Volltext Seite (XML)
Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeberg u.U. > I - Beziiasprcls: Für einen Monat 2.— - - mit Zutragen: einzelne Nummer 10 - s :: Geineinde-Verbands-Girokontv Nr. L " - ; Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 Aettefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amkshauplmannschasl, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breit« - Millimeterzeile 8 ZU; im Textteil di« SI j Millimeter breite Millimeterzelle 18 - Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zelt lft Preisliste Nr. 3 gütttz Nr. 181 Dienstag, am 6. August 1935 101. Jahrgang Folgen der Moskauer Hatzparole Ausschreitungen aus der Brüsseler Weltausstellung — Marxistische Kundgebungen in Brest und Neuyork Stratzcnschlacht in Toulouse Artliches Md Sächsisches Dippoldiswalde. Am kommenden Sonnabend, 10. August, wird Privatus Heil, der seit Jahren bei seinem Sohn Verw.- Jnsp. Heil, in der Rabenauer Strohe wohnt, das 85. Lebens jahr vollenden. Der alle Herr ist noch auheroidenMch rüstig und versäumt keine Singstunde des MEB. Elbgausäitger. Einen herzlichen Glückwunsch schon im voraus. — Die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" bietet seit I einigen Monaten nicht nur Tages- und Wochrmendwanderungcn, I sondern hak eine ganz neuartige Einrichtung geschaffen. Mit den I Ferienreisen sind auch gleichzeitig Ferienwanderungen verbunden, i Die Vgg., die in ihren Ferien wandern wollen, benutzen 'die UUauberzüge Ler NS-Gemcinschast „Kraft durch Freude" und > schließen sich dann den Wandergruppen an. Die Unterkunft ist genau geregelt, nur die Verpflegung erfolgt aus dein Rucksack. ! Warmes Mittagessen wird jeweils durch den Wanderführcr be- s stellt. Diese Ferienwanderungen sind sehr billig und vor allem j lernt jeder Teilnehmer die zu durchwandernde Gegend gründlich kennen, da immer sachkundige Wanderführer teilnehmen. 3m August werden folgende Ferienwanderungen durchgesührt: Fahrt 81, vom 1 0.-2 3. August in den Hunsrück. <Es wird Las ganze Hunsrück-Gebiet durchstreift.) Fahrt 80, vom 23.8. bis 5.9. in alle schönen Gebiete des Schwarzwaldes. Fahrt 99, vom 14. bis 27.9. in Rhön (Deutschlands Segelflugsportgebiet) und Spessart. Die Kosten sind für jede Wanderung sehr niedrig. Anmeldungen sind sofort an die Orlswarte der NS-Ge- meinschaft „Kraft durch Freude" zu richten. Reichstädt. Am kommenden Sonntag vormittags 0 Uhr wird der zum Nachfolger Pfarrer Pvrjtendorfers gewählte Pfarrer Flechsig durch Superintendent Fügner in sein Amt eingewiesen werden. Falkenhain. Zum 3. Mal hatte für vorigen Sonntag die Orts- waltung der NSV das Musikkorps der Dresdner Schutzpolizei zu einem Konzert zum Besten der NS-Volkswohlsahrt gewonnen. In altbekannter Weise bot es unter der Leitung seines bewährten Musikleilers Hiller wieder äußerst Vortreffliches. Schneidige Pot pourris wechselten ab mit Ouvertüren, Teilen aus Opern und Ope retten, und nicht zu vergessen zackigen Märschen, insbesondere Parademärschen auf Fcldtrompeten, die wieder einen tosenden Beifall fanden und die Musikleitung zu einigen weiteren Zugaben veranlaßte. Während einer Pause entbot Bürgermeister Schwenke den Willkommensgruß im Namen der Partei und NSV, dankte für den Besuch und insbesondere dem Musikkorps für das un eigennützige zur Verfügung stellen zum Wohle der NS-Volks- wohlfahrt, die wohl in der Großstadt noch viel größere Ausgaben zu erledigen habe wie aus dem Lande. Dem Konzert schloß sich deutscher Tanz an. Iohnsbach. Von Jahr zu Jahr wird der hiesige Ort als Sommeraufenthalk immer mehr beliebt dank seiner waldreichen Umgebung, besonders am niederen Orksausgang und durch seine Höhenlage, die zwischen 530—840 m über dem Meeresspiegel schwankt. In den letzten Wochen war wieder eine ganze Anzahl Sommergäste hier untergebracht. Fast ohne Ausnahme lautete das Urteil über die herrliche Lage der Sommerfrische günstig. Johnsbach. 