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Veila-e zur „LveOentz - 2 eitung" Donnerstag, am 3. Oktober 1935 Nr. 231 101. Jahrgang Jer mexikanischen Polizei ist es gelungen, eine Per-, von Kral; Reichsehrenmat Tannenberg. (M.) mer, von Unger und Nehbcl. Es erschienen Stellvertreter des Führers, Reichsminister Hetz, und preußische Minister des Innern Dr. Frick, ferner der der Reichs- die Staats- Arbeitsdienst und die Poli- Gruftturm haben die Ehren- Die Wehrmacht flankiert die Vor dem Eingang zur Gruft > uns ver Marine aus dem Turm herauvgelragen. Zwek Generale des Heeres, ein Fliegergeneral und ein Ad miral mit gezogenem Degen begleiten den Sarg als Ehren- wache. Unter stetem Trommelwirbel wird er bis zum Haupt eingang getragen und hier auf eine mit Tannengrün ge schmückte Bahre gestellt. Der Sarg ist bedeckt von einer rie sigen Reichskriegsslagge. Daraus liegen Helm und Degen: des Feldmarschalls. Den Maeschallstab trägt ein General stabsoffizier dem Sarge voran. Langsam wird der Sarg dann an den präsentierenden Ehrenkompagriien vorbei zun Gruft getragen und vor der Gruft auf einem Blumenbeet abgesetzt. tzen sich der Kyffhäuserbund, HI. der Reichstreubund, der tischen Leiter an. Neben dem gäste Aufstellung genommen. sekretäre Körner, Dr. Lammers, Funk und Reichsarbeits führer Hierl, weiter Staatssekretär Meißner, der Oberprä sident und Gauleiter Erich Koch, Oberpräsident und Gau leiter Schwede, Senatspräsident Greiser und Gauleiter Forster, Borstand und Abordnungen des Reichsverbandes deutscher Offiziere, des Reichstreubundes, des Reichskrie gerbundes Kyffhäuser, Abordnungen der Offiziers- und Regimentsvereine des ehemaligen 3. Garderegiments zu Fuß, der Infanterieregimente,- 9l und 147, des Verban des der ostpreußischen Regimcntsvereine Berlin, der Kom mandant des früheren Panzerkreuzers „Hindenburg", Kon teradmiral a. D. von Karpfs, Abordnungen des Landes kriegerverbandes Saarqebiet, die Spitzen der Wehrmacht, Partei und Behörden Ostpreuhens. Kurz bevor der Führer das Tannenberg-Denkmal be tritt, ist der Aufmarsch sämtlicher Einheiten, die im Irmen hof des Ehrenmals an der Trauerfeier tcilnehmen, be endet, haben die Ehrengäste ihre Plätze eingenommen. Als der greise Generalfeldmarschall von Mackensen das Denk mal betrat, ging durch die Aufstellung eine Bewegung. Al ler Augen hingen an dem grellen Feldmarschall, dem letz ten Feldmarschall der Armee. Während die Verbände mit ihren Fahnen rings auf den Treppen Aufstellung genom men haben, die zu den Mauern cmporführen, marschieren aus dem großen Hof die Ehrenabteilungen auf. Zwischen den Verbänden der Partei steht auch eine kleine Gruppe Landarbeiter. Der Führer betritt den DenlmMos Kurz vor 10 Uhr betritt Generalmajor von Hinden burg mit den Familienangehörigen des Feldmarschalls den Ehrenhof. Es werden Kränze und immer wieder Kränze hereingetragen. Punkt 10 Uhr kommt der Führer, be gleitet von den Oberbefehlshabern der Wehrmacht und sei nem Stellvertreter, Reichsminister Heß. Tausende von Händen reckten sich zum Gruß gen Himmel, während der Führer an den Ehrenkompagnien vorbei an das Grabmal tritt. Wieder heben sich die Hände zum Gruß der Fahnen, die jetzt mit einer Ehrenkompagnie einmarschieren. Dann klingt ein Choral auf, und unter leisem Trom melwirbel wird der Sarg Hindenburgs, während fick d?