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Muters Mms Schneefälle in den deutschen Gebirgen. Im ganzen H a r z g e b i e t hat der Winter Einzug ge halten. Namentlich im Brockengebiet, aber auch sonst in Sen höheren Lagen des Gebirges ist viel Schnee gefallen 2er ganze Hochharz bietet eine prachtvolle Winterland- Der Brocken trägt eine 15 Zentimeter hohe Schnee- Secke. An einzelnen Stellen liegt der Schnee noch höher, an zusammengewehten Flächen sogar bis zu 40 Zentimetern. Da der Schnee aber noch sehr leicht ist, ist, wie von der zuständigen amtlichen Stelle betont wird, Sportmöglichkeit noch nicht vorhanden. Der schon seit Tagen in Schlesien fallende Nieder schlag hat sich erneut verstärkt. Die Niederschlagsmengen haben wiederum 25 Millimeter überschritten und im Ge- birge zu einer weiteren Verstärkung der Schneelage geführt. Der Zobten meldet zur Zeit 12 Zentimeter. Grob-Iser 22 Zentimeter, vberschreiberhau 30 Zentimeter und die Kamm lagen des Niesen- und Jsergebirges über einen halben Meter Schnee. Auf der Schneckoppe liegen bei minus 6 Grad be reits 75 Zentimeter Schnee. Die'Sportverhaltnisse sind vor allem für Ski bereits gut. Vorbereitungen für den Wintersport Auch am Donnerstag ist im Erzgebirge und im Vogtland umfangreicher Schneefall ' emge- lreten. In Annobera liegt der Schnee achtzehn Zentimeter hoch; der Fichtelberg meldet eine Schneedecke von über ein halbes Meter. In Johannqeorgenstad t ist ebenfalls reichlich Schnee gefallen Der Wintersport rüstet sich zum Empfang der Winterqüste Der Wintersportverein hat bereits einen umfangreichen Plan für die sportlichen Veranstaltungen ausgestellt: für den ersten Weihnachtsfeiertag ist das Eröff- nungssprinqen auf der neuen Großschanze, der Hans-Heinz- Schänze, vorgesehen. Skilehrgänge und Führungen werden nach Bedarf durchgeführt. — Ein Funkbericht aus der Schnceschühindustrie in Johanngeorgenstadt wird am kom menden Sonntag von 17.20 bis 17.45 Uhr unter dem Lcitwort „Zünft'ge Brettl" durch den Reichssender Leipzig gesendet werden. In Oberwiesenthal, unweit des Postsportheimes am F'chtelberghang, wird eine neu.' Skihütte erbaut; das Wer. wird beschleunigt, damit die Skihütte schon in der bevorstehenden Sportzeit benützt werden kann. Ver'ehrsunglück. — Zwei Tote Auf dem Adolf-Hitler-Ring in Zwickau stieß ein Personenkraftwagen aus Thüringen beim Ueberholen eines Vzerdegejchirrs mit einem Lastkraftwagen zusammen. Zwei Insassen des Personenkraftwagens, und zwar der vierund- fnnfzig Jahre alte Fabrikant Alfred Schwarz aus Eisen ach und der neununddreißig Jahre alte Handelsvertreter Richard Schreiber aus Leipzig, waren sofort tot. Die Fahrer der beiden Kraftwagen blieben unverletzt Ein SiibMeil M seine Folge« Wie eine riesige Fackel lodert das brennende Gehöf in der Nacht. Scheunen, Wohnhaus und Stallungen — alles steht in Flammen. Gespenstisch huscht der rote Scheil über den leeren Hof. Knisternd und prasselnd bricht da; brennende Gebälk zusammen. In der Ferne hört man dm dumpfe Rollen des Artillerie-Feuers. Mitunter bellen dH peitschenden Salven der Maschinengewehre für kurze ZeS dazwischen. Aber der Mann, der in der Uniform eines Ga nerals der Roten Armee auf einem zerschossenen Mauerrej! des Gehöftes sitzt, nimntt keine Notiz davon. Gleichmütig raucht er seine Zigarette. Nur ab und zu wirft er einer spähenden Blick in die Dunkelheit. Plötzlich erscheint ein deutscher Offizier. Sekunden später stehen sich die beider Männer in dem verlassenen Hof gegenüber. Im Heller Schein der