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Weiheritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippvtüiswalöe, Schmie-eberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— i mit Zulragen; einzelne Nummer 10 Rpfg - :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 123 48 Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshaoplmannschaft. des Stadkats und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breite - Millimeterzeile 6 Rpfg.; im Tertteil die S3 - j Millimeter breite Milllmekerzeile 18 Rpfg. i Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 4 gültig 101. Jahrgang Dienstag, am 5. November 1938 Nr. 258 Seitliches un- Siichlifches Dippoldiswalde. Die Frostspannerraupe, die im Früh jahr viele Obstbäume kahl frißt, macht sich als kleiner Fal ter bemerkbar. Seine Hauptflugzeit sind die Monate Ok tober, November. Da das Weibchen dieses Falters nicht fliegen kann, so kriecht es an den Stämmen hoch und legt seine Eier in die Krone des Baumes. Jedes Weibchen legt etwa 200 bis 300 Eier. Durch das Anlegen der Leimringe, die jetzt angelegt werden müssen, schützt man sich am besten gegen diesen gefährlichen Schädling. — Das Personal des Reichspostbirektionsbezirks Dresden hat Lie Worte, die der Führer bei der Eröffnung des Winter- hilsswcrks 1935/36 an alle Volksgenossen gerichtet hat, nicht un- gchört verhallen lassen. Es hat sich an allen Orten freudigen Her zens zur tatkräftigen Mithilfe bercilsrklärt. Durch freiwillige Bacspenden werden Beamte, Angestellte, Arbeiter, Nuheaeld- rmpsänger und Hinterbliebene in den Monaten Oktober bis März der segensreichen Einrichtung rund 90 600 /?.// zufahren. Damit legt Lie Poslbcamtenschaft des Reichspostbirektionsbezirks wiede rum ein schönes Zeugnis für ihre Opferbereitschaft ab. Und wenn in den Häusern und auf den Straßen gesammelt wird, steht der Postbeamte bestimmt nicht abseits. Hirschbach. Vergangene Nacht wurde in Molkerei Biener eingebrochen. Der oder die Diebe nahmen ihren Meg durch ein Fenster. Ein Klirren der Fenster wurde zwar gehört, aber infolge des herrschenden Sturmes keine Beachtung geschenkt, da man annahm, der Sturm habe das Fenster zerschlagen. Gestohlen wurden aus dem Keller 25 Pfund Butter. Eine Spur, die Anhaltspunkte über die Täter geben könnte, ist bis jetzt noch nicht gefunden worden. Dresden. Kraftfahrer nach tödlichem Un fall verhaftet. In der Dohnaer Straße erfaßte ein Lieferkraftwagen beim Ueberholen einen ihm entgegenkom menden Radfahrer. Der Radfahrer, der dreißigjährige Monteur Paul Mädger, wurde sofort getötet. Der Kraft wagenfahrer wurde festgcnommen. Dresden. Der arbeitende Mensch genießt im Dritten Ncich einen besonderen Schutz, weil seine Gesundheit das kostbarste Gut des deutschen Volkes ist. Auf dem Gebiete des Arbeitsschutzes und der Gewerbehygiene werden des halb zur Zeit besondere Anstrengungen gemacht, um hier das Bestmögliche zu erreichen. Auch in diesem Bestreben sind sich Staat und Partei einig. Besonders eindringlich kam die Zusammenarbeit in dem kürzlich vom Sächsischen Minister für Wirtschaft und Arbeit, Pg. Lenk, veranlaßten und von ihm persönlich eröffneten Ausbildungslehrgang für junge Gewerbeaufsichtsbeamte zum Ausdruck, der in der Form eines Gemeinschaftslagers mit Walkern der Deutschen Arbeitsfront auf der Gauführerschule Friedrichsburg in