Volltext Seite (XML)
« lOl. Jahrgang Dienstag, am 29. Oktober 1935 dkl. 253 Aelteste Zett««g des Bezirks Dieses Blakt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl. des Stadtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde - - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— ! mit Zutragen; einzelne Nummer 1V Rpfg. - :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: j Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - Millimeterzelle 8 Rpfg.; im Tertteil die 93 j Millimeter breite Mlllimeterzeile 18 Rpfg. Anzeigenschluß: 18 Uhr vormittags. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 4 gültig eitzeritz Jeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswalöe, Schmie-eberg u. A. Äertiühes und SWfches Dippoldiswalde. Große Regenmengen sind am Sonntag und Montag vom Himmel geflossen; 30 Liter auf den Qua dratmeter, in Kammlagen sogar 50 Liter, so wird gemeldet. Kein Wunder, daß da die Flüsse und Bäche steigen. Un sere Weißeritz hat nach wie vor Hochwasser, es fließt aber ruhig ab und ist auch nicht stark getrübt, ein Zeichen dafür, daß auch die Bäche nicht reißende Ströme sind. Der Spie gel der Talsperre ist seit ihrem Tiefstand am Sonnabend um 2'/- Meter gestiegen. Auch in der vergangenen Nacht war das Wetter zeitweise wieder stürmisch. Dabei goß es in Strömen. Die Straßen waren heute früh wie abgespült. Sturm und Regen haben den Blättern der Bäume immer mehr zugesetzt. Teilweise stehen die Laubbäume wieder kahl da, in den Anlagen und in den Gärten werden die Borwinterarbeiten ausgeführt, empfindliche Bäume, Rosen usw. eingedeckt, Dahlienknollen geborgen, wie kurze Zeit vielleicht nur, und der Winter kommt zum zweiten Male. Dippoldiswalde. Am Sonntag hielt der hiesige Briesnih- vcrein einen Vortragsabend im „Roten Hirsch" ab. Dabei hielt Frl. Brockmann, Radebeul, einen Vortrag mit dem Thema: „Mahre Nalurvcrbundenheit und deren Gewinn für den Men schen". Große Männer, wie Brahms, Schiller, Goethe, aber auch Frauen, u. a. die Mutter Napoelons, hätten aus ihrer Naturver- bundcnhcit Kraft geholt für ihr Schaffen und Gesunderhaltung ihres Körpers. Auch unser Führer zeige diese große Nakurver- bundenheit, indem er ganz nach der Natur lebt und sein Volk dazu erziehen wolle. Die Verschickung der Kinder und Mütter aus der Stadt auf das Land und auch Ler Arbeitsdienst zeigten dies. Rednerin erzählte dann von ihrer Naturverbundenheit. Obwohl Stadtkind, habe sie stets ihre Ferien bei Bauern In Ost preußen verlebt und dort neue Kräfte geschöpft, denen sie heute noch ihre Gesundheit verdanke. Der Mensch müsse viel mehr Rohkost und Gartengemüse zu sich nehmen. Die Hausfrau müsse ihren Küchenzettel entsprechend aufstellen, wenn sie rechte Ge sundheit in ihre Familie tragen will. Auch die neuere Literatur über zweckmäßige Lebensweise solle sich jede Frau zu eigen ma chen. Nicht unerwähnt ließ Frl. Brockmann auch Lie reichen Er fahrungen von Vincenz Briesnitz, Kneip und anderen großen Männern, die die große Nalurverbundenheit des Menschen bei frühesten Zeiten erkannt hätten, indem sie am eigenen Leibe dir Heilkraft des kalten Wassers erkannt hätten. In neuerer Zeit sei man auch dazu gekommen, mit heißem Wasser zu Kurieren, je nach der Konstitution des Betreffenden. Auch eine richtige At mung sei nölig. Um ein gutes Geschlecht zu erziehen, müsse schon die werdende Mutter bedacht sein. Jeder Deutsche solle seinen Lebenswandel nach dem Vorbild des Führers einrichten, damit eine große Naturverbundenheit des deutschen Volkes erstehe. Für den interessanten Vortrag, den viel mehr hätten hören müssen, erntete die Vortragende großen Beifall. Anschließend dankt« ihr auch der