brennenden Gebäude kann man erkennen, das sie sich verblüffend ähnlich sehen. Wenn sie nicht die ver schiedenen Uniformen trügen, müßte es schwer sein, sie aus einanderzuhalten. Ein sonderbarer Zufall ist es, der di, beiden Vettern nach Jahren der Trennung um diese nächt liche Stunde zusammensührt. Sie haben sich nie gut ver standen, aber jetzt sind sie erbitterte Feinde — der Deutsch, Michael von Prack und der Russe Alexei AlexandrowitjH von Prack. Rittmeister Michael von Prack ist der Führer eines deutschen Freikorps, das im Osten gegen die Roten Armeen des bolschewistischen Rußlands kämpft. Freiwillig haben sich deutsche Soldaten zusammengefunden, um die schutzlos« Heimat gegen den roten Terror zu verteidigen. Jetzt ist d « Abteilung Pracks den Rusten in eine Falle gegangen. Mik- ten in den ausgedehnten Äelmor-Sümpfen sitzen die Deut schen fest, können weder vor noch rückwärts. Auf allen Sei ten von dem grundlosen Sumpf umgeben, first) sie wehrlos dem übermächtigen Artilleriefeuer der weit überlegenen Russen ausgeliefert. Die Vernichtung des Freikorps scheint unvermeidlich. Da wird Rittmeister von Prack durch einen Parlamentär zu einer Aussprache mit dem russischen Ge neral aufgefordert, der eben jener Vetter Alexei Alexandro- witsch von Prack ist. D'e Blicke der beiden einsamen Männer begegnen sich. In den Augen Alexeis glüht tödlicher Haß. Unter Hinweis auf ihre haltlose Lage fordert er von Michael die Kapitula tion seiner Truppen. Ruhig und entschlossen lehnt Michael ab. Sie werden kämpfen bis zum letzten Mann. Er weiß, daß nur ein Wunder sie aus weglosen Sümpfen retten kann — aber lieber den Tod als die Uebergabe an die bol schewistischen Truppen. Schon wendet sich Michael zum Ge- hen. Da ruft ihn Alexei zurück: „Ich habe dir noch eine Schuld zu bezahlen für — Vera Iwanowna!" Das ist die Frau, die beide lieben, die ein abenteuerliches Schicksal zwischen den Fronten hin und her treibt — Vera Iwa nowna, die Spionin. Wortlos ziehen die beiden Männer ihre Waffenröcke aus. Es ist ein gespenstisches Bild, das die züngelnden Flammen beleuchten. Schemenhaft huschen die Gestalten hin und her, dringen aufeinander ein, trennen sich. Blitzend schwirren die Säbel durch die , Luft, schlagen klirrend zusammen. Es ist ein Kampf um Tod und Leben. So schnell und erbittert, daß das Auge nicht folgen kann und nicht weiß, wer Angreifer ist und wer Verteidiger. Kein Wort ist zu hören, nur das kalte Klirren der Waffen. Schon bluten beide, da dringt einer in mächtigem Ansturm vor, lreibt den anderen zurück bis hart an ein brennendes Ge bäude, ein k-irchtbarer Hieb durchschlägt die Parade des Gea- Jn ver Heimattreuen Presse Eupen-Malmedys ist ein Telegramm veröffentlicht worden, das sämtliche Heimattreuen Organisationen an den belgischen Ministerpräsidenten van . Zeeland und den Justizminister Soudan gerichtet haben. Das ! Telegramm an den Ministerpräsidenten, das die Bestürzung - und Enttäuschung über das Lütticher Fehlurteil ausdrückt, t lautet: „Das Lütticher Appellationsgericht hat es für gut befun- l den, heute das Gesetz vom 30. Juli 1934 über die Aberken- ! nung der belgischen Staatsangehörigkeit zum ersten Male an- j zuwenden und vier unserer engeren Landsleute auszubür- i gern. In dieser Stunde, die wir als schicksalhaft empfinden, fühlen wir uns als aufrechte Menschen verpflichtet, gegenüber ! Ihnen als dem für die Geschicke Belgiens in erster Linie - verantwortlichen Staatsmann mit der schuldigen Achtung, aber auch mit Festigkeit unsere Auffassung