« Häupter entblößen, von Offizieren des Heeres, der Hlieaer landen geschmückt. Vom frühen Morgen an vollzieht sich der Anmarsch der Einheiten zur Aufstellung am Denkmal. Rechts und links vom Haupteingang des Denkmals sind NSKK., SA., SS. und HI. aufgestellt. An die SA. schlie- - ' dann die Wehrmacht, an die neralfeldmarschall von Mackensen, der General der Jnfan terie a. D. Franke, die Generalleutnants a. D. i ' andere Seite dieses Turmes. ... in dem tiefen, mit riesigen Granitplatten ausr.Aeaten Hof Reichrehrenmal Tannenberg Das Heiligtum der Nation Der Führer und Reichskanzler erläßt folgende Kund gebung: Die sterbliche hülle des im vorigen Jahre Heimgegan genen Generalseldmarschalls von Hindenburg ist heule an dem Tage an dem er vor 88 Jahren geboren ist, in die für ihn im Tannenbergdentmal errichtete Grus, übergeführl worden hier, an der Stätte des Sieges von Tannenberg, umgeben von seinen in der Schlacht gefallenen Soldaten, hat der Feldherr nun seine letzte Ruhestätte gefunden. Die Bettung diese» großen Deutschen in den Mauern des gewal tigen Schlachtendenkmais gibt diesem eine besondere weihe und erheb« es zu einem Heiligtum der Ration Um dieser Bedeutung des Tannenbergdenkmals sichtbaren Ausdruck zu verleihen, erkläre ich es zum „Reichsehrenmal" und lege ihm den Ramen „Reichsehrenmal Tannenberg" bei. Als Grab stätte des Generalseldmarschalls und der neben ihm ruhen den 20 unbekannten Soldaten soll es für alle Zeit dem dank baren Gedenken an die ruhmreichen Leistungen und helden mütigen Opfer des deutschen Volkes im Weltkriege geweiht sein. Das Deutsche Reich übernimmt das „Reichsehrenmal Tannenberg" mit dem heutigen Tage in seine Obhut und wird es als Wahrzeichen deutscher Treue, Kameradschaft und Opserwilligkeit in alle Zukunft zu wahren und zu schirmen wissen. Deutsche Männer haben in schwerer Zeit dies Denkmal geschossen, weite kreise der deutschen Bevölkerung haben mit freiwilligen Gaben zu seinem Ausbau beigetragen. Ihnen allen dafür in dieser Stunde aufrichtig zu danken, ist mir Pflicht und Herzensbedürfnis zugleich. Berlin, den 2. Oktober 1935. Der Führer und Reichskanzler, gez. Adolf Hitler. Die weiten Anlagen des. Tannenberg-Denkmals sind in den letzten Monaten völlig umgestaltet worden. Das Heiligtum der Nation macht in seiner ernsten Erhabenheit einen überaus feierlichen und ergreifenden Eindruck. Das große Grab in der Mitte mit den 20 Unbekannten Solda ten ist verschwunden. Je zehn der toten Soldaten wer den nun zu beiden Seiten der Hindenburg-Gruft ruhen, so daß der Feldherr auch im Tode mit seinen Soldaten ver bunden ist. Das große Kreuz, das über dem Grab der Un bekannten Soldaten stand, ragt nun gewaltig an der Mauer des hindenburgturms. Von den 24stufigen Trep pen, die vom Umgang an Mauern und Türmen zum Hof führen, steigt man hinab über den mit Granitplatten be legten Hof und schreitet an den beiden riesigen Wächter figuren vorbei, den fast 4 Meter hohen Soldatenstandbil dern, die vor den beiden mächtigen Mauerzungen stehen, die den Grufteingang bilden. Ein riesiger, 60 Tonnen schwerer ostpreußischer Findling, der in schlichten Lettern die Aufschrift „Hindenburg" trägt, schließt den Gruftein gang nach oben ab. Die starke eichene Tür, die den Gruft raum abschließt, steht weit geöffnet. Sechs Stufen führen zur gewölbten Vorhalle der Gruft hinab, von der erneut drei Stufen zur eigentlichen Gruft führen, die aus dun kelgrünem Diabas hergestellt ist. Den Eingang der Gruft ziert das