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Orkeberreektsscbute: ^utvärts« Verlag 6. m. b. tl. Lerlin Nachdruck verboten. sonst gehe ich in den den Neuntes Kapitel. die als gessen." Sie bat: „Bewahre Schweigen, 71 Sie schrie auf. „Ja, tue das, Maria!" Aber sie bezweifelte, das; Maria den Tag sobald vergessen würde. Wahrscheinlich würde sie ihn nie vergessen, denn sie liebte den Fremden. Sonst hätte sie sich nicht von ihm küssen lassen Und sie hätten gut zusammen gepatzt, die beiden, gestand sie sich heimlich ein. Der hochgewachsene Mann und das schmale, feine Mädel. Wie eigens füreinander geschaffen waren sie. Sie hatte den Namen Nals Burggraf bisher noch nicht erwähnt, und da sie von Maria gehört, daß sic den Namen des Mannes nicht kannte, verschwieg sie ihn ihr weiter. Es war wohl besser, Maria erfuhr seinen Namen nicht, cs war tausendmal besser. Ein Namenloser ging ,leichter unter in dem grotzen Main. Ich könnte nicht mehr vor ihn hintreten, wenn er die Wahrheit wützte." Armes Ding!, dachte Berna Sickhardt voll Mitgefühl. Maria Franz tat ihr leid, aber auch Alfred Heldberg be dauerte sie. Wenn es tausendmal ihre Pflicht war, ihm die Wahrheit zu sagen, blieb ihr doch eigentlich nichts anderes übrig, als Marias Bitte zu erfüllen und Schweigen zu bewahren, um Marias — und um seinet willen. Schweigen war in diesem Fall Barmherzigkeit. Sie nickte mit mattem Lächeln. „Es gibt ja überhaupt keine Wahl für mich, Maria, das „Dann möchte ich nicht eine einzige Stunde länger «eben, so entsetzlich würde ich mich vor ihm schämen!" Sie beteuerte: „Ich habe ja Alfred Hcldberg wirklich lieb, aber anders als..." Sie brach ab, begann wieder: „Er war immer so gut zu mir, so wundergut, seit ich in sein Haus gekommen, und ich bin ihm vielen Dank schuldig. Es wäre ein elender Dank, ihm nun weh z» tun für alle Güte, seine Schaffensfreude müde zu machen. Ich liebe ihn, Tante Berna, glaube es mir, das andere will und mutz ich ver ¬ sehe ich ein, und werde deshalb schweigen," Da legte die blonde Maria Franz beide Arme um Hals der Frau und schluchzte: „Innigen Dank, Tante Berna! Ich will mir auch grötzle Mühe gebe», deü Tag von beute zu vergessen, wäre er niemals dagewcscn." Fra» Berna antwortete leise: wort, und jetzt existiert sie scheinbar einfach überhaupt nicht mehr. Seit drei Tagen beobachte ich das Haus zu allen möglichen Stunden, aber die. Blonde läßt sich nie mehr blicken. Die ältere Dame, mit der ich gesprochen, sah ich schon zweimal und allerlei andere Leute, die in dem Haus zu tun haben, sah ich auch, aber sie bleibt unsichtbar. Zuweilen glaube ich wirklich, sie war nur ein Phantom,- das sich mir gezeigt, und kein richtiger Mensch von Fleisch und Blut wie wir." Heinz Rüdiger gotz Bier in die Gläser. „Den Gedanken behalte nur: der ist ausgezeichnet! Auf diese Weise kommst du über die Geschichte rascher hin weg. Ein hellblondes Phantom, das du geküßt hast! Das ist doch mal etwas ganz was anderes. Mensch, beneiden könnte man dich um so ein famoses, übersinnliches Er lebnis!" Ein bitteres Lächeln irrte um Ralf Burggrafs Mund. „Es wird mir auch wohl nichts anderes übrig bleiben, als in ihr ein Phantom zu sehen." Heinz Rüdiger lenkte geschickt ab. Er begann von dem Bau der grotzen Villa zu sprechen, die sich ein reicher Frankfurter am Waldesrand errichten ließ, und deren Aus führung seinem Ehes, dem Baumeister Wilde, übertragen war. Dann erzählte Ralf Burggraf von einer Kirche am Rhein, die sein Vater erbaut, und mau fachsimpelte viel, ging danach noch ein wenig aus. Nur noch drei Tage Ferien verblieben Ralf Burggraf, dann mußte er zurück nach Köln, wo er Stellung gefunden, nachdem sein Vater, ei» bekannter Baumeister, in einem kleinen Rhcinstüdtchen gestorben. Er hatte den Beruf seines Vaters