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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswalöe» Schmie-eberg u. U. - D«zogtprels: Für «inen Monat 2.— i mit Zutragen; einzelne Nummer 1v Npfg. - :: Gemeinde-Verbands-Glrokonko Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschast, des StadkalS und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - i Millimeterzeile 6 Rpfa.; Im Tertteil die 93 - j Millimeter breite Millimeterzeile 18 Npfg. i Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. - Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig i.. - - - Dienstag, am 26. November 1935 Nr. 275 101. Jahrgang -ertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Diesig und wenig versprechend lag der Sonntagmorgen über unserer Stadt. Doch der Segelflieger trupp unserer Fliegerortsgruppe, deren Führer bereits seit längerer. Zeit Ing. Pg. Strohdachs ist, ließ sich nicht entmu tigen. Nach langer "uNd mit zäher Energie durchgeführten Vorarbeit winkte endlich ein Flug-Sonntag. Die „Kiste", in ihre Hauptkeile zerlegt, wurde bereits in früher Morgen stunde in daS UebungSgelände, zwischen Reichs- und Rüde nauer Straße, gebracht. Fluglehrer Richter, Freital, leitete die nun beginnende fliegerische Schulung. Unermüdlich zo gen die Leute des Segelflieger-TruppS ihren „Dippold D 1" immer wieder den Hang hinauf, damit der nächste Kamerad mit Hilfe des „GummimotorS" in den Aether Hinausschwe ben konnte, um dann möglichst sanft abgleitend den Boden wieder zu gewinnen. Trotz deS kalten, oft auch etwas pfif figen WetterS hielten viele Zuschauer begeistert bei den Se gelfliegern auS. Erst am Nachmittag, nach dem oft der Ruf „Start frei" über daS UebungSgelände gehallt, trat die Mannschaft zum letzten Male an, um „D 1" abzurollen, und in dem Bewußtsein, durch den Luftsport der Luftwaffe und damit der Sicherheit deS Vaterlandes zu dienen. Dippoldiswalde. Im November hielt, soweit selbst alte Dippoldiswalder sich erinnern, die p r i v. Schützen ge feilsch aft ihren SchützenschmauS ab. In den letzten Jahren war er unterblieben, doch dieses Jahr war vielfach der Wunsch darnach laut geworden, und eine Um frage ließ auch gute Beteiligung erwarten. Wie es früher keine Festtafel gewesen war, so war eS auch diesmal nur ein einfaches Essen im Kreise der Schützenbrüder und der Schützensrauen. Der Saal war schön geschmückt, Leuchter auf den Tafeln gaben dem ganzen eine feierliche Note. Die Kapelle Jahn bot eine sehr gute Tischmusik. Der Borsteher der Gesellschaft, Alfreh^M, richtete herzliche BegrüßungS- worle an die Erschienenen, insbesondere an die Schützen- würdenkräger, und betonte besonders, daß wie bisher Has überkommene Gute weiter gepflegt werden soll, daß die alte Schühentreue, die Liebe zur Heimatstadt weiter Geltung ha ben soll, daß nichts zerschlagen, sondern auf dem Ausge wachsenen weiter gebaut werden soll. Alle Kräfte fürs Va terland und seinen Führer einzusetzen, sei die Parole. Ueb' Äug' und Hand fürs Vaterland, dieser alte Schützenspruch solle weiter Geltung behalten. Ein dreifaches Sieg-Heil galt dem Führer und dem Vaterlande, der Gesang der deutschen Weihelieder schloß sich an. Weiler sprach Johann LM^auf die Frauen, und ein Tafellied brachte Stimmung unter die Anwesenden. Der Verfasserin, Frau Erna Nitzsche, wur den herzliche Dankesworke zuteil. Eine Sammlung für das WHW ergab einen Betrag von weit über 20 Bei Bekanntgabe des Ergebnisses konnte der Vorsteher noch mitkeilen, daß jetzt auch der Abschluß vom Heimatfeste vor- liegt und, nachdem die Stadtverwaltung Entgegenkommen gezeigt hat, ein Ueberschuh