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,Mnge Nation" üürrsvcllcnscnacr scr NI L«8 «er -»rdett oer runKsmme Her veiMssutzenMIMrunS Auf der diesjährigen Funkausstellung Wird die Litler-Iugend auch ihr jüngstes Arbeitsgebiet, das Kurzwellen wesen, vorführen. Der Ausstellungsstand der Litler-Iugend zeigt z. B. eine voll ständige Sende- und Empfangsanlage so wie einige Standardgeräte, die die Reichs- funkschule der LI. in Göttingen auf einem Sonderlehrgang für Inngamatcure im vorigen Monat geschaffen hat. Der Referent für Kurzwellcnwesen im Rundfunkamt der Rcichsjugcndführung be- richtet im folgenden über dieses Arbeits gebiet. Ein Zeltlager vereinigte im Juli die 33 besten Inngamatcure der LI. in der Reichsfunk - schule der Litler-Iugend in Göttingen. Der Lehrgang wurde vom Nundfunkaml der Reichsjugendführung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Amatcur-Scndedienst <DASD.) durchgcführt. Die 33 Kameraden, die aus allen Teilen des Reiches zusammcngezogen worden waren, brachten erhebliches Können als Vor aussetzung mit. Die Teilnahme an dem Lehr gang war von dem einwandfreien Lören des Morsetempos 50, von der Mitgliedschaft im DASD. und einer dort bereits erhaltenen amateurmäßigen Vorbildung sowie einer ein wandfreien weltanschaulichen Laltung abbängig. Wie groß die Vcgeisteruui und der Arbeits eifer in der Litler-In ° nir das KurzwcUcu- gcbiet ist, zeigt das >. : Ergebnis: Von 31 zur Prüch..., zugelassenen Jung- amatcuren bestanden in der ersten nach der Lizenzerteilung für Deutschland durchgcführten Prüfung durch die Ncichspost, den DASD. und die HI. sämtliche 31 Teilnehmer. Davon sechs mit „sehr gut" und sieben mit „gut". Dieses außerordentliche Ergebnis ist einerseits der bewußten Answahlarbeit der Litler-Iugend und andererseits der Art der Ausbildung in der Rcichsfunlschule der LI. zuznschreiben. In dem dreiwöchigen Lehrgang wurden den jungen Amateuren die technischen und betriebsmäßigen Kenntnisse vermittelt, die zur Erlangung einer Sendelizenz nötig find. Führende Männer deS deutschen Rundfunks, wie z.'B. der Rcichefendelciter, sprachen selbst zu den jungen nationalsozialistischen Funk- techn'ikern und zeigten ihnen von der Wclt- anjchguung her den lieferen Sinn ihrer Arbeit. Reben der praktischen Ausbildung in de» Metall-- und Lolzwerlstäuen, die zu werk- gerechter, sauberer Arbeit erzog, standen die amatcurmäßigc Ausbildung und die weltan schauliche Schulung. Dadurch, daß Ausbilder und Schüler zusammen im Zeltlager wohnten und gemeinsam im Dienst der Bewegung standen, wurde von vornherein jeder hörsaal- mäßigc. muffige Schu'.belrieb vermieden. Ja, der A> -seifer der Lamcradcn ging zuletzt so gar jo weit, daß die Rächte hindurch in Schich ten an den Knrzwellenscndcrn und cm> sängezn gearbeitet : um dicse so schnell wie mög- lieh in Vc. nehmen zu können. Von der Reichsjug-enk ttn-cung wurden zu diesem Zweck in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Amateur- Sendedienst sowohl ein Standardempfänger als auch ein Standardsender entwickelt, der einheit- lich von den Teilnehmer» der R.ichofu»'schule gebaut wurde. Die beiden in der Reichöfirukschnle der Hitler- Sng.-.h betriebenen „Rcbhabersmcksicilc::" waren fast Tag und Recht in Betrieb und wurden, wie Hörmeldnugcn zeigen, in ganz Europa und sogar in ASA. empfangen. Der Erfolg dieses ersten Kurzwellenlehrgaugcs ist in starkem Maße der Reichspost, die die Prüfung abnahm, sowie der deutschen Nund- funkindustric, die den Lehrgang durch technisches Schulungs- und Ausbildungsmaterial in groß zügiger Weise unterstützte, zu verdanken. Das Rundfunkamt der Reichsjugendführung wird auch weiterhin Iungamateurlehrgänge in Güt tingen durchführen und das Kurzwcllenwesen in der LI. verankern, nach den Grundsätzen, die bis jetzt seine Arbeit geleitet haben: Es kommt nicht darauf an, sehr vielen Litler- Iungen eine durchschnittliche oder oberflächliche Ausbildung zu geben, als vielmehr darauf, eineuß eher zahlenmäßig kleinen Stamm zu einem technisch hochwertigen Nachwuchs heranzubilden, der später einmal, wie es der Ncichsscndeleitcr ausdrücktc, das Kurzwellen wesen zur stärksten Waffe unseres Staates neben dem allgemeinen Rundfunk machen wird. Neues amttiHes HZ.