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4 art. Aetteste Zeitung des Bezirks L I - 101. Jahrgang ! Mittwoch, am 13. November 1935 Nr. 205 Neue litauische Herausforderung Litauer soll Memel hat to'.iuir wie onen 't ist noch dein Statut nichts anderes als das Die fünf litauischen Abgeordneten, also auch Abgeordnete Borcherlas. sind nur auf den spricht Dres- Lerei- beste- mein- »etrug Ende eine Fühlungnahme bereits ausgenommen. Maßgebend für die Ernennung des Präsidenten des L. isc- - vciß ,atte neu. lieh eben Lin gen- Sei deinen Volksgenossen ein Kamerad, hilf ihnen! Gib zur Pfundsammlung des WHM! urch- tcnv, i zu- c sich ein- ehen naß» rich- s zu nicht Ver- DaS sich aath ung. s im! eichs- spre-! hland- n des Amts- Emp- MeseS Aalt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaft, des Sladtrals und des Finanzamts Dippoldiswalde hat den Signatarmächten der Memel-Kdno^twn lUbsl schriftlich versprochen, ein Direktorium nach den Bestim mungen des Statuts zu bilden, d. h. also ein solches Direk torium, das das Vertrauen des Landtags erhalt. Borchertas, der früher Borchert hieß, gehört seit jeher- zu den extremsten und fanatischsten Vertretern der litauischem Parteien im Memslgebiet und hat stets in einem unüber brückbaren Gegensatz zu der autonomietreuen großen Mehr heit der memelländischen Bevölkerung gestanden. Er war bereits Mitglied des ersten litauischen Direktoriums Gailins, das nach dem litauischen Einfall ins Memelgebiet gebildet wurde. Später wurde er Präsident des Direktoriums und» erhielt am 23. November 1925 vom ersten memelländischen Landtag das Mißtrauensvotum. Ende 1926 wurde er jedoch wieder Mitglied des litauischen Direktoriums Falk, das ebenfalls das Mißtrauen des Landtags erhielt. Borchertas gehörte auch dem darauffolgenden litauischen Direktorium Schwellnus an, das im Januar 1927 den Landtag statut- widrig auflüste und ihn neun Monate ausschaltete, um schon damals nach dem Willen der kleinen litauische» Minderheit gegen die große Mehrheit der Bevölkerung regieren zn können. Borchertas gebürte ferner den meisten Landtagen des Memelgsbietes als Führer des litauischen Blocks an. Aus diesem Auftrag des litauischen Gouverneurs ist zu ersehen, daß die litauische Regierung nach wie vor nicht daran denkt, die Autonomie entsprechend den Bestimmungen des Statuts durchführen zu lassen. Zum mindesten muß die vom litauischen Gouverneur eingeieitete Aktion als eine Ver schleppung der Direktoriumsbildung bewertet werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Signatarmächte der! Memel-Konvention zu diesem Vorgehen der litauischen Be hörden stellen werden, nachdem die Versprechungen des litauischen Außenministers Lozoraitis in dieser Weise gehal-> ten werden. r Turn- Deutsche ü einen 11.30: 11.40:! h! An zen von n Dich-^ >ri". — n Hans c Nach-! r Eha-, >er? —! mpcln" ied um Musik lei von > Stea- zeutsche s Trü- ; 18.00 ammer n und -bilder übend; habe in und Köln. fr Dos der ylle sie! itte. iem siej us-I -Direktorium bilden Welyeny-Zenung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. Trug impft, le ihn tzLis-r-Ä ösüE Lps-rrs'lMSL WMMhttsW l>» MtMilNdiGU Ausgabeort Dresden slir Donnerstag: Mäßige, vorwiegend südwestliche Minde. 2m Westen des Bezirks zeitweise stärker bewölkt und auch vereinzelt leichketRe- gen. 3m übrigen Bezirk Frühnebel, tagsüber noch vielfach H-Mr» ' vorwiegend trocken und im allgemeinen mild. uns. sich! Per, Tag! Memel, 13. November. Der Gouverneur des Memelgebiekes hat einen der füns l!:.ntischen Abgeordneten des Memelländischen Landtages, d : früheren Hafendrrektsr Borcherlas, mit der Bildung des D-rekkoriums beauftragt. Usber den Auftrag veröffentlicht die Litauische Tele- .'ropbcn-^lgentnr folgende Meldring: Schon bei der Vorstel- 'ung des Präsidiums beim Gouverneur