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kJ Er war In das Ic »r sich dein nicht gelint der minde 5^aarschere vor, die r redeten. 2 Wade reis Pimpfe gl Ochsenjungl Am gle kam, gab er Lagerleiter weil der b gesagt hat« ' bloß ein Ol Tralahiti a Maldschluch jodeln, daß Seitdem hi Seinen rich leiter. Einmal da erzählte Stolz wäre fuhr er in hmaus, mit Niel sührun< Regier' ! immer Perspel tritt da lichkeit Jugend teilen, - um erzi stumm wird. ! als der regierte allenfal später,' kuscht, heilen z Wilhelm ein. And der juw ähnlich, kannten Gesetz d „Staats bekannte und Ani fährliche lange cs weichen, verbind» In ruhi, zehnte h Tagen, d Schicksal wird dies lcnker" k bcgreiflici nicht län stehen. L irgend et daß es d ihnen als und — c gung, wo Gehorsan Sportplä Ertüchtig! baut sie, und Iugc sichen D weniger r versucht, 'Einem L los enttäl der Jung »encn nic ,'ich viele Zagend, s taat des Daß d 'ozialistiscl staat ein sinne übe ich von sc a seit sei Lag imm Bewegunc waren uni den ganz und ihm Weimar „5,itler°Ir einer Org< in der ma Wohlwoll, Okcin, er l ersten Koli den Nach Nor 185 Jahren / Die Russen plündern in Berlin leicht ein Malheur Aber dcr^Altc, in seine Gedanken versunken, wandelst. > durch diese Frühlingsnacht wie ein Träumender. * * (Fortsetzung folg?' da. Schilt auf dich", doch Signal, wenn (16. Fortsetzung.) Das kurze Bellen eines Hundes, das verschlafene Grunzen eines Schweines, das hie und da auftlang, vertiefte nm den Eindruck der absoluten Lautlosigkeit, die sie für Sekun den unterbrachen. Wilfried, du fährst noch den Wagen zu schänden..." „Laß die Hofmeisterei, Mnnlius. Du bist wirklich nicht oer einzige auf der Welt, der ein Auto zu lenken versteht!" „Du fährst einfach eigensinnig. Der Motor hat keine Vernunft, Er kann sich dir nicht fügen. Du mußt dich seinen Gesetzen anpasscn..." „Du redest wie König Salomo! Bloß, es ist so albern selbstverständliches Zeug, was du daher quatscht!" „Du hast einfach zu viel getrunken, Wilfried. So laß doch mich ans Steuer!" „Wer fährt, hat Fräulein Vogt zu bestimmen. Und sie hat mich beauftragt. Nicht wahr, Fräulein Vogt? Au, verdammt, dieser blöde Idiot. Muß der mir auch gerade in den Weg kommen?!" Heimann riß den Wagen zurück, daß man alle Federn knacken zu hören glaubte. Aus einem Seitenweg war, nicht gerade vorschriftsmäßig, ein Radfahrer hcrausgesaust. Er schien cs sehr eilig zu haben. Quer vor dem Wagen flitzte er vorbei. Wenn Heimann mehr rechts gefahren wäre, Hütte es,gar nicht viel bedeutet. Aber er hielt sich ganz Kreuzungen kommen. Das Landvolk und besonders die Radfahrer halten notorisch nicht die Verkehrsvorschriften, schon weil sie sie gar nicht kennen. Das ist unsere Straße, denken die, da sind wir schon gefahren, ehe es Autos gab... Sie fühlen sich im Rech...." „Genau wie du, Manlius..." „Der Auwfahrer hat der klügere zu sein... Nase doch nicht so. Wozu siebenzig Stundenkilometer? Wir haben ja nichts von der herrlichen Landschaft. Und du mcisterf heulenden Wagen nicht..." „Das bißchen Bier..." „Helma", sagte leise Armgard — die beiden Damen saßen hinten im Wagen, Richtlcben neben Heimann — „laß wirklich lieber Richtlcben fahren. Heimann ist nichi in Form. Er hat zu viel von dem guten Augsburger Bier getrunken!" „Damit dieser schulmeisternde Baron recht behält? Bewahre. Heimanns Rausch wird schon verfliegen... Mir wird dieser Richtlcben von Tag zu Tag wider wärtiger. Ich schiffte ihn am liebsten aus. Aber du..." „Pst!" machte Armgard. „Wenn er es hört!" Sie