Großsedlitz abgehalten wurde. Die weltanschauliche und sachliche gemeinsame Schulung beider Gruppen, verbunden durch die engste Kameradschaftlichkeit gibt die Gewähr da für, daß der Gewerbeaufsichtsbeamke und der DAF-Walter in Zukunft mit um so größerem Erfolg Arbeitsschutz und Gewerbehygiene zum Wohle der Gesamtheit betreiben kön nen. Bad Schandau. Die Feuerwehr hat wieder geholfen. Dieser Tage riesen nachmittags die Sirenen unsere Feuer wehr. Ein auf der anderen Elbseite vor Anker liegender schwer beladener Kahn hatte auf der Talfahrt ein Leck er halten und die Schiffsmannschaft versuchte, des eindringenden Wassers Herr zu werden. Da ihr dies nicht gelang, so rief sie die hiestge Feuerwehr zu Hilfe. Diese rückte mit ihrer Motorspritze an und befreite das Schiff aus seiner gefähr lichen Lage. Nach einigen Stunden war alle Gefahr besei tigt. Freiberg. Vor der großen Strafkammer des Landge richts fand am Freitag die Berufungsverhandlung gegen den am 27. Juli 1891 geborenen Johann Paul Rudolf Rieß aus Neuhausen statt, der sich wegen Betrugs zu verantwor ten halte. R. hat in seiner Praxis als Dentist fortgesetzt auf den Krankenscheinen, die er an die Ortskrankenkasse einlieferte, mehr Leistungen berechnet, als er tatsächlich aus- gesührt hatte. Vom Schöffengericht Sayda war R. in der Hauptverhandlung vom 29. August wegen fortgesetzten Be truges zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Gegen dieses Urteil war sowohl von der Staatsanwaltschaft als auch vom Angeklagten Berufung eingelegt worden. In der Berufungsoerhandlung ergab sich in den meisten der in Frage kommenden Fälle die Schuld deS Angeklagten. Die Strafkammer erkannte daher das Urteil der ersten Instanz an und verurteilte R., der bereits zweimal wegen des glei chen Betruges vorbestraft ist, zu 4 Monaten Gefängnis. NltslhlistMrmbUMij mit Weil Im Geist gutnachbarlichen Verhältnisses Ein deutsch-polnischer Wirtschaftsvertrag ist am Montag n Warschau unterzeichnet worden. Die amtliche Bekannt machung darüber lautet: Am 4. November 1935 ist in Warschau ein deutsch- oolnifcher Wirtschaftsvertrag unterzeichnet worden, der den gesamten Warenverkehr zwischen den beiden Län- lern aufderGrundlagederMeistbegünstigung :egelt und eine Erweiterung der Warenumsätze inter Berücksichtigung der beiderseitigen wirtschaftspolitischen ! Lrfordernisse vorsieht. Die Zahlungen für den gegenseiti- s zen Warenverkehr werden auf dem Verrechnungswege ab- zewickelt werden. Um sicherzustellen, daß das vereinbarte Vertragssystem reibungslos arbeitet, werden von beiden Seiten Regierungs- msschusse eingesetzt, die in ständiger enger Fühlungnahme . miteinander alle bei der praktischen Auswirkung etwa ent- ! tehenden Hemmnisse beseitigen sollen. Der Vertrag, der ratifiziert werden soll, wird am 20. November vorläufig in ! Kraft gesetzt werden. j Der Abschluß dieses zunächst auf ein Jahr befristetere § aber im Fall der Nichtkündigung automatisch weiterlaufew ! den Vertrages, der das Ergebnis mehrmonatiger Verhand- lungen in Berlin und zuletzt in Warschau darstellt, bedeute! dank der Gewährung der Meistbegünstigung nach dem Zoll- friedensprotokoll vom 7. März 1934 einen weiteren Schrit! aus dem Weg zur Normalisierung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Polen und entspricht daher dei ' Entwicklung der politischen Beziehungen zwischen diesen bei- - den Ländern. l * ! In den Verhandlungen über den Wirtschastsvertrag ist ' jene „klare und offene Sprache" geführt worden, ! die seit dem für die Neugestaltung der deutsch-polnischen § Gesamtbeziehungen grundlegenden Vertrag vom 26. Januar ! 