Vorsitzende, Karl Straßberger, und gab einiges bekannt über das 50 jährige Bestehen des Bundes Im September, gleich zeitig darauf hinweisend, daß der hiesige Verein-nächstes Jahr sein 40 jähriges Bestehen feiern könne. > — Butterpretse. Verschiedene Beobachtungen geben Anlaß, erneut darauf hinzuweisen, daß die festgesetzten Höchft- ^rttse^r Butter im Kleinhandel keinesfalls überschritten werden dürfen. Insbesondere ist es auch verboten, einen etwaigen Rabatt dem Butterpreis vorher zuzuschlagen. — .Staatliche Kraftwarzenlinie Dippoldis- walDe/—Pretzschendorf—Oberbobritzsch—Freiberg Anläßlich der Kirmes in Pretzschendorf, Beerwalde, Ruppen dorf und Oberbobritzsch verkehren am Sonntag, dem 3. No vember die Fahrten 7 und 10 der Staatlichen Kraftwagen- linke Dippoldiswalde—Pretzschendorf—Oberbobritzsch—Frei berg von Oberbobritzsch, Wilder Mann, nach Dippoldiswalde und k«Lck. Fahrt 7: Abfahrt ab Oberbobritzsch, Wilder Mann 18,4-4 Uhr, Ankunft in Dippoldiswalde 19,38 Uhr; Fahrt 10 Ab DkppiSdlrwalde, Roter Hirsch l9,38 Uhr, an Oberbobritzsch, Wilder Mann, 20.24 Uhr. Am Montag, dem 4. November, wird der Berkehr auf dieser Linie wie Mittwochs und Sonn- abends, durchgeführt. Die Fahrten I, 3, 4, 6, 7 und 10 ver kehren also ab Dippoldiswalde uttd zurück. Zu den Leistungsschreiben bei der alljährlichen Herbst- Tagung Les Kreisgebietes Dresden Ler Deutschen Steno graf e n s cho ft, Lie Liesmat in Verbindung mit -er Feier Les 30 jährigen Bestehens Ler Ortsgruppe Klotzsche-Hellerau Ler Deut- chen Stenografenschaft am Reformationsfest in Klotzsche laltfindet, haben sich rund 700 Teilnehmer gemeldet. Ein« statt- iche Zahl von Kurzschriftlern wird -also am Reformationsfest um 8 Uhr morgens am „Gasthof Schänkhübel" zu einem Werbemarsch Lurch Klotzsche antreten und so in aller Oeffentlichkeit Lie Ge schlossenheit Ler Stenografen bekunden. Aber auch Lie praktische Anwendung der Kurzschrift wird der Oeffentlichkeit vorgeführl: die Begrüßungsansprache im Freien ist im Stehen nachzuschrei- den! Nach dem Werbemarsch findet das bereits bei 80 Silben hegipnenLe M«ttschreiben in Kurzschrift und das Maschlnenwelt- schreiben statt. Der Nachmittag ist Ler Besichtigung Les Flug hafens und Les neuen Masserlurmes gewidmet, un- anschließend Geffen sich die Kurzschriftler zur Festversammlung in der „Albert höhe". j Schmiedeberg. Die Einführung d«r Einheitssatzungen des „Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen", die von Ler ganzen Wischer Reinfall Kläglicher Mißerfolg einer antideutschen Kundgebung London, 29. Oktober. Die mit großem propagandistischen Aufwand vorberei- lete Kundgebung jüdischer Kreise gegen das nationalsozia- üstische Deutschland nahm im Londoner Hyde Park einen mehr als kläglichen Verlaus. Entgegen den tendenziösen Be richten einiger Blätter hallen sich zu der Veranstaltung nach vorsichtiger Schätzung höchstens 2000 Personen eingefunden, von denen noch dazu ein großer Teil aus zufällig anwesen den Zuschauern bestanden haben dürfte. Die übrigen An wesenden setzten sich aus dem übelsten Abschaum des von Juden stark durchsetzten Londoner Ostendes zusammen, ver mischt mit jüdischen Intellektuellen, sehr jugendlichen und verwahrlost aussehenden Kommunisten und Emigranten aus veutschland. Der Mißerfolg dieser Veranstaltung wurde besonders deutlich, als ün Stelle der angekündigten 5000 englischen Frontkämpfer, ganze 80 bis 100 Mann, ausschließlich Juden, hinter einer Musikkapelle den Ort der Kundgebung betraten. In den Hetzreden kam das niedrige Niveau der gegen Oeutschland gerichteten lügenhaften Propaganda deutlich >um Ausdruck. Bemerkenswert ist lediglich die unverfrorene Offenheit, mit der einer der Redner, der