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Veilage zur „Weißeritz Leitung" Nr. 237 " Donnerstag, am 10. Oktober 1835 181. Jahrgang FWe jähren Eilzug Immer wieder begegnet man der Ausfällung, daß es gefährlich sei, in der warmen Jahreszeit Seefische zu essen. Diese Ansicht ist durchaus irrig; sie hatte vielleicht früher einmal eine gewisse Berechtigung, als die Beförderungs dauer verhältnismäßig lang bemessen war und die Seefische längere Zeit der Möglichkeit des Verderbens preisgegeben waren. Heute aber sorgen Eilzüge und mustergültige Be- förderungseinrichtungeck dafür, daß die ausreichend inEis verpackten Seefische schnellstens von der Küste in das Binnenland gelangen. Um uns von der Richtigkeit dieser Tatsache zu überzeugen, wollen wir uns einmal den Fahrplan der Fisch-Eilzüge vor Augen führen, die von der Küste nach Sachsen fahren. Der Fisch-Eilzug Nr. 5195 verläßt zwischen 20 und 21 Uhr den Hauptgüterbahnhof in Altona und zwischen 21 und 22 Uhr den Hauptgüterbahnhof in Hamburg. Er läuft mit 65 Kilometer Stundengeschwindigkeit nach Magdeburg; hier werden die für Leipzig und Dresden bestimmten Güter- wageck auf den Eilzug Nr. 5093 umgestellt; dann fahren die Fische über Leipzig nach Dresden. Bereits gegen 10 Uhr vormittags treffen die Fische von Altona und Hamburg auf dem Bahnhof Dresden-Neustadt und um 11 Uhr auf dem Bahnhof Dresden-Altstadt ein. Dann werden die einzelnen Güterwagen sofort umgesetzt auf die Großmarkthalle Dres den; hier warten bereits gegen 12 Uhr die Dresdener Fischgroßhändler, um die in Eis gepackten Seefische in Empfang zu nehmen. . Nun wollen wir uns noch einen Fahrplan ansehen. Nachdem die Fischdampfer ihre Ladung am Nachmittag in Cuxhaven gelöscht haben, verläßt der Fisch-Eilzug Nr. 5001 zwischen 18 und 19 Uhr des gleichen Tages Cuxhaven. In Hamburg erreicht er den Anschluß an den Fisch-Eilzug Nr. 5195 von Altona-Hamburg, so daß die Fische zu denselben Zeiten wie die von Altona und Hamburg in Dresden von den Fischhändlern in Empfang genommen werden können. Es ist also klar zu sehen, daß die Beförderung von Seefischen von der Küste bis nach Dresden — und dies gilt in entsprechender Weise auch für andere sächsische Städte — nur etwa dreizehn bis fünfzehn Stunden dauert. Die See fische gelangen also in stets frischem Zu st and und in kürzester Zeit an die Verbraucher zur Verteilung. Wenn nun noch jemand behauptet, daß man in den wärmeren Monaten Seefische nicht essen sollte, so sei nur darauf hingewiesen, daß der Seefisch sich gerade während dieser Jahreszeit in einem vorzüglichen Ernährungszustand befindet und er deshalb besonders gut schmeckt. Bei seinem Wohlgeschmack und seiner Bekömmlichkeit sowie wegen seines reichen Gehaltes an wichtigen Nährstoffen gilt der Seesiick' als ein ausgezeichnetes und billiges Lebensmittel Kirchen als Kornspeicher Sowjetrussen, die dieser Tage die polnische Grenze über schritten und in Warschau eintrafen, berichten einmütig, daß die Kirchenverfolgungen in Sowjetrußland unvermindert fortdauern. In der Ukraine haben die Staatskommisjäre die Kir chen mit so hohen Staatssteuern belegt, daß die Kirchen gemeinden in den allermeisten Fällen völlig außerstande sind, die geforderten hohen Summen aufzubringen Gelingt es ihnen nicht, die Steuern zu entrichten, werden die Kir chen nicht wie früher kurzerhand geschlossen, sondern sofort in Kornspeicher oder Kinotheater verwandelt. Derartige Kirchenschändungen kamen in den letzten Wochen vor in Polonne, Berzada, Odobowska. Schitomir und Winnitza. Von den 120 Kirchen, die sich in Weißrußland befin den, stehen zur Zeit nur noch 30 den Gläubigen für gottes dienstliche Zwecke zur Verfügung, doch kann nicht mit Sicher- heit gesagt werden, ob diese Meldung noch der Wahrheit entspricht, wenn diese Zeilen zur Veröffentlichung gelangen, da d,e Gottlosenbewegung mit amtlicher Unterstützung neuer- dings gerade hier mit besonderem Fanatismus vorgeht. Zukunftsaufgaben Von Staatsminister Dr. Fritsch „Die nationalsozialistische Revolution wird Jahrzehnte brauchen, um innerer Besitz des ganzen Deutschtums in der i Welt zu werden. Auf den Sch ultern unserer I u- ! gend ruht deshalb schon heute die Verant wortung für Deutschlands Zukunft. Die Ein heit von Volk und Weltanschauung zu sichern, ist die Aufgabe von uns allen. Die Jugend Adolf Hitlers wird sich dieser Aufgabe würdig erweisen." Diese Worte Alfred Rosenbergs möchte ich den folgenden Betrachtungen ooranstellen. Die Jugendbewegung bot in der vergangenen Zeit das selbe Bild der Zerrissenheit wie das sogenannte politische Leben. Wie Männer und Frauen sich in Dutzenden von Parteien und Organisationen gegenüberstanden, so