waren nun schon manchen Tag unterwegs, hatten den Spessart durchquert, Rothenburg, Würzburg und eine Fülle jener wunderbaren kleinen Städte kennengclernt, in denen das Mittelalter und seine reiche Kultur noch heute leben und atmen. Dinkelsbühl, Nördlingen und andere... Helma und Heimann hatten eigentlich wenig von dem allen gesehen. Helma, weil sie einfach nichts davon ver stand. Heimann, weil er schnurgerade auf sein Ziel los steuerte: Helmas Bräutigam und Mitbesitzer von MüLen- hofen zu werden. Seit jener bösen Szene mit Helma, nun schon seit drei Jahren, wuchs in seinem vcrsinstcrtcn Herzen nur ein ein ziger Wille, wuchs durch die Heimlichkeit, mit der er iHv verbergen mußte, nur um so mehr... wurde durch Helmas rauhe Art tagtäglich mehr genährt und drohte, eines Tages wie ein gigantisches Ungeheuer, vernichtend und zerstörend, hervorzubrechen und sich in irgendeiner viel leicht schrecklichen Tat auszutoben... Dieser Wille wußte nur das: Rache... Die ersten Hähne krähten schon, als Heinrich Vogt um- kehrte und sein kahles Zimmer aufsuchte. Ein paar Dörfler hatten ihn nachtwandeln sehen. Vogts Heinrich spukt wieder herum!, sagten sie am Tage im Dorfe... Man sah sich an und blickte bedeutsam. Allgemein glaubte man, daß der Onkel die Nichte bestehle und betrüge. Den zwickt das Gewissen!, raunte man ein ander zu.. In eben dieser Nacht war Helma plötzlich mit einem Schrei aufgewacht... Sie setzte sich im Bett auf und blickte erregt in das Dunkel... Fremde und Leere umgaben sie... Einen Moment konnte sie sich nicht besinnen, wo sie war... „Was hast du?" fragte Armgard, die durch den Schrei aus ihrem leichten Schlummer aufgcstört war, beruhigend hinüber. „Kann ich dir etwas helfen?" „Mir ist so Angst, so Angst... Ich bin so weit, weit fort von zu Hause... Es wird doch nichts passiert sein? Armgard, Müllenhosen wird doch nicht abgebrannt sein?" Armgaro machte Licht, sah Helmas entsetzte Augen, sah den Schweiß, der ihr von der Stirn perlte... Das hoch mütige und kalte Gesicht war völlig verändert. Es schien tindlich und mütterlich zugleich. ordnungswidrig links. So hätte passieren können. „Schilt nicht auf den Burschen sagte ärgerlich Nichtlebcn. „Gib lottenvurg besetzt hatten, war das Kräfteverhältnis wieder bedenklich zugunsten der Belagerer verschoben worden. 14 000 Preußen standen 40 000 Rusten und Oesterreicher , gegenüber - Eo Ichwer es den 'Verteidigern fiel, so mutzten sie doch in der Nacht zum 9. Oktober den Rückzug in die Festung Spandau antreten. Im Rathaus von Berlin kam der Ma gistrat zu einer ernsten Sitzung zusammen und besprach mit dem Gouverneur der Stadt, Generalleutnant von Rochow, die Frage, ob Berlin den Russen oder den Oesterreichern übergeben werden sollte. Der sehr kluge und weitsichtige Fabrikant I. E. Gotzkowsky, der früher einmal verwunde ten russischen Offizieren einen Dienst hatte leisten können, der sich in jenen Tagen um Berlin äußert verdient machte, setzte es durch, daß die Stadt den Russen überantwortet wurde. !' In der Frühe des 9. Oktober rückten die Russen ein. Als Unterhändler der Stadt trat Gotzkowsky auf. Der sehr redegewandte Kaufherr verstand es, schon die erste Forde rung des Generals von Tottleben von 40 Tonnen Gold Kriegskontribution auf 15 Tonnen herabzudrücken. Auch ver hinderte er die für den 10. Oktober angesetzte Plünderung der königlichen Fabriken der Stadt, des Lagerhauses sowie der Gold- und Silbermanufaktur. Er erweichte das Herz des russischen Feldherrn mit dem Hinweis darauf, daß