-Liederbuch Kaum regte sich das neue Lied in der Litler- Iugend, da wuchsen an zahlreichen Orte» die Spiclscharcn der LI. hervor. Aus ihrer Vielzahl kristallisierten sich nach und nach einige wenige leistungsfähige heraus. Dicse sind heute zu entscheidenden Faktoren der neuen Lied- arbcit geworden. Die Entwicklung des I u - gendfunks brachte es mit sich, daß sich die tüchtigsten Spiclscharcn um den Deutsch- lau d s c n d c r und die Ncichssender gruppierten. In offenen Singvcranstaltungen — dazu gehört vor allein das bekannte Volks- liedsingcn — schufen sie eine erste Verbin dung zwischen -dem Liedgut der LI. und einer aufnahmcbcrciteN Lörerschaft. Entscheidend für die Verbreitung der neuen Lieder waren weiter hin die Feier- und W e i h e st u n d e n, die oie Litler-Iugend im Laufe der Jahre entweder selbst ausgestaltete oder ausgestalten half. Am dieser befruchtenden Arbcit einen starken Rückhalt zu geben, hat die Neichsjügendführung ein amtliches Liederheft „Junge Gefolgschaft" herausgegebcn, das nicht ein Liederbuch im landläufigen Sinne ist, noch eine bunte Samm lung von Liedern verschiedenster Zeiten und verschiedenster Landschaften enthält und lediglich das bringt, was nun einmal im Volke zu allen möglichen Anlässen gesungen wird. Das Lieder- Heft „Junge Gefolgschaft" ist ganz bewußt «ine strenge Auslese des aus der LI. entstandenen und durch sie verkündeten Liedgutes. Jedes dieser Lieder kann nur vom Nationalsozialismus her begriffen und erlebt werden, weil es aus nationalsozialistischer .Haltung und Wcllanschau- png geboren wurde. L'n Lr/e/. Lieber Lans! Dir hat, schcint's, unser Gespräch keine Ruhe gelassen, daß Du sogar Deine Cchrcibfaulheit überwindest und mir mit einem Briefe zuleide rückst. Es hat Dich also doch gewurmt, daß ich Deine Fanfare „Vücherlcscu kommt bei mir gar nicht in Frage!" als Zeichen selbstzufriedener Oberflächlichkeit bewertete, und so kommst Du mir jetzt mit allerlei Argumenten, die mich ins Anrecht setzen sollen. Gewiß Du hast recht, durch Bücher und Bücherlesen kann man kein Nationalsozialist werden. Aber das ist ja so selbstverständlich, als ob ich sage: durch Bücherlese» kann man kein Mensch werden, kann man nicht Mann, nicht Weib werden. Ebenso verstehe ich Deine entschiedene Abneigung gegen Stubenhocker, Bücherwürmer und Inhaber von Großgehirncn, die im wirklichen Lebe», das tatkräftig gestaltet Aehrenlesen siir dar VW. Die Landesbauernschaft Ostpreußen hat nist der Litler-Iugend eine Achrenlese-Aktion für daz Winterhilfswerk 1935/36 eingeleitet, die Nach, ahmung in ganz Deutschland verdient. Dir Landesbauernführer fordert in einem Aufruf die o st preußischen Bauern und Landwirte auf, ihre Felder der Litlcr- Jugend, dem Bund Deutscher Mädel, dem Jungvolk, den Iungmädcln und den Landjahr, lagern zum Aehrenlesen zur Verfügung zu stellen, soweit eine anderweitige Ausnutzung noch nicht gewährleistet ist. Lunderttcmsende fleißige junge Lände können so auch die leiste Aehre -deutscher Ernte bergen, um minder bemittelten Volksgenossen zu Helsen. werden will, blind wie die Maulwürfe herum- kriechen. Aber damit hast Du mich noch nicht unter, gekriegt! Am mal von Dir zu reden: Du bist LI. Führer, hast tadellose Anlagen und Möz- lichtesten in Dir, Dein Lcrz ist erfüllt von Liu- gabc an Führer und Volk, aber sag' selbst: gc- nügt das? Das sind doch alles erst die Voraus- scyungcn dafür, daß das, was vom Schicksal in Dich hineingclegt worden ist, zur Wirkung kommt. Am aber wirken zu können, muß man das, was Anlage und Mö stichkcit in einem ist, zum Können, zur Meiste.' hast, steigern. Mit einem Worte: inan muß lernen. Man muß sich ertüchtigen. Näht nur körper- lich! Nationalsozialistisch ha:ö. A heißt, das Veste aus sich für Deutschland l.