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'Verzeichnis zu führen, aus dem die in Anwendung der Genehmigung innerhalb des festgesetzten Ausgleichzeitraumes vor- oder nachgearbeiteten Arbeitsstunden zu ersehen sind; das Verzeichnis ist dem Gewerbeaufsichtsbeamten aus Ver langen oorzuleaen. Die besonderen Schutzbestimmungen für Frauen und Jugendliche bleiben unberührt. Von diesen Genehmigungen darf nur insoweit Gebrauch gemacht werden, als nicht in anderer Weise für Ersatz des Verdienstausfalles der Beschäftigten gesorgt ist. 2. Dezember. sl .-naufgang 7.48 Sonnenuntergang 15.50 Mondaufgang 12.02 Mondun.ergang 23.05 1547: Fernandez Cortez, der Eroberer Mexikos, gest. (geb. 1485). — 1594: Der Kartograph Gerhard Mercator in Duisburg gest. (geb. 1512). — 1805: Sieg Napoleons I. über die Russen und Oesterreicher bei Austerlitz (Dreikaiser schlacht). — 1817: Der Historiker Heinrich von Sybel in Düsseldorf geb. (gest. 1895). — 1852: Proklamierung Louis Napoleons lli. zum erblichen Kaiser der Franzosen. — 1924: Der Astronom Hugo von Seeliger in München gest. (geb. 1849). — 1933: Ernennung von Rudolf Heß zum Stell vertreter des Führers. Namenstag: Prol.: Candidus — kath.: Bibiana. Börse Mitteldeutsche Börse in Leipzig vom LS. November Die Börse verkehrte am Freitag in lustloser Haltung, weil keinerlei Anregungen vorlagen. Am Rentenmarkt stellten sich Erbländer-Auswertung 1^5 Prozent höher. Eeblcrwerke 2,5, Hakelche Maschinen 1,75 Prozent geketzert. Kartonnagen Losch- wih 2, Steingut Sörnewitz 175 Prozent Verlust. Leipziger Kammgarn stiegen um 2.5 und Valencienne um 1,75 Prozent. Photo-Genüsse 5 Gewinn. Leitlpruch kür den 2. Dezember Was staatlich gelöst werden kann, wird staatlich gelöst, was der Staat feinem ganzen Wesen nach nicht zu lösen in der Lage ist, wird durch die Bewegung gelöst. Adolf Hitler. Türmen und Sport Reichstädt 1 — Oelsa 1. Anslotz 10 Uhr in ^etchstSkt. Höckendorf. Fußball. Die Umgruppierung der 1. Mann schaft scheint sich zu bewähren. Am Butztag wurde SB. Tharandt Aus Mk-IandWrt mit tausend Sachsen aus dem Urtauberschiss „Der Deutsche- Am 27. November feiert oie NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude" ihr zweijähriges Beste hen. Wir nehmen diesen Jahrestag züm Anian, einen Bericht über die Fahrt von fast tausend Volksgenossen aus Sachsen im September mit dem Urlauberschiff „Der Deutsche" in die nor wegischen Fjorde unseren Lesern zur Kennt nis zu bringen in der Hoffnung, daß durch diese Schilderung sich viele Volksgenossen sür eine Seefahrt im kommenden Jahr vorberei ten. Seefahrt — ein Begriff, der vom Binnenländer mit einer gewissen Scheu vor unbekannten gewaltigen Dingen und zum Teil auch heute noch, als Folge unverantwortlicher Uebertreibungen und Verzerrungen, mit Mißachtung aus genommen wird. Jungenhafte Träumerei, genährt durch haarsträubende und unwahre Schreiberei von Nichtseemän nern, die Abenteuerlust irgendwelcher aus ihrer geordneten Lebensbahn geworfener Menschen, die nachher mit nicht . erlebten Ereignissen prahlten, ließen auch von der von deut schen Männern betriebenen Seefahrt schiefe Bilder entstehen. Es ist daher dem Führer und seinen Helfern umso