erwählt und sich in seiner Studienzeit mit Heinz Rüdiger warm angcfrcundct. Als die Freunde gegen Mitlernacht durch die still gewordenen Straßen heimgingcn, versprach Ralf Burg graf dem Freunde, sich nicht mehr um das alte Haus am Main zu kümmern. „Na, dann ist's ja gut, Ralf!" freute sich der Getreue. „Sonst würde dich die Geschichte auch kaputt »lachen. Denke nicht mehr traurig, sondern vergnügt und dankbar an das hellblonde Abenteuer zurück." Ralf lachte über die Bezeichnung „Das hellblonde Abenteuer". Mccr des Lebens, und er mutzte für Maria darin unter- gehen, er, der sie geküßt, uno der ihr Herz so plötzlich in Wirrsal und Not acltür,t. Achtes K u p 11 c l. Der dunrelyaarigc Heinz Rüdiger saß mit dem Freund beim einfachen abendlichen Mahl beisammen. Er warf ihm vor: „Sonst tust du doch unseren berühmten Frankfurter Würstchen alle Ehre an, aber heute machst du ein Gesicht, als wenn dich die armen Dinger persönlich »beleidigt hätten." Er gab ihm einen derben Klaps auf die Schulter: „Siehst aus wie zehn Tage Negenwctter! Warum denn nur? Doch nur der Blonden wegen, die sich so geheimnis voll benommen und die niemand in dem Hause kennen will, in das sie doch hineingegangen ist. Hast zwei Haus angestellte abgclauert und dir bestätigen lassen, was dir schon die Dame geantwortet, nämlich, daß man dort keine hellblonde, junge Dame kennt. Wahrscheinlich — nein, sicher, schwindeln alle drei, die Dame und ihre Angestellten, und sie werden wichtige Gründe dazu haben. Jedenfalls steht fest, das Mädel Wünscht keine Fortsetzung der Liebes geschichte, und das muß dir als — na, sagen wir m«a — als Kavalier genügen, damit mußt du dich abfinden. Denke nur an das schöne Verslein: > , , Genießt der Jüngling ein Vergnügen, > Dann sei er dankbar und verschwiegen!" / ^r lächelte: „Hast sie ja geküßt, darüber freue dich >mange als mög- .ch, und laß das Forschen nach ihr. Es kommt nichts Er freuliches dabei für dich heraus." Ralf Burggraf schüttelte mit dem Kopfe. ^Von deinem Standpunkt aus ist das natürlich alles ganz , richtig. Du urteilst nach dem, was ich dir erzählt habe, aber bei mir spricht etwas anderes..t, mein lieber Junge! Sieh, Heinz, das Mädel Hane so einen wunder baren Hauch von Reinheit und Unberührtheit, wie er mir noch an keinem anderen Mädel ausgefallen ist. Ich möchte darauf schwören, ihre Lippen sind noch nie anders als von Freundinnen und Verwandten geküßt worden, und sie gehört zu jenen Frauen, die sich niemals - spielerisch oder von einer augenblicklichen Aufwallung dazu verlockt — küssen lassen. Sie hat mich lieb wie ich sie. Aus den ersten Blick war die Liebe bei uns beiden da, die ganz große Liebe, und deshalb ließ sie sich von mir küssen, des halb kam einmal, wenn auch nur ein einziges Mal, das traute D u über ihre Lippen. Sie liebt mich, das weiß ich, und darum rätsele ich herum, warum sie sich so eigen benahm. Meinen Namen wollte sie nicht wissen und den Ihren nicht nennen, sie floh vor mir ohne ein Abschieds- »— „Was mache» wir denn nun mit dir, liebes Kind?" hatte Frau Berna Maria gefragt, nachdem ihr am Morgen »ach den. Besuch die Köchin erzählt, ein großer Herr hätte sic vom Hause aus bis zur Markthalle verfolgt und schließ lich nach der hellblonden, jungen Dame gefragt. Sie hatte zwar erklärt, eine solche Dame leunc sie nicht, und die wohne nicht bei Frau Lanvgcrichtsral Sickqardl, aber Maria tonnte sich doch fortan nicht ständig cinsperren, und wenn sie hier in Frankfurt ausging, mußte sie immer da mit rechnen, dem Maune zu begegnen, dem sie doch nie mehr in den Weg kommen wollte. Nie mehr! Maria meinte: „Am liebsten reiste ich zurück nach Hause. Ich glaube, in Onkels Nähe fände ich meine Ruhe wieder." Sie sagte „Onkel" und vergaß wieder einmal, wie schön so oft, daß