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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmiedeberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— j - mit Zukranen: einzelne Wimmer 10 Rpfg. - ? :: Gemeinde-Verlxrnds-Glrokonto Nr. S :: Z ° Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Z :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Z Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft, -es StadlralS und des Finanzamts Dippoldiswalde Sonnabend, am 8. Januar 1938 Nr. 6 - Anzeigenpreis: Di« 4S Millimeter bre« : MiilimeterzeUe 0 Rpfa.; im Tertketl -le 93 : k Millimeter breite Milltmeterzeile 18 Rpsg. : :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: : :: Zur Feit ist PreMste Nr. 5 gültig. :: ; 104.Iahrgang Ker Heimat «aö -em Sachlemanö Dippoldiswalde. Zn der Turnhalle des ATV., wo sonst Kommandos schallen und an Barren, Beck, Ringen usw. tüchtig geturnt wird, hört man in diesen Tagen nichts von Turnerei. Statt dessen kräht und gackert, schnattert und gurrt es: der Geflügelzüchter-Verein Dippoldis walde hält dort seine Geflügel-Ausstellung ab. Sie ist wieder außerordentlich gut beschickt, trotzdem es auch mancherlei Absagen gab aus Vorsicht vor Seuchengefahr. 417 Nummern einschl. Verkaufsklasse weist der Katalog auf, darunter sind 355 Stück Prämiengeflügel. Die ersten 19 Nummern sind dem Wassergeflügel, weitere 8 dem Zier geflügel (Fasanen) Vorbehalten. Dann kommt die lange Reihe der Hühner aller Rassen, die weit über 200 Nummern vertreten. Die letzten, etwa 60 Nummern, gehören den Tau ben. Es sind allesamt wunderschöne Tiere, die ausgestellt wurden, und den Preisrichtern: Hugo,Weiche!, Reichenberg bei Dresden, und Emil Beeg, Rennersdorf bei Stolpen, zur Begutachtung standen. Diese hakten es daher nicht leicht mit ihrem Urteil; denn es soll heule auch noch schärfer ge wertet werden als früher, auch das Ausstellen selbst ist ja ge gen einst verschärft. Es konnten 9 Ehrenpreise vergeben werden an 1. Edmund Nietzold, Dippoldiswalde, auf Ply mouth-Henne, 2. Paul Zörke, Dippoldiswalde, auf schwarze Ztaliener-Henne, 3. Gärtner, Rabenau, auf Modenser Taube, 4. Eli Weiser, Oberhäslich, auf weiße Langshan, 5. Max Adler, Dippoldiswalde, auf Sumatra-Hühner, 6. Ernst Flemming, Obercarsdorf, auf Nürnberger Lerchen, 7. Wal ter Dreßler, Seifersdorf, auf Florentiner Taube, 8. Richard Zimmermann, Ruppendorf, auf Ahodeländer Henne, 9. Max Adler, Dippoldiswalde, auf birkenfarbene Zwerg kämpfer. Neben diesen 9 wurden 168 Tiere als „sehr gut" bewertet und unter diesen 45 mit einem 1. Preise, eine wei tere große Zahl wurde mit Zuschlagpreisen bedacht. Bis mor gen abend ist die Ausstellung geöffnet. Es ist also noch Ge legenheit, sie zu besichtigen, was mit gutem Gewissen emp fohlen werden kann. Da eine Lotterie mit der Ausstellung verbunden ist, kann durch einen Gewinn das Eintrittsgeld wieder „hereingeholt" werden. Dippoldiswalde. Anzengrubers Volksstück „Das vierte Gebot" wird morgen in einem Theaterabend der DAF, NSG „Kraft durch Freude" durch die Sächsische. Landes- bühne aufgeführk werden. Anzengruber hat in seinen Wer ken ganz besonders fein die Leute aus dem Volke zu schil dern verstanden, sein „Viertes Gebot" Könnte man auch als „Die Tragödie eines schlechten Elternhauses" bezeichnen. Mit diesem Theaterabend bestreitet die Feierabend-Gemein schaft ihre dritte Veranstaltung. Dippoldiswalde. „ Ar - Ni" - Lichtspiele. Ludwig Ganghofer wird immer der Liebling des Volkes bleiben, so wohl in seinen Büchern wie in deren Verfilmungen, die stets einen ausgezeichneten Regisseur fanden. So ist auch „Das Schweigen im'Walde" zu einem volkstüm lichen Film im edelsten Sinne geworden. Hans Deppe hat es in hervorragender Meise verstanden, alles Wesentliche der Erzählung zusammenzufassen und in einem flotten Spiel verlauf zu dramatischer Steigerung zu bringen. Vor allem ist es ihm geglückt, die wunderbare romantische Stimmung, die über dem Ganzen liegt, festzuhalten in Szenen von un beschreiblicher Schönheit. Niemand wird das Bild vergessen, als .die Tochter des Malers, auf einem Grautier reitend, gleich einer Vision im lichtdurchfluteten Wald erscheint. Und zu allem bilden Berge und Wälder die Poesie- und charakter volle Szenerie der fesselnden Handlung. Zm Vordergrund aber stehen