mehr Dank abzustatten dafür, daß durch eigene Ueberzeugung der Binnenländer sich neben seiner Erholung während einer Seereise ein durch falsche Einflüsse nicht getrübtes Bild von der wahren Seefahrt machen kann; die Erho lungsfahrten auf den Urlauberschiffen der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" sind in erster Linie dazu geeignet, an der Aufklärung über diesen einen wichtigsten Wirtschafts zweig und zugleich härtesten Lebensberuf mitzuarbeiten. Als wir fast tausend Volksgenossen aus dem Gau Sach sen im September in Bremerhaven an Bord des Urlauber schiffes der KdF „Der Deutsche" gingen, hatten wir beim Betreten des Schiffes und dem herzlichen Emp fang, den uns die gesamte Besatzung entgegenbrachte, das Gefühl, in eine enge Familiengemeinschaft hin einzukommen. Von einer Bärbeißigkeit unserer norddeut schen Volksgenossen merkte man auch nichts; von dem Ge genteil waren wir schon in Bremen während der Hafen rundfahrt unter Führung der dortigen KdF-Helfer überzeugt morden. So mancher Arbeitskamerad und mancke Arbeitskame radin aus dem Vogtland, dem Erzgebirge, aus Mittelsach sen und aus der Lausitz, für die Meer und Schiffe etwas vollkommen Unbekanntes darstellten, lernte jetzt das Wun dern und Bewundern; das Wundern über die Urgewalt des Meeres und seine Schönheit und das Bewundern deutscher Tatkraft, deutschen Geistes, deutscher Hände Arbeit und deutscher Volksgemeinschaft. Alle diese Dinge sollten uns in den nächsten Tagen in unvergeßlicher Weise vor Augen und Ohren geführt werden. „Der Deutsche" lag am Columbus-Bahnhof des Nord deutschen Lloyd vertäut, hinter ihm das Riesenschiff „Bremen", das wir besichtigen konnten. Unserer Kabinengemeinschaft gehörten an ein Postschaff ner aus Leipzig, der seit einndvierzig Jahren die Postsachen in die Häuser trägt und zum erstenmal die See sah, und ein Schlosser, unserer Tischgemeinschast ein Koch aus Aue, ein Textilarbeiter aus Lößnitz und ein kaufmännischer An gestellter aus Aue. In unserer Kübine und auch Back gemeinschaft haben Mir uns alle Mann sehr wohl g e - fühlt, weil wir eben zu einer kleinen Gemeinschaft der großen Dordgemeinschast gehörten. J'tft Gegensatz zu einem Erholungsurlaub im Binnenland, bei dem man doch eigent lich selten recht warm werden kann, weil man dort meist nur als zahlender Gast betrachtet wird, gehört man hier zu einer großen Familie. Dieses Zusammengehörigkeits gefühl ging von der Besatzung aus, vom Schiffsjungen bis zum Kommandanten, dem Käppn Petermöller, der als treusorgender Vater alles nur mögliche tat, um den Volks- genossen au» dem Sachsenland Freude zu bereiten; das ist ihm und seiner Besatzung restlos gelungen. Petrus zeigte sich den seehungrigen Sachsen gegenüber von der freundlichen Seite; auf der Ausfahrt aus der Wesermündung in die Nordsee, am bekanüten Leuchtturm Roter Sand vorbei, konnten wir bei ausgezeichne ter Sicht, die von der Schisfsleitung als sehr selten vorkommend bezeichnet wurde, nach Südwesten die Insel Wangeroog und zugleich nach Nordnordosten die Insel Hel goland ausmachen. Unser Kurs führte uns bei schönstem Sonnenschein und kleinen Wellen an der Westseite der Insel Helgoland vorbei; zwilchen ihr und der Düne konnte man eine Halbslottille Minensucher erkennen. Aus der Wei terfahrt konnten wir westwärts von Helgoland in Richtung Doggerbank Einheiten der Kriegsmarine ausmachen. Es ist allgemein stark bedauert worden, daß die Sachsen, die man während des K-ieges bestimmt auf fast jedem Marine kommando an c... u Ecken der Welt finden konnte, so wenig vm, der endlich wieder im Au.