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Auflösung des Allgemeinen Arbeiteroerbandes in Danzig Auf Anordnung des Danziger Polizeipräsidenten ist der Allgemeine Arbeiterverband, die sozialdemokratische Arbei ter-Organisation Danzigs, aufgelöst worden. Die Auflösung erfolgte auf Grund des 8 2, Absatz la und 1b, des Vereins gesetzes vom 19. 4. 1908 in der Fassung der Rechtsverord nung des Danziger Senats vom 30. 6. 1933. Die vorhan denen Akten wurden beschlagnahmt und vorläufig auf dem Danziger Polizeipräsidium sichergestellt. Die Liquidation des Verbandes wird im Zuge dieser Aktion durchgeführt. Letzte Nachrichten lleberschwemmungen in Montenegro Belgrad, 9. Dezember. Blättermeldungen zufolge sind in Montenegro plötzlich von anhaltenden Regengüssen in den Tälern und Schneefällen in den Bergen große Ueberschwem- mungen eingetreten. Zehn Dörfer stehen unter Wasser. Die Zahl der überschwemmten Häuser beträgt dem halbamtlichen „Breme" zufolge 400. Das Hochwasser hat in den meisten Dörfern die Lebensmittel- und Futtervorräte vernichtet, so daß die überschwemmten Gemeinden vom Hunger bedroht sind und gezwungen waren, dringend Hilfe anzufordern. Die größte Gefahr droht dem Lande von einem Uebersließen des Skutari- Sees, das man in Kürze befürchtet. Die Verbindung zwischen Skutari und der albanischen Hauptstadt Tirana ist bereits unterbrochen. Furchtbares Autounglück bei Schneidemühl 4 Tote, 8 Schwerverletzte Schneidcmühl, 9. Dezember. Die Pressestelle der Reichs- bahndneklion Osten teilt mit: „Am 8. Dezember 1935 gegen 21,35 Uhr wurde auf der Strecke Schneidemühl - Firchau bei dem in der Nähe von Schneidemühl befindlichen Schranken posten 197 der städtische Autobus von Schneidemühl von einer leer fahrenden Lokomotive ersaht und etwa 80 m mit geschleift. Hierbei wurden auf der Stelle 4 Insassen des Autos getötet, acht schwer und die übrigen leicht verletzt. Aerztliche Hilfe war in kürzester Frist an der Unsallstelle. Die Ver letzten wurden nach Anlegung von Notverbänden sofort in das städtische Krankenhaus von Schneidemühl gebracht". Schwerer Betriebsunfall Hagen (Westfalen), 8. Dezember. In der Zellulose-Fa brik Häcklingen in Hemer bei Iserlohn ereignete sich ein schwerer Fabriknnfall. Lin mit Dampf geheizter Zellulose kocher, in dem Holz zur Zellulosebereitung gekocht wurde, riß aus noch unbekannter Ursache plötzlich auseinander. Die Dächer dieses Teils der Fabrik wurden vollständig nieder gerissen, und die Werkseinrichtung wurde zerstört. Das Hauptgebäude des Werkes wurde ebenfalls, wenn auch ge^ ringsügig, in Mitleidenschaft gezogen. Vier Arbeiter wurden unter dem zusammenstürzenden Gemäuer begraben. Von ihnen sind drei als Leichen geborgen worden; ein viertes Todesopfer liegt noch unter den Trümmern. Lin Arbeiter, der schwere Brandwunden und Kopfverletzungen erlitten hat, wurde ins Krankenhaus gebracht; man bösst, sein Leben retten zu können. Drei Kinder verbrannt Memel, 8. Dezember. In dem Dorfe Pikelen im Me melgebiet brannte das Wohnhaus des Landwirts Navikas nieder. Die Lltern waren zur Feldarbeit fortgegangen und hatten ihre Kinder, eine zehnjährige Tochter und zwei Söhne im Alter von sechs und vier Jahren, zu Hause eingeschlossen. Plötzlich sahen die Nachbarn, das, aus dem Hause Flam men emporschlugen. Ls war nicht möglich, in das bren nende Haus einzudringen, so doch die Kinder in den Flam men umkommen mutzten. Ls ist anzunehmen, datz sie wäh rend der Abwesenheit der Eltern mit Streichhölzern gespielt haben. Wenbahnunglück in Italien vier Tote, fünfzig verletzte Auf dem Bahnhof Frattamaggiore, fünfzig Kilometer von Neapel entfern», stieß ein aus Neapel einführender Personenzug auf einen dort haltenden Personenzug, der eine längere Verspätung erlitten hatte. Durch den An prall wurden mehrere Wagen zertrümmert. Bis setzt wur