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Tageszeitung un- Anzeiger Pir Dippol-iswal-e, Schmieüeberg u. A. ? Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - mit Zukragen; Nummer 10 Npf«. i :: Gemeinde-Berbands-Girokonko Nr. S :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 ? " Postscheckkonto Dresden 122 48 :: l Nr. 39 Netteste Zeitung des Bezirks Diese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschasl, de« Sladlral« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde ! Anzeigenpreis: Die 4» MMmeter brette i - MIlltmekerzelle 6 Rpfa; '-m Tertteti dl« SS - - Millimeter drette MiMmeterzette 18 Npfg. : - :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormtttaat. :: - t :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: j L. -— - —' Mittwoch, am 16. Februar 1938 104. Jahrgang Aus der Heimat und Sem Sachienianö Dippoldiswalde. Gestern-und heule war an der Hans- Schemm-Schule öffentlicher Unterricht. Die El tern machten von dieser Möglichkeit, ihre Kinder beim Unterricht zu beobachten, Gebrauch, wenn auch vielleicht nicht in dem Matze, wie es zu wünschen gewesen wäre. Sie konnten sich bei einem Besuch in den Klassenzimmern aber auch davon überzeugen, datz sich so manches da gegenüber der Zeit, wo sie die Schulbank „drückten", verändert hat. Wie so, vieles freundlicher und netter gestaltet worden ist, wie auch die Pflanzen und Blumen den Klassenzimmern Le ben und Freude geben. Dippoldiswalde. In den Gaststätten betrug das Ergeb nis des Eintopf-Sonntages 32,20 RM. — Keine Schulklassen am Unfallorl. 3m Hinblick auf Klagen, daß bei Berkehrsunfällen und ähnlichen Ereignissen Lehrer mit ihren Schulklassen zur Besichtigung am Unfall ort erschienen sind, und dadurch die Untersuchungsmatznah men oder die Bewachung und Absperrung behindert haben, hat der Reichserziehungsminister angeordnet, daß bei solchen Unfällen Lehrer und Schüler dem Unglücksort fern zu blei ben haben, zumal derartige Besichtigungen meist nur zur Befriedigung der Neugierde und der Sensationslust dienten und vom erzieherischen Standpunkt aus zu verurteilen seien. — 3n dem Entschuldungsverfohren für den Bauer Werner Helfs in Ruppendorf ist die Landständische Bank des ehe maligen Sächsischen Markgraftums Oberlausitz in Bautzen zur Entschuldungsstelle ernannt worden. — Das Amtsgericht Bautzen hat einen Radfahrer, der in angetrunkenem Zustande einen Berkehrsunfall verschul det hatte, mit drei Wochen Haft bestraft. Der Berurteilte hatte am Lohnzahlungstage mehrere Gläser Korn getrunken und in angetrunkenem Zustande auf seinem Fahrrade den Heimweg angelreten. Er war dabei kurz vor einem ent gegenkommenden Kraftwagen auf die linke Straßenseite ge raten und angefahren worden. Das Gericht hat das Ber- halten des Radfahrers als unverantwortlich bezeichnet und durch die Festsetzung einer Freiheitsstrafe zu erkennen ge geben, daß Trunkenheit nicht nur für den Kraftfahrer, son dern auch für jeden anderen Berkehrsteilnehmer, der einen Unfall verschuldet, in erheblichem Umfang straferschwerend wirkt; nur die verhältnismäßig geringen Folgen des Unfalls haben den Verurteilten vor der Berhängung einer Gefäng nisstrafe bewahrt. Auch der Radfahrer, der in angetrunke nem Zustand am Berkehr teilnimmk und durch fahrlässiges Verhalten einen Unfall verschuldet, muß mit schweren Frei heitsstrafen — bei entsprechenden Unfallfolgen nicht nur mit Hast, sondern mit Gefängnis — rechnen. Er darf fer ner sticht mit damit rechnen, daß die Freiheitsstrafe im Gnadenwege erlqssen oder ihm eine Bewährungsfrist zuge- bllligt wird. Der Aelchsführer hat bekanntlich angeord net, daß jeder betrunkene Berkehrsteilnehmer in Hafk zu nehmen ist. Die Erziehung aller Berkehrskeilnehmer zum Berantwortungsbewußtsein erfordert auch die bedingungs lose Durchführung der gegen betrunkene Fahrer erkannten Freiheitsstrafen. Höckendorf. Der letzte Eintopfsonntag erbrachte für das WHW im hiesigen OrtSgrupvenbereich 96.05 RM. Auf den nichtständigen Stützpunkt Obercunnersdorf entfallen hiervon Kreisch«. Am vergangenen Sonntag fand im Bormitlaqs- gottesdienst di« Weihe der von Firma Barth äc Boscher in Dip poldiswalde neu erstellten Orgel statt. Die junge, aufstrebende Firma hat damit eine vorzügliche Leistung vollbracht, der von sachverständiger Weise hohe Anerkennung gezollt wurde. Das schöne Werk von 20 Register und 1758 Pfeifen ist mit allen Er rungenschaften moderner Technik ausgerüstet, mit rein elektrischer Traktur versehen, und wird durch eine Eife-Stahlbaklerie gespeist. Die Winderzeugung geschieht durch einen Eleklro-Ventilator. Der gewaltige Orgelprospekt, nach dem Entwurf von Architekt Funcke, Dresden, erstreckt sich über 7 Meter lang und besteht außer den beiden Seitentüren aus Klingenden Stimmen. Auf eine künst lerisch befriedigende und charakteristische Intonation der einzelnen j Register ist viel Sorgfalt verwendet worden. Der Klangausbau i von der zarten vox celeslis bis hinauf zum vollen Werk ist in > allen Slärkcqraden gesättigt und schön geschlossen. So bietet die ! Orgel unerschöpfliche Möglichkeiten für alle Ausgaben im Gottes dienst und auch für stilgerechte Wiedergabe der klassischen ebenso ' wie der modernen Orgelliteralur. Die Weihehandlung nahm , Superintendent Fügner vor, darauf erklang doS herrliche Werk i zum ersten Male mit Joh. Seb. Bachs gewaltiger Toccata und , Fuge in d-moll, von Kantor WächtkerS Meisterhand gespielt. Der . Kirchenchor steuert« zu dem festlichen Tage daS seine bei durch die Darbietung einiger 4—8stimmigen Motetten von Ioh. Seb.., Bach, Gustav Schreck und Otto Hörnig. Ortspfarrer Böhme ! legte seiner Predigt die Schriftworte zugrunde, die von Kunst- Vie Aussprache von Berchtesgaden Die Beziehungen Deutschland—Oesterreich — Eine amtliche Verlautbarung In der Aussprache, die nm 12. Februar zwischen dem Führer und Reichskanzler und dem Bundeskanzler Dr. Schuschnigg auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden statt- gesunden hat, wurden alle Fragen der Beziehungen zwi schen dem Deutschen Reich nnd Oesterreich eingehender Erörterung unterzogen. Ziel dieser Aussprache war, die bei Durchführung des Abkommens vom 11. Juli 193k ausgetretenen Schwierigkeiten zu bereinigen. Es ergab sich Uebereinstimmung darüber, daß beide Teile an de« Grundsätzen dieses Abkommens sestzuhalten entschlossen sind und dasselbe als den Ausgangspunkt einer befrie- lügenden Entwicklung der Beziehungen zwischen den bei den Staaten betrachten. In diesem Sinn haben nach de, Unterredung vom 12. Februar 1938 beide Teile die, sofor tige Durchführung von Maßnahmen beschlossen, die ge währleisten, datz ein so enges nnd freundschaftliches Ver- hältnis der beiden Staaten zueinander hergestellt wird, wie es der Geschichte und dem Gesamtintercssc des deut schen Volkes entspricht. Beide Staatsmänner sind der Ueberzeugung, daß die von