wurde die Frage d'r Bildung des Direktoriums berührt. Daraus hat der Gouverneur das Mitglied des Landtages, Borchertas, be- auslragi, mit den Fraktionen wegen der Bildung eines Dst-ltoriums Verhandlungen auszunehmen. Borchertas zu seinem Rechte. Frohe Musik erklang und Gesänge von allen und neuen Soldatenliedern wechselten ab mit lustigen Borträgcn. Freiberg. Das Schwurgericht verurteilte den 21 Jch:e allen Karl Rudi Mende aus Falkenberg wegen Meineides zu einem Jahr Zuchthaus und 2 Jahren Ehrenrechtsverlust. Er hatte in einem Rechtsstreit einen Osfenbarungseid geleistet, in dem er unrichtige Angaben gemai.t hatte. Dem Verurteilten wurde die Tragung der Kosten dis Verfahrens auferlegt. Bad Schandau. Reichsbahn-La st krastwagen- ltnie. Um die links der Elbe im Naum Pirna—Bad Schandau gelegenen Orte Bielatal, Cunnersdorf, Ebenheit, Gohrisch, Kleingießhübel, Kleinhennersdorf, Krippen, Leu- poldishain, Naundorf, Nikolsdorf, Papstdorf, Pfaffendorf, Reinhardtsdorf, Rosenthal-Schweizermühle, Schöna, Strup pen und Thürmsdorf an das Verkehrsnetz der Reichsbahn anzuschließen und diese Orte miteinander zu verbinden, er öffnet die Reichsbahndirektion Dresden am 18. November eine Kraftwagenlinie, auf der alle zur Kraftwagenbeförde rung, ^eignete Stückgüter befördert werden. Für Eisen bahnstuckgutsendungen, die mit Kraftwagen nach den genann ten Orten weiterbefördert werden sollen, müssen die Absen der im Frachtbrief als Bestimmungsbahnhof Pirna, König stein (Sachs. Schweiz) oder Bad Schandau angeben und die Weiterbeförderung mit Kraftwagen vorschreiben. Zwickau. Ein Unglücksfoll die Ursache. Im Krankenhaus starb der sünfundfünfzig Jahre alte Bauer Arthur Leonhardt, der vor einem Strohfeimen in der Nähe seines Gehöfts in Auerbach schwerverletzt aufgefunden worden mar. Die ärztliche Untersuchung ergab, daß die Verletzungen durch Unfall entstanden waren, daß also kein Verbrechen vorlieat. Kamenz. Als der Wirtschaftsbesitzer Herzog in Panschwitz am Mm t ignachmittag Mist auf sein Feld gefahrcn hatte, wurden die Pferde beim Anspannen aus unbekannter Ursache scheu und gingen. durch. Herzog wurde dabei offenbar um- gerisjen und so heftig zu Boden geworfen, daß ihm der Schädel Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breik« Millimeierzeile 6 Rpfg.; im Terttril dl« 93 Millimeter breite Millimeterzelle 18 Rpfg. Anzeigenschluß: 1» Uhr vormittags. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 4 gültig K'äcken der aus Eroßlitauen zum größten Teil widerrccht- üch eingevürgerirn Elemente in den Landtag hineingekmn- men. Ihnen gegenüber steht die geschlossene Einheitsliste mit 24 Abgeordneten. Es ist sonderbar, daß der litauische Gouverneur m dieser unvergleichlich größeren Anzahl keinen Präsidenten sinden will. Die Beauftragum; eines Vertreters der kleinen litauischen Minderheit ist wiederum eine Herausforderung der gesamten Bevölkerung des MsmAgebicles und steht in krassestem Gegensatz zu den Bestimmungen des Statuts, zum Hnnger Urteil vom 11. August 1SZ2 und vor allem den in jüngster Zeit wiederholt abgegebenen feierlichen Verspre chungen der litauischen Regierung gegenüber den Signatar- müchten und sogar vor dem Völkerbund. Ebenso gut wie Borchertas hätte man auch den zurück- getretenen Bruwclaitis wieder beauftragen können. Man i Bezugspreis: Für «Inen Monak 2.— mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. - ':: Gemeinde-Verbands-Girokonlo Nr. S :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Artliches und Sachfisches Dippoldiswalde. Am 31. Oktober trat die Deutsche Hei matschule Dippoldiswalde mit dem Vortragsabend von Wil helm Gubisch, Dresden, zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit. Neben solchen großen Veranstaltungen hat sie aber die besondere Aufgabe, durch Vorträge und in Arbeitsgemeinschaften jedem deustchen Volksgenossen deutsches BilLungsgut zu vermitteln. Diese Aufgabe kennzeichnet Dr. Goldhan besonders treffend, in dem er schreibt: Die Deutsche Heimatschule soll an den Erwachse nen einen Teil der Erziehungsarbeit sortseßen. die das Dritte Reich an der jungen Generation vom frühen Kindhcitsailer an ausübcn lässt. Durch sie sollen den deutschen Männern und Frauen aller Stände und Berufe die ewigen Werle Ler deutschen Heimat, deutscher Sitte, Kuns! und Kultur wieder nahegebracht werden. Die deutsche Frau und der deutsche Mann sollen trotz harter In anspruchnahme in ihrem Berufsleben Gelegenheit finden, ihr Va terland zu sehen, wie es war und wie es in kultureller, poetischer und wirtschaftlicher Hinsicht geworden ist; denn nur wer sein Volk, seine Heimat.kennt und von ihnen weiß, wird sic als einen dem deutschen Volkstum eigentümlichen Wert schätzen und lieben und wird an diese Worte glauben, im Sinne ihrer ewigen Erhaltung und Förderung um sie Kämpfen, 3n diesem Sinne will auch die Hcimatlchulc Dippoldiswalde arbeiten. Schlicht und tiefschürfend, jedem Volksgenossen verständlich solle^ die Darbietungen Ler Sprecher sein. Zeder ist uns herzlich willkommen! Am 14. 11. beginnen wir mit Vorträgen über „Richard Magner". Durch Wort und Lon (Schallplalten) wird Hellmut Dudeck die Hörer in das Schaffen dieses deutschen Meisters cinsührcn. Wir verwei sen auf Lie Einladung im Anzeigenteil! — Das am 3. 3uni für Frau Martha Auguste verehl. B r aune geb. Reiche! in Riederfrauendorf Rr. 6 crössncle Entschuldungsversahren ist nach Bestätigung des Entschul- dungsplancö durch Beschluß vom 2. November aufgehoben worden. Reichstädt im Zeichen der K'rmes. Am Montag abend wurde im unteren Gasthose ein K i r mesko nzcrt abgehalten, wo bei Ler Saal voll beseht war. Der Besitzer Marlin Schuster hatte Las Max-Nackc-Trio aus Altenberg bestellt und damit keinen schlechten Griff getan. Erzgebirgische Lieder und Gedichte, zum Teil von Nacke ' selbst verfaßt, wechselten ab, stets von reichem Beifall belohnt. Die zahlreichen Besucher waren voll befriedigt. Den Schluß Les Abends bildete eine flotte Tanzmusik, von der Kapelle llahn gespielt, welche bis zur Polizeistunde anhiclt. — Am I. Kirmeslage wurde im oberen Gasthofe ein Militärkon- zcrt abgehalten, ausgesührt vom Trompeterchor der Nachrichten abteilung 4, Dresden, unter Leitung des Obermusikmcisters War was. Der Reingewinn dieses Konzertes soll der NSV-Winler- hilse zufließen. Auch hier war der Saal vollbesetzt. Eröffnet wurde das Konzert mit dem Marsch von Schröder, „Golt mit uns". Dann folgte die Ouvertüre zur Oper „Zampa", welche ganz besonders gefiel. Der 1. Teil schloß mit einem Tylophon- solo „Der Jongleur". Hier wollte Ler Beifall kein Ende nehmen. Der 2. Teil begann nach einer kurzen Pause mit dem Parade marsch Ler 18er Husaren, für manchen alten Soldaten eine ganz besondere Freude, dem dann Musik aus der Operette „Die Lzar- dasfürstin" folgte. Ganz besonders gefiel auch „Die Post im WalLe". De/ Vortrag wirkte besonders dadurch, daß die 22 Trompeter unter Leitung ihres schneidigen Dirigenten Las ganze Stück „3m Walde rollt der Wagen bei tiefer stiller Nacht usw." sangen (teils mit Brummstimmen), der Postillion aber aus dem Hintergründe auf der Trompete Las Echo erklingen ließ. Als Einlage des 2. Teiles wurden auf besonderen Wunsch verschiedene alte Rcgimentsmärsche gespielt. Einen schönen Schluß bildeten zwei Märsche auf Fanfarentromveken. Am Schluss« des Kon^- zertes dankte Bürgermeister Weichelt als Amtsleiker der NSV- Orksaruppe Reichstädt den zahlreichen Besuchern für ihr Erschei nen sowie dem Musikchor samt seinem Leiter für das uneigen nützige Mitwirken bei diesem Winterhilsskonzerte. Seme Worte klangen aus in einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer und Kanzler Adolf Hitler, woran sich das Deutschland- und Horst- Wessel-Lied anschlossen. Ein slotter Ball, gespielt von der Kapelle 3ahn, beschloß den Abend. Seisersdorf. Die Ortsgruppe der NSDAP hielt mit ihren Untergliederungen, Jungvolk, BDM und der SA eine weihevolle Feierstunde für die Gefallenen des 9. November 1923 am Ehren mal «o. Der BDM eröffnete die Feierstunde, nachdem die For- "sastonen, die unter Fackelbeleuchtung dorthin gezogen waren, Ausstellung genommen halten, mit dem Lied: „3n München sind viele gefallen" und mit zwei Sprechchören. Scharführer Walther 101 sprach in Gedichtform gekleidete Wort-: für Lie Gefallenen Ler Bewegung. Anschließend ergriff Scharführer Grunicke Wort und sprach in treffenden Worten über die Zeit von 1918 bis 1933 Ortsgruppenkassenleiter Pg. Müller legle mit sinnigen Worten für Lie Ortsgruppe einen Kranz mW Schleife nieder. Das Lied vom guten Kameraden erklang. 16 Mädels vom BDM widmeten den 16 Gefallenen vom 9. November 1923 je «inen Strauß Herbstblumen und taten dies, indem sic jedesmal den Namen des Gefallenen, welcher auf der Schleife verzeichnet ivar, ansagten, damit zugleich einen Denkspruch verbindend. Das Horst-Wcssel-Licd beendete die eindrucksvolle Feierstunde und ge schlossen marschierten die Formationen nach Ler Hiklereiche, wo Lcr Zug sich auflöste. Seisersdorf. Eine Wanderversammlung mit Angehörigen hielt di: Ortsgruppe Seisersdorf-Oelsa der NS-Kriegsopferver- sorgung im Kurhaus Seisersdorf ab. Nach ehrenden Worten -es Ortsgruppenobmannes Bruno Fischer gedachte die Versammlung -er Gefallenen des Weltkrieges und der Bewegung. Nundschrel-. bcn des Bezirkes und Kreises wurden bekanntgegeben und erläu tert. 3n der Im Januar stattfindenden Hauptversammlung wird Kamerad Hille sprechen. Nach einem Sieg-Heil auf den Führer wurde der offizielle Teil'geschlossen und der gemütliche Teil kam - zertrümmert wurde. Der Verunglückte mußte in bewußtlosen« I Zustande ins Krankenhaus gebracht werden. An seinem Auf kommen wird gezweifelt. Die durchgegangenen Pferde konnten später eingefangen werden. Löbau. Beim Handgranatenwerfen tödlich verunglückt ist am Montag der Schütze Hermann von der 2. Kompanie des Ergänzungsbataillons 25. Sein Tod ist aus eigenes Verschulden zurückzuführen. Herrnhut. In der Kurve an der Bahnbrücke bei Ninive, wo in der vorigen Woche ein Motorradfahrer tödlich verun glückt und eine andere schwer verletzt worden war, hat sich schon wieder ein schwerer Kraftradunfall ereignet. Der Tischler Opitz aus Großhennersdorf geriet zu weit an den Straßen rand, stürzte und erlitt einen doppelten Beinbruch. Tödliche Kraftradunfälle Auf der Kreuzung Alfred-Kindler- und Ludwig-Straße in Leipzig stießen ein Lieferkraftwagen und ein Kraft radfahrer zusammen. Dabei erlitt der vierundvierzig Jahre alte Robert Lötzsch einen schweren Schädelbruch und starb im Krankenhaus. Zwischen Oueckhain und Minkwitz bei Leisnig fuhr das von dem Kaufmann Küster gesteuerte Kraftrad mit großer Geschwindigkeit gegen einen Baum. Küster und sein Mitfahrer, der Schneidermeister Friedrich Stephan, beide aus Leisnig, wurden tödlich verletzt. Zwischen Prausitz und Gostewitz beiRiesa war abends ein mit zwei Personen besetztes Kraftrad ins Schleudern geraten, als der Fahrer einem über die Straße laufenden Hasen ausweichen wollte. Die mitfahrende achtunddreißig Jahre alte Ehefrau Anna Martha Ruppert aus Gostewitz erlitt beim Sturz schwere Schädelbrüche und starb im Kran kenhaus. Mutter geht mit ihren Kindern in den Tod Vermutlich in einem Anfall geistiger Umnachtung ver- s giftele in Röhrsdarf bei Limbach die acktundzwanzig Jahre alte Frau des Arbeiters Berger sich und ihre beiden Kinder, zwei Mädchen im Alter von zwei und vier Jahren, mit Leuchtgas; Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.