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Lie Mgaben »er SA Stabschef Luhe spricht vor 22 000 SA.-Männern. Limburg. 22. Oktober. 18 000 SA.-Männer der Gruppe Hessen und 4000 SA.- Männer der Gruppe Westmark waren in Limburg an der Lahn aufmarschiert, um in Anwesenheit des Stabschefs Lutze ein Bekenntnis zum alten SA.-Geist abzulegen. In seiner Ansprache führte Stabschef Lutzeu. a. aus: Ich habe mich im Laufe des letzten Jahres überzeugen können, daß überall in Deutschland, im Westen und im ! Osten, im Norden und im Süden die SA. ebenso treu und i stolz steht wie in den Jahren des Kampfes und mit dem- i selben Willen und Mut, demselben Glauben zu kämpfen be- reit ist für den Mann, dem wir uns alle verschrieben haben. ! Mr wollen den deutschen Staat, wir wollen das ganze ! deutsche Volk, und solange noch nicht der letzte Mann hinter i uns steht, solange noch nicht der letzte Mann den Glauben an Adolf Hitler in sich trägt, so lange werden wir kämpfen auf den Strotzen, auf den Arbeitsplätzen und werden die- > sen Glauben weilerlragen bis an den letzten Volksgenossen, i Wir denken aber auch nicht daran, Sabotage treiben z zu lassen von Leuten, die immer noch nicht Mitarbeiten wol len, Sabotage treiben zu lassen an dem Werk des Führers, t nur weil irgend etwas diesen Leuten noch nicht patzt. Es I ist ein kleines Häuflein, das sich abseits stellt, das immer j noch glaubt, aus irgendeinem Grunde noch nicht mitarbei- ' ten zu können. Wir sind bereit, allen diesen die offene i Hand hinzuhalten, aber wir lassen es nicht zu, daß das Werk des Führers aufgehalten wird, und wir lassen es nicht zu, , daß durch diese Quertreibereien Sabotage an dem Werk des Führers getrieben wird. Auf zwei Dinge werden wir nie verzichten: das ist in nerpolitisch die Totalität der nationalsozialistischen Bewe gung, und außenpolitisch die Ehre des deutschen Volkes. Dies sind wir gewillt, bis zum letzten zu verteidigen, und wir werden es tun mit demselben heißen Herzen wie frü her in der Zeit des Kampfes, mit derselben Freude und mit demselben entschlossenen Willen und uns von nieman den bei diesem Werk stören lassen. WittschastssaMtmen angenommen Vorbehalte einzelner Staaten. Genf. 21. Oktober. Die Sanktionskonferenz hat am späten Abend den er sten Arbeitsabschnitt mit der Annahme der drei Vorschläge über wirtschaftliche Sanktionen beendet. Ls wurde beschlossen, dah die nächste Sitzung der Kon ferenz am 31. Oktober stattfindet. Bis zu diesem Tage soll der Arbeitsausschuß, in dem 18 Staaten vertreten sind, die Durchführung der den Regierun gen bereits unterbreiteten Vorschläge verfolgen. Vie Vorschläge, die srühestens Ende dieses Monat» in Kraft gesetzt werden sollen, beziehen sich, entsprechend den Beschlüßen des Grotzen Sanktionsausschusses, aus den Boy- kott italienischer Erzeugnisse, auf die Sperrung der Zufuhr kriegswichtiger Rohstoffe nach Italien und aus den Aus gleich der den Sanktionsteilnehmern entstehenden Wirtschaft- > lichen Schäden. s Am Schluß der Sitzung gab Litwinow eine Erklärung , allgemeiner Art ab. Er wies darauf Kin, datz das von der Konferenz beschlossene System wirtschaftlicher Sanktionen nicht vollständig sei. Diese Einschränkung dürfe keinen Schulfaü bei etwaigen künftigen Angriffen bilden. Die Sowjetregierung werde die Durchführung der Kon- serenzvorschläge durch die anderen Regierungen genau ver folgen. Sollte diese sich nicht als wirksam erweisen, müsse sich die Sowjetregierung das Recht vorbehalten, ihre eige nen Vervttichtunaen einer Ueberprüfung zu unterziehen. Allerlei Neuigkeiten Friedrich Derlien s. Der frühere Ehrenmeister für das gesamte deutsche Handwerk, ehemalige Vorsitzende des Reichsoerbandes des deutschen Handwerks und Gründer und Vorsitzende des Fachverbandes der Installateure und Klemp oer, Friedrich Derlien, ist in seiner Wohnung in Hannover drei Tage nach seinem 68. Gevurtstag verstorben. Schweres Grubenunglück. Auf der Grube „Anna" in Alsdorf (Krs. Aachen) ereignete sich ein schweres Unglück. Drei Arbeiter wurden von Schlagwettern überrascht. Wäh- Hwei Bergleute gerettet werden konnten, konnte der tchahnge Bergmann Iordan nur noch als Leiche geborgen werden. Lisenbahnzusammenstotz bei Teichen. In der Nähe des Bahnhofs der tschechoslowakischen Grenzstation Teschen er- ügnete sich ein schweres Eisenbahnunglück. Infolge falscher lveichenstellung stieß ein aus Bielitz kommender Personen- zua mit einem aus dem Bahnhof ausfahrenden Triebwagen zusammen. Zwei Wagen des Personenzuaes wurden aus' den Gleisen geschleudert und stürzten um. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurden 16 Personen schwer ver letzt, die sämtlich ins Krankenhaus gebracht werden mußten, kn dem Aufkommen von zwei der Verunglückten wird ge zweifelt. Mit dem Kraftwagen in den Fluh gestürzt. Der Kraft wagen eines Spenglermeisters aus Innsbruck stürzte abends bei Planggen in den Sillfluß. In dem Auto befanden sich außer dem Besitzer noch ein Ehepaar und dessen vierjähri ges Töchterchen. Während sich das Ehepaar ans Ufer ret ten konnte, wurde das Kind von den Wellen sortgetragen. Es konnte nur als Leiche geborgen werden. Der Wagenbe sitzer geriet unter das Auto und wurde schwerverletzt ge borgen. Schwerer StrabenbahimngM Drei Tote, neun Verletzte. Saarbrücken, 22. Oktober. Nachts hat sich in Spiesen ein folgenschwere» Straßenbahnunglück ereignet, das auch drei Todesopfer forderte. Ein gegen ^1 Uhr von Saar brücken kommender Straßenbahnwagen geriet auf der ab schüssigen Straße zwischen Elversberg und Spiesen ins Rutschen. Der Führer muh dabet völlig die Herrschaft über den Wagen, der mit etwa 15 bis 20 Fahrgästen besetzt war, verloren haben. Italienischer Vormarsch Ein Erfolg an der Südsront Nach den letzten au» Italienisch-Somali eingetroffe- aen Meldungen ist der Vormarsch der Italiener trotz der starken Regengüsse fortgesetzt worden. Die italienischen Truppen nahmen den Schebellfluß, an dem die Abessinier stark befestigte Stellungen angelegt halten. Vei dem An griff wurden zahlreiche Flugzeuge eingesetzt. Den Italienern ! fiel eine Menge abessinischer Depots in die Hände. Sie j eroberten eine Fahne, zwei Geschütze und Maschinengewehre und besetzten die Ortschaft Schelawie. Man bezeichnet in italienischen Kreisen diesen Erfolg der Italiener als die wichtigste Operation seit der Besetzung von Gerlogubi. Von italienischer Seite wird weiter bekänntgegeben, daß bis Sonntagmittag im besetzten Gebiet der Provinz Tigre 100 koptische Kirchen ihre Unterwerfung pöstzogen haben. Es wird hervorgehoben, daß sich täglich neue abessinische Unterführer den italienischen Behörden stellen. U. a. habe sich auch der Unterführer Halle Marjam, dessen Vater das Gebiet südlich von Adua beherrscht und der gemeinsam mit Ras Seyoum kämpft, den Italienern unterworfen. Der italienische Heeresbericht ! Der am Montag ausgegebene italienische Heeresbericht verzeichnet zum ersten Male einen größeren italienischen " Vorstoß an der Somali-Front. Der Heeresbericht hat fol genden Wortlaut: „General Graziani teilt mit: Am 18. Ok tober haben italienische Flugzeuge an der Front von Italie nisch-Somali eine Stunde lang den abessinischen Stützpunkt Dagnerei in der Gegend der Schaveli am Fluß Webi Schebeli mit Bomben belegt. Es handelt sich um einen mili tärischen Stützpunkt, wo ein Angriff auf unsere Linien vor bereitet wurde. Nach dem Bombenwurf, bei dem fünf un serer Flugzeuge von Gewehrgeschossen leicht getroffen wurden, sind die Eingeborenen-Truppen der Grupp» Mustahil unter j Führung von Grenadiermajor Fava zmN Angriff überge- ! gangen. Sie schlugen den Feind trotz zähen Widerstandes ' in die Flucht und bemächtigten sich der befestigten Stellung. Die Abessinier wurden jenseits dieser Stellung von unseren Truppen verfolgt und zerstreut. Sie ließen 5 0 Tote, sehr viele Verwundete und mehrere Dutzend Gefangene zurück. Die Verluste der italienischen Eingeborenentruppe betrugen 1 4 Tote und 40 Verwundete. In der befestigten Stellung hatte der Feind zwei Geschütze, zwei Maschinengewehre, Hunderte von Gewehren und viele Kisten mit Munition zu rückgelassen. ! An dem Vorstoß nahmen auch die Bewaffneten des , Sultans Olol-Dinle, des Häuptlings -er Gegend der Scha- j oeli teil. Dieser war früher von der abessinischen Regierung abhängig und ist jetzt auf unsere Seite übergegangea. Um seine Loyalität zu beweisen, bat er um Teilnahme an dem Gefecht. Das siegreiche Gefecht von Dagnerei hat die ganze Gegend der Schaveli unter unsere Kontrolle gebracht. Marschbefehl an die lailerUche Garde Aus Addis Abeba wird berichtet, daß an zwei Drittel der kaiserlichen Garde der Befehl ausgegeben wurde, zu dem vorläufigen Hauptquartier in Dessie abzumarschieren. Voraussichtlich wird auch die Kaiserin in den nächsten Tagen die Reise dorthin antreten. Der Gouverneur von Franzö- sisch-Samoliland hat angeordnet, daß an der Nordwestgrenze Les Landes Befestigungsanlagen und Schützengräben nur Drahtverhauen angelegt werden. Auch die Eisenbahn wird militärisch befestigt werden. LMeaMl BlMaW an der SomaNsrom Lem Sälienstchen Vormarsch an der Somalifront wird in unterrichteten Kreisen große strategische Bedeutung bei- gelegt, weil die italienischen Truppen jetzt das Tal des Sche beli beherrschen; sie haben die Ortschaften Dagnerei und Burdodi am Schebeli sowie die Ortschaft Schelawie nord östlich von Dagnerei besetzt, zahlreiche Gefangene gemacht und auch einige Kraftwagen erbeutet. Es verstärkt sich der Eindruck, daß die Italiener das Schwergewicht ihres militä rischen Vorgehens auf die Somalifront verlegen, wo Gene- ral Graziani nach erprobten Kolonialerfahrungen vorgeht. Es hat den Anschein, daß die Verbindung zwischen Eritrea und Italienisch-Somaliland so schnell wie möglich hergestellt werden soll. Abelllniens Berteidigungswille Der Sonderberichterstatter des „Paris Soir" in Addis Abeba sandte vom kaiserlichen Palast aus eine Rundfunk übertragung, die auf die meisten französischen Sender'über- trugen wurde. Kaiser Haile Selassie hielt eine kurze Ansprache, in der er unter anderem betonte: „Ungeachtet seiner ver hältnismäßigen Schwäche wird unser Volk es doch ver stehen, sein Land zu verteidigen I Dennwiralle kämp fen um unsere Freiheit!" Dann sprach der Kaiser von Abessinien seine unbeirrbare Hoffnung auf die gerech ten Entscheidungen des Völkerbundes aus und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß er in Europa lebhafte An teilnahme für sein Land und das Schicksal seines Volkes festzustellen vermocht habe. Englische Mbnahme» Wie aus Berbera gemeldet wird, sind dem Kamelreiter- rorps in Britisch-Somaliland drei Militärflugzeuge aus Aden beigegeben worden. Die Flugzeuge sollen zum Patrouillen dienst und zur Sicherung der Neutralität der Grenze ver wandt werden. Wie aus Nairobi gemeldet wird, sollen die Hasenbe hörden der britischen Gebiete Ostafrikas italienischen Damp fern und Schiffen, die für Italien gemietet worden sind, ver boten haben, sich länger als 24 Stunden in den Häfen auf zuhalten. Diese Verfügung ist, Reuter zufolge, auf