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Freitag, am 29. November 193S Nr. 278 Veiws« zur „Weitzeritz-Leituns" 101. Jahrgang Deutsche Beamte 2n einmütiger Geschlossenheit wird die gesamte Beam tenschaft am Sonntag durch die Slraßensammlung ihre prak tische Mithilfe am Winlerhilfswerk beweisen. Als Sach walter des Volkes seid Ihr eingesetzt und sollt des halb zeigen, daß Ihr nicht abseits sieben wollt, wenn es gilt, sich für die Volksgemeinschaft zu betätigen. Ich weiß, daß Ihr fast hundertprozentig durch die NSV Eure Einsatzbereitschaft im Spenden Monat für Monat schon darbringt, ohne viel Aufsehen zu machen. Jetzt aber sollt Ihr durch das Straßensammelergebnis Zeigen, ob Ihr Euch durch Euer dienstliches Verhalten alsBeamtedieAch- tung und das Vertrauen des Volkes wieder errungen habt. Ihr sollt beweisen, daß Euch die Volks genossen nicht als Bürokraten oder die ewig Gestrigen son dern als die bluts- und artverbundenen Ver treter des nationalsozialistischen Staates betrachten und Euch Euer Vertrauen schenken im Gau Sachsen! Deutsche Volksgenossen! Wenn der deutsche Beamte am Sonntag Euch um eine Spende, vielleicht um ein Opfer bittet, dann sollt Ihr wissen, daß er es nicht für sich tut sonder für diejenigen, denen wir alle helfen wollen und müssen. Zeigt durch Euer Geben auch, daß Ihr im Beamten den Volksge nossen erkennt, der mit Euch zu einer Schicksalsgemeinschaft verbunden ist. Er ist zwar dem Beruf nach Beamter, aber er ist nicht in Gruppen und Klassen gespalten, nein, er ist Euer Mitstreiter am großen Aufbauwerk unseres Volkes. Darum sammelt, spendet, opfert! Dieser Sonntag muß nicht nur für den sammelnden Beamten sondern auch für alle Geber ein stolzes Gefühl er wecken, weil fie im Sinne der Gemeinschaft für das volks ganze haben Mitwirken dürfen. Paul Schaaf. Gauamtsleiter des Amtes für Beamte und Gauwalter des Reichsbundes der Deutschen Beamter Vie Leistungen -er tt-H in Sachsen „Wir sind der Ueberzeugung, je mehr Arbeitskamera- den und je tiefer sie Anteil haben an den wertvollsten Kul turgütern unseres Volkes, desto mehr werden diese Men schen unbedingt bewußte Glieder dieses Volkes sein!" Diese Worte stellte der Gauwart der NSG „Kraft durch Freude", Korb, über seine Ausführungen in einer Presfebesprechung, in der er die Zahlen über die Leistungen der NSG „Kraft durch Freude" in den ersten zwei Jahren ihres Bestehens im Gau Sachsen bekanntgab. Vom 1. Oktober 1933 bis 31. Oktober 1935 wurden durch die NSG „Kraft durch Freude" in Sachsen 2561 kulturelle Veranstaltungen mit 1 903 565 Teilnehmern durchgeführt, und zwar Konzerte, Volks- und Musikoeranstaltungen, Opern-, Theater-, Variete-, Film und Ausstellungsbesuche, Urlauber-Wiedersehensfeiern, Berg-, Kinder- und Volksfeste. Das Verständnis für die deutsche Kunst wird in dem schwer- schaffenden deutschen Menschen mit bestem Erfolg zu erwecken versucht durch Feierstunden im Betrieb und durch die soge nannte Werk schar, die sich aus ausgesuchten Gefolg- schastsmitgliedern eines Betriebes zusammensetzt. Diese Werkschar gestaltet aus eigener Kraft kulturelles Erleben für die Gefolgschaft und gilt als Trägerin des nationalsozia listischen Gedanken- und Kulturgutes in den Betrieben. Jin Gau Sachsen sind in der Werkschar-Arbeit über 7300 Arbeits kameraden aus 246 Betrieben tätig, in Betriebskapellen, Spielmannszügen, Chören, Spielscharen, Sprcchchören usw. Mehr als 100 000 Volksgenossen in 380 Betrieben, Landarbeiterwohnungen, an den Reichsautobahnen und in den Heimatherbergen konnten sich von dem Wirken des der NSG „Kraft durch Freude" angeschlossenen Amtes „S ch ö n- heit der Arbeit" überzeugen; oie Aufwendungen für die Verschönerung der Arbeitsplätze oder sonstiger Einrich tungen zugunsten der Gefolgschaften betrugen in diesem Jahr 7,5 Millionen gegenüber 0,9 Millionen im Vor jahr, ein Beweis dafür, daß auch durch diese Arbeitsplatz- Verschönerung die A r b e i t s b e s ch a f s u n g u n t e r st ü tz l und wiederum zahlreichen Volksgenossen Arbeit und Brot gegeben werden konnte. Gauwort Koch teilte mit, daß unter den Betriebsführern erfreulicherweise immer mehr der Ge danke der besseren Betreuung