^au begriffenen Kriegsmarine sehen konnten. Ein Tagesablauf an Bord: 7 Uhr Wecken durch die Bordkapeve, die durch sämtliche Wohnteil« de» Schiffes zog mit dem Lied „Freut Euch des Lebens": 7.SO Uhr vis 8.30 Uhr Frühstück in zwei Gruppen, und zwar ein gekoch tes Ei, Marmelade, Butter, Brötchen, Brot, Kaffee oder Tee oder Schokolade; bis zum Mittag um 12 Uhr war die Zeit ausgefüllt mit Besichtigungen der Kommandobrücke, der Maschinenanlagen, Darbietungen der Bordkapelle, Rund funkübertragungen, Bordbummel, Aalen im Sonnenschein, Bordspielen usw. Die Hauptbeschäftigung der Urlauber bildete aber das Schauen in diese ihnen unbekannte Welt des Meeres in seiner Gewaltigkeit und dauernden Abwechs lung, die Schönheit der See bei schönem und schlechtem Wetter, die Beobachtung des Borbeiziehens von Schiffen und der kleinen Fischlogger, und körperliches und seelisches Ausruhen von allen Sorgen, ob groß, ob klein, des daheimgebliebenen Alltags. Die Stewards umsorgten uns von der ersten bis zur letzten Minute des Bordaufenthalts in einer Weise, die man an Land eben nur selten findet; besonders die Stewards in den Speisesälen hatten es sich anscheinend zur Hauptaufgabe gemacht, ihre zur Erholung zu ihnen gekommenen Volksgenossen aus Sach sen „regelrecht a u fz u f u t t e r n". Die meisten Ur lauber konnten nach viertägigem Bordessen die ihnen vor gesetzten Mengen nicht mehr schaffen. Wer will nach zwei maliger Auflage nach einem solchen Mittagessen noch hung rig vom Tisch gehen? Mock-Turtle-Suppe, Schweinebraten, Rotkohl mit Apfelschnitten, Petersilie-Kartoffeln, Brötchen, Himbeer-Rahmeis mit Waffeln. Nachmittag: Kaffe, Tee, Streußelkuchen. Eine Nebenback, mit kuchenfreudigen Essernaus M i ttelsachsen besetzt, bekam drei große Schalen mit Bienenstich vorgesetzt, die restlos verschwanden, je Mann also nur neun Stück! Man behauptet ja, daß Kaffee und Kuchen die Hauptmahlzeit der Sachsen bedeu teten; stimmt's? Abendessen: Seemannnsgericht „Labskaus", Dillgurke, Rollmops pikanter Art, Brot, Butter, Tee und um 22 Uhr nochmals mit Aufschnitt oder Käse belegte Bröt chen in beliebiger Menge. Diese reich- und mengenhaltige Auswahl wiederholte sich jeden Tag; kein Wunder, daß ich während der letzten beiden Tage nicht mehr mitmachen konnte, das Essen wurde zu gut und zu reichlich angeboten. Die Meckerer, die sich auch unter tausend Menschen finden, konnten hier im wahrsten Sinn des Wortes den Mund nicht ausmachen, es gab nichts zu meckern, in keiner Beziehung, weder in der Sauberkeit, in der Behandlung und Betreuung, noch im Essen oder beim Zeitvertreib. — Auch für die Tanz lustigen war gesorgt, von 20.30 bis 23.30 Uhr wurde in den Speisesälen zum Tanz aufgespielt, um 24 Uhr „Ruhe im Schiff" befohlen durch das von der Bordkapelle gespielte Lied „Es wär so schön gewesen". Während der Fahrt durch die Nordse mußten sich sämt liche Urlauber einer Schwimmwestenübung unter- ziehen, um für alle Fälle gerüstet zu sein; für jeden Fahrgast liegt in seiner Kabine eine Schwimmweste bereit. Am Montagmittag, am 9. September, 12 Uhr, waren wir von Bremerhaven weggefahren und am Dienstag in den Abendstunden tauchte die norwegische Küste auf. Am Mittwochmorgen tat sich uns die Eigenartigkeit der nor wegischen Gebirgsweltan der Nordsee auf. Bei der Einfahrt in die Fjorde anfangs flache Inseln, meist nicht oder nur spärlich bewohnt, Felsenklippen ohne Pflanzen wuchs, an denen die Brandung sich bricht, in der Ferne die im blauen Dunst stehenden über zweitausend Meter hohen Berge, um das Schiff her Mövenschwärme, eine leichte Brise, die Land- und Seegeruch vermischt, dazu Sonnen schein und sehr weite Sicht. Wir durchfuhren den Bämme- len-, Langenuen- und den Hjeltefjord und fuhren dann in den Sognefjord, einer der größten und schönsten Fjorde Norwegens ein. Eine eigenartige Stimmung legte sich auf die Urlauber angesichts dieser neuen Welt, die in keiner Hinsicht an die Heimat erinnert. Diesen Eindruck, von einem großen Ueber- feedampfer aus auf diese Bergriesen mit ihren Gletschern, Schluchten, grünen Matten, weit verstreut liegende Ansied lungen schauen zu können, um sich das klare, schwarzgrüne Wasser des Fjords, dessen Ufer manchmal bis auf etwa hundert Meter aneinanoerrücken. Von den Ufersiedlungen kommen Boote heran, die in ihrer Bauart an die Wikinger- Boote erinnern; die Boote waren besetzt mit zwölf- bis vier zehnjährigen Jungen und Mädel, die uns oft mit'„Heil Hitlerl" begrüßten. Die Einfahrt in den Näröy-Fjord bildete den An fang unserer schönsten Fahrlerlebnisse. Es fehlen die Worte, um die Schönheit dieses Fjords zu beschreiben; zu beiden Seiten fünfzehnhundert bis zweitausend Meter hohe Berge, die von einem schmalen Uferrand fast senkrecht emporsteigen, ab und zu sieht man die Rinnen jetzt trockener Wasserfälle, die nur während der Schneeschmelze Wasser führen. Neben jorde schneiden ins Land, dahinter die Bergriesen mit wei zen Häuptern. An den Ufern,' manchmal auf frühere, Glet- cherabflüsse (Moränen) gebaut, umgeben von grünen Wei destächen, einzelne Gehöfte oder Siedlungen, deren Bewoh ner mit uns Grüße austauschten; aus den Weiden Rind vieh oder Ziegen. Bis zu etwa achthundert Meter Höhe Baum- oder Knieholzbestand, sonst nackter Fels in den eigenartigsten Formen. Als wir in den Näröy-Fjord einfuhen, stieg Peer- Gunt - St > mmung auf, Musik aus dieser Wortdichtung Ibsens und Tondichtung Grieg», den beiden größten Gei stern des Norvlandes, klang leis« zurück von , den auf weniae 1 mit 5 :1 und am Sonntag SB. Rabenau 2 mit k: 2 geschlagen, Nächsten Sonntag, 14 Ahr, ist nun «in wett schwererer Geg ner hier zu Gaste, nämlich di« 1. Mannschaft des Reichsbahn- sportvereins Freiberg. Die Eisenbahner stehen ungeschlagen an der Spitze ihrer Abteilung und schlugen erst kürzlich die Lande- Elf Dresden 5:0! ES ist also mit einem sehr interessanten Kampfe zu rechnen. Die Höckendorfer spielen wie folgt: Dittrich Einhorn Rülke Hamann, H. Richter, E. Preiß Auxel