15 Zentimeter. Straßen bei Freiberg und Altenberg starl ver weht. Straßen werden geräumt nnd gestreut. MtNMMmuRMMllMW Ausgabeorl Dresden Sonntag: Rach Durchgang einer Niederschlagssronk meist wolkiges Wetter mit Schauern, im Gebirge als Schnee, im Flachlande mit Regen vermischt. Allgemein ge ringer Temperaturanstieg. Frischer bis starker westlicher bis nordwestlicher Wind. Montag: Auf West bis Südwest rückdrehender Wind. Weiterhin wolkig und zu Niederschlägen neigend, aber wiederum etwas milderes Wetter. Wetterlage: Bon Island her zieht eine sehr kräf tige Zyklone in Richtung von Südskandinavien und mitt lere Ostsee. Sie hat heute srüh eine Störungsfronk bereits bis nach Westdeutschland vorgeschoben. Die Front zieht am Sonnabend über Deutschland hinweg, wobei eS zu ver breiteter Niederschlagsbildung kommt. Am Sonntag wirb die Rückselten-Strömung der Störung in unserem Gebiete wirksam werd-n und werden noch immer Schaueriäligkeit auslösen. Die Temperaturen werden dabei etwas höher liegen als heule. >