von 65 erzielt worden ist. Für dieses Betrag und den gesammelten sollen Waren in hiesigen Geschäften eingekauft und dem WHW zur Verfü gung gestellt werden. Das fand starken Anklang. An das - Essen schloß sich ein Tanz an. Erst spät dachte man an Auf bruch. Aast 17 Millionen Wohnungen in Deutschland. Nach amtlichen statistischen Feststellungen stellte sich die Zahl der Wohnungen im Deutschen Reich zu Anfang 1V3S auf ins gesamt 16 976 000 gegenüber 16 693 000 Anfang 1934. Bon besonderem Interesse auch für die im Gang befindlichen Maßnahmen zur Förderung des Kleinwohnunasbaus ist die Aufgliederung der Gesamtzahl nach der Größe der Woh nungen. Danach entfielen auf Kleinwohnungen mit ein bis drei Wohnräumen einschließlich Küche immerhin nur 47,3 v. H., nämlich 8 023 000. Vom Gesamtbestande waren wei- ter 3 444 000 oder 20,3 o. H. sogenannte Neubauwohnungen, d. h Wohnungen, die nach dem 1. 7.1918 erstellt wurden. , Vessentlicher Ian, am 1. Weihnachtsseiertag. Die Wirt- schaftsgruppe Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe weist ihre Mitglieder daraus hin, daß durch die Verordnung über den Schutz der Sonn- und Feiertage vom 1. April 1935 das Verbot des öffentlichen Tanzes an den ersten Feiertagen des Oster- und des Weihnacktsfestes aufgehoben worden ist. Es darf also fortan an diesen beiden Feiertagen überall wieher öffentlicher Tanz stattfinden. Durch die gleiche Ver ordnung ist die Zeitdauer des Schutzes von Polizeistunde zu Polizeistunde festgesetzt worden. Seifersdorf. Zahlreich versammelte sich die Kirchgemeinde am Tottnsonntaa zum Gottesdienste. In seiner Predigt, der Io hannes 11 zur Betrachtung gegeben war, würdigte Pmrrer Eltz in eindrucksvollen Worten die drei Totengedenktage des Jahres: llönig Georgs Heimkehr Feierlicher Einzug in die Hauptstadt Athen, 26. November. Unter dem Jubel der Bevölkerung hielt König Georg ll. von Griechenland seinen Einzug in die Hauptstadt Athen, die er vor zwölf Jahren nach der Revolution hatte verlassen müssen. Als der Kreuzer „Helli" mit dem Monarchen an Bord im Hafen von Piräus einlief, schoß die Kriegsflotte Ehren salut. Bei der Landung wurde der König vom Kabinett unter Führung des Premierministers feierlich begrüßt. Am Hafen war eine Ehrenwache der Luftwaffe aufgestellt mit der Musik eines Marinebataillons. Unter dem Jubel der sich in der Feststraße drängenden Bevölkerung hielt dann der König auf der sechs Kilometer langen Autostraße zwi schen dem Hafen und der Stadt Athen leinen Einzug. Auf seinem Wege nach Athen nahm der etwa 50 Kraft wagen umfassende königliche Zug seinen Weg durch die Syngros-Allee, die mit Fahnen und Girlanden reich ge schmückt ist. Hinter einem dichten Spalier von Truppen aller Waffengattungen säumte eine riesige Menschenmenge die Straße. Immer wieder erschollen jubelnde Hochrufe auf den König und den Thronfolger, die ununterbrochen grüß ten. Auf der Hälfte des Weges, an der Stelle der alten Kalliroe-Quelle, ragte ein 12 Meter hoher Triumphbogen, der gleichzeitig die Grenze der Stadt Athen andeutete. Kurz darauf, am Tor des Hadrian, hielt der Zug. Hier hatten der Bürgermeister von Athen, Kodzias. fo-^ wie die Bürgermeister aller anderen griechischen Städte, die Präsidenten der Stadtverwaltungen und anderer Körper schaften Aufstellung genommen. Die königsslagge wurde gehißt, und die Musik spielte den Sönlgsmarsch. Kano nenschüsse gaben das Zeichen zu einem allgemeinen Glocken läuten. Dann entbot der Bürgermeister von Athen dem König, den Willkommensgruß der Landeshauptstadt. Er führte u. a. aus: „Majestät! Wir begrüßen Sie mit wahrer Freude