Meckbrodt Richter, H. Hamann, G. Albrecht Borher spielt die 2. Mannschaft gegen Eotmnitz 1. Auch diese Mannschaft wird sich wacker schlagen, wenn auch mit einem Sieg gegen die starke 1. Mannschaft von Eotmnitz kaum zu rechnen ist. Funkbericht vom Fubball-Lünderlamps Wenn am kommenden Mittwoch die deutsche Eis der eng lischen Auswahlmannschaft gegenübertritt, werden zahlreiche deutsche „Schlachtenbummler" zur Stelle sein, um diesem Länder» kamps beiwohnen zu können. Millionen von Anhängern des Fuß» ballsports ist diese Möglichkeit aber veriagt Um auch diesen Volks genossen Gelegenheit zu geben, den Kampl in allen seinen Phaser» mitzuerleben, wird am 4, Dezember vom Spiel in London ein- Funkbericht ausgenommen, den der Deutschlandsender ab l9 Uhr zur Sendung bringt. Die zweite Halbzeit wird ab 19.45 außer vom Deutschlandsender auch von sämtlichen deutschen Reichsscn- dern überlmttelt Sprecher ist Dr. Paul Laven Meter heranrückenden Felswänden, eine Weihe- und Huldi gungsstunde an den nordischen Geist. Selten hörte man in diesen Stunden ein Wort der Unterhaltung unter den tau send Menschen; die Uferfelsen, immer höher aufragend, zogen langsam an uns vorbei. In dieser Stimmung fuhren wir in den Abend hinein, bis die Dunkelheit den Bann brach, in dem wir stundenlang gefangengehalten worden waren. Käppn Petermöller dankte den Sachsenfahrern für die Würdigung dieser schönen Stunden damit, daß er außer planmäßig im Abendsonnenschein in den Auerland- Fjord einfuhr, einem Seitenfjord des Näröy-Fjordes, der diesem an Schönheit wenig nachsteht. Bei der Durchfahrt durch den Sogne-Fjord begegnete uns „Monte Sarmiento", mit zweitausend KdF-Urlaubern aus der Heimfahrt begriffen; herzliche Begrüßung auf bei den Seiten. Auf der Rückfahrt fuhren wir die gleiche Strecke zurück und durch den By- und Selbjörns-Fjord, trafen am Don- nerstaamorgen vor Bergen, dem am stärksten belebten Seehafen Norwegens, ein und nahmen dann unteren Weg durch den Haugesund in die Nordsee hinein. Am Abend passierte uns auf der Hinfahrt in die Fjorde das Urlauber schiff „Sierra Cordoba" und später das Urlauberschiff „Oceana". Von beiden Schifefn fahren zur Begrüßung Ra- katen hoch, beide Schiffe taghell beleuchtend, an den Seiten brennen bengalischeFeuer, ins Wasser werden Zeitbomben geworfen, die mit dumpfem Dröhnen hochgehen, Sirenenheulen, laute und herzliche Begrüßung beiderseits und langsam ziehen die schwimmenden Lichter städte, mit tausenden froher Menschen besetzt, aneinander vorbei. In der Nacht zum Freitag verschlechtert sich das Wetter; es trübt sich ein, Wolkenbänke schieben aus Südwesten heran, der Wind verstärkt sich, der Wunsch der unerfahrenen Landser nach Seegang wird laut, denn die sonst berggewohnten Sachsen wollen doch auch wirkliche Seefahrt erleben; ihr Wunsch ging in Erfüllung. Am Freitag erreichte der Wind eine Stärke von vier bis sechs, das heißt, es herrschte ziem lich grobe See, Böen fegten über das Schiff, das jetzt ins Schlingern kam. Am Mittag blieben einige Tischplätze trotz dem schönen Essen unbesetzt, am Nachmittag noch mehr, Wgar am „Kuchentisch" fehlte.> zwei dritte, der an den schönen Tagen kuchenhungrigen Mittelsachsