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Sport des Sonntags WOjMOer Hort To. Freital-Deuben l — ATV. Dippoldiswalde 1 1:1 <»: 1). Lediglich ein Unentschieden konnte der ATV. gegen die stark verbesserlen Deubener herausholen. Von Anfang bis Ende war der ATV. überlegen, aber Schutzpech und Glück Ler Deubener verhinderten einen sicheren Sieg. Einen Fehler in der Verteidi gung nülftcn die Platzbcsitzer zum Ausgleichstreffer aus. Zuletzt verteidigte Deuben mit der ganzen Mannschaft. Freital-Deuben 2 — ATV. Dippoldiswalde 3 8:3. Schmiedeberg 1. Igd. — ATV. 1. 3gd. 3 : 1 <1 : tt). ATV. Dippoldiswalde 2 — Birkigt 2: B. nicht angetrelen. * Um die Sächsische Gaulign FiNiball Mcistcr^ Bei den drei am Totenwnniag ausgeiragenen löaulign spielen gab es keine Ueberraickung Nur nunnu der knapp, Sieg des Gaumeisters, des Pol ne, Sportvereins Chemnitz, ge gen Sen am Ende der Punktlab.llc liebenden SB Lresdcnsn Dresden wunder: mit nui 2:» siegten die Lbcunuycr die eil etwas schwaches Spiel lieserieii und leine ganmeulerliche -zorn aii den a.aa legten. Tie Tresdeniianer täuipucn verbilden uni käiien vteueicht die Ueberraichunn des Tages yttccicrl, weni sie Stürmer mit „Echugsueleln" in' Feld gehabt Kälten. In Leipzig gab es einen erbitterten Kamps zwischen Hör tuna Leipzig und Dresdner Sport-Club: aus eigenem Plai halte man zwar den Leipzigern, zumal Vie Dresdner imme noch mit Stürmerschwierigleilen zu kämmen haben, einen Sie, zugetraut, doch, wie im Porjahr. errangen die DSLer die beidei Punkte durch einen verdienten 1: »-Sieg. Mit einem ebenso knappen Ergebnis von 2:l kehrten dii Dresdner Sporlsreunde Ul aus Hartha siegreich heim; sie hattei schwer um den Sieg zu lampten, denn in der ersten Zeil marei die Hariliner stark die Angreifer, aber trotzdem tauschte mai die Seilen lorlos. Dann kamen die Dresdner zu zwei Toren während die harlhaer, die wenig vom Glück begünstigt waren nur den Ehrenlrcsser cntgegenstcllen konnten. Den Sieg ver danken die Dresdner in erster Linie ihrer festen Pcncidigung Die Reihe,isolge der Spielliste lautet: l. Polizei Chemnitz 2. Dresdner SC: 3. ViB Leipzig: 4. Guls Muis Dresden 5. Fortuna Leipzig: 6. Sporlsreunde 01 Dresden: 7. SC Planitz, 8. Wacker Leipzig: !>. VC harlha: IO. Tresdensia Dresden. Fußballspiele im Gan Pommern. Greisswaider SC.—Polizei Slettin 5 : 2, Germania Slolp—Vielnria Stolp l : 13. Pleil Lauen- burg-Sturm Lauenburg 0 : 7 Deutschlands Studenten schlagen Lettlands Hochschüler 5:1. Die deutschen Studenten standen in Rostock einer Icttländischen hcchschnlmas.chchast im Fußball-Frcundjchaftsftnc! gegenüber. Die deutsche Studcntenels, die sich zur Zeil sür die Akademischen Welt- inenlerschyslsspicie vorbereitet, blieb über die Lettländer sicherer Sieger mit 5: l Toren Um die Meisterschaftspuntle in der Berliner Gauiiga. Der letzte Novembersonntag sah wieder die gesamte Fußbnll-Gcmliga von Berlin-Brandenburg im Kampfe um die Mcisterschastspunkte. Bon ganz besonderer Anziehungskraft waren die Tressen zwischen ; .Hertha BSC.—Viktoria 89 und Tennis-Borussia—Wacker Ot, ging l es bei diesen Vereinen besonders darum, wer von ihnen die Spitze j übernimmt Hertha gelang es, Viktoria die beiden Punkte ab- : '„nehmen und sich damit die Spitzensührung zu sichern. Ergebnisse: s Hertha BSE.