der Gefolgschaften im Hin blick auf Gesundheit und Schönheit j während der Arbeit MM-greift. j -Sach hem Grundsatz, daß nur in einem gesunden Kör- Kf«n gesünder Geist wohnen kann, arbeiten die Sport ämter der KdF, die im Gau in 15 354 Lehrgängen 409 727 Teilnehmer in sämtlichen Sportarten durch Facklehrer unter- i richteten; es muß aber bemerkt werden, daß die Sportämter keine Sportwettkümpfe austragen, diese Aufgabe bleibt den Turn- und Sportvereinen überlassen. Der Gauwart betonte in seinen Ausführungen über den Reiseverkehr, daß in allererster Linie durch die KdF-Reisen die Teile des Reiches unterstützt werden sollen, die trotz ihrer landschaftlichen Schönheit volkswirtschaftlich Not lei den. Die größte Teilnehmerzahl wiesen daher die Reisen in , den Bayerischen Wald mit 6500 Teilnehmern auf; es folgen , der Thüringer Wald und die Lüneburger Heide; anderer- j seits kamen aus anderen Gauen 33 Züge mit über 17 000 ! Teilnehmern in die Sächsische Schweiz, das Zittauer Gebirge s und in das Erzgebirge. Der Wochenendverkehr aus anderen Gauen brachte rund 53 000 Teilnehmer nach Sachsen, unter , anderem zum „Roten Hahn" und nach Leipzig. Der Gau s Sachsen veranstaltete alles in allem 102 Reisen mit 87 161 , Teilnehmern einschließlich 13 Seefahrten mit 14 925 Teil- ; achmern; hinzukommen noch 424 Wochenendzüge und Ge- ! sellschastsfahrten mit rund 300 000 Volksgenossen. 2er ! Hauptzweck der KdF-Reisen wird darin gesehen, dem schaf fenden deutschen Menschen die Schönheiten des Vaterlandes zu zeigen und die Verbundenheit zwischen den arbeitenden Volksgenossen in den anderen Gauen zu fördern. Einen starken Aufschwung nahmen die Wanderungen, vor allem das Wandern in der Heimat. 802 Wanderungen , mit 22191 Teilnehmern wurden durchgeführt. ! Die ersten Betriebskonzerte im Reich wurden vom Reichssender Leipzig veranstaltet, der 70 Betriebskonzerte, i )0 gemischte Veranstaltungen und 30 Uebertragungen über i .Schönheit der Arbeit", über sportliche Veranstaltungen der j KdF usw. durchsührte. t Um die Unkosten so niedrig wie möglich zu - äalten, wird diese Riesenarbeit der Betreuung der j ächsischen KdF-Teilnehmer hauptsächlich durch ehren- j amtliche Mitarbeiter bewältigt, und zwar ' 'tehen den 8270 ehrenamtlichen Orts- und Betriebswarten , iur 138 hauptamtliche Mitarbeiter in den Gau- und Kreis- , lienststellen gegenüber. DerPlanfürdaskommendeJahr sieht 152 Züge aus Sachsen in die Lüneburger Heide, in die Rhön, die Lisel, in den Bayrischen und Thüringer Wald und 9 See- 'ahrten vor; aus anderen Gauen werden zum Besuch Such ens 102 Reisezüge erwartet, die sich ebenfalls wieder auf Sie einzelnen Landschaften in Sachsen verteilen werden Kurze Notizen Der Reichsminister der Luftfahrt, General der Fliegers Göring, hat der Besatzung des Luftschiffes „Graf Zeppelin"! durch Funkspruch seine lebhafte Anteilnahme an dem Ver^ lauf der letzten Südamerikafahrt und seine Glückwünsche zur glücklichen Landung übermittelt Die deutsche Kolonie in Santa Eruz de Tenerife, der Hauptstadt der Kanarischen Inseln, feierte die Einweihung ihres neuen Schulhauses. Die vor 26 Jahren gegründete deutsche Schule erhielt in neunmonatiger aufopferungsvoller! Arbeit ein würdiges Heim. Das Linienschiff „Schlesien" wird am 1. 12. seinen Hei-, mathafen Wilhelmshaven verlassen, um eine dreimonatiges Reise nack spanischen und portugiesischen Häfen anzutreten^ Das Weihnachtsfest wird die „Schlesien" in Cadiz oer-, bringen. * Bei dem wöchentliche» Empfang der Berliner Freunde der- Deutschen Akademie im Kaiserhos in Berlin sprach der Präsident" der Internationalen Filmkammer, Dr. Fritz Scheuermann, über- „Der deutsche Filin und das Ausland". ! Wie aus Dublin gemeldet wird, hat de Valero beschlossen, den Senat des Irische» Freistaates abzuschaffen. Er hat einen entsprechenden Antrag eingebracht, über den oas Unterhaus am Donnerstag nächster Woche beraten wird. Die bisherigen Be mühungen de Baleras waren anderthalb Jahre lang am Wider stand des Senats gescheitert. Im Kamutay (der Großen Nationalversammlung) wurde be-- schlossen, in Tokio und Prag türkische Botschaften zu errichten. Nach der „Times" hat die japanische