Wappen der Hindenburg. Eine schlichte schmiede eiserne Tür schließt sie ab und gibt den Blick aus den mit der Reichskriegsslagge bedeckten Sarg frei. In den benach barten Grabkammern ruhen die zwanzig unbekannten Hel den der Schlacht von Tannenberg. Ueber eine Treppe ge langt man in den Turm, der über der Gruft steht und in dem ein hohes Standbild Hindenburgs aufgestellt werden soll. Bis zur Fertigstellung der Figur erhebt sich an dieser Stelle das in gleicher Größe ausgesührte Tonmodell. Eine Bronzetur schließt einen Sonderzugang zum hindenburg- turzn. ab. Bedeutsame Worte Hindenburgs und dessen Ge- burts- und Todesdatum zieren sie, während auf der Innen seite der Wahlspruch des Feldmarschalls: „Ora et labora" angebracht ist. Ein hinter dem Gruftturm liegender kleiner gemauerter Garten dient der Familie des Toten. An den beiden Seiten des Turms sind Gärten abgelegt. Sie zei gen nach außen die Ruhestätte der zwanzig Krieger an. Auch die übrigen Türme des Denkmals werden jetzt fertiggestellt. Zunächst wird der Soldatenturm ausgebaut ein weiterer Turm wird zu einem Weiheturm ausgestaltet. Im Feldherrnturm werden Büsten der 15 an den Schlach ten im Osten beteiligten Generale aufgestellt werden. Deutsche Weiheftuu-e iederMrung des Feldherm tu den hindenburgturm Wundervoll ist die ostpreußische Landschaft und un beschreiblich schön der Morgen des 2. Oktober. Zwischen leichten Wölkchen lugt blauer Himmel hervor. Die Sonne ist wie eine mattgoldene Scheibe. Durch das reich ge- schmückte Hohenstein zieht sich vom Bahnhof her ein langes Spalier der SS. bis zum Tannenberg-Denkmal: dort wird es von dem Spalier des Heeres abgelöst. Mann neben Mann steht, das Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett vor sich, unbeweglich und steinern. Die Stadt Hohenstein ist in ein Flaggenmeer getaucht. Alle Häuser sind mit Gir Kurze Notizen Der deutsche Geograph Dr. Günther Köhler teilt aus der" Kansu-Provinz mit, daß es ihm gelungen sei, die Karton graphie des Gelben Flusses wesentlich zu verbessern. Elys großer Abschnitt des Oberlaufes des Gelben Flusses naH seinem Austritt aus Tibet konnte kartographiert werden« Es handelt sich dabei um den letzten bisher noch unkartiertz gebliebenen Stromteil. Dann spricht Feldbischof l). Dohrmann. Er stellte seiner Predigt die Textworte voraus: „Glaubet an Gott, so werdet ihr sicher sein, und glaubet seinen Propheten, so werdet ihr Glück haben". Daß der Glaube an den lebendigen Gott, fuhr der Feld bischof fort, das Herzstück im Leben des verewigten Feld marschalls war, ist über jeden Zweifel erhaben. Das Wort vom Beten und Arbeiten, das täglich vor ihm auf seinem Schreibtisch stand, ist das Schlüsselwort für sein Wesen und . sein Wirken. Aus dieser Gemeinschaft mit Gott erwuchs ihm jene Sicherheit der Ueberzeugung, jene Freiheit den Men schen gegenüber, daß ihm der Beifall der Welt nicht da» Maßgebende war. Aus dem Glauben, der vor Gott in De mut und Gehorsam sich beugt, erstand ihm ebenso das sichere Pflichtgefühl wie das feine Fingerspitzengefühl für das, was- sein must Aus diesem Glauben gewann er seine Geduld ' mit den Menschen, die Stellung zu den schwersten Dingen, zu den bittersten Entscheidungen, zu der sicheren Führung unseres Heeres und Volkes. In dieser Sicherheit und Ruhe war die Feldschlacht wohl geborgen. Im Licht des Christen glaubens in dem sein kleines „Ich" vor dem gewaltigen „Du" des persönlichen