—Viktoria 89 4:2, Tennis-Borussia—Wacker 04 u : 3, Minerva 93—BsB. Pankow 2 : 2, Berliner Sport-Verein 92 I gegen Nowawcs 03 6:l. Blau-Weitz—Spandaucr Sport-Verein i -'i ' Oeutschlanühalle ferttggeftellt! Aussichtsrat und Vorstand der Deutschlandhalle, vertreten u.» durch den stellvertretenden Gauleiter von Berlin, Staatsrat Gär- litzer, Reichssportführer von Tfchammer und Osten und Staats kommissar Dr. Lippert, haben Reichsminister Dr. Goebbels die ter- minaemäßc Fertigstellung der Deutschlandhalle gemeldet. Reichs- Minister Dr. Goebbels hat daraufhin an den stellvertretenden Gau leiter Staatsrat Görlitzer folgendes Telegramm gesandt: „Herz- lichen Dank sür die Mitteilung von der Fertigstellung der Berliner Deutschlandhalle. Ich spreche allen Beteiligten für ihre Arbeit meinen herzlichsten Dank aus." Kegler-Wellmeisterschaften Auch Kämpfe um die Deutschen und Europameisterschaften. Anlässlich der Olympischen Spiele in Berlin werden auch die Kegclsportler aus allen Kegelsport treibenden Ländern nach der Reichshauptstadt kommen. Der Deutsche Keglerbund hat anläß lich seines 50jährigen Jubiläums im kommenden Jahr in der Zeit o.un 21. bis 26 Juli 1936 eine besonders großzügige Veranstaltung ausgeschrieben Der Schauplatz der Wettkämpfe wird die neu erbaute Deutschlandhalle am Berliner Funkturm sein Die Aus schreibung sieht neben den Titelwettbewerbcn uni die Deutschen Meisterschasten einmal neun Wettbewerbe als Einzel- und Mehr- käinpse aus den verschiedenen Bahnen als Iubiläumsprüfungen vor, sodann drei Weltmeistcrlchasten. Im Fünfer-Mannschafts- kamps aus der I-Bahn geht cs um die Trophäe der Vereinigten Kegelklubs von New Aork Dann folgt eine Weltmeisterschaft im Zweicr-Mnimschaftskamps aus der I-Bahn und schließlich eine Einzelmeisterschasl aus der I-Bahn Zain Schluß werden die Euro pameisterschaften aus Asphalt und Schere ausgctragen. SFS.-Pokal Schalke 04 und 1. ZE. Nürnberg kommen ins Endspiel. Um den Vereins-Pokal des Deutschen Fußballbuudes standen sich die letzten vier Mannschaften in der Vorschlußrunde gegen über. Die beiden Spiele in Dortmund und Nürnberg hatten Tau- 's sende und aber Tausende von Fußballfreunden herbeigelockt, die i Zeugen der packenden Kämpfe uni den Sieg und die Teilnahme berechtigung an der Endrunde sein wollten ! Wie zu erwarten blieben Schalke 04 und der 1. JE. Nürnberg Sieger und treffen sich in der Endrunde um den DIB.-Bcrclns- pokal. Ergebnis: Dortmund: Schalke 04—1. JE. Ireiburg 6' Nürnberg: 1. JE. Nürnberg—SV. Vlannheim-Waldhos 1:0. Deutschland - Ungarn 17:4 Wieder ein deutscher Handballskeg. Die deutsche Hondbatt-Ländermannschast spielte in der unga rischen Hauptstadt Budapest zum zweiten Male gegen eine unga rische Ländcrelf und konnte einen überaus sicheren Sieg von 17:4 Toren erzielen. Das Spiel stand bei Halbzeit schon 12 : ü. In der zweiten Halbzeit erst hatten sich die Ungarn gesunden und konnten vier Tore erreichen, während die Deutschen noch weitere fünfmal einsandten. > > LeWrutz für den 26. November Wenn auf irgendeinem Gebiet, so ist es auf Politik, daß der Glaube handgreiflich Berge verseht, daß der Mut und Sieg nicht im Kausal zusammenhang sondern identisch sind. Bismarck. Börse Mitteldeutsche Börse in Leipzig von, 23. November An der Wochenschlutzböric cioaben sich infolge von Gewinn mitnahmen vielfach Kursabichwächungen. bei großer Zurück haltung war die Geichäflstütigkeir en- begrenzt. Leipziger Spitzen Barth 1.5 Prozent niedriger. Dresdner Schnellpressen 3, Dresdner Gardinen und Mimoja >e 1.5 Prozent Gewinn. Reichs- Altbesitz wurden mit 12,75 Prozent umgesetzt. Erbländer-Aus- wcitungsvsandbrtese und Lanbw. Auswcnungspsandbriese je Ü.5 Prozent Verlust. 