darzulegen. Wir bleiben uns dabei bewußt, daß die von Ihnen, Herr Minister präsident, geleitete Regierung das unbillige und ungerechte Gesetz nicht eingebracht hat. Die vier Menschen, die jetzt die ersten Opfer eines Aus- « nahmegesetzes geworden sind, das den belgischen Ueberlie- ' ferungen in jeder Weise Hohn spricht, haben mit friedlichen Mitteln einen ehrlichen Kampf für die Heimatrechte, für ver briefte Forderungen, für ererbtes Volkstum, für deutsckie Sprache und Kultur geführt. Weder Revolutionäre noch Verschwörer, haben sie, getreu den von der Heimatbewegung stets verkündeten Grundsätzen, den Boden der Gesetzmäßig- : keit nie verlassen, und nur, wie von der Verteidigung über zeugend nachgewiesen worden ist, von den Rechten Gebrauch gemacht, die die belgische Verfassung jedem Staatsbürger verbürgt. Die Heimattreue Bevölkerung versteht dieses Urteil nicht. Mit tiefer Bestürzung vernimmt sie, daß Menschen, deren Vergehen nur in dem Festhalten an der Ueberlieferung und in aufrechter Gesinnung besteht, mil einer Strafe belegt wer- ! den, die eine der Zierden der belgischen Rechtsanwaltschaft s als gleichbedeutend mit der Todesstrafe bezeichnet Hai. Sie hatte einen Beschluß erwartet, der der Befriedung der Gei ster dienen würde, und ist um so mehr von dem Urteil überrasch», weil es in einem Lande ausgesprochen wurde, dessen Bewohner, gleich welcher Sprache, mit Zähigkeit an ihrem eigenen Volkstum festhalten und um der Treue willen in harter Zeit die schwersten Opfer gebracht haben. Die Unterzeichneten wissen sich einig mit der gesamten Heimattreuen Bevölkerung, die für die Entscheidung des Ge- ! richtshofes keinerlei Verständnis hat und sich mit den Opfern einmütig verbunden fühlt." Appell der Heimattreuen Das Fehlurteil in Lüttich aers, der stürzt, schwer getroffen, gegen die Mauer, die m diesem Augenblick krachend zusammenbricht und ihn unter sich begräbt. War es Michael — war es Alexei? Erschöpft ! taumelt der Ueberlebende zurück, sinkt mitten auf dem Hof bewußtlos zusammen. Hufschla-g wird laut — die Leibwache ! Alexeis jagt in vollem Galopp auf den Hof. Neben seinem Waffenrock finden sie ihren aus einer tiefen Wunde bluten- ! den General. Eiligst bringen sie ihn in sein Stabsquartier. Vergebens warten die Deutschen auf die Rückkehr ihres j Führers. Stunden um Stunden vergehen. Längst ist es ' Tag geworden. Wieder beginnen die Angriffe der Russen. Die Lage des Freikorps ist verzweifelt, Michael von Prack ! gilt als verloren. Plötzlich jagt von der feindlichen Stellung j her ein Reiter in wildem Galopp auf die Deutschen zu, vom ! wütenden Feuer der Russen verfolgt. Kurze Zeit später ziehen die Deutschen auf einem geheimen Weg ,durch den Sumpf und fallen dem Feind in die Flanke. Das' Freikorps ist gerettet. s Wer dieser geheimnisvolle Reiter war, was sich in- i zwischen im feindlichen Hauptquartier ereignete, welche Rolle Vera Iwanowna dabei spielte und wieso das nächt liche Säbelduell die Ursache für die Rettung des Freikorps war, das alles erfahren wir in den spannendsten Szenen des neuen Großfilms der Bavaria „Henker, Frauen und Soldaten", der uns einen fesselnden Ausschnitt aus den hel denmütigen Kämpfen der deutschen Freikorps im Osten zeigt und in dem Hans Albers die Doppelrolle des Michael und Alexei A>-"'androwitsch von Prack verkörpert. Gußeisen doppel» stark? Die Britische Gußeisen-For schungsgesellschaft will ein Gußeisenverfahren entdeckt haben, mit dessen Hilfe man die Stärke und Härte des Gußeisens verdoppeln kann. Was