3m Niederdorf herrscht seit einiger Zeit wieder rege Bautätigkeit. Erich Göhler errichtet mit einem Zweifamilien haus, das bereits Milte voriger Woche gehoben werden konnte, das vierte Hausgrundstück in der Nähe des Waldes und weiter oben Kohlenhändler und Mielautobesitzer Max Herzog ein gleiches, das gleichzeitig zu geschäftlichen Zwecken -lenen soll. Auch hier kann in den nächsten Tagen der Dachstuhl aufgesetzt werden. Dresden. In der Nacht zum Montag geriet auf dem Ab- stellbahnkof Friedrichstadt ein Güterwagen in Brand. Die Ladung bestehend aus Fässern und Säcken mit ungebrannten Rutz und schwarzer Farbe, sowie der Oberbau des'Wagens wurden vollständig vernichtet. Die Feuerwehr löschte den Brand mit einer Schlauchleitung. Die Ursache des Brandes^ dürste auf Selbstentzündung zurückzusühren sein. Dresden. Schießerei mit Einbrechern. Nachts fand zwischen zwei Männern, vermutlich Einbrechern, und Polizeibeamten im Ortsteil Weißer Hirsch eine Schießerei statt. Die Beamten wollten die Männer, die sich in ver dächtiger Weise an einem Grundstück am Mönchcholz auf gehalten hatten, stellen. Diese flüchteten in den Wald und gaben aus ihre Verfolger mehrere Schüsse ab. Obwohl die Beamten ihrerseits von den Schußwaffen Gebrauch machten, entkamen die Verdächtigen in der Dunkelheit. Bautzen. Vorarbeiten an der Reichsäuto-, bahn. Zwischen Prischwiß und Bautzen sind jetzt nördlich der Landstraße Bautzen—Kamenz Vorarbeiten für eine Teil strecke der Reichsautobahn durch die Oberlausitz begonnen worden. Mit Rücksicht aus die immer noch verhältnismäßig schwierigen Arbeitsverhältnisse in der Stadt und im Bezirk - Bautzen soll der Bau dieser Teilstrecke nach Möglichkeit stoch in diesem Jahr begonnen werden. Ein Vermessungstrupp stellt gegenwärtig den endgültigen Verlaus der Reichsauto bahn zwischen Prischwitz und Bautzen sest. Scheibenberg. Reichs statthalter Ritter von Epp, der im Radiumbad Oberschlema weilt, besichtigte den Basaltsteinbruch am Scheibenberg, wo er einem Be triebsappell der Steinbrucharbeiterschaft sowie einer Spren- auvo k-lmobnte. Brüssel. 6. August. Etwa 50 junge Kommunisten, die die 21. Wiederkehl des Tages der Kriegerklärung aus ihre Art feiern woll ten, improvisierten vor dem italienischen Pavillon auf dei Weltausstellung eine Kundgebung. Ein kommunistischer Ab geordneter hielt eine Ansprache, in der er Angriffe gegen Mussolini, Hitler und Japan richtete. Die Teilnehmer an der Kundgebung versuchten, in den italienischen Pavillon einzndringen. Im Vorraum kam es zwischen ihnen und dem italienischen Aufsichtspersonal zu einer Schlägerei, als ein Kommunist ein Bild Mussolinis von der Wand herabriß und cs zu vernichten suchte. Polizei machte der Schlägerei und der Kundgebung ein Ende. Einer der italienischen Aufsichtsbeamten wurde im Gesicht leicht verletzt. Der kommunistische Abgeordnete j wurde vorübergehend festgenommen, aber nach Feststellung > seiner Personalien wieder freigclassen. Die Ueberwachung d-« italienischen Pavillons ist seitdem