27. November. Sonnenaufgang 7.40 Sonnenuntergang 15.54 Mondaufgang 9.22 Monduntergang 16.35 1701: Der schwedische Astronom Anders Celsius in Uppsala geb. (gest. 1744). — 1870: Sieg General v. Manteuffels über die französische Nordarmee bei Amiens. — 1884: Hissung der deutschen Flagge in Finschhafen auf Neuguinea. — 1914: Ernennung v. Hindenburgs zum Generalfeldmarschall. Namenstag: Prot. Otto, kath. virgilius. RlmWM-VrosramM Veutschlandiender Dienstag, 20. November. 8.30: Sendepause. — 900: Sperrzeit. — 10.00: Sendepause. - 10.15: Aus Grenzland und Ausland: Wie Stanley Livingston-? fand. Hörspiel von Will Tissot. — 10.45: Fröhlicher Kindergarten. — 11.30: Die Landfrau schaltet sich ein. Die Feuerung mit Hoh; im Haushalt. — 11.40: Oer Bauer spricht — der Bauer hört: Niederungs- und Hochmoore werden zu Dauergrünland. Anschlie ßend: Wetterbericht. — 15.15: Deutsche Dichterinnen der Gegen wart. Josefa Berens-Totcnohl liest aus ihrem Buch „Frau Magda lene". — 15.45: Büchcrstunde: Reise eines Nationalsozialisten van Deutschland nach Deutschland. Hauns Johst: „Maske und Gesicht." — 17.20: Jugendsportstunde: Mädel bauen Scgelflug-Modelle. Wir besuchen eine Segelfluggruppe. — 17.35: Eine Viertelstunde Funk technik. — 17.50: Aus Hamburg: Bunte Musik. — 18.20: Poli tische Zeitungsschau des Drahtlosen Dienstes. — 18.40: Zwischen programm. — 19.00: Aus Leipzig: Egerländer Heimat. Hnns- Nürnbcrqcr-Stunde. — 19.45: Dcutschlandecho. — 19.55: Die Ahnentafel: Wir forschen nach Sippen und Geschlechtern. — 20.10: Das Erdmann-Trio spielt. — 21.00: Glück ohne Ruh'... Ein Lie derspiel von Walter Berten. — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 23.00—24.00: Wir bitten zum Tanzl Ncichssender Leipzig: Dienstag, 2K. November -1.40 Spielstunde für die Kleinsten und ihre Mütter; 19.15 Französisch; 11.45 Für den Bauer: Sauberes Nübenblatt für Stall und Miete; 12.00 Mittaqskonzert; 14.15 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Jugend und Leibesübungen: Wildmasserpara- dies Albanien; 15.25 Lebensbücher deutscher Musiker; .16.00 Konzertstundc: Ludwig van Beethoven; 16.39 Der standhafte Zinnsoldat Plaudereien; 17.00 Deutsche Tanzweisen für Frauen chor und Orchester; 18.3» Die germanische Volksversammlung; 18 50 Ruf der Jugend; 19.00 Egerländer Heimat; Hans-Nürn- berger-Stunde; 19.55 Umschau am Abend; 20.00 Nachrichten; 20 10 Leipziger Dienstag-Zeitung: Das Allerneueste mit illu strierender Tonbeilage; 22.00 Nachrichten und Sportfunk; 22.3» f Max Reger: Kammermusik; 23.0» Unterhaltungsmusik. <18. Fortsetzung.) „Doch, Sibylle, ein Geschöpf wie Sie ist für die Liebe geboren. Und wenn Sie heute noch nicht glauben, daß Lie mich lieben können — Sie werden cs lernen! Ich will alles tun, mir Ihre Liebe zu verdienen!" Sibylle erhob sich entschlossen. „Lassen Sie uns mal ganz ruhig und vernünftig über die Sache sprechen, Horst! Ich weiß natürlich so gut