als Sinnbild der nationalen Einheit und Verbrüderung. Die jungen Leute in der Nationaltracht und die jungen Mädchen in geschichtlichen Gewändern, die Sie umgeben,, geben die ser Einheit Gestalt und zeigen den unauslöschlichen Wunsch der Griechen, ihr Vaterland geeint zu sehen auf dem Weg^ nach den Zielen, die ihm durch seine tausendjährige Ge schichte voraesteckt sind. Die Tore der Stadt öffnen sich dem König der Versöhnung. Die Hauptstadt und ganz Griechen land sind überglücklich." Auf die Begrüßungsansprache antwortete König Georg mit folgenden Worten: „Ich danke für den herzlichen Empfang und bin glück-! lich, in das Vaterland zurückzukehren. Ich freue mich, meirr geliebtes Athen wiederzusehen und am Auße der Akropolis Ihre Glückwünsche entgegennehmen zu können, die ich mit tiefster Bewegung als Sinnbild der nationalen Einigung Len Heldengebenklag in der Passionszeit, als Gedenktag an die i Toten des Weltkrieges; den 9. November, als Gedenken an die Gefallenen im Kampfe für Las Werden des neuen Deutschland l szwei Tage, die in die Geschichte des deutschen Volkes gehören); und den Totensonntag im Gedenken an alle. Der Prediger führte dann in das Haus der drei Geschwister: Martha, Marla und La zarus. Auch in dieses Haus trat der Tod. Die ganze Hoffnung Ler Martha ist aus den Herrn gerichtet. Und Jesus sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben! Glaubst Du das?" Hier ent scheidet sich unsere Trauer und unser Leben. Und Martha ant wortet: Ja, Herr! Ich glaube, daß Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!" Wenn dies auch unser Glaube ist, dann wird sich unser Schmerz um die Toten eine Grenze ziehen und uns an unser eigenes Ende erinnern. Mit diesem Gedanken müssen wir an die Gröber unserer Lieben treten und hinaus ins Leben gehen. Unter Glockengeläut verlas dann Pfarrer Eltz nochmals die Na men der Heimgegangenen im verflossenen Kirchenjahr. Anschlies- ' send an den Gottesdienst wanderten fast alle Kirchenbesucher noch mals an die Gräber ihrer Angehörigen oder lieber Freund«, welche von lieben Händen, bis auf ganz einzelne, schön geschmückt waren. , Dresden. Im 87. Lebensjahre verstarb in Dresden der frühere TransporlLirektor Iulius Albert Moritz Bahmann, ehemals Mi- litärbevollmächkigler der Königlich-Sächsischen Staatseisenbahnen. Bahmann lebte seit 1919 im Ruhestand. j Olbernhau,. In der freundlichen Grenzlandstadt des oberen Erzgebirges findet jetzt unter dem Motto: „Erzgebiraischer AL- ventszauoer" In den Räumen der Erzgebirgsschau eine Ausstellung statt, in der die erzgebirgischeu Schnitzer, Bastler, Spiel- und Holz- ' warenverfertlger die Ergebnisse ihres Fleißes zur Schau stellen. Alles dos, was In den Werkstätten Knecht Rupprechts vorn in den Spielwarendörfern des Crzgebirgskammgevietes hergestellt wird und was die Bastler in ihren Mußestunden an Krippen, Pyramiden, Engeln und Bergleuten sich gebaut und geschnitzt ha ben, zeigt die Erzgebirgsschou in Olbernhau und offenbart dem Besucher, wie tief der Erzgebirgler mit Volks- und Brauchtum seiner Heimat verwurzelt ist. An den vier Adventssonntagen werden außerdem in der Erzgebirgsschau selbst und einem benach barten Saale alte erzgebirgische Krippenspiele und Advents bräuche gezeigt. Marienberg. Im Betriebe einer Baumwollspinnerei in Po bershau gerieten durch Funkenflug einer Maschine Wollabfälle ln Brand. Vier Personen erlitten Rauchvergiftungen und mußten dem Marienberger Krankenhause zugeführt werden. Die Feuer wehr löschte die Flammen. Der Faorikbetrieb wurde nicht ge stört. , Leipzig. Zwei tödliche Unfälle. In der Dresd ner Straße