verstärkt worden. Im Ma r i n e a r s e n a l von Brest kam es am Montagnachmittag*zu einer plötzlichen Protestkundgebung der Arbeiter gegen die Erlasse, die auch für sie eine Her absetzung der Löhne nach sich ziehen. Die Arbeiter ver ließen die Werkstätten, begaben sich vor die drei im Bau befindlichen französischen Kreuzer „Dünkirchen", „Lorraine" und „Jeanne d'Arc" und überredeten dort die Arbeiter, die Schiffe zu verlassen und gemeinsam mit ihnen einen Demonstraiionszug abzuhalten. Arbeiter anderer Werkstätten schlossen sich ihnen an, und mit der roten Fahne an der Spitze zogen die Arbeiter an den Kai. Wie dem „Angriff" aus Neuyork gemeldet wird, ver anstalten im Reuyorker Regerviertel Harlem Marxisten, Kommunisten und Pazifisten eine Kundgebung, in deren Verlauf dieBildnisse Mussolinis, Roose velts, Morgans und anderer öffentlich zerrissen wurdrn. Stundenlang zogen etwa 25 000 Mann durch die Straßen des Stadtteiles mit Plakaten, die Aufschriften tru gen wie „Rieder mit dem Krieg!", „Rieder mit Italien!". Wie noch verlautet, haben sich unter der demonstrie renden Menge auch Angehörige der Neuyorker Polizei be kunden. Verzweiflungstat einer Mutter Swinemünde, 6. August. In Reuhos bei Heringsdorf yat die dort bei ihren Schwiegereltern wohnende 44 Jahre alte verwitwete Frau Rupp ihre beiden 12 und S Jahre alten Söhne vergiftet und sich dann am Betlpfoslen erhängt. In einem Abschiedsbrief wird die furchtbare Tat mit an dauernden Familienstreitigkeiten begründe» MWMn! MIkMNlWMll! Unser Kampf gegen das Judentum, ist heule notwendiger denn je zuvor. Kein Tag darf vergehen, an dem die Volksgenossen nicht über diese Weltpest aufgeklärt werden. Rasseschänder und Blutsauger am Volksvermögen sind sic ge wesen, frech und anmaßend sind sie noch heute und wie Schma rotzer werden sie an Volkskörpern hängen, wenn wir uns ihrer nicht mit aller Energie erwehren. - Es gibt keine anständigen Juden, wie sie der Spießer gein als Vorwand bringt. Genau wie jeder Gifkstoff im Körper wirkt, - früher oder später, so trägt auch jeder Jude am Verderbnis des j Volkskörpers bei. Wenn eine Gesetzgebung gegen den Aufenthalt j der Juden in unserem Vatertande noch nicht besteht, so wollen > wlr im Bereich der Ortsgruppe Dippoldiswalde ihnen doch deutlich zu verstehen geben, daß Juden in diesem Orte unerwünscht sind. Tafeln mit dieser Aufschrift werden dieser Tage auch in Dippoldiswalde, Malter und Paulsdorf Aufstellung finden. Volksgenossen, tragt Ihr dazu bei, daß den Juden der Aufent halt in unseren Orten verleitet wird. Macht kein Hehl daraus, daß diese Schädlinge am Deutschen Volke nichts mit uns gemein haben. ! Wer heute noch einen Juden unterstützt, ist ein Verräter am Volk und wer sich für ihn einfetzt, gehört nicht in di« Reihen der deutschen Volksgemeinschaft: denn die Juden find unser Unglück! Ortsgruppe Dippoldiswalde der NSDAP. ' SttatzenWM in Toulouse Während die Kundgebungen der Staatsarbeiler in» Brester Marinearfenal gegen die Gesetzerlasse der sranzü- s sischen Regierung ohne ernste Zwischensätze blieben, artete«» > ähnliche Kundgebungen in Toulouse zu einer wahren Stra- j ßenschiach» aus. Die Arbeiter des dortigen Arsenals zogen j in geschlossenem Zug vor die Arbeiterbörse. Eine Gruppe > der Demonstranten drang in das Gebäude ein, bemächtigte j sich einer roten D 'me, hinter der sich dann die anderen f Kundgeber grup 'en. Mehrere Fensterscheiben der gro- j ßen Lasehäüser « den eingeworsen und mehrere Revol- ? verschösse abgegeben Dreizehn Personen wurden durch Stein- i würfe und Schlägc ist Schlagringen verletzt, darunter sechs Polizcibeamte, fum ^asehausbesucher und eine Frau. Die i Polizei konnte kein. 