ihnen beschlossenen Maßnahmen zugleich ei» wirk samer Beitrag zur friedlichen Entwicklung der europäischen Lage sind. Die österreichische Regierung hat eine gleichlautend« Berlautbarung ausgegeben. Eine Tat mn größter Bedeutung Ans einer Veranstaltung in Wien sprachen Minister Gleise-Horstenau und Botschafter von Papen Minister Gleise-Horstenau betonte, noch könne man sich über das Ausmaß der Begegnung der Führer der beiden deutschen Staaten kein Urteil bilden, aber es sei, was auch das Weltecho beweise, eine Tai von grüßtet Bedeutung, daß zwei Männer, die erne hohe Verantwor tung für die Geschicke ihrer Staaten trügen, sich die Hände gereicht und Auge in Auge miteinander gesprochen hätten. Botschafter von Papen bemerkte, sein Streben sei cs gewesen, den Gedanken der deutschen Einheit ans Niedlichem Wege Naum zu verschaffen und zu verhindern, daß die Tragik der deutschen Geschichte um eine weitere Katastrophe vermehrt werde. Der l. Juli 1936 sei ein Anfang gewesen. Vor Jahresfrist habe er die Ansicht aus gesprochen, dem Sturm über Oesterreich folge der Früh ling. Es dauere manchmal lange, bis der Frühling kommt. Kommen aber werde er auch in der deutschem Frage so sicher, wie die Welt sich um ihre Achse dreht. Die am 12. Februar auf dem Obersalzberg stattgc habte Besprechung der beiden führenden Staatsmänner, so sagte Botschafter von Papen weiter, wird ein weiterer Markstein in der Geschichte der deutschen Frage sein. Ich darf sagen, datz der Grundton von der tiefen geschichtlichcir Verantwortung getragen war, welche die deutsche Schick salsfrage umgibt. Ei« selbständiges Oesterreich kann seine Aufgabe «ur löse» im Rahmen der gesamtdeutschen Entwicklung und nur als Mitgestatter am Geschehen dieser Tage, an der Wicdererringung der Stellung und des gei stigen Einflusses des Reiches im Abendland. Botschafter von Papen brachte zum Schluß die Hoff nung zum Ausdruck, daß das Resultat dieser Besprechung den Gewinn einer neuen Aera der deutsch-österreichischen Beziehungen bedeutet und daß mit diesen von beiden Seiten loyal und aufrichtig gefaßten Beschlüssen auch dem Frieden in Europa gedient sei maler Kreutz, Dresden, der Orgel aufgciroacii worden sind: „Sin get fröhlich Gott, der unsere Stärke ist" <Ps. 81, 2) und „Gott der Herr ist Sonne und Schild" <Ps. 84, 12). Eine große Fest- jemeinde füllte die Kirche und gab dein Tage, der in der Gc- chichte der Kirchgemeinde Kreischa ein bedeutsames Ereignis dar- tellk, eine besondere Weihe. Dresden. Auf der Seestrahe kam es am Dienstag vor mittag zu einem Berkehrsunfall. Beim Einbiegen in die Seeskrahe übersah der Fahrer eines Personenkraftwagens das Herannahen eines Omnibusses. Der Autobus mußte plötzlich bremsen, geriet aber auf der vereisten Fahrbahn ins Schleudern und stellte sich quer, wobei er mit dem Border teil auf den Fußweg zu stehen kam. Mit dem Hinteren Teil wurde der Kraftwagen erfaßt und stark beschädigt. Leid tragender war ein Fußgänger, der von dem Autobus erfaßt und in eine Schaufensterscheibe geschleudert wurde. Der Verunglückte fand Aufnahme im Krankenhaus. Bad Schandau. MitdemMesserabger »lischt. Einem Fleischerlehrling rutschte beim Knochenausputzen das Messer ab. Der Lehrling verletzte sich dabei schwer am Bein. e Nannhos. Aus dem fahrenden Zug ge sprungen. Zwischen Beucha und Naunhos sprang ein 28 Jahre alter Mann aus dem fahrenden Zug. Da er auf einem durch den Regen aufgeweichten Erdhaufen