das bedeutet, geht am deutlichsten daraus hervor, daß man jetzt alle Gußeisenteile um 50 Pro zent leichter Herstellen kann. Man spart also an Gewicht und an Material. Die britischen Gießereien würden etwa 10 Millionen Mark jährlich sparen können, wenn alle das neue Verfahren anwenden. Worin das Verfahren besteht, wird nicht genau verraten. Anscheinend hat es mit der Gra phitkörnung des Gußeisens etwas zu tun. Man konnte übrigens auch bisher schon leichteres Gußeisen Herstellen, doch war der große Nachteil stets der, daß das Metall dann Blasen enthielt, die die Dauerhaftigkeit des Werkstoffes stark in Frage stellten. Das Schisfsgrab einer Dikingerfrau. In der Umge bung von Upland bei Upsala in Schweden ist kürzlich eines der besterhaltenen Schiffsgräber aus der Wikingerzeit auf- gedeckt worden. Es handelt sich um ein Schiff von vier Me ter Länge aus starken Eichenbrettern, das sich in einem besseren Zustande befindet als der berühmte Osebergsund. Das Boot enthält die Skelette einer Frau, eines Pferdes und eines Hundes. Die Tiere wurden zur Bestattung ihrer Herrin getötet, verbrannt und gemeinsam mit ihr beigesetzt. Für ihre letzte Reise hatte man der Toten ein schönbemaltes Ruder Nahrungsmittel, einen goldenen Drahtring, einen Webstuhl, eine Teigmulde und herrlich geschnitzte hölzerne Spielzeugschiffe mitgegeben. Das Grab ist nack Ansicht schwedischer Archäotbgen etwa 1000 Jahre alt. Mam VlearülL j reift nach Fspahan ene erpe oeütsche Expedition nach Persien. j Vor dreihundert Jahren wußte man im westlichen s Europa über Rußland, dessen politische, wirtschaftliche und soziale Struktur fast gar nichts, von Persien so gut wie I nichts. Beide Länder lagen wirklich „hinten weit in der j Türkei": was man sich über sie erzählte, schöpfte man aus mißverstandenen Berichten, die selbst wieder auf auch schon mißverstandenen Quellen beruhten. Nur daß beide Länder reich an mancherlei Handelsgut seien, daß sich dort für abenteuerliche Unternehmungslust ähnliche Möglichkeiten böten, wie zum Beispiel in der Neuen Welt, daß glaubte man annehmen zu können. Nur wußte man den Weg in die Neue Welt besser, als den nach Rußland und Persien. Die Expedition, die der Herzog Friedrich III. von Hol- > stein-Gottorp in den letzten Tagen des Oktober 1635 aus- rüstetete und die nichts weniger bezweckte, als Rußland und Persien dem deutschen Handel zu erschließen, war daher nicht nur eine Abenteuerfahrt, sondern auch eine Kulturtat ersten Ranges. Friedrich III. war damals, in -den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, ein mächtiger deutscher Fürst. , Er konnte schon etwas unternehmen und wagen, er war großzügig in seinen Taten, und sein Berater und Kanzler : Kielmann war seinem Herrn gleichgeartet. Was beide woll- ! len, war, die Reichtümer Persiens, die Handelsgüter dieses Landes, die bisher einen Weg nach Europa nahmen, den man nicht kontrollieren konnte und der einen verteuernden Umschlag- und Zwischenhandel bedingte, über Rußland ins j - Dstseebecken, also in Holstein-Gottorpsche Interessensphären zu leiten, ^ln der Spitze der Expedition, die diesen, man i kann es wohl so nennen, Handelsvertrag mit den Mosko- ' witern und Persxrn abschließen sollte, standen der Hol- i teinsche Hofjurist Philipp Kruse (Crusius) aus Eisleben und i )er Hamburger Kaufmann Brüggemann. Aus 124 Mann s lestand ihre Begleitung, eingeteilt in „Vornehme" und „Ge- ' meine Völker", alles wohl militärisch eingeteilt und gut lusgerüstet. Wir haben von dieser Expedition, die in