Regierung in Erwiderung auf eine britische Anfrage erklärt, daß sie nichts gegen die Teil nahme eines Beobachters des Völkerbundes an der bevorstehenden! Flottenkonferenz in Londan einzuwenden habe Direktorium Baldszus gebildet Begrüßung durch die Einheitsliste. Memel, 29. November. Der Gouverneur des Memelgebiets hat den Präsidenten des Memelländischen Landtags, Landwirt August Vatdszus. zum Präsidenten des Direktoriums ernannt und zu Landes direktoren berufen: Den Vizepräsidenten des Landtags, Witty Betke, den Landwirt Szigaud und den Buchhalter Ernst Surau. Der neugewählte Memelländische Landtag, der zu seiner" zweiten Sitzung versammelt war, nahm ohne Aussprache von der Bildung des Direktoriums Kenntnis. Der Frak tionsvorsitzende der Einheitsliste, Papendieck, begrüßte die" Ernennung des Landtagspräsidenten Baldszus zum Direk toriumspräsidenten und gab der Hoffnung Ausdruck, daß! das neue Direktorium mit den Herren Betke, Szigaud und! Surau zu einer gedeihlichen Arbeit zum Wohle des Memel-! gebiets und des gesamten Staates kommen werde. Dir! Sitzung dauerte kaum zehn Minuten. üebergangsresiermg in Athen? Athen, 29. November. Die Bemühungen des Königs Georg von Griechenland um die Bildung einer neuen Regierung erfordern mehr Zeit, als es anfangs angenommen worden ist. Ihre Ursache hat diese Verzögerung darin, daß der Ministerrat die Führer des letzten Aufstandes von dem Straferlaß ausnehmen will, während nach dem Wunsch des Königs allen Verurteilten, einschließlich Venizelos, Begnadigung zuteil werden solst Man nimmt an, baß nunmehr für die Durchführung des Amnestiegesetzes eine Geschäftsregierung gebildet werden, wird uA dgnach tzer, Wnw seine Bemühungen um eine! endgüstme Lösung der Regierungskrise wieder aufflehmew wird; Anläßlich eistes Ermnerüngsgottesdlenstes für dies 1922 erschossenen monarchistischen Minister veranstaltete die) Bevölkerung Kundgebungen gegen die Begnadigung derj republikanischen Führer. Weltbild (M.) Zweijähriges Bestehen der RSG. „Kraft durch Freude". Oben: Der Führer und Reichsminister Dr. Goebbels besichtigen das Modell der Strandanla gen auf Rügen in der Modellschau der NS.- Gemcinschaft „Kraft durch Freude" im Thea ter des Volkes. Unten: Dr. Goebbels während seiner Ansprache im Theater des Volkes an läßlich des 2. Jahres tages der Gründung der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude". Unser Bild zeigt in der ersten Reihe den Reichs- jugendführer; Ministe rialrat Dreßler-Andreß; Frau Goebbels; Dr. Leys der Führer; Reichsschatzmeister Schwarz und Gattin; Reichsminister Dr. Frick und Gattin. SiiMrmiMttion in Brasilien Der kommunistische Aufstand restlos unterdrückt. Der brasilianische Bundespräsident Getulio Vargas, der während der Niederschlagung des Aufstandsversuches in Rio de Janeiro-persönlich an den Kampfplätzen gewesen war, hat in einem Rundtelegramm an die Gouverneure der Einzelstaaten amtlich das Ende der Aufstände in Recife, Natal und Rio de Janeiro mitgeteilt. In der Mitteilung des Präsidenten wird gesagt, daß sich in Natal 500 Aufständische an Bord eines Dampfers mit unbekanntem Ziele geflüchtet hätten. Die Anführer feien nach der Plünderung der Banken in einem Flugzeug ge flohen. Zu ihrer Ergreifung seien alle notwendigen Maß nahmen getroffen worden. In Recife sei es gelungen, den Aufstand zu unterdrücken, die Aufständischen halten tos Tote. Bei den Ausstandsversuchen in Rio de Janeiro feien mehrere Offiziere durch die Aufständischen erschossen wor den. Die Zahl der Todesopfer während der Kämpfe um die Fliegerschule und die Kaserne des Z. Infanterieregiments habe noch nicht festgestellt werden können. Der Präsident hebt in seinem Rundschreiben weiter das^ tapfere Verhalten der Regierungstruppen bei der Nieder schlagung des Aufstandes hervor. Es hätten zwar auch an anderen Stellen des Lande» Aufflandspläne bestanden, jedoch könne die zweifellos rein kommunistische Bewegung als endgültig unterdrückt ange sehen werden. Abschließend fordert der Präsident die Gou verneure auf, bei der Säuberung de» Landes von allen Ele- I menten, deren antisoziale Tätigkeit Brasilien gefährde, mit allem Rachdruck milzuarbelten.