man seinen Verlobten nicht Onkel nennt. Berna Sickhardt überlegte ein Weilchen und kam zu dem Ergebnis, daß Maria jetzt wirklich am besten in Alfred Heldbcrgs Nähe aufgehoben war. Sie entschied: „Wir reisen zusammen zu ihm, und ich bletve im Hause bis zu eurer Hochzeit, damit dürfte gleich jede Gefahr einer Wiederbegegnung gründlich unterbunden sein." Zwei Tage daraus verließen sie schon beim Morgen grauen das Haus, machten sich auf den Weg zum Bahn hof, der nicht allzu weit entfernt war. Das große Gepäck war schon am Abend vorher dorthin besorgt worden. Die Damen trugen nur Handköfferchen und wanderten durch den frischen Morgeil am Main entlang. Maria fühlte sich schon bei dem Gedanken an Alfred Heldberg ruhiger. Sie sehnte sich nach seiner gütigen Nähe wie ein vor Heimweh krankes Kind nach dem Vater und der Mutter. Als sie dann aber den Zug bestiegen hatten, mußte sie plötzlich wieder überstark an den Fremden denken. So deutlich sah sie ihn im Geiste vor sich, als stände er aus dem Bahnsteig vor ihrem Abteil und grüße sie zum letzten Male. Wie eigen seine grauen Augen auf ihrem Gesicht hasteten, und wie seine herben Lippen sich aufeinander- preßten, als wollten sie ihr kein Wort mehr gönnen! Seine Züge waren leidbeschattet, doch stolz und ablehnend seine Haltung. Wie überdeutlich ihr die Phantasie den Mann zeigte! Frau Sickhardt sagte plötzlich fast heftig: „Aber Maria! Schau doch nicht immer gerade da hin, wo er steht! Bitte, wende den Kopf ab! Er wird doch um des Himmels willen nicht etwa zu unS in den Zug steigen!" , Da erst begrisf Maria — er, den sie nur im Geiste zu sehen geglaubt, stand wirklich draußen vor dem Abteil- fenster, und neben ihm stand ein dunkelhaariger, kleinerer Herr, der sie interessiert ansah. .uz > Glutwellen jagten über ihre» Körper, und ihre Wangers bedeckten sich mit dunkler Nöte. Im Augenblick aller, höchster Qual aber begannen sich die Räder zu dreien, uni schon glitt das Abteil, in dem sie mit Frau Berna saß vorüber an dem Mantle, ver regungslos auf dem Bahn steig stehenblteb. ' i Wie ein Alpdruck legte sich die. Qual und zugleich dii Seligkeit des kurzen Wiedersehens aus Marias Brust. Si« konnte jetzt nicht sprechen und schloß die Lider, saß wi, eine Schlafende in ihrer Ecke. ! Ihre Begleiterin bedrängte sie mit keinem Wort, dafm aber grübelte Berna Sickhardt darüber nach: Wie. tonnt» er, vor dem man floh, nur erfahren haben, daß Mario gerade heute in aller Herrgottsfrühe abreiste? Sie fand keine Erklärung dafür. Und doch war die Erklärung einfach. Fast zu einfach Ralf Burggrafs kurze Fcrienlage waren um, und ei mußte heute mit dem Frühzcug nach Köln abfayren. In der Bahnhofshalle hatte er nun Maria entdeckt und nahm weil er noch genügend Zeit hatte, für sich und den Freund Bahnsteigkarten, um ven beiden Damen folgen zu können Er wollte sich der schönen Blonden, die sich vor ihm sc -gründlich hatte vcricugncn lassen, nicht mehr nähern, aber er wollte sie noch einmal sehen, ehe sic die Züge wahr scheinlich nach verschiedenen Himmelsrichtungen ausein anderführten. Noch einmal sehen wollte er sie — nichts weiter. In der Ferne entschwand der Zug, und Heinz Rüdiger lächelte: „Ich verstehe, daß dir'ö weh tut, darauf verzichten zu müssen!" Der andere nickte: „Ja, es tut weh und fällt mir verdammt schwer. Be sonders schwer deshalb, weil ich nicht weiß, warum ich verzichten muß." Unterwegs sprachen Berna Sickhardt und Maria gar nicht mehr von der Begegnung am Morgen, und je näher sie Berlin kamen, um so ruhiger wurde Maria Sic freute sich schon auf alles daheim. Zehntes Kapitel. Ein Letcgramm hatte Alfred Heldberg schon ihre An kunft angekündigt, und Las Auto erwartete die Damen am Anhalter Bahnhof. Ter Chauffeur meldete^ „Herr Heldberg läßt herzlich grüßen