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Gewinnung unö Aufbewahrung der ZuSerrWenabsäsle «Die Maßnahmen der Reichsregierung zum Schutze der einheimischen landwirtschaftlichen Erzeugung haben mit Recht zu einer Ver knappung ausländischer Kraftfuttermittel ge führt. Darum ist es von größter Bedeu tung, die Abfälle der Zuckerrübe, die Zucker- rübenköpfe und -schnitzel, in sorgfältiger Weise zu gewinnen und aufbewahren. Es sind große Mengen wertvollen Fut ters, die bei der Zuckerrübenernte anfallen. Wir gewinnen hierdurch ebenso viele Nährstoffe wie von einer vollen Rotklee ernte. Am wertvollsten ist das frische Zucker- rübenblatt. Dreses hat einen hohen Eiweiß- gehalt. Das , Verhältnis von Eiweiß zu Stärkewert beträgt 1:5,5. Bei alleiniger Derfütterung von Rübenblatt geben die Milch kühe bis zu zehn Liter Mich täglich. Nur bei höherer Milchergiebigkeit ist Kraftfutter zu zulegen. Die Frischfütterung von Rüden- blatt ist daher möglichst lange auszudehnen. Sie kann sechs bis acht Wochen, bis zum Einsetzen von Frost oder Schneewetter durch- geführt werden. An Mastochsen im Gewicht von 350 bis 400 KZ kann man täglich 60 bis 70 kx Frischblatt füttern. Ohne Deifütte- rung werden hierdurch 1 bis 1,5 kg Zu wachs erzielt. An Milchkühe find bei aus giebiger Rübenblattfütterung noch 50 e Schlämmkreide je Lag und Tier zu verab reichen. Die Blätter und Köpfe, die nicht frisch verfüttert werden können, müssen eingemietet oder getrocknet werden. Beim Eimnietcn ist aber unter den heutigen Verhältnissen, bei denen das wirtschaftseigene Futter be sonders wertvoll geworden ist, sorgfältig zu verfahren. Zuvor mutz das Rübenblatt schon sauber gewonnen worden sein. Heute über- im Minter die Kegen hausen, h Dezember Stürme brausen. wiegt noch die Aufbewahrung der Rüben- Köpfe in Erdmieten, die über der Erde an gelegt sind. Diese Art der Aufbewahrung ist aber mit erheblichen Nährstoffverlusten und mit einem Zurückgehen der Verdaulich keit des Futters verbunden. Bei über der Erd« schlecht eingemietetcn Zuckerrübenköpfen können die Nährstoffoerluste bis zu 50 und 60 °/° betragen. Besser ist es schon, die Rübenköpfe in einfachen ungemauerten Erd gruben aufzubewahren. Hierbei kann man bei sorgfältiger Arbeit durchschnittlich mit 30 und 40 o/° Verlusten rechnen. Bei diesen hohen Verlusten wäre es zweckmäßig, wenig stens den Teil der Rübenköpfe, der im Frühjahr und Frühsommer verfüttert wer ¬ den soll, in Grubensilos (gemauerten Erd gruben) aufzubewahren. In diesen wird ein hochwertiges Sauerfutter gewonnen. Bei der Anlage von gemauerten und ungemauertcn Erdgruben ist es wichtig, datz der Boden grundwasserfrci ist. Die Gruben sind nach der Füllung sehr gut abzudecken, damit mög lichst wenig Luft in die eingemietete Masse eindringen kann. Ein ausgezeichnetes und für alle Tiergat tungen recht bekömmliches Futter stellen ge trocknete Rübcnköpfe dar. Sie haben den weiteren Vorteil, datz sie unbegrenzt lange aufbewahrt werden können. Einen Doppel zentner Trockengut erhält man aus 6Vs bis 7 Doppelzentner Rübenblatt. Die Trock nung verlohnt sich aber nur dann, wenn eine Trockenanlage in der Nähe sich befindet, fo datz keine allzu weiten Transporte not wendig sind. Auch die Zuckerschnitzcl stellen ein her vorragendes Diehfutter dar. Die frischen Schnitzel sind das billigste Kohlehydratfutter, das wir besitzen. Sie haben den gleichen Fntterwert wie frische Futterrüben. Werden frische Schnitzel eingesäuert, dann empfiehlt es sich, sie mit den Blättern zu mischen. Besser als eingesäuerte sind getrocknete Zuckerrüben schnitzel. Sie stellen ein ausgesprochenes Kraftfutter dar. Die Trocknung erfolgt so fort in der Zuckerrübenfabrik. Künstliche Ameisenpuppen als Auszuchtsutter für Ziergeflügel von Professor vr. Otto Fehringer Motten, Pelzkäfer und andere Schädlinge sich rinnisten und die Bestände zerstören. Dazu kommt, datz der Nährwert der getrockneten bei weitem nicht an den der frischen Ameisen puppen heranreicht. Die ideale Lösung dieser Schwierigkeiten würde ein künstliche^ Produkt darstellen, das gröhte Haltbarkeit "besitzt, geringe Mühe beim Zubcreitcn verursacht und in Form, Farbe und vor allem im Nährwert den frischen Ameisenpuppen nahekommt. Dies alles ver einen die künstlichen Ameisenpuppen, die auf meine Anregung hin von -der IG.