wie Lie, daß Papa Bruckner und Papa Eickstcdt großen Wert daraus legen, daß aus uns beiden ein Paar wird. Es wird wahrscheinlich auch nicht viel anders werden — ich will Ihnen das zum Trost sagen, wenn Sie einen solchen etwa brauchen. Aber heute kaun ich mich wirklich nicht entscheiden. Wir müssen uns doch erst noch besser kennen lernen und vor allen Dingen erst mal Zeit haben, uns selbst zu prüsen. Sagen wir mal, bis zum Spätherbst — nicht wahr? Wir wollen mal sehen, ob Ihre augenblick liche Temperatur bis dahin anhält und wie es dann mit -er meinen aussieht. Stehen unsere Sterne dann günstig, so bitten Sie Ihre Mutter, mich sür Ende Oktober oder Anfang September mal einzuladen. Abgemacht?" j. Bruckner mußte sich wohl oder übel damit abfinden. Er wußte, daß Widerspruch sie nur reizen würde. „Und nun wollen wir wieder ein verständiges und ver gnügtes Gesicht machen", fuhr Sibylle fort. „Sonst fühlen unsere Herren Väter sich vielleicht gar veranlaßt, ein Duett der Trübsal anzustimmen. Und trübselige Menschen — zumal wenn es Männer sind - kann ich nun einmal nicht ausstehen." Zehntes Kapitel. Ein herrlicher Spätsommersonntag leitete mc neue Woche ein. Eickstcdt und Sibylle hatten beschlossen, den Tag außerhalb der Stadt zu verbringen. Um zehn Uhr vormittags wollte man fahren. Sibylle war schon zeitig aufgcstanden und in strahlender Laune zum Kaffee er schienen. Eine knappe Stunde später war ihre Stimmung mit einem Male in ausfallender Weise umgeschlagen. Um drei- vicrtel zehn Uhr kam sie mit finsterem Gesicht und eigen willig erhobenem Kopse von ihrem Zimmer herab, in das sie sich stillschweigend zurückgezogen hatte. Eickstedt saß in ;cinem Arbeitszimmer bei der Morgenzeitung. Er sah bei ih.cm Eintritt mit einem mißtrauischen, nichts Gutes erwartenden Blick auf. „Ich fahre nicht mit, Papa! Ich fühle mich nicht Wohl!" erklärte Sibylle. Eickstcdt richtete sich enttäuscht und sichtlich ver ärgert auf: „Auf einmal...? Was ist denn das nun bloß wieder mal sür 'ne Laune?!" Sie hob die Schullern. ,Jch mag nicht...", erwiderte sie mit trotzigem Gesicht. Der Pater warf die Zeitung auf den Schreibtisch. „Mag nicht...! Daß du eiuem doch jedes Vergnügen verderben mußt! Die gauze Woche liegt man wie ein Ackergaul iu den Sielen — klar, daß man sich da auf den Sonntag freut. Aber »ein — cs mutz einem eben ein Strich durch die Ncchuung gemacht werden." Er sprang auf und lief mit langen Schritten durch das Zimmer. Was mochte ihr nur wieder mal im Kopfe herum- spukeu? Bei der Morgenpost war ein Brief von Bruckner für sie dabei gewesen — hatte cs da vielleicht etwas ge geben, was ihr die Laune verdorben hatte? Datz man doch bei allem immer der leidende Teil sein mutzte! Und gerade heute! „Du brauchst dich doch dadurch nicht abhaltcn zu lassen", begann Sibylle wieder. „Du kannst doch allein fahren." Statt jeder Antwort wandte Eickstedt sich plötzlich zur Seite und griff nach dem Hörer des Haustelephons. Dornow, wir fahren nicht!" Er warf den Hörer hin, daß es knallte. Dann ließ er sich wieder nieder, nahm die Zeitung abermals zur Hand, ohne Sibylle noch eines Blicks zu würdigen. Es war seit Jahren das erstemal, daß er sich so erregt zeigte. Der Teufel sollte aber auch bei diesen ewigen Lauüen seine Ruhe bewahren! Und wie gesagt: aus