-inszuholen, was überhaupt nur berauszuhot.» ist. Der Litler-Iunge muß das Gefüge der deutschen Dinge, wie sie wurden und wie sic in Zukunft werden sollen, zu erkennen trachte». Am wieviel mehr muß das ein LI.-Führer! Er wird erst dann mit vollein Erfolg seinen Kerls weg weisend voranschreitcn können, wenn er ihnen auch geistig ein Führer ist. Gerade der Junge, aufbrechcnd in die Fülle des Lebens und voller Fragen, braucht den Führer, der nicht nur cin feiner Kerl und Kamerad ist, der nicht nur in allen Fertigkeiten des Leibes seinen Mann steht, son dern der ihm auch mutig cin Lelser und Wcijcr ist in allen Dingen, dic ihn innerlich bewegen. Also lernen. Jeder Mensch, solange er jung ist — und das ist jeder anständige Mensch so lange, bis er die Augen schließt —, muß lerncn, zumal aber wir, die wir an Jahren jung sind. Dieses Muß ist im Grunde der herrliche Vorzug der Jugend. Zum Lernen braucht man Werk zeug. And Bücher gehören zum Landwcrkszeug des geistig sich Ertüchtigenden. Jin Ernst, Lans, glaubst Du, Adolf Litlcr hätte, wenn er gleich Dir cin Büchcrvcrächlcr wäre, selber ein Buch geschrieben, de» „Kampf", der gleichsam dic Bibel des Nationalsozialis mus geworden ist? Oder ist Dir nicht aus gefallen, daß Dr. Goebbels sich mit Stolz zur Gilde der Bücherschrciber rechnet? Es wäre verkehrt, sich nun in einen Wust von Büchern zu stürzen und sich das Gehirn mit allerlei halb oder gar nicht Verdautem an zufüllen. Aber jeder LI. Führer müßte sicb nach und nach zielbewusst eine kleine Bücherei aufbauen von erlebten Büchern. Da liegt es doch nahe, daß man mit dem Buch des Führers und dein des Rcichsjugend- führcrs „Die Litler-Iugend, Idee und Gestalt" anfängt, Bücher, die in vorbildlich klarer Art den Weg in die nationalsozialistische Ideenwelt überhaupt aufzeigen. Daran kann sich nun das eine und andere Buch anreihen aus den ver schiedensten Sphären unseres'Welterlebcns, vom politischen Buch angefangen bis zur Dichtung. Bernd Poieß. Auch das ist Ertüchtigung! For Axel D. Mayen KW»«» .ME Bücherlesen kommt nicht in Frage? DerÄameradausMexiko Zwei Stunden sind die Jungen aus ihrem Dorfe marschiert. Jetzt stehen sie an der Staats straße. Ihr Blick läuft das graublaue steinerne Band entlang, das sich zum Lorizont hin schlängelt und das durch ganz Deutschland führt. Der Scharführer, der eben zum sechsten Male «in wenig aufgeregt die Front der Jungen ab schreitet, hat ihnen erzählt, daß deutsche Jungen !«us aller Welt mit Schiffen und Eisenbahnen »ach Deutschland gekommen sind, und daß viele von ihnen ihr Vaterland noch niemals gesehen Haben. Gestern traf dann im Dorfe die Mel dung ein, daß die Deutschlandfahrt der auslandsdeutschen Jungen auch durch den Leimatgau gehen würde, und daß die Reise autobusse über die Staatsstraße fahren würden. „Sie kommen!", schreit Leiner. In der Ferne sind Omnibusse aufgetancht, von denen die rotweißrote Litler-Iugend-Fahne weht. Der Scharführer rennt noch einmal die Front ent- la^g, die Jungen rücken an ihrem Koppelzeug »»recht — dann braust es heran, eine endlos «lange Kette von Autokolonnen. Die Jungen «auS dem Dorfe haben die rechte Land hoch- Serisfen. Da ist der erste Wagen heran. Jungen mit lachenden Gesichtern schauen auS den Fenstern. Sie jubeln und rufen. And dann ge- schteht daS, waS sich von den Jungen aus dem Dorfe keiner hat träumen lassen. Die Auto- kslonne stoppt. Die Wasentüren fliegen auf. und die Jungen klettern aus den Omnibussen heraus. Vor Leiner steht cin Wagen, der auf der Kühlerhaube ein Transparent „Mexiko" trägt. And auf einmal ist Leiner von ein paar