-Farben- industrie hergestellt werden. Sie sind unbegrenzt haltbar, leicht in den Zustand der frischen Puppen zu versetzen und diesen iL» der Zusammensetzung völlig gleich wertig. Sie wurden mit großem Erfolg bei Bögeln aller Art sowie bei der Aufzucht von Fasanen und anderem Zier- und Nutzgeflügel ausprobicrt. Die Anwendung der künstlichen Amcisen- puppen erfolgt derart, daß das benötigte Quantum in kaltem Wasser etwa 20 bis 25 Minuten lang eingemeicht wird; in warmem Wasser weichen sie natürlich schneller. Man erkennt den richtigen Grad der Weichheit, wenn man eine „Puppe" zwischen den Fingern zerdrücken kann, ohne daß ein harter Kern zurückbleibt. Dann wird das Wasser abge gossen und die erweichten Puppen werden mit irgendeinem Futtermehl, mit Kleie oder einem Mischfutter solange vermischt, bis die Masse sich feucht-krümelig anfühlt, also den Zustand der frischen Ameisenpuppen erreicht hat. Die einzelnen Puppen dürfen nicht mehr zusammcn- kleben. Das Futter ist nun gebrauchsfertig Man bereitet nur soviel vor, als in einem halben Tag ausgenommen wird. Enthält das zugegebene Mischfutter geriebene Möhre oder einen feuchten Bestandteil, so bleiben die Puppen einen ganzen Tag feucht und gebrauchsfertig. Das idealste und gehaltvollste Futter für insektenfressende Bögel sowie zur Aufzucht von Ziergeflügel aller Art sind frische Ameisenpuvpen, so wie sie aus dem Wald geholt werden. Die Zeit der Ernte ist jedoch sehr kurz, etwa vom Mai bis zum halben August, und ist dazu noch von der Witterung abhängig. Einer Verwendung frischer Ameisenpuppen- steht aber vor allem auch entgegen, daß Naturschutzgesetze das Sammeln von Ameisen puppen in Deutschland streng verbieten, ganz abgesehen davon, datz selbst ohne gesetzliche Beschränkung der Bedarf im Inland niemals gedeckt werden könnte. Deshalb waren die Tierhalter bisher auf getrocknete Ameisenpuppen angewiesen, die fast ausMehlich aus dem Ausland, z. B. Finnland und Ruhland, «ingeführt werden. Die Lagerung solcher getrockneter Ameism- puppen ist schwierig, weil leicht Milben, !1 z -7 d » d ii s> 1 2 d c e b L jl u 2 st n 2 d s- n p L d 3 L ir ii T T k b! lv B B Verschiedene Tunken zu Fisch Von Frau A. in L. oc ve V st- de A nutz läßt man unter stetem Rühren in der Tunke durchziehen. Dann gibt man einen Löffel Butter und einen Eßlöffel voll Kapern dazu, salzt und läßt alles gut ziehen, aber nicht kochen und quirlt vor dem Aufgeben «in Eigelb daran. Statt der Kapern kann man feingcwiegte Pfeffergurken verwenden, wo durch die Tunke allerdings viel schärfer wird. K r a b b c n - T u n k e. Man bereitet eine seine Buttertunke aus zwei Löffeln Krcbsbutter, zwei Löffeln Mehl und etwas guter Brühe, gibt ein kleines Glas Weißwein und den Saft von einer halben Zitrone hinzu, zieht die Tunke mit zwei Eigelb ab und füllt sie über kleingeschnittene, gekochte, von allen Schalen befreite Krabben. Stehen diese nicht zur Ver fügung, kann man auch Krabbenkonserven hier- zu verwenden. Champignon.Tunke. Man schneidet dazu reichlich getrocknete Champignons in ganz feine Scheiben, läßt sie in Butter w«ich dünsten nimmt sie heraus und beträufelt sie mit Zj- tronensaft. Soll die Tunke weiß bleiben, so macht man mit der Champignon-Butter ein Schwitzmehl, das man mit Brühe durchkocht, mit Zitrone, etwas Pfeffer, Muskat und Salz abschmeckt und dann die Champignons dazu gibt. Eine gelbe Tunke wird ebenso bereitet, nur läßt man dazu das Schwitzmehl gelb werden und zieht dann die Tunke mit einem Eigelb ab. Braune Champignon-Tunke macht man mit braunem Schwitzmehl, das man mit Bratentunke aussüllt und dann mit Rot wein und Nelken abschmeckt. Die weiße Tunke eignet sich für Seefisch, die gelbe für Süß wasserfisch und die braune schmeckt gut zu ge backenem Fisch. HolländischeTunke. 20 g Mehl werden mit ein viertel Liter Brühe oder Fischwasser im Wasserbade heiß gerührt, bis es sich dickt, Salz und eine Prise Pfeffer dazugegeben. In zwischen hat man 30 g Butter in kleinen Stücken in kaltes Wasser gelegt und zwei Eigelb verquirit. Man gibt nun unter tüchtigem Durch verschiedenartige, kräftige Tunken kann man viele Fischgerichte, ob gekocht oder gebacken, besonders den Seefisch, schmack hafter machen, sie bringen auch Abwechslung in den Fjschspeisezettel. Unsere Leserinnen mögen folgende Rezepte versuchen: Rettich-Tunke. Dazu nimmt man ein halbes Liter saure Sahne, 50 g Mehl, drei Ehlössel geriebenen Rettich, etwas Zucker und etwas Zitronensaft. Man verquirlt nun kräftig zwei Drittel der Sahne mit dem Mehl und läßt es bei fleißigem Rühren aufkochen. Dann zieht man es vom Feuer, gibt den geriebenen Rettich hinein und den Rest der Sahne. Man schmeckt die Tunke mit Zitronensaft und etwas Zucker ab. Kapern-Tunke. Man verrührt dazu einen gehäuften Eßlöffel Mehl mit wenig Wasser und rührt es dann in ein halbes Liter kochender Brühe klar. Einige entkernte Zi tronenscheiben "und etwas geriebene Muskat-