1934, nach einem Wort des polnischen Außenministers Beck den „Boden für den Aufbau dauerhafter Formen eine-- ' guten nachbarlichen Verhältnisses" geschaffen hat. Trotz - all der Schwierigkeiten, die sich aus den Folgen der Welt wirtschaftskrise, aus devisengesetzlichen Rücksichten und aus ver allgemeinen Wirtichastslage ergeben, führte der gute Wille beider Seiten und das gegenseitige Verständnis für die wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Partners zu einer bedeutsamen Neuregelung, die im Sinn der vom Führer und vom Marschall Pilsudski zwischen beiden Län dern eingeleiteten Verständigungspolitik liegt und sie auf wirtschaftlichem Gebiet ausbäut. Der jetzige Wirtschaftsvertrag geht in seiner grundsätz lichen wie in seiner praktischen Bedeutung und in seinem Umfang weit über das vorjährige Kompensationsabkommen hinaus. Als wichtigste und bedeutsamste Neuerung führt er erstmalig zwischen Deutschland und Polen den Grundsatz der Meistbegünstigung für den Wirtschaftsverkehr zwischen beiden Ländern ein. Statt der im bisherigen Warenverkehr befolgten Methode der Einzelkompensationen schafft der neue Wirtschaftsvertrag die Möglichkeiten einer erheb lichen Ausdehnung des Warenaustausches und regelt dabei den Zahlungsverkehr über Verrechnungs stellen jo, daß ein Ausgleich der Handelsbilanz angestrebt werden kann, der sich aus dem ständigen, regelmäßigen Fluß der Wirtschaft ergibt. Der Wirtschaftsvertrag, der zunächst bis zum 31. Oktober 1936 lausen soll, sieht die Möglichkeit der Verlängerung vov und schafft dadurch die erwünschte Festigkeit und Ständigkeit im Handelsverkehr. Fast noch wichtiger als diese Tatsache ist, daß er zugleich auch für die Biegsamkeit der Einzelbestimmungen vorsorgt und jederzeit die Möglichkeit gibt, die starren Paragraphen den prak tischen Bedürfnissen und der Erfahruna anzuvassen. Zu diesem Zweck werden in Berlin und Warschau „Regie- r u n g s a u s s ch ü s s e" errichtet, deren Führung voraus sichtlich die Leiter der jetzt abgeschlossenen Verhandlungen übernehmen werden. Die Ausgabe dieser ständigen Regie rungsausschüsse wird es sein, indauernderFühlung- nähme miteinander zu stehen, um alle bei der Durchführung des Wirtschaftsvertrages sich ergebenden Schwierigkeiten zu beseitigen und um durch etwaige Neu regelung des Kontingents und ähnlicher Bestimmungen von Jahr zu Jahr den Vertrag mit den praktischen Bedürfnissen der Wirtschaft im Einklang zu halte. Chemnitz. Auch,in diesem Jahre haben Chemnitzer Jun gen und Mädel sehr eifrig Futtermittel zur Winterfütterung für das Wild gesammelt. Das Ergebnis der Sammlung ist sehr gut gewesen; denn insgesamt sind 180,3 Zentner Kasta nien und 13,72 Zentner Eicheln gesammelt worden, gegen über insgesamt 76 Zentner im Vorjahre. Der Kreisjäger meister in Chemnitz hat allen Schulkindern, die sich an der Sammlung beteiligt haben, seinen herzlichsten Dank ausge sprochen. Ileberdies wird sich die Iägerschaft noch dadurch erkenntlich zeigen, daß sie einen nennenswerten Teil des ge schossenen Wildes an das Winterhilfswerk abführt, damit bedürftige