gelandet war, kam er nur mit geringfügigen Schrammen im Gesicht davon. Nach dem Sprung versuchte er, dem Zug wieder nachzncilen. Cs handelte sich um einen Ein wohner aus Naunhos, der bereits in einer Heilstätte war. Lqisnig. Ein Reh lies ins Motorrad. Auf der Staatsstraße zwischen Tanndors und Seidewltz stieß der Heizer Alsred Helm aus Marschwitz bet Leismg aus seinem Motorrad mit einem Neh zusammen. Beim Sturz blieb Helm besinnungslos aus der Straße liegen. Ein zufällig vornberkommender Einwohner aus Seidewltz sorgte für Hilse. Zum Glück sind die Verletzungen des Kraftfahrers nicht so schwer, wie cs znnächst den Anschein hatte. Wäre der Verunglückte nichl so schnell ansgesnnden worden, hätte er bei dem herrschenden kalten Weiter in der Nacht leicht erfrieren können Hainichen. Im Tanzsaal an geschossen In Berbersdorf schoß sich bei einem Maskenball ein jugend licher Einwohner aus Hainichen eine Kugel in dcn Kopf. Der Schwerverletzte mußte sofort ins Krankenhaus ge bracht und operiert werden. Plauen. Rußende Petroleumlampe. In seiner Wohnung ist der 74 Iahte alte Rentner Karl Rind fleisch tot aufgesunden worden. Der Mann hatte am Tag znvor in seiner Wohnung eine stark rußende Petroleum lampe, deren Zylinder zerbrochen war, brennen lassen, so daß sich tödlich wirkende Gase hatten bilden können. Hohenstein-Ernstthal. Hohenstein-Ernstthal, die Geburts- stadk des weltbekannten Bolksschriftstellers Karl May, die Stadt am Sachsenring, der ebenfalls weltbekannten Motor rad-Rennstrecke, benützt die 40 jährige Wiederkehr der Ber einigung der Städte Hohenstein und Ernstthal zur Abhal tung eines großen Stadt- und Heimatfestes vom 2. bis 6. Juli. Die örtliche Weberinnung begeht gleichzeitig die 400- Iahrfeier ihres Bestehens. Kreisdanerntage abgesagt Die für Februar und März noch vorgesehenen KreiS- bauerntage in Auerbach, Zwickau. Flöha, Roch litz, Stollberg. Schwarzenberg, Marien- br,rL und Annaverg Pud wegen der Maul- und Äläuenstüche dort der LandcSbauernschast Sachfe» adge- «nok mnrden. Glrahenwettervienst Der Straßenwetterdienst Dresden teilt mit: Reichsäuto- bahnen: Schnrrheck« unter 15 Zentimeter auf fester Schneeun- terlage, Schneealätte, stellenweise stark verweht; Fahrbahnen werden geräumt und gestreut. Reichsstraßrn: Feftgefahrene Schneedecke, Schneealätte, stel lenweise Verwehungen. In höheren Gebirgslagen Schneedecke über 15 Zentimeter; zwischen Freiberg und Chemnitz und »oi- fchen Zwickau nnd Schneeberg starke Verwehungen; Verkehr stellenweise behindert, Straßen «erden gerSuntt und gestreut. Mettrrvocherla-« des »eichswetterdieaftes Ausgabeorl Dresden » ' 1 für Donnerstag: Schwacher bis mäßiger östlicher Wind, heiter bis wolkig, nur noch ganz vereinzelt geringer Schneefall. Tagestempe raturen nicht über Gefrierpunkt, nachts Frost bis zu 10 bis .12 Grad. Wetterlage: Fast über ganz Europa ist ein Steigen des Luftdruckes festzustellen, das besonders über Rord- skaiidinavien kräftig ist. Der große, nahezu den ganzen Erdteil beherrschende Kalkluftblock verstärkt sich also wieder und wird seinen Einfluß auf die Wettergestaltung von Mitteleuropa behalten. Das Hochdruckgebiet, das sich ln seinem Bereich entwickelt, dehnt sich ostwärts aus. Seine Achse verlagert sich langsam nach Süden und nähert sich da mit unserem Gebiet immer mehr. Dieser Borgang wird« allmählich bei immer noch niedrigen Temperaturen stellen weise zu geringer Abnahme der Bewölkung führen.