und bittet um Entschuldigung, daß er nicht selbst gekommen ist. Er hat sich ein wenig erkältet, und der Arzt wünscht nicht, daß er das Zimmer verläßt." Maria erschrak. Gar nicht schnell genug ging ihr die Fahrt. Aber es stand nicht schlimm um den Patienten. Er kam den Damen ganz vergnügt entgegen, erklärte: „Ein bißchen Husten und leichtes Halsweh habe ich, aber Doktor Kling ist streng. Er diktierte gleich Haus arrest." Er forschte: „Was ist denn geschehen, Herrschaften, daß ihr so plötzlich kommt? Das Telegramm jagte mir einen Heidenschreck ein. Maria sollte doch in Frankfurt bleiben, bis dicht vor der Hochzeit." Maria war dem Weinen nahe. Es drängte sie, die Wahrheit zu gestehen, und sie wußte doch, dann würde sie Alfred Heldberg sehr, sehr wehe tun. Dann würde sie die Zukunft, die er im Geiste aufgcbaut, niederreißen, als wäre sie ein Kartenhaus, von Kindern spielerisch zu sammengestellt. ' Er wartete keine Antwort ab, und seine Hände um spannten die Marias. „Ich freue mich ja so sehr, daß du wieder hier bist, Kind. Du hast mir schon so sehr gefehlt, und ich habe ost gedacht, cs wäre wohl gar nicht nötig gewesen, dich weg- zuschickcn." „Gescheiter wäre cs gewesen", pflichtete Berna Sick hardt bei. Sie meinte es doppelsinnig, aber das verstand er natür lich nicht, und sie fuhr auch schon fort: „Maria hat sich bei- mir nicht so wohl gefühlt, wie du und ich gehofft haben, Vetter Alfred. Sie hat eben Heimweh gehabt, großes Heimweh. Da riet ich ihr zur raschen Rückreise. Ich werde, wenn es dir recht ist, hierbleiben, bis ihr verheiratet seid; dann ist eine offizielle Gardedame vorhanden und damit alles in bester Ordnung." „Eine glänzende Idee!" lobte der berühmte Minin. „Eine Idee, auf die ich nicht verfallen wäre." Er legte seinen Arm um Marlas Schultern. „Jetzt bist du wieder daheim, du Liebes, und brauchst nicht mehr anders fort als mit mir zusammen, nach der Hochzeit. Denn eine weite, schöne Reise, die wollen wir uns gönnen. Wohin, darüber werden wir bestimmt einig werden." Er sah sehr glücklich aus, während er Maria ansah. Berna Sickhardt dachte, es wäre für ihn furchtbar, wenn er die Wahrheit über Marias jähe Heimkehr wüßte. Sie erkannte nur zu deutlich, wie sehr er Marta liebte. ES war, als wollte er ihr das bestätigen, denn kaum war Maria nach oben gegangen, sagte er hastig und in brünstig, wie einer, der ein großes, überwältigendes Glück verrät: „Ich habe doch gar nicht zu hoffen gewagt, Maria würde meinen Antrag ernst nehmen. Ich habe mich selbst Narr genannt, wenn ich heimlich und ost mit der Hoff nung gespielt, aber jetzt bin ich eifersüchtig, es könnte sie mir einer entreißen wollen, weil sie so jung und schön ist, obwohl mein Etfersuchtsgefühl lächerlich ist. Maria liebt mich. Ein besonders rührender Beweis dafür ist es ja, daß sie eS in Frankfurt nicht ausgehalten hat vor Sehn sucht nach hier. Sie empfand zu stark, daß sie zu mir gehört." Mrna Sickhardt neigte nur ein wenig den Kopf, aber ihm genügte ihr Beistimmen, und sie dachte wieder: Mit einer Enttäuschung würde der reife Mann viel schwerer fertig werden als ein junger. Eine Enttäuschung müßte ihn treffen wie -in Blin aus heiterem Himmel, und Blitze können töten. (Fortsetzung folgt.) Tl j « - IN z :: ! b r R o Dip; vorgester drrs von . Gebraus daraus - Besuch I tervtcht i Entschuld die Kin der Auf Lehrern neu. Di mit eine, ganz w« bäumen - verses, d auf schw« Auch hu durfte; i Schulleitk Reichskn der Schu mit Elker Erziehung öffentlich« zu Irrtüi kann, u» chen. Er heilliche bekannkli, wird es r lerer Bea Die Zenü nicht meh Urteil aus Arbeiten den Zensu ging SchU der Schul- herbergs-1 daß neben tretenen L hoher erzt dem Kind« kann an Hess« mttt Schul« LS Hälfte. 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