gerechnet heute...! Sibylle wandte sich stumm ab und verließ das Zimmer wieder. Um halb elf Uhr erschien sie unerwartet wieder. Das Zimmer war,voll von Zigarrenqualm. Eickstedt saß mit übereinandergeschlagenen Beinen in dem lederbezogenen Klubsessel und starrte vor sich hin. Die Wolken auf Sibylles Gesicht hatten sich verzogen. Sie war heiter und temperamentvoll, wie sie am Morgen gewesen war. .Ist mit dir zu reden, Papa?" lächelte sie. Lr taute verdrießlich an seiner Zigarre und knurrte liwas Unverständliches. Sie trat ein paar Schritte näher. „Das Gewitter hat sich nämlich wieder verzogen. Deine Goldtochter hat gefunden, daß man eigentlich doch fahren sollte..." Eickstedt nahm die Zigarre aus dem Mund. „Jawoll...! Und der wohlerzogene Herr Papa hat weiter nichts zu tun, als ja und amen dazu zu sagen — > ! . > d, nicht wahr?" grollte er. Aber es war nur ein sehr schwaches Grollen. ; „Versteht sich!" lachte sie. „Und das ist noch lange! nicht das Schlimmste. Er wird noch zu manchem ja und amen sagen müssen, wenn er seine anerkannt gute Er-i Ziehung nicht verleugnen will." j Sie trat vollends heran und legte ihm die schmalen! ; Hände auf die Schultern. : „Also, geliebter Eickstedt-Papa, knurre nicht länger. ! sondern gib deinem Herzen vcn „blichen Slotz. Tu kommst ja doch uicht darum herum. Wir fahren also — ja?" Er erhob sich seufzend, aber die Wendung war ihm keineswegs so unwillkommen, wie er tat. Er trat wieder an den Apparat. „Also, Dornow, wie fahren doch. Um elf. Sie fuhren also. Bald lag die Stadt hinter ihnen. Blitzend glitt der silbergraue Wagen durch die leuchtende Vormittagssonne hin. Eickstedts Miene hatte sich all mählich wieder vollends aufgehellt. Sibylle plauderte lebhaft. Einmal verstummte sie und sah mit einem langen, versonnenen Blick auf Lutz, der vor ihr am Steuer saß. „Die Welt ist eigentlich doch wunderschön, Papa", sagte sie leise aus tiefen Gedanken heraus und mit merk würdig glänzenden Angen. „Na ja, manchmal", entgegnete Eickstedt. „Aber hast: du das erst heute entdeckt?" „Vielleicht..." Ihre Stimme war seltsam dunkel und schwingend. Sie j löste den Blick von Lutz und ließ ihn verloren in die Weite! schweifen. In einem Restaurant an der Elbe aßen sie zu Mittag. Der Garten war dicht besetzt, aber sie fanden noch einen, Tisch, an dem sie allein waren. Es roch nach frischem! Master und sonnendurchglühtem Blattwerk. Vergnügnügs-, dampfer zogen vorüber, Musik klang über das Wasser > her. Funkelnd und glitzernd brachen sich die Strahlen derj Sonne auf den Wellen des Stromes. Das Esten war vorzüglich. Ein duftender, herrlich kühler Mosel hob die Stimmung. Eickstedts gute Laune war restlos wieder hergestellt. .. ! Sibylle löffelte zum Nachtisch schweigend und nach-! denkljch ihr Eis. Plötzlich hob sie den Blick. „Sag mal, Papa, magst du neugierige Menschen! leiden?" fragte sie mit harmloser Miene. Er ließ sich durch die zur Schau getragene Harmlosig keit nicht täuschen. Es war ihm sofort klar, daß sich hinter dieser Frage etwas ganz Bestimmtes verbarg. „Na, rück' nur schou damit heraus", sagte er. „Was ist denn los?" Sie legte den Eislöffel hin. „Neugierde ist ciu Laster. Aber ich biu heute doch mai neugierig gewesen, bloß so'n ganz klein bißchen — un schön ist das Malheur da..." (Forksehung folgl.) .1!