berüchtigte kom munistisch-pazifistische Lord Marley, über die geheime kom munistische Propaganda sprach, die angeblich von England lus gegen Deutschland betrieben werde. Unter den etwa !0 Rednern befanden sich neben mehreren Juden noch der Führer der arbeiterparteilichen Opposition, Major Attlee„ Zberst Wedgewood und die Suffragette Sylvia Pankhurst. Zum Schluß der Kundgebung wurden einige Entschlie ßungen angenommen, die sich gegen den Nationalsozialis mus wandten und zum Boykott deutscher Waren aufforder en. Wie „News Chronicle" berichtet, stimmte Frau Diana Zuinneß, die Tochter von Lord Redesdale, die der Versamm- ung beiwohnte, gegen die Entschließungen. Sie hatte schon mehrfach ihrem Verständnis für den Nationalsozialismus- iffentlich Ausdruck gegeben. Ile Emins Nen» z» M mWiMM Kundgebungen in Mengst London, 28. Oktober. Die jüdisch-kommunistischen De monstranten, die sich am Sonntag nachmittag zu einer kläg lich mißlungenen Kundgebung im Londoner Hydepark ver- i sammelt hatten, werden in einem Leitaufsatz des Rother- mere-Blattes Evening News mit beißender Kritik über schüttet. Das Blatt protestiert zunächst dagegen, daß der britische Rundsunk es für nötig gehalten habe, einen Bericht über die Veranstaltung zu geben, was in gar keinem Verhältnis zu ihrer Bedeutung gestanden habe. Es gebe alle möglichen DT„ also auch vom hiesigen Verein, zu erfolgen hat, erforLerle eine außerordentlich« Hauptversammlung, die am Sonnabend im Gasthaus „zur Post" abgehalten wurde. Außer den aktiven Tur nern und Turnerinnen waren auch mehrere Passive gekommen. Der Vorsitzende Erwald Büschel verlas nach Bekanntgabe der Tagesordnung die einzelnen Paragraphen der neuen Satzungen, von Lenen Lie Paragraphen 4, 8 und 11 je nach den üblichen Ver hältnissen geändert werden können. Nach einer Besprechung der selben kam man dahin, zu bestimmen. Laß alle ordentlichen Mit glieder Über 18 Jahre volles Stimm- und Wahlrecht besitzen. Die zum Militär- und Arbeitsdienst eingezogenen Turner sollen wäh rend der Dauer ihrer Dienstzeit beitragsfrej sein; verlieren auch nicht die Mitgliedschaft. Das Vereinsjahr ist das Kalenderjahr. Melden sich während desselben Turner ab, so haben sie bis zum Jahresschlüsse noch ihre Beiträge zu entrichten. Jeder Turner er hält bei Zahlung des Eintrittsgeldes gleich mit den Reichsbund paß ausgehändigt. Bom Vereinsführer wurden noch bestimmt: Ein Schwimm- und Skiwart in einer Person, sowie ein Spielwart für die Spielabteilung. Die neuen Satzungen werden allen Mit gliedern noch zugehen. Mit einem herzlichen „Gut Heil" schloß Bereinsführ«r Büschel die Versammlung. Glashütte. Am Montag sand ^or dem Landgericht Dres den die Hauptoerhandlung gegen den wegen Unterschlagung verhafteten Hans Aßmann von hier statt. Er wurde zu zwei Jahren Gefängnis, 6000 RM. Geldstrafe und 3 Jahren Ehr verlust verurteilt. Glashütte. Bekriebsgemeinschaft — eine der wegweisenden Parolen des neu«n Deutschlands. Ihr Leben und Impulse zu verleihen, bleibt ober im wesentlichen Betriebsführer und Gefolg schaft Vorbehalten. Beispiele, wo das an einem Tage besonders augenfällig in Erscheinung tritt, haben wir auch hierorts einige scharr zu verzeichnen gehabt. Die Verbundenheit zwischen Be- lriebsführer uud Gefolgschaft — gleich einer großen Familie — wurde kürzlich bei der Firma Herbert Kohl aus Anlaß Les 10- jährigen Bestehens dadurch Lokumentiert, daß alle, vom kaufmän nischen Leiter bis zum längsten Lehrling, den Tag mit ihrem Chef festlich begingen. Nachdem man Herbert Kohl und seiner Fa milie in aller Herrgottsfrühe ein Ständchen in unmittelbarer Nähe seines neuen Heims gebracht hatte, versammelte sich anschließend die Belegschaft zum Morgenappell im geschmückten Betriebsraum, dessen wertvollster und sinnreichster Schmuck die Aufstellung von Erzeugnissen einer 10jährig«n Entwicklungsperiode war, Diesen Appell eröffne!