die kernhaften Menschen des Alpenlandes, kraft voll und unverfälscht und darum doppelt liebenswert. Zn unaufdringlicher Weise, und doch markant, werden die Hauchpersonen — die Malerstochler Lo Petri und der Fürst — von der lieblichen Hensi Knoteck und dem sympathi schen Paul Richter verkörpert. Eine Ueberraschung ist Gustl Star K-G stelle «bauer, der den jungen ver- liebien Zägerburschen Pepi in ganz köstlichen Szenen präch tig irisch darstellt. Sein Gegenstück ist der leidenschaftlich- düstere Zager Mazegger, dem Hermann Ehrhardt ein prägnantes Gesicht gibt. A. vonSchlettow ist ein herzhaft-biederer Förster, Käthe Merk eine nette Sen nerin und Rudolf Schündler ein windiger Diener. Ernst und Humor sind klug und treffsicher gemischt. Alles in allem: Wohl jeder ist restlos begeistert von -lesen, echten, künstlerisch gestalteten Volksstück. — Diesem wunderbaren Mhrcrbesuch in Ratten Im kommenden Frühjahr Gegenbesuch bei Mussolini wird wieder einmal die kulturelle Mission, die die beiden Völker für den Frieden und die Zukunft Europas stolz ibernommen haben, feierlich bestätigt. Die italienische Hauptstadt wird mit übervollem Herzen dem Führer der befreundeten Nation beweisen, wie aufrichtig die Gefühle lind, die die ganze, um ihren Duce und unter dem Zei hen der glorreichen Liktorenbündel versammelte Nation Uebcr die Vorbereitungen Italiens zu dem im kom- mcuden Frühjahr erwartete« Gegenbesuch des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler wird folgende amtliche i Mitteilung ausgcgcben: , „Die von dem Außenminister geleitete Kommission I zur Vorbereitung der Veranstaltungen anläßlich des Be suchs des Führers in Italien, der irw kommenden Früh jahr stattfinden wird, hat schon das Programm in seinen Hauptlinien festgelegt. ' Der Führer wird außer Rom auch die Städte Nea pel und Florenz besnchen." Rom sreut M aus den FMerveM Die amtliche Mitteilung über die Vorbereitungen des Gegenbesuches des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler in Italien wird von den römischen Abendblättern in erster Stelle und in größter Aufmachung unter mehr spaltigen Ueberschriften, zugleich mit Beifügung von Bil lern des Führers, veröffentlicht. „Tribuna" erklärt: Das italienische Volk schickt sich in, Adolf Hitler mit herzlicher und glühender Begeiste- :uug zu empfangen. Durch den Besuch des Führers des viedererstandenen Deutschlauds, das mit Italien durch mgste Bande des Glaubens und der Tat verbunden ist, beseelen. Eine neue Kundgebung der FremMchM Zu dem Gegenbesuch des Führers, der in den römi- schen Spätausgaben in ganzseitigen Ueberschriften gemel det wird, schreibt „Giornale d'Jtalia", das italienische Volk habe die Ankündigung der Begegnung des Führers der beiden großen europäischen Revolutionen mit größten Freude begrüßt. Diese beiden Männer erfüllten zusammen die historische Mission der Verteidigung von Kultur und Ordnung. Der unvergeßliche Empfang, den das deutsch« Volk dem Duce des Faschismus bei seinem Besuch ist Deutschland bereitet hat, werde dem Führer des Natio^ nalsozialismus vom italienischen Volk in gleich herzlicher Weise erwidert werden. Sein Besuch werde zu einer neuen Kundgebung der Freundschaft und der Solidarität der beiden starken Nationen werden und die absolute Rea lität der Achse Berlin—Rom unterstreichen Film so ganz und gar angepaßt, läuft im Beiprogramm ein herrlicher Naturfilm „Die Schorfheide, der Na turschutzpark vor den Toren Berlins". Er zeigt den Park mit seinen seltenen Tierbeständen, die sich hier der Freiheit erfreuen, wie man ihn noch nicht gesehen hat. — Viel Spaß bereitet der nette Kurztonfilm „Rosen und Liebe ", bei dem die Männer „etwas kurz weg kommen", und der viel Lebenswährheit und -Weisheit ent hält ... — Und die Tonwoche? Sie i st wieder besonders interessant und umfangreich und bringt außerdem die beliebten „Streiflichter aus aller Welt". Dippoldiswalde. Vor dem hiesigen Schöffengericht wurde am Donnerslag in nichtöffentlicher Sitzung gegen das im Zahre 1911 geborene ledige Hausmädchen W. Q. und die im Zähre 1909 ge borene E. K., beide aus Altenberg, wegen Abtreibung und Bei hilfe hierzu verhandelt. Die Angeklagten hatten sich im Novem ber 1936 durch den inzwischen wegen gewerbsmäßiger Abtreibung verurteilten Wirtschaftsgehilfen Fahland