die Einnahmen dieser königlichen Fabriken für das Potsdamer Große Waisenhaus, also für die armen, elternlosen Solda tenkinder bestimmt sind. Auch die allgemeine Waffenab lieferung am 11. Oktober wurde von den Russen nicht mehr so rigoros durchgeführt. Sie begnügten sich mit ein paar hundert alten Gewehren, während die Oesterreicher in Potsdam das Innere -er königlichen Gewehrfabrik kurz und klein schlugen und 18 000 Flinten'chlösser in die Havel war fen. Von der Hcwslrcsidenz wurden auch 60 000 Taler er preßt. Noch übler erging es dem kleinen Charlottenburg, dessen schönes Schloß verwüstet wurde und das auch 15 000 Taler hergeben mußte.. Im Laufe des 11. Oktober verbreitete sich in Berlin^ die Nachricht, der König selbst eile mit einem großen Ent-^ satzheer heran und wolle seine Hauptstadt persönlich von, den Feinden befreien. Diese Kunde rief bei den Verbünde, ten einen derartigen Schrecken hervor, daß sie noch am Abend des 12. Oktober von Berlin abzogen und auch Pots-/ dam freigaben. Die Russen zogen sich auf Frankfurt a. O. zurück, die Oesterreicher nach der Elbe zu. Bei Torgau, kam es dann zu der letzten großen Schlacht des Sieben jährigen Krieges, in der Friedrich den Oesterreichern eins schwere Niederlage zufügte. VOt» MaKI-lSS "> „Laß uns aufstehen, Armgard, und umkchren... Tas geht ja nicht, daß ich vier Wochen von zu Hause fort bin ... Onkel... wer weiß, was geschieht... Er ist alt... Und ... Nein, ich muß zurück, sofort, sofort..." Armgard nahm beruhigend die eiskalte Hand der Aus geregten in ihre warmen, weichen Schwestcrhände. „Tu hast Heimweh, Helma. Das ist alles. Sei nur ganz ruhig. In Müllcnhofen ist alles friedlich und still. Jeder tut seine Pflicht wie immer. Frau Eidam paßt schon auf. Und dein Onkel, Helma — fünfunddrcißig Jahre ist der alte, scchzigjährige Mann ununterbrochen auf dem Gul gewesen... Er liebt es wie du. Er läßt ihm nichts ge schehen .. „Eigentlich hast du recht", sagte Helma und legte sich zurück. „Ja, was ist mir denn nur? Bin ich denn krank? Ich bin doch sonst nicht so..." Armgard lachte ein bißchen. „Tu hast Heimweh, mein Mädchen, das ist alles. Brauchst dich nicht zu schämen. Es gefällt mir an dir. Ich hab' dich immer für ein bißchen herzlos gehauen. Deine Heimat liebst du wenigstens..." „Aber umkehren möchte ich doch!" „Mach' dich nicht lächerlich... Da gibt es ein altes Kindergedicht'... Peter will durchaus in die Fremde... Aber nach langem Abschied ist er doch am Abend schon wieder da... Und wär' der Kreuzweg nicht gekommen und hält' ich nicht gedacht, es schneit, und hätt' mich nur wer mitgenommen, so wär' ich schon, wer weiß wie weit!" Helma lachte. „Es gibt so viel Dörfer, Städte und Menschen. Gott, wie groß ist die Welt. Ich hätte mir das nie so vor-, gestellt... Man fühlt sich ja ganz klein und wie ver loren..." - „Unter Umständen ein sehr gesundes Gefühl", lachte Armgard. „Nun aber schlaf wieder ein..." Sie machte es dunkel. Der Nachtmarr des Albdrucks verwehte... Die beiden jungen Mädchen schliefen wieder und schliefen bis in den Hellen Tag hinein. XmidM-Prsgra«« Deukfchlandsender. Reichssendcr Leipzig: Freitag, 11. Oktober ».15 Spielturnen; 1Ü.15 Werner von Siemens und sein Werk; 12.00 Musik für die Arbeitspause; 13.15 Mittagskonzert; 11.15 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Für die Frau: Wie lebt eine Artistenfrau; 15.20 Konzertstunde; 16.10 Die letzten Tage einer Rasse; von den Majas bis zu den Indianern unserer Tage, 10.30 HJ-Funk; Abkochen mit Hindernissen; 