den vier Tote und sünW verwundete geborgen. Die Amttitmer kommen Teilnahkne an der Olympiade beschlossen Die Amateur-Atbletik-Union, der Dachverband der nordamerikanischen Leichtathleten, Schwimmer, Boxer und Ringer beschloß, entsprechend der Zusage de» amerikanischen Olympia-Komitee», die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1938 in Berlin. Der Beschluß wird den Wünschen -er gesamten amerikanischen Sportwelt gerecht; für die Bovkottheher bedeutet er eine empfindliche Niederlage Mbi-Addi btiev Das italienische Propagandaminisierium verössenttichi folgenden Heeresbericht Nr. 65: „Marschall Badoglio drah tet: An der Front des Eingeborenenkorps haben unsere Ab- teilungen Abbi-Addi, die Hauptstadt des Tembien, besetzt. Bei emem Zusammenstoß der Vorhuten ließ der Feind aus dem Kampffeld drei Tote zurück. An der Front des 1. Ar- meekorps setzten die feindlichen Horden längs unserer Li- nien ihre Tätigkeit fort. Im Gebiet des Flusses Gabat, süd östlich von Makalle, Ist eine Abteilung unserer Eingebore- nentruppe mit einer größeren feindlichen Gruppe zusammen- getroffen, wobei 81 von ihnen gefangengenommen sowie Lebensmittel und Kriegsmaterial erbeutet werden konnten. Der Gegner hatte 5 Tote und viele Verwundete. Unsere Erkundungsslüge haben in der Nähe von Dessie ein großes Laaer mit mehr als 10 000 bewaffneten Abessiniern ent deckt: Trotz heftiger Abwebrmaßnahmen tonnten unsere Flugzeuge da» feindliche Feld mit sehr zufriedenstellendem Ergebnis bombardieren. An der Somali-Front haben sich die Häuptlinge und Persönlichkeiten der Stämme vgaden, Rer, Uga» und Nur unseren politischen Behörden v n Gorrahai unterworfen, wobei sie gleichzeitig ihre Bewaffneten zu unserer Verfu- gung stellten." « Reue Luftangriffe auf Deffie Das abessinische Hauptquartier in Dessie ist am Sonn abend erneut von einem Bombengeschwader überflogen worden. Die Flieger berichten, daß sie auf ihrem Flug über Dessie mehr als siebzig Fahnen des Roten Kreuzes gezählt haben. Weiterhin wollen die Flieger festgestellt naben, daß Dessie zum größten Teil frei von Truppen ist. ! Vas Bombengeschwader hat in der Nähe von Dessie eine , starke abessinische Abteilung gesichtet und unter Feuer genom- l wen. Die Abessinier sollen starke Verluste erlitten haben. I Am Sonntagmorgen war Dessie erneut das Ziel eines s italienischen Luftangriffes. Die Bomben sollen keinen b-- j sonderen Schaden angerichtet haben. Dessie völlig zerstört' Asmara, 7. Dezember. (Funkspruch^des Kriegsberichv erstatters des DNB.) Nach den letzten im italienischen Haupt- quartiex vorliegenden Meldungen soll das Hauptquartier der Abessinier in Dessie durch das Lustbombardement am Freitag völlig zerstöit worden sein. Die abgeworfenen Brandbomben erwiesen ihre vernichtende Wirkung bis in einem Umkreis von 50 Metern. Großer Schlag der japanischen Polizei gegen politische Sekte Tokio, 8. Dezember. Am Sonnlagmorgen wurden in ganz Aapan auf Anordnung des Innenministers mit großem polizei lichem Aufgebot 30 Führer und über 500 Anhänger der Schinio- sekte verhaftet. Die politischen Bestrebungen dieser Sekte hatten schon seit langem die Aufmerksamkeit der Behörden erregt. Das Programm der Sekte ist ähnlich dem anderer aktivistischer Bünde. Haupt punkte dieses Programms sind eine Restauration auf der Grund lage des alten Kaisertums, die Ablehnung des Parlamentarismus und des privaten Eigentums. Die Sekte wurde im Jahre 1921 gegründet und geriet später unter ihrem heutigen Führer Debuchi in das radikal-nationale Fahrwasser. Dieser Führer ist schon ein mal zu einer Zuchthausstrafe verurteilt, dann aber begnadigt wor den. Er hat über eine Million Anhänger in Japan, Korea, Mandschukuo und auch in China gesammelt. In Japan hat er über 1800 Ortsgruppen gegründet. Die sonntäglichen Massenverhafkungen wurden von den Blät