Volksgenossen auch einmal in den Genuß eines Wildbratens kommen. Lhcmnih. Holzlager niedergebrannt. Nachts brannte das Holzlager einer Bautischlerei in Gablenz sowie ein großer hölzener Schuppen nieder; die angrenzenden Seitengebäude konnten gesichert werden. Es ist erheblicher Sach- und Gebäudeschaden entstanden, der zum Teil durch Versicherung gedeckt sein dürfte; die Brandursache ist unbe kannt. Oberoderwih. Beim Gutspächter Bartsch kam ein Kalb mit zwei Köpfen zur Welt. Das Tier war normal entwik- kelt und wog einen Zentner. Das absonderliche Geschöpf verendete nach einigen Stunden. Rochlitz. 33 Bisamratten erlegt. Von dem Bisamrat- lenfänger Irmscher, Mittweida, wurden im Badeteich in Zetteritz 33 junge Bisamratten gefangen. Limbach. Ein 24 Jahre alter Einwohner aus Wüsten- brand, der am 21. Oktober in einem dreisten Erpresserbrief von einer dortigen Ehefrau 40 gefordert hatte, ist in die Falle gegangen. Das Geld sollte unter „Heimatdank" postlagernd Limbach ' gesandt werden. Nun konnte der freche Bursche am Sonnabend auf dem hiesigen Postamt, in dem Augenblick fcstgenommen werden, als er efnen Brief unter der-gewünschten Anschrift, der jedoch kein Geld ent hielt, abholen wollte. Bautzen. Tödlicher Unfqll im Nebel. In der Nähe von Plötzen gingen zwei auf Wanderschaft befindliche I Manner namens Schullarek aus Peitz bei Cottbus unt» Hortitz in angetrunkenem Zustand aus der Straße, auf Ver stärker Nebel lag, auf der linken Seite. Als ein Personen kraftwagen nahte, lief Schullarek unvermittelt auf die rechte Straßenseite und wurde dabei überfahren und starb kurze Zeit später. Zittau. Eigenartiger Verkehrsunfall. In der Friedländer Straße fuhren zwei Kraftradfahrer in glei cher Richtung hintereinander. Zu gleicher Zeit nahte die Kleinbahn, die hier neben der Straße herläuft. Der Wind drückte den Rauch der Lokomotive auf die Fahrbahn, so daß der eine Kraftradfahrer, in der Sicht vollkommen behin dert, den zweiten anfuhr. Beide stürzten, wobei der eine in eine Gruppe von Radfahrern hineingeschleudert wurde. Ein Radfahrer und eine Radlerin mußten ins Krankenhaus gebracht werden; vier Personen erlitten leichte Verletzungen. , Kurort Oybin. Tödlicher Absturz. Am Refor mationsfest war der Geschäftsreisende Maiwald aus Lands hut in Schlesien aus noch nicht geklärter Ursache vom Berg dybin abgestürzt. Im Stadtkrankenhaus Zittau starb er, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Neugersdorf. Woher kommen die Einbre- ' cher? In der Nacht zum Sonntag machte sich die Einbre- - cherbande, die in letzter Zeit im Grenzgebiet ihr Unwesen i treibt, hier erneut bemerkbar; es wurde an vier Stellen j cingebrochen. Neben Bargeld, auf das die Täter es in der - Hauptsache abgesehen hatten, wurden auch Armband» und Taschenuhren sowie Kleidungsstücke gestohlen Als die Diebe in der Nacht zum Montag ihre Einbrüche fortsetzen ! wollten, wurden sie gestört. Die gleiche Einbreckerbande j dürfte auch einen Einbruch in Eberbach-Spreedorf began gen haben. In den entlang der böhmischen Grenze gelege nen Oltschaften zwischen Nensalza-Spremberg und Wallers- , darf sind seit dem 15. Oktober vierzig Einbruchsversuche i gemeldet worben. i " > MimiAllW der MsMMMn Nusgabeort Dresden Für Mittwoch: Meist Winde aus südlichen Richtungen. Vorwiegend be« - deckt, leichte Rcgensälle, meist als Sprühregen. Kühl.