lebendigen Gottes stand, will sein ^Bis ^meinem letzten Atemzuge wird die Wiedergeburt Deutschlands meine einzige Sorge und der Inhalt mel- ' nes Bangens und Betens sein. Der Feldherr wußte, wiederacboren werden können Men- leben nur von oben her durch Gottes Wort und Gottes Sohn und Gottes Geist. Die Wiedergeburt eines Menschen und eüws Volkes ist ein Gnadenakt Gottes. Wo Gottes Wort uns ins Gewissen trifft, wo Gottes Liebe, die im Kreuztod Ieiu ikren gewaltigen Ausdruck gefunden hat, unser Herr erareist da werden wir Menschen wiedergeboren, umaewan- ist ein Blumenbeel angelegt worden. Einige Stühle sind bestimmt für den Führer, die Reichsminister, die Ober befehlshaber der drei Wehrmachtsteile, die alten Generale der Tannenbergschlacht, die Familie des verewigten Feld marschalls und die Gauleiter. Die Aufstellung der Einheiten erfolgt reibungslos und schnell. Die Fahnen geben dem Bild einen farbigen Hin tergrund. Auf den Wehrgängen der Mauer ziehen wieder Soldaten auf, die dort Gewehr bei Fuß mit aufgepflanz tem Seitengewehr stehen. Vor dem Denkmal wehen halb mast die Reichskriegsslagge und die Fahne des Deutschen Reiches, die Hakenkreuzsahne. Die Türme des Denkmals tragen gleichsfalls Reichskriegsslagge und hakenkreuzflagge mit langem Trauerwimpel. Als Ehrengäste nahmen an der Feier teil: Der Reichs kriegsminister, Generaloberst von Blomberg, General der Artillerie Freiherr von Fritsch als Oberbefehlshaber des Heeres, Admiral Dr. h. c. Raeder, der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, und General der Flieger Göring als Oberbefehlshaber der Reichsluftwaffe: mit ihm Staats sekretär Milch. Es folgten die -Oberbefehlshaber der Grup pen l—lll, die Kommandierenden Generale und Admirale und die Befehlshaber der Luftkreise. Von den Familien angehörigen, persönlichen' Freunden und Mitarbeitern des verewigten Generalseldmarschalls sind Generalmajor a. D. von Hindenburg mit seiner Gattin erschienen, die Töchter des Generalseldmarschalls, Frau von Pentz und Frau von Brockhusen, die Enkelkinder des Generalseldmarschalls, 8e- kchwörung aufzudecken, die die Ermordung des mexikani-t schen Landwirtschaftsministers General Saturnino Cedillos owie des Abgeordneten Luis Larraga zum Ziel hatte. Vier Personen, denen 10 000 Pesos für die Durchführung der Mordtat versprochen worden waren, wurden festgenommen- Lie neue spanische Regierung stellte sich dem Parlament vor. Die Sozialdemokraten blieben wiederum der Sitzung sern. Mini sterpräsident Chapaprieta gab eine kurze Regierungserklärung ab, in der cs heißt, die neue Regierung werde die vom zurückgetretenen Kabinett eingeleitete Politik fortsetzen. Der erste Tag des kartenlosen Derkauss von Lebensmitteln in Sowjetrußland ist ein völliger Versager gewesen. Die sowjetamt liche Nachrichtenagentur, die einen Ueberblick darüber bringt, wie dieser Tag im ganzen Bundesgebiet abgelausen ist, muß zugeben, daß sehr große Mängel in der Belieferung mit Lebensmitteln zn beobachten gewesen seien. Wie aus Adelaide in Südaustralien berichtet wird, hat die dortige Regierung anläßlich der im nächsten Jahre stattsindenden Hundertjahrfeier oer Provinz ein Gesetz beschlossen, wonach vier Städten ihre deutschen Namen zurückgegebcn werden sollen. Es . handelt sich um die Städte Klemzig, Hahndorf, Lobetal und Herr gott Die vier Städte wurden während des Weltkrieges umgetauft und erhielten englische Namen