Grund der Neutralitätsgesetze erfolgt. In einer gleichen Meldung verlautet, daß zahlreiche Munitionstransporte von Berbera, Djidjiga und Harrar nach der abessinischen Hauptstadt unterwegs seien. Generalmajor Temperley schreibt im Londoner „Daily Telegraph": Wenn die Italiener ihren Vormarsch in dem jetzigen Tempo fortsetzten, so würden sie voraussichtlich mindestens drei Jahre brauchen, um Addis Abeba zu erreichen, da ihn-n jedes Jahr nur die sieben Monate der trockenen Jahreszeit zur Verfügung ständen. Tatsächlich scheine der italienische Generalstab Mussolini vor Monaten warnend darauf hiNgcwiesen zu haben, daß es vielleicht drei Jahre dauern werde, bis die abessinische Hauptstadt erreicht fei, und daß die endgültige Unterwerfung des übrigen Lan de- weitere drei bis vier Jahre erfordern werde. In rasender Geschwindigkeit überfuhr der wagen die Endhaltestelle und prallte mit voller Wucht gegen die Mauern der Wirtschaft Lauer. Unter der Wucht des An pralls brachen die Träger und das Mauerwerk zuiammen. Weltbild (M). Einweihung des Hermann-Göring-Sooge». An der Westküste Schleswig-Holsteins im Kreise Eiderstedt ist der Hermann-Göring-Koog fertiggestellt und eingeweiht worden. 550 Hektar Neuland sind dem Meere abgerungen worden, auf dem Bauern, Arbeiter und Handwerker eine neue Heimat finden werden. Vas Vorderteil des Wagens, der etwa 5L Meter ln das Mauerwerk eindrang, wurde vollständig zertrümmert. Der Führer des Wagens, Christian Kraus aus Spiesen, war sofort tot. Unmittelbar nach dem Unfall eilten Feuerwehr, Sanitäter, SA., SS., Polizei und Technische Nothilfe zur Unfallstelle, die in weitem Umkreis abgesperrt wurde. Unter den Trümmern konnten zwei weitere Per sonen nur noch als-Leichen geborgen werden. Es sind dies! der Straßenbahnführer Friedrich Meyer aus Spiesen, der sich auf der Heimfahrt befand, sowie der 15jährige Emil! Blaskowitz aus Spiesen. Außerdem wurden noch drei Per» sonen mit schweren und sechs weitere Personen mit leichte ren Verletzungen in die Krankenhäuser von St. Ingbert und Neunkirchen einaeliefert. Aus dem Gerichtssaal Weltzeuderg erneut vor Gericht Das Berliner Sondergericht verhandelte gegen Josef tlleißenberg und zehn seiner Anhänger. Diesmal wirst die Anklage ihm und seinen Mitbeschuldigten die illegale Fort- ühruNg .seiner am 17. Januar dieses Jahres verbotenen vekte vor. Nach den Ermittlungen der Voruntersuchung mt der mitangeklagte Schriftleiter der Sektenzeitung „Der weiße Berg", Franz Kursowsky, nach dem Verbot ein Rund- chreiben herausaegeben, in dem die Mitglieder in versteck- er Form zur Weiterzahlung von „Kirchenbeiträgen" auf- gefordert wurden. Die Angeklagten hielten nach dem Ver- >ot auch noch Versammlungen ab. Eine dieser ungesetzlichen Zusammenkünfte wurde, um über den verbotenen Zweck »inwegzutäuschen, als harmlose Fachsitzung von Heilprak- ikern getarnt. Selbst der grobe Unfug der Geisterbeschwö- ungen wurde in spiritistischen Geheimsitzungen fortgesetzt, in denen der „Meister" und sein Hauptmedium Grete Mül er teilnahmen. SeMguissttaleo im Weibenberg-Prozeb Nach längerer Beratung sprach das Berliner Sondern gericht alle 11 Angeklagten im Weißenberg-Prozeß des Ver gehens gegen § 4 der Verordnung des Reichsvräsidenten! zum Schutze von Volk und Staat (Fortsetzung einer verbo tenen Vereinigung) für schuldig. Es wurden verurteilt: der 79jährige „wunderprovhet" Ioses Weißenberg und der Schriftleiter der Seklenzeitung „Der Weiße Berg", Franz kursowsky, zu je einem Iahr Ge fängnis. Drei weitere. Angeklagte, darunter da» Haupt- medtum Grete Müller, erhielten je vier Monate, drei Ange klagte je drei Monate, einer zwei Monate und zwei je einen Monat Gefängnis.