mußte eine Radfahrerin ihre Fahrt verlang samen, wodurch ein nachfolgender Kraftwagenfahrer ge zwungen war, scharf zu bremsen. Dadurch kam der Kraft wagen ins Schleudern und riß die Radfahrerin zu Boden; sie starb im Krankenhaus. — In seiner Wohnuny am Täubchenweg wurde der dreiunddreißig Jahre alte Fleischer- meister Walter Riemer mit einer tödlichen Gasvergiftung aufgefunden. Es liegt Unfall vor; der Gashahn war nicht i völlig geschloßen. Burgstädt. Kleinsiedlunaenwerdenaebaut. In nächster Zeit wird mit der Errichtung von dreißig Klein siedlungen und zwanzig Kleinstwohnunaen begonnen werden. Im Zug der Arbeitsbeschaffung will ote Stadt auch Stra- ßenbauarbeiten ausführen lassen, die einen Kostenaufwand von 115 000 verursachen werden. . ! Glauchau. Nach kurzer Krankheit verschieb hier im besten Mannesalter der KreishanLwerksmeister Bäckermeister Karl Ku niß jun. Der Verstorbene, der schon viele Jahre vor ber Macht übernahme für die Ziele Les Nationalsozialismus gekämpft hatte, war erst vor wenigen Tagen noch als Ratsherr von Glauchau be rufen worden. Penig. Seit etwa 1300 ist die unweit Penigs gelegene Rik- lerfeste Drachfcls vernichtet, und die Höhe, auf ber die Burg staub, war mit Baumbestand bewachsen. Nunmehr sind bie Bäume entfernt worden. Es ist mit den Nachgrabungsarbeiten nach den Ueberresten der Burg begonnen worden. Nachdem das Erdreich beseitigt wurde, gelang es jetzt, einen Teil der ehemaligen Burg mauer freizulegen, die sich ringartig um den Felsen windet, llm Unberufenen den Zugang zu der Ausgrabungsstätte zu verwehren, hat man sie mit Draht abgezäunk. Zeulenroda. Mit80Iahrenin derSA. In aus- > gezeichneter körverlicher und geistiger Frische feierte am 25. November, der in der Ravensleite wohnende Hermann, Rohn seinen achtzigsten Geburtstag. Der Jubilar gehört seit dem 1. April 1933 der SA-Reserve an und nimmt an allen Parteiveranstaltungen teil. Rohn nahm auch an den diesjährigen Reichswettkämpfen der SA mit sehr gutem Erfolg teil. Besonders bekannt wurde der „Alte vom Wald" auch durch seine seit einigen Jahren ausaeführten Reisen auf dem Fahrrad; 1933 gelangte er auf diese Weise auch zum Reichsparteitag nach Nürnberg. Haida i. B. Als hier am Freitagabend der Gewerkschafts- Kassierer Alois Buchwald seine Behausung verließ, um In «Inert nahegelegenen Gastwirtschaft wie allwöchentlich Arbeitslosenunter stützung auszuzahlen, wurde er im Dunkeln überfallen. Buch wald, der 2000 Kronen Unkerstühungsgelber bei stch hatte, erhielt Slockschläge auf den Hinterkopf. Än er um Hilfe schrie, ließ der Täter von seinem Vorhaben ab und flüchtete. DI« Gendarmerie nahm noch in der Nacht zum Sonnabend eine Verhaftung vor. Berüchtigter Bandit erschossen. Vor kurzem war es der- bulgarischen Politischen Staatspolizei gelungen, das Ver steck eines der gefährlichsten Banditen und Spießgesellen de» berüchtigten Bandenführers Usunoff namens Simonoff aus findig zu machen. Bei der darauffolgenden Schießerei gak» es einen Töten und zwei Verletzte. Der Bandit selbst konnte mit einer Verwundung flüchten. Da dieser Vorfall in ganz Bulgarien Bestürzung hervorgerufen hatte, da man wußte» daß auf das Schuldkonto Simonoffs eine Reihe von Mor den kommen, unternahm die Polizei mit großem Aufgebot Streifzüge durch das Gebirge. Am Montag gelang es einer- Abteilung, den Verbrecher zu stellen. Bei dem darauffol genden Feuergefecht wurde Simonoff dann getötet. AMnWksW »e; W-MlMIEu AuSgabeort Dresden . Für Mittwoch: Auffrischende Winde aus westlichen Richtungen. Vo» wiegend stärker bewölkt. Keine oder nur geringe Nteder-i schlüge. Mild. MWWMld