tern in Extraausgaben gemeldet. Die Blätter berichten, daß eS gelungen sei, belastende Schriften, Bilder und Filme zu beschlag nahmen. Die verhafteten werden sich wegen Beleidigung des Kaisers, Verletzung der Verfassung und Vergehens gegen die Staatsreligion zu verantworten haben. Hoare hat Paris verlassen Paris, 8. Dezember. Sir Samuel Hoare hat am Sonn tagabend um 22 Uhr Paris verlassen; er fährt nachSt. Moritz, wo er sich einige Tage zur Erholung aufhaltcn wird. Peterson, der Leiter der Abessinienabteilung im Foreign Office, ist um 20 45 Uhr mit dem Schnellzug nach London abgereist, um dort dem englischen Ministerpräsidenten Baldwin die von Laval und Hoare ausgearbeitete Einigungssormel für den italienisch abessinischen Streitfall vorzulegen. Wenn Baldwin, wie hier in Paris angenommen wird, diesen Vorschlägen seine Zustimmung erteilt, wird Peterson am Montagnachmittag wieder aus London abreisen und spät abends in Paris eintreffen. Der Unterstaatssekrelär im Foreign Office, Sir Robert Vansl'ttart wird sich roch einige Tage als Privatmann in Paris aushallen. Furchtbares sLawincnunglück in^Nordrußland? Zwei Häuser zerstört, 88 Tote, 44 Verletzte. Moskau, 9. Dezember. Die auf der Kola-Halbinsel gelegene Stadt Kirowsk (früher Murmansk) ist von einem furchtbaren Un glück helmgesucht worden. Nach einer Meldung der Taß wurden dort zwei zweistöckige Häuser durch Schneelawinen, die von dem unmittelbar bei der Stadt gelegenen Berge Iukskor herabstürzten, vollkommen weggefegt. Ein drittes Haus wurde erheblich beschä digt. Obwohl sofort 2000 Arbeiter zur Rettung der verschütteten Bewohner der Häuser eingesetzt wurden, sind 85 Personen in den Schneemasfen ums Leben gekommen. Drei weiter« erlagen nach der Bergung ihren schweren Verletzungen. Außerdem wurden 44 Verletzte gemeldet. Die Regierung hat einen Ausschuß zur Un tersuchung der Ursachen des Unglücks eingesetzt uno 300000 Ru bel zur Unterstützung der Familien der Opfer bewilligt. Schonet den Walt» Das Weihnachtsfest rückt näher. Allerlei wird vorbereitet da für. Nicht zuletzt muß für den weihnachtlichen Schmuck des Zim mers, für grünes Reisig und den Christbaum gesorgt werden. Und über diese Sorgen wollen wir uns heute unterhalten! Hast Du Dir schon einmal ausgerechnet, welche Waldfläche nötig ist, um den jährlichen deutschen Christbaumbedarf zu decken? Wohl kaum! Wenn man die in Deutschland benötigten Chrlst- bäume dadurch gewinnen würde, daß man einen jungen Wald zu diesem Zwecke kahl abräumte, dann brauchte man nämlich eine Fläche von rund 30 Quadratkilometern! Jeder wird zugeben, daß sich das arme Deutschland einen solchen Luxus nicht leisten kann und darf. Aber keine Angst! Deshalb sollst Du noch nicht auf den herkömmlichen Weihnachtsdaum verzichten, deshalb sollen un sere Kinder nicht um ein groß Teil ihrer WeihnachlSfreude be trogen werden! Eins muß aber unbedingt gefordert werden: daß Du die Ansprüche nicht mehr so hoch stellst wie bisher, sondern die Bäume kaufst, die bei der Waldpflege entbehrlich werden. Du kannst Dich über Deinen Christbaum freuen, auch wenn nicht Quirl für Quirl ganz regelmäßig ist, — Regelmäßigkeit gibt eS in der Natur sehr selten —. Kurzsichtige Waldbesitzer haben bisher leider nur zu oft solchen übertriebenen Wünschen Rechnung ge tragen, sie haben viele ihrer schönsten Bäume geschlagen und ver kauft, gerade die, die später einmal das beste Nutzholz hätten lie fern können. Damit wurde der deutschen Volkswirtschaft gescha det und jedem von uns. Drum sei vernünftig, fordere nicht mehr als Dir ohne Schaden für die Gesamtheit gegeben werden kann. Die Natur ist immer schön, auch ein weniger regelmäßig gewach sener Meihnachtsbaum, der für die paar Tage, an denen Du Dich an ihm freust, noch immer gut genug ist. Und der Reisigschmuck! Masse tut's nie! Wenig Reisig mit