'Zerhastungen vornehmen, weil die. j Demonsiranlen stänv^ in der Uebern'"cht waren l * Die kommunistischen und sozialdemokratischen Kund- ! gedungen in Neuyork beim „Bremen"-Zwischenfall und jetzt j im Negerviertel Harlem sowie das Eindringen von Kam- i munisten in den Italienischen Pavillon auf der Ausstellung ! in Brüssel sind als die ersten Auswirkungen der Kainpfansage der Moskauer Drahtzieher gegen den „Faschismus" anzusehen; beim „Brcmen"-Zwi- schensall wurde die Hakenkreuzfahne heruntergerissen und im Negerviertel das Bild Mussolinis zerfetzt. Bezeichnend i für die schon weitergreifende kommunistische Zersetzung ist, daß sich unter den Kundgebern in Harlem auch kom- : munistisch eingestellte Polizeibeamte und sogar Abordnungen von Kirchgemeinden befunden haben , sollen. Die polizeilichen Maßnahmen in Neuyork haben sich s gegenüber diesen Kundgebungen, an denen sich diesmal j Weiße und Neger trotz den sonst in Amerika betonten Nasfe- - unterschieden in Stärke von etwa 20 000 Mann beteilig- j ten, als völlig unzureichend erwiesen. Greifen die verantwortlichen Regierungsstellen nicht kräftig genug durch, ; ist damit zu rechnen, daß. durch diese Anfangserfolge j ermutigt die nun vereinigten Kommunisten und Sozial- ' demokrocen, entsprechend den Anweisungen der-,Komintern, j schon in allernächster Zeit zu neuen und schwereren Schlä gen gegen die staatliche Ordnung ausholen und damit das ! Wirtschaftsleben der einzelnen Völker gefährden. Ueber die beiden Länder, die heute einzig in der Welt völkisch und wirtschaftlich gefestigt stehen, Deutschland und Italien, werden die schlimmsten Lügen verbreitet; darüber wird aber die Gefahr im eigenen Land vergessen. BergnUgungsdampser ausgelausen Paris, 6. August. Ein französischer Vergnügungsdamp fer, der 250 Fahrgäste an Byrd hatte und von einem Sonn tagsausflug nach den Inseln Moleno und Ouessant nach dem Heimathafen Brest zurückfahren wollte, lief abends in der Nähe von Quefsant auf einen Felsen auf. An Bord entstand eine Panik, deren die Besatzung nur mit vieler Mühe Herr werden konnte. Infolge Lecklaufens erlitt das Schiff starke Schlagseite. Von benachbarten Leuchttürmen war das Un glück bemerkt worden. Durch Kanonenschüsse wurde die Auf merksamkeit der in der Nähe befindlichen Schiffe auf das Wrack gelenkt. Sämtliche Fahrgäste konnten von den zur Hilfe herbeigeeilten Schiffen übernomnien werden. Zwe- Schleppdampfer brachten die Schiffbrüchigen nack Br-" Neuer Ausbruch des Asamo Tokio, 6. August. Der Vulkan Asama ist erneut aus- gebrochen. Die südlich von dem Vulkan gelegene Stadt ka- ruisawa wurde besonders schwer durch den Aschenregen mit genommen. 13 Reisende werden seit dem Ausbruch vermlk» Neger gelyncht Rew Port, 6. August. In Vittsboro (Mississippi) drang nachts eine große Volksmenge in das Gesänani«. überwäl tigte den Wärter, entriß ihm die Zellenschlüssel und Holle einen Reger heraus, der beschuldigt wurde, ein« welke Frau zu vergewaltigen versucht zu haben. Die Menge schleppte den Reger eine große Strecke weit bi« zu einer Brücke über den Nalobnsha-Iluß, wo sie ihn lynchte. Die Regerleiche wurde morgens an der Brücke ausgehängt gesunden. MlNMWM dtt W-MüMlstU Ausgabeort Dresden Schwach windig, trocken, heiter, warm.