in Ulberndorf behandeln lassen. Das Schöffengericht, das die Angeklagten Q. und K. je einer versuchten Abtreibung, Lie O. außerdem der Beihilfe zu einer versuchten Abtreibung für schuldig hielt, verurteilte erstere zu einer Gesamtstrafe von 3 Wochen 3 Tagen Gefängnis, letztere zu zwei Wochen Gefängnis. Mit Recht betonte der Vertreter der Staatsanwaltschaft, daß der nationalsozialistische Staat im be sonderen die Gesundheit und den Bestand des deutschen Volkes schützt und daß er den, der diese Rechtsgüter verletzt, streng be straft wissen will. Freiberg. Wegen Sittlichkeitsvergehen war der am 21. April 1891 geborene Arno B. aus Kipsdorf angeklagt. Der Angeklagte hak in der Zeit vom Mai—November in zwei Fällen versucht, sich mit seiner etwa 16 jährigen Tochter in unsittlicher Weise einzulassen. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten 1 Zahr Zuchthaus und 3 Zahre Ehren rechtsverlust. Die Strafkammer verurteilte B. wegen ver suchter Blutschande zu 1 Zahr 6 Monaten Zuchthaus, wo rauf 1 Monat der erlittenen Untersuchungshaft angerechnet wurde, und 3 Zähren Ehrenrechtsverlust. Großenhain. Zn der zum Rittergut gehörigen Krast- wagengarage brach aus bisher ungeklärter Ursache Feuer aus. Ein Personenkraftwagen, drei Fahrräder und Zube hör wurden völlig vernichtet. Mit Mühe konnte ein Ueber- greifen des Brandes auf benachbarte Gebäude verhindert werden. Löbau. Zwei vor einen Personenschlilten gespannte Pferde gingen auf der Görlitzer Straße plötzlich durch. Einer der Znsassen wurde während der rasenden Fahrt aus dem ! Schlitten geschleudert. Schließlich prallte das Gefährt gegen einen Baum, wobei ein Pferd so schwer verletzt wurde, daß es erschossen werden mußte. Auch der Lenker des Schlit tens zog sich erhebliche Verletzungen zu. Sebnitz. Beim SchnFeschuhlaufen kam ein jugendlicher Sebnitzer Einwohner schwer zu Fall. Mit einem Becken-' bruch mußte der Bedauernswerte ins Krankenhaus gebracht werden. Die Maul- und Klauenseuche in Sachsen In Sachsen sind mit der Maul- und Klauenseuche zur Zeit folgende Orte befallen: Steinbach bei Bad Lausick (drei Gehöfte), Lomßen (Amtsh. Grimma, ein Gehöft), Beucha fein Gehöft). Vittmannsdorf bei Beucha lein Gehöft). Der verseuchte Be- itand in Liebertwolkwiy und die Schafe in Beucha sind abge schlachtet worden. Versammlungssperre besteht zur Zeit in »en Sperr- und Beobachtungsbezirken der Kreisbauernschaften Leipzig, Grimma und Borna. Man hofft, durch scharfe Maßnahmen die Seuche auf die jetzigen Befallsorte zu beschränken. Diese Maßnahmen können selbstverständlich nur dann von Erfolg sein, wenn sie restlos oon den Bauern und Landwirten unterstützt werden. Weu- »ehende Unterbindung des Personenverkehrs und Vermeidung jeden Zukaufs von Klauentieren sind dazu Vorbedingung« Straßenwetterdienst Ler Straßenwetterdienst meldet: Reichsautobahn Dresden —Meerane: Keftgefahrene Schneedecke, Schneeglätte, Verkehr mrch Türkinnen erschwert: Reichsautobahn Halle—Schleizer Seenplatte: Festgesahrene Schneedecke, Schneeglatte. Fahrbah- ,en «erden geräumt und gestreut. Reichsstraßen im Flachland: Schneedecke unter 15 Zenti- neter, teilweise aus fester Schneeunterlage. Stellenweise -chneeglätte. Verkehr stellenweise durch Spurrinnen erschwert. Zm Gebirge: Schneedecke über 15 Zentimeter, stellenweise starke Serwehungen. Verkehr stellenweise durch Spurrinnen erschwert Straßen werden geräumt und gestreut. Fvettervorhersag» »es »eichswetter-ieuft«« AaSgabeori Dresden Sonntag: Mäßiger bis frischer südwestlicher bis west licher Wind. Wolkig bis bedeckt. Zeitweise Regenfälle, in höheren Lagen mit Schnee vermischt. Mild. Nur in höhe ren Lagen noch leichter Frost. Montag: Fortbestand des milden, trüben und zu Niederschlägen neigenden Wetters. Wetterlage: Die ausgedehnten Tiefdruck-Systeme, welche sich heute von Finnland und Nordskandinavien aus bis weit nach Rußland hinein erstrecken, haben die hier be findlichen Hochdruckgedilde stark abgeschwächt. Znfolge die ser Energie - Verminderung ihrer Quellgebiete weicht die arktische Kaltluft vor den nach Mitteleuropa eindringenden warmen Luftmassen immer weiter nach Osten zurück. Dies« wird sich über dem Kontinent mehr und mehr ausb> eiten« Da sich außerdem schon Störungsfronten durchsetzen, werden sie das Wetter unbeständig gestalten.