Geschick und Liebe verwendet, wirkt schöner als viel ungeschickt aufgehängtes. Reisig ist der kostbarste Nährstofflieferant des Matldbodens. Seine Entnahme schädigt den Wald. Nicht von heul' auf morgen, aber auf lange Sicht betrachtet! Wald ist ewig, nicht für Dich und nicht für mich geschaffen, sondern für das ge samte deutsche Volk solange es lebt. Also sei auch hier bescheiden und nimm mit wenig verlieb! Laß vor allem aber die Gier nach Tannenreisig, wie sie viele Volksgenossen immer noch haben, die sich mit Fichtenreisig nicht zufrieden geben wollen! Die paar Tannen, die wir noch haben, besonders in unserer engeren Hei mat, brauchen wir, um von ihnen wieder Nachkommen heranzu ziehen, damit kommende Geschlechter wieder einen schönen Misch wald haben, wie unsere Alkvorderen ihn hatten, und wie ihn das kapitalistische Zeitalter so weitgehend vernichtet hat. Tu' aber noch mehr! Hilf zu Deinem Teile mit, daß die Menschen immer seltener werden, die keine Achtung vor der Natur haben und auf roheste Art die Waldbäume schädigen, von ihnen Zweige und Aeste abbrechen und unendlich viele Mühen und große Werke zunichk« machen. So dienst Du dem, von dessen Freundschaft Du gern sprichst: Deinem geliebten Wald, für den die fröhliche Weihnachts zeit seither meist die schlimmste Leidenszeik gewesen ist und Nicht zuletzt Deinem Volke! Hauptschriftleiker: Felix Iehne, Dippoldiswalde, zugleich verant- worklich für den gesamten Textteil einschl. Bilderdienst, stellvertr. Hauptschriftleiter: Werner Kuntzsch, Altenberg. Verantwortliche» Anzeigenleiter Felix Iehne, Dippoldiswalde. D:-A. XI 35: 119- Druck und Verlag: Carl Iehne, Dippoldiswalde. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. MM BMMMNW. , Die Unternehmeiverzelchnlsse der Eäcksischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft liegen vom 10. Dezember 1935 ab an vierzehn Werktagen im Rathaus, Zimmer 17, zur Einsicht aus. Die Restbel- träge für 1935 sind unbeschadet etwaiger Einsprüche an die mit der Einhebung beauftragten Beamten zu entrichten, da andernfalls zwangsweise Einziehung und Zinsenforderung erfolgen muß. — Auf Ersuchen der Berufsgenossenschaft weisen wir darauf hin, daß Im Rathaus«, Zimmer 17, der Geschäftsbericht für 1934 elngesehen werden kann. Dippoldiswalde, am 6. Dezember 1935. Der stellv. Bürgermeister. Einladung zur kenerMklWlllllimdtt MelMWW am Mittwoch, d«» 18. Dezember 1935, 18 Uhr im Gasthof RiederpSbel. Tagesordnung: 1 .) Neuwahl de- Vorstandes. 2 .) Festsetzung der Beiträge für das Geschäftsjahr 1936. 3 .) Anträge der Genossen, die bis spätestens den 14. De zember 1935 beim Unterzeichneten eingereicht sein müssen. Bärenfels, den 6. Dezember 1935. MerWuMMW lür den MIW Nrntzsch, Forstmeister, stellv. Vorsitzender. "r Ost Ihr Drucksachenvorrak zu Ende? dann wenden Sie sich bitte heute noch an die Buchdruckerei Carl Iehne, Dippoldiswalde, oder ver langen Sie Dertreterdesuch. I Für die uns dargebrachten Glückwünsche und Geschenke anläßlich der am 7. 12. 35 stattgefundenen Vermählung sagen wir hierdurch, zugleich im Namen unserer Ellern, den herzlichsten Dank Iohannes Herber Frieda Herber g b Vo g« Reichstädt, den 9. 12. 1935 Nach kurzem, schwerem Leiden entschlief sanft und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater und Großvatl Gustav Liebscher Dippoldiswalde und Schmiedeberg, 8. Dez. 1935. In tiefem Weh: Ida Lledscher, Familie -aa» »Shler. Dl« Beerdigung findet am Mittwoch, dem 11. De zember, nachmittags 2 Uhr, von der Halle au« statt. AK MWlhtAWlllk empfehle in reicher Auswahl Gute Bücher und Romane, Iugendschrif- ten, Bilder- und Malbücher, Kalender, . Briefpapier, Alben für Photos und Post karten, Porstes- Schreibzeuge, Füllfeder- - - Halter, Reißzeuge und vieles anhere mehr P. Quase Buch- u. Papierhandlung, Buchbinderei Dippoldiswalde, Kirchgaste