einer mehr als )reijährigen Reise über Rußland wirklich bis nach Persien md auch glücklich wieder in die Heimat gekommen ist, eine öeschreibung. Der Sekretär des Unternehmens, Adam Oehlschläger oder Olearius, wie der Humanist seinen Namen latinisierte, hat uns eine Beschreibung, eine Art Tagebuch dieser Reise hinterlassen, das in einigen Abdrucken n verschiedenen deutschen Bibliotheken aufbewahrt ist und wn dem der Verlag F. A. Brockhaus nun eine schön «usgestattete Ausgabe in einem allgemeinverständlichen Auszug „Die erste deutsche Expedition nach Persien" her- , msgebracht hat. ^>atz auch der Dichter Paul Fleming dieser ' Expedition angehört hat, sei erwähnt. Er dichtete zum Aus- ! i zang der Reise, sich und seinen Gefährten zum Trost und j ,ur Ermunterung das Lied, das noch heute eines der schön-. ' ten Lieder unserer deutschen Lyrik ist „In allen meinen I Taten laß ich den Höchsten raten . ! Im Herbst, in der Zeit, in der auch auf der Ostsee ge- ' ährliche Stürme wüten, stach die Expedition in See, und sieich der Beginn stand unter keinem guten Zeichen. Vor lleoal strandete das Schiff, aber Menschen und Fracht wur- >en geborgen, und in dreizehn Wochen zog man weiter nach Moskau zu dem Zaren Michael, der mit Friedrich oer- ' chwägert war. Man brachte reiche Geschenke mit; die Auf- mhme am Zarenhof war freundlich; man blieb in Moskau, üs ein breites Lastschiff gebaut war, auf dem dann die «leise wolgaabwärts unter mancherlei Abenteuer bis ins s kaspische Meer fortgesetzt wurde. Dort scheiterte in schwe- > en Stürmen auch dieses Schiff, und 1100 Kilometer wein ! nutzte dann der Weg auf Karawanenwegen bis nach Jspa-! ; üm. der Hauptstadt Persiens, fortgesetzt werden, wo maus : im 3. August 1637 einzog. Dort regierte Schah Sefi, der j knkel Abbas des Großen, ein mächtiger, aber auch sehr ge- ! valttätiger Fürst, der die fremden Männer aus dem Land ! rm Ostmeere aber freundlich aufnahm. Fünf Monate waren )ie Deutschen seine Ehrengäste, dann entließ der Schah sie : nit Versprechungen und Geschenken und bestimmte ihnen ;inen Weg zur Nückkehr nach Moskau, der auch die Wolga: mtlangführte, der aber diesmal zu Land zurückgelegt wurde. > Am 2. Juni 1639 waren die Reisenden wieder in Moskau, und am 1. August 1639, drei Jahre und neun Monate nach ihrer Ausfahrt, gelangten sie wieder daheim an. j Der Zweck der Expedition war freilich nicht erreicht worden. Der Handelsweg von Persien über Rußland nach )er Ostsee war zu lang, auch zu unsicher und zu kostspielig, um benutzt werden zu können; andere Länder und andere Völker hatten doch schon ältere und größere Erfahrung im handel mit dem Orient, und vielleicht war di« wirtschaft liche Basis Holstein-Gottorps auch zu schmal für ein der- irt großzügiges Unterfangen. Aus dem Handel mit Persien wurde nichts. Dafür war die wissenschaftliche Ausbeute des Unternehmens um so bedeutungsvoller. Man kann sagen, laß durch die Beschreibung des Olearius zum ersten Male zenaue Kunde über große Teile Rußlands und über Persien nach Deutschland gekommen ist. Olearius, der aus der Reise Russisch und Persisch gelernt hat, hat Land und Leute, Sitten und Gewohnheiten. Erde und Wasser, Tiere und Pflanzen, alles was er sah, nicht nur scharf und kritisch beobachtet, sondern auch sehr treffend und ost mit viel Humor beschrie ben. Ueber ein Jahrhundert lang haben Geographie und Völkerkunde von dem Tagebuch des Adam Olearius gezehrt, > und auch heute noch kann man es in der schönen Brockhaus- schen Ausgabe mit viel Genuß lesen. -