Jungen umringt. „Wo bist du denn her?", fragt der eine. „Vom Dorfe dort hinten. Du kannst es nicht mehr sehen", sagt Leiner. „Seid ihr wegen uns gekommen?", fragt ein anderer. „Ja", sagt Leiner. Da freuen sich die Jungen. „Was sind das für Felder?", zeigt ein Junge auf das Blättcrgrün jenseits des Straßen grabens. „Na", fagt Leiner, „das sind doch Zuckerrüben." Die Jungen staunen. „Bei uns in Mexiko gibt's bloß Rohrzucker." „Wie weit liegt eigentlich Mexiko?", stellt Leiner an die Jungen die Frage. Er weiß von der Schule her nur noch, daß es irgendwo im Zipfel von Nordamerika liegt, und daß es da einen Berg gibt, der Popocatepetl heißt und riesengroß sein muß. „Wir sind mit dem Schiff drei Wochen nach Deutschland gefahren." Da staunt Leiner. „Gefällt es euch in Deutschland?", fragt Leiner weiter. Da sagen die Jungen gar nichts, nur ihre Augen sagen alles. Auf einmal knallt mehrere hundert Meter vorn, an der Spitze der Autokette, ein Schuß. „DaS hat Minke gemacht. Jetzt geht's wieder fort", meint einer. Minke ist der Oberbann führer, der daS Deutschlandlager leitete und jetzt mit den auslandsdeutschen Jungen unterwegs ist. Die Jungen schütteln sich -die Lände. Die Motoren der Omnibusse lärmen. Die Mexikaner winken zu Leiner hinüber, und der hebt seine rechte Land. Ein Omnibus nach dem anderen zieht an Leiner und den anderen Jungen vorüber. Sie lesen: Paraguay — China — Japan — Eng land — Polen — Italien — Afrika — Palästina — Porto Rico — Brasilien — Acgyptcn — viele Namen. Aus allen Omni bussen winken und rufen die Jungen. Der letzte Omnibus ist vorüber. Die Jungen marschieren wieder nach ihrem Dorf zurück. Unterwegs sagt Leiner zu seinem Nebenmann: „Du, die sind alle unsere Kamcrade n!" Essenholer antreten! Drüben von der Feldküche kommt der Naucy hctübcr in das Lager, in die Nasen der Pimpfe. Gruppen werden gebildet, und die verschiedensten Gerüchte von guten Gerichten schwirren durch die Gegend. Einige möchten sogar wetten, daß es dies und jenes gibt. Vom Lagergefolgschafts zelt ruft einer: „Essenholer antreten." Aus den verschiedensten Zelten strömen sie herzu — sie alle haben Lunger, großen Lunger, denn der Vormittagsdienst ist nicht so etnfckch, wenn man richtig mitmacht. Im Laufschritt geht es dann hinunter zur Küche, wo schon andere Kameraden stehen, die Feldküchen in Empfang zu nehmen. Ein Gesumme dringt herauf zu de» wartenden Pimpfen, die vor ihren Zelten stehen und bis jetzt nur den Duft des Kommenden einatmcn können. Endlich — endlich, die ersten Wage» rollen heran — die Straße entlang, ihren an gewiesenen Orten zu. Die Jungen rufen dic ersten an, um sich zu erkundigen, was es gäbe — aber denen fällt das gar nicht ein, ihr Ge heimnis auszuplaudern. Da — die Feldküche ihrer Lagcrgefolgschaft braust heran — stoppt plötzlich und fährt im Schneckentempo ein —, um die Neugierde zur Wut zu steigern, was dann auch schließlich gelingt und die Ungeduldigste" in Heller Entrüstung schreien, so, daß auch die ruhigen Lämmlein einstimmen. Der Deckel der Kanone wird aufgcschraubt, der Dampf treibt dem Walde zu, — in langer Reih« stehen die Pimpfe und sehen den Vorbeikommcnden in den Topf, und wie ein Lauffeuer geht es durch die lange Reihe: „Pfundig I Schweinefleisch mit Leipziger Allerlei!" Der Kessel der Feldküche ist bald leer. Die Pimpfe sitzen auf ihrem selbst gemachten, knorrigen, rohen, aber schönen Sitz ring und hören gespannt den Tischspruch, dc» der Zeltälteste ihnen sagt: „Alle Leute sollen leben, die uns was zu essen geben, alle Leute sollen sterben, die uns unsern Fraß verderben. Bescheidenheit, Bescheidenheit, verlaß mich nicht bei Tische, damit ich dann zur rechten Zeit das größte Stück erwische, drum jeder esse, was er kann", und die ganze Lorde schreit: „Ran, ran, ran" — so daß das Echo immer wiedcr- kehrt, aber schließlich im Löffelklappern unter geht.