« Ler Vertrauensrat Paul^Esller mit einem Aus spruch Hitlers und mit herzlichen Worten der Beglückwünschung, -ie Len Betriebsführer veranlaßte, unter bewegten Dankesworten auch einen kurzen Ueberblick über Lie Entwicklung Les Betriebes und über Lie zum Teil auch mit von Ler Belegschaft geteilten Sorgen und überstandenen Nöte des Betriebes zu geben. Am Nachmittag dieses Belriebsselertages unternahm die gesamte Bc- Heute Verdunkelungs - Uebung 19—21 Uhr „eingeschränkte Beleuchtung" 21—21,4 5 Uhr Verdunkelung 21,45—22 Uhr „eingeschränkte Beleuchtung", triebSgemeinschaft eine Fahrt durch einen Teil des Osterzgebirges mit Lem Ziel WalLschänk: bei Altenberg. Dort war fürs leib liche Wohl gesorgt, wurden Red« und Gegenrede ausgelauscht, mit eigenen Spielapparaken musiziert und Vorträge üargeboten, unter Hinzuziehung des Waldschänkenwirtes Max Nacke. Eine 50---.//-Spende des Betriebsführers für das WHW, die durch eine Sammlung auf 61,74 -/?.//! erhöht wurde, war auch ein be- achlliches Ergebnis des Tages. Dresden. Herbstgewitter. Heftige Weststürme tobten am Sonntag und Montag über das Land, die star ken Temperaturanstieg und reichliche Niederschläge mit sich brachten. Am Montagnachmittag entlud sich ein kurzes Ge witter über die Stadt. Im Großen Garten wurden starke Bäume umgebrochen; mehrfach mußte die Feuerwehr ein- greifen, um gelockerte Schilder und Dachziegel zu befestigen. Der Wafserstand der Elbe ist erheblich aestteaen. Dressen. In ein neues Leven hinein. Ein seit dem Krieg-nicht mehr erlebtes Bild boten die Bahnhöfe durch das Eintreffen und Abfahren der ersten Rekruten- Sonderzüge. Auf dem Neustädter Bahnhof kamen gegen vierhundert Rekruten des Jahrganges 1914 in einem Son derzug aus dem Wehrbezirk Annabera an, die für das In fanterie-Regiment 10, Dresden, das Artillerie-Regiment 4, Balchen, die Nachrichtenabteilung in Meißen und das Pan zer-Regiment 3 in Kamenz ausgehoben worden waren. Die für die Regimenter außerhalb Dresdens bestimmten Abtei lungen fuhren sofort mit dem nächsten Zug weiter, während die neuen Infanteristen unter Marschklängen der Regiments musik 10 in ihre Kaserne «führt wurden. Währenddesfen batten sich in der großen Sporthalle an der Jlgenkampf- vahn über achthundert Rekruten gesammelt, die aus Dres den und den Amtshauptmannschaften Dresden, Dippoldis walde und Pirna zu bayerischen Regimentern eingezogen worden sind und nun ihre Reise dorthin antraten. Pirna. Todessturz in die Gottleuba. In der Nähe des Bahnhofs Längenhennersdorf stürzte der Arbeiter Paul Porsch aus Birkwitz von einer Rohrbrücke in den Gottleubabach. Er zog sich einen Schädelbruch zu, an dessen Folgen der erst achtundzwanzig Jahre alte Mann kurze Zeit darnach verschied. Olbernhau. Brandstiftung? Nachts entstand in einer Bauernwirtschaft in einem Schuppen, der an die Scheune angebaut war und zum Aufbewahren von Feue rungsvorrat diente, ein Brand, der auch auf die Scheune Übergriff. Das darin untergebrachte Vieh konnte gerettet werden, während die Erntevorräte und die Wirtschcktsvor- räte verbrannten. Auch das Wohnhaus kam in Gefahr, konnte aber durch die Feuerwehr geschützt werden. Nach Mitteilung der Kriminalpolizei soll Brandstiftung varfteaen. MltmmynsW M NtltzMMM; Ausgabeort Dresden für Mittwoch: AuffrlschenLe WinLe, vorwtegenL aus westlichen Richtungen. Nach R«genfällen während Ler Nacht auch tagsüber stärker be wölkt. Noch Regenschauer. Kein wesentlicher Temperaturrück- gang. - — " ^-.^.7^.-. ^7.-^.'.'.^-.. .