haben dieselben Parteien auch schon die Jugend mit ihren Gedanken- gangen von Klassenbewußtsein auf der einen und Standes dünkel auf der anderen Seite erzogen. Wer aber diesen Einflüssen nicht erlag, der fiel in Jugendbünden aller Schat tierungen irgendeiner verschwommenen Romantik zum Opfer, die in ihrem Kernpunkt nichts anderes aus den jun gen Menschen machte als pazifistische Schwärmer. Nun soll man gewiß nicht schon aus jedem Jungen im frühesten Alter einen fertigen Soldaten machen und ihm die Größe des Erlebens dieses Lebensabschnittes vorweg nehmen wollen. Was aber maßgeblich für diese seine spätere Aufgabe wie für seine ganze Lebenshaltung überhaupt sein wird, das ist der Geist, der ihm in l seiner Jugend beigebracht wird. Gehorsam ' und Disziplin, Kameradschaft, Mut und Opferbereitschaft, j die an sich im deutschen Menschen verankert sind, müssen > schon in der Jugend geweckt werden, wenn sie dem Mann selbstverständliche Eigenschaften sein sollen. Gerade die vergangenen Kampsjahre der Bewegung j haben uns da manches Beispiel gebracht. Wie oft waren die ! Eltern noch Marxisten, während der Junge sich zur Hitler- > Jugend bekannte und viel deshalb erleiden mußte. Und heute bekennt sich mancher Alte äußerlich zu den neuen Verhältnissen, ohne innerlich richtig den Kontakt finden zu können, weil er eben so ganz anders erzogen ist. Deshalb hat Rosenberg recht, wenn er sagt, daß der Nationalsozia lismus erst in Jahrzehnten innerer Besitz aller sein I wird, wenn die Jugend, der die Größe gegenwärtigen Ge- ! chehens Alltagserlebnis ist, herangewachsen sein wird. Aus dieser Erkenntnis ergeben sich aber auch die klaren Forderungen für die Gestaltung der Jugendbe wegung. Wie in dem unter einheitlicher Führung stehen- len Staat kein Platz Mehr für widerstrebende Parteien ist, i lie ihren Lebenszweck doch meist nur durch unfruchtbare und ! lemmende Kritik nach,zuweilen suchten, io kann und dort ne Jugend als das kostbarste Zukunftsgut der Nation erst recht nicht Einflüssen zugänglich sein, die sie ,on ihrer großen Vorbereitungsausgabe ab'lenken. Und wie üe Partei heute als Trägerin des Staates anerkannt ist, veil sie selbst im Kampf diese alleinige Anerkennung ver- chafft und verdient hat, so gilt auch für die Erziehung der fugend zum Staat als selbstverständlich, daß diese der Or- ,anisation> zusteht, die den Namen des Führers trägt, was- hr schon in der Kampfzeit besondere Verpflichtung bedeutete. Sie hat es nicht besser gehabt als andere Gliederungen >er Partei. Hohn, Spott und Terror hat sie genau so fühlen nüssen und in dem Namen Herbert Norkus verkörpert sichl ne ganze Opferbereitschaft der jungen Generation des Füh- ers; sie ist durch dieselbe Schule gegangen und ebenso stahl» ,art aus ihr hervorgegangen. Die Erfassung der deutschen Jugend, ihr^ kinführung in das nationalsozialistische Ideengut und ihre > wrbereitende politische Erziehung zum nationalsozialistischen i Staat kann deshalb einzig und allein nurAufgabederi yitler-Jugendsein Soweit noch Jugendorganisationen vorhanden sind, die hre Berechtigung züm Dasein aus religiösen Betreuungs- nünden herleiten wollen, mögen sie sich hart an diesen Srenzen halten, wenn sie ihre Ueberflüssigkeit nicht mit. Entgleisungen, wie sie schon vorgekommen sind, aber nichts nehr geduldet werden, beweisen wollen. Wo-es sich aber nn Jügendvereine handelt, sür die ohne geringste weltan- chauliche Fundierung lediglich eine falsche Tradition rein ;esellschaftlichen Charakters Grund des Nochbestehens ist, st eine Nachprüfung ihrer Daseinsberechtigung erforderlich. Bei der großen Jugendkundgebung in Nürnberg hab >er Führer ausgesprochen, daß an Stelle des vier- und i rinkfesten Burschen der wetterfeste harte junge Mann das- ! zdealbild des deutschen Jungen sein müsse. Die Hitler-Jugend ! >at in langen Kämpfen und Ringen dem deutschen Volk i üesen Typ des deutschen Jungen wieder geschenkt. ! Vereine, die besonders auf dem Lande unter dem Ein--! ' luß irgendwelcher ewig Gestriger oder gar politisch Jnteres- > ierter der Hitler-Jugend die Erziehung der gesamten Staats- § uqend mit philiströsen Vereinsmeiereien erschweren, han-> . «ein deshalb gegen die Zukunftsinteressen des Volkes undi nüssen in ihrer Tätigkeit von Staats wegen unterbunden § verden. Nur wenn der Kampfgeist der Hitler-Jugend der! ! Geist der gesamten Staatsjugend wird, werden wir der ! Bewegung und dem Staat einen jungen Menschen heran- i ziehen der Tatkraft. Opfermut und Einsatzbereitschaft und j damit'wirklich inneren Wert für sein Volk besitzt. Sonntag r tintopfl Ler Kriegsschauplatz in Abessinien. Die Hauptstadt de« sagenhaften Königin von Saba, Alsum. ULeltbiW lM).