17.00 Nach- mittaaskontert: 18.30 Die Rückmaskämvfe nach der Scklackt bei TesMer lS Fahre in -er SrrenMalt Opfer einer Erpressung in Amerika. Als vor zehn Jahren der bei seinen Arbeitern und An gestellten gleich beliebte Fabrikbesitzer James Fair im Staate Missouri der USA. aus seinem Fabrikkontor heimkehrte, fand er in dem Empfangszimmer seines Hauses einen Herrn vor, dem bis zur Ankunft des Gatten Frau Fair Gesell schaft geleistet hatte. Der Herr erklärte dem Fabrikbesitzer, er sei Arzt, und stellte fest, daß James Fair „gemeingefähr lich geisteskrank" sei und deshalb in eine Irrenanstalt ge bracht werden müsse, wenn er es nicht oorzöge, sich schei den zu lassen. Worauf James Fair den merkwürdigen Besuch hin auswarf. Doch schon in den nächsten Tagen erschienen zwei Aerzte, die ihm die gleiche Erklärung machten; sie hatten auch gleich zwei Anstaltswärter mit einer Zwangsjacke mit gebracht, und nach einer Stunde befand sich der Fabrik besitzer in einer Gummizelle der Irrenanstalt Elisabethtown. Der Anstaltsarzt verließ sich auf das Gutachten der beiden Kollegen und schenkte den Aussagen James Fairs keinen Glauben. Seine Briefe an die Polizei und den Staats anwalt wurden abgefangen. Inzwischen verwaltete Frau Fair das große Vermögen ihres Gatten und genoß das Leben in Gemeinschaft des ersten Gastes, der sich als Arzt ausgegeben hatte, ohne es zu sein, in vollen Zügen. Die beiden anderen Aerzte hatten ihre Aussagen auch nur auf hohe Bestechungen hin gemacht. j So vergingen die Zahre. James Fair glaubte, im Um gang mit den anderen Irren selbst wahnsinnig zu werden. Wie erschrak er, als sie ihm eines Tages verrieten, sie woll ten die Anstalt anzünden, um bei der dann entstehenden Verwirrung entfliehen zu können. Sie hatten schon eine Menge Lumpen und Papier gesammelt, als er sich ihnen entgegenwarf und das Anzünden zu verhindern suchte. Er mußte natürlich der Uebermacht weichen, die ihn verfolgte und wohl getötet hätte, wenn nicht Wächter, durch den Lärm alarnjiert, es verhindert hätten. ; Nachdem James Fair zehn Jahre in der Anstalt ver bracht hatte und bei einem Alter von 44 Jahren ein ge beugter, weißhaariger Greis geworden war, bekam das Irrenhaus einen neuen Chefarzt, der sich für Fair inter essierte, da er von dem unterdrückten Brande Kenntnis be kommen hatte. Eine lange Unterredung überzeugte den neuen Arzt, daß er einen Gesunden vor sich hatte, was eine sehr ein gehende Untersuchung bestätigte. So wurde denn der Fa- brik'-?sitzer entlassen. Noch am gleichen Tage verhaftete die Polizei Frau Fair mit ihrem Galan, die beiden bestochenen Aerzte und den ebenfalls bestochenen vorigen Anstaltsarzt, die nun viel jährigen Zuchthausstrafen entgegensetzen. !5.15: Kinücr'sicdersingen. — 15.40: Iuiigmäüclstunde. Fahrt durch Schleswig-Holstein. — 17.30: Jungvolk, hör' zu! Iungzug „Schill" greift an! Hörsolge non einer Iunavolksehde von Martin Jank. — 181,0: Die deutsche Ballade. — 13.33: Kraft in der Westentasche? Ein Gespräch über Atom-Zertrümmerung. — 18.50: Das offizielle Rundsunkschristtum — 19.00: Aus München: Aolksmusik. — 19.45: Deutschlandecho. — 19.55: Sammeln! Kamerad des Weltkrieges, Kamerad im Kamps der Bewegung — Wir rufen dich! — 20.15: Aus Leipzig: Stunde der Nation. Felix Draeseke zum 100. Ge burtstag. Sinfonie Nr. 2 für großes Orchester F-dur, Werk 25. — 20 55: Die deutschen Reichskleinodien. Eine Hörfolge aus deutscher Geschichte von Wilhelm Fraenger. — 2230: Eme kleine Nacht musik. — 23 00—24.00: Die Kammermusik-Stunde. Das Bruimer- Ouartctt spielt. Dresden 1813; 18.50 Rufe in die Zeit^ 19.00 Unterhaltungs konzert; 19.35 Koch — oder Schlosser? Berufsberatung im Leipziger Arbeitsamt; 19.55 Umschau am Abend; 20 00 Nach richten; 20.15 Felix Draeseke zum 100. Geburtstag; 20.55 „Hoch zeit machen, das ist wunderschön"; Heiteres von Verliebten; 22.00 Nachrichten und Sportfunk; 22.20 Orgelkonzert aus der Iakobskirche m Stockholm: 22.50 Unterhaltungskonzert. ^renag, n. vriover. 9.00: Sperrzeit. — 9.40: Egon Hilpenbcrg: Abenteuer um Fritz — 10.00: Sendepause. — 10.15: Werner von Siemens und sein Werk. Hörspiel von Edith Heinrich und Friedrich Wilhelm Brand — 10.45: Spielturnen lm Kindergarten. — 11.30: Die Landfrau schaltet sich ein. Der Thüringer „Zwiebelmarkt". — 11.40: Der Bauer spricht — Der Bauer hört. Das neuangelegte Grünland aebt in den Winter. — Anschlickcnd: Wetterbericht. — Anfang Oktober jähren sich um 175. Male jene dü steren Tage, in denen Berlin, die Hauptstadt Friedrichs des Großen, von den Russen des Generals von Tottleben besetzt und ausgeplündert worden ist. Ende September 1760 ! hatten sich die Russen vor Kolberg eine schwere Schlappe geholt. Ihr Versuch, die Festung von der See- und von der l Landseite zu nehmen, war an dem tapferen Widerstand des Festungskommandanten von der Heyde sowie an dem zu Hilfe geeilten General von Werner elend gescheitert. Der russische Oberbefehlshaber Graf Soltikow wollte diese Schlappe mit der Eroberung der preußischen Hauptstadt reichlich gutmachen, und nach fünfwöchigen Verhandlungen hatte er auch den österreichischen Feldmarschall Daun für einen gemeinsamen Vorstoß gegen Berlin gewonnen. Die Russen rückten am 26. September von Karolath (Oder) ab, um den Oesterreichern, die erst am 28. September aus dem Waldcnburgischen aufbrachen, möglichst zuvorzukommen, denn bei der in Aussicht genommenen Ausplünderung Ber sins winkte doch reiche Beute. Am 3. Oktober richtete ihr Befehlshaber, General von Tottleben, an Berlins Verteidiger das Ultimatum zur so fortigen Uebergabe. Es wurde glatt abgelehnt. Dem grei sen Feldmarschall von Lehwald stand auch kein geringerer als der schneidige Reitergeneral von Seydlitz zur Seite, ob- i wohl er von den bei Kunersdorf erlittenen schweren Wun- ! den noch immer nicht genesen war. Auch eine wütende i Kanonade, zu der die Russen ihre Kanonen auf den Wein- s bergen und aus deyi heutigen Kreuzborg aufgefahren hat ten, konnte den Verteidigungswillen der Preußen nicht bre chen. Dann machte die Kanonade auch mehr Lärm als Schaden. Daß viele Blindgänger damals auf Bersin her- untetprasselten, beweisen heute noch die drei Kanonenku geln auf dem Kellervorbau des Hauses Markgrafenstraße Nr. 1, Ecke Lindenstraße. Sie sind eine interessante Erinne rung an Berlins Russenzeit vor 175 Jahren. Als Tottleben eine Sturmtruppe von 300 Grenadieren gegc"'. das Kott buser und das Hallesche Tor ansetzte, holte sie sich nur blu tige Köpfe, Ihr Angriff wurde abgeschlagen. Inzwischen war im russischen Hauptquartier die Kunde eingetroffen, daß der Prinz von Württemberg zwei Dragonerregimenter und viel Fußvolk nach Berlin hineingemorfen habe, und da zog sich Tottleben, der eine Abschneidung seiner Zufuhren fürch tete, am Morgen des 4. Oktober auf Köpenick zurück. Auch durch das Korps Hülsen, das sich bei Wittenberg tapfer gegen die Reichsarmee geschlagen hatte, war Berlins Wi derstand beträchtlich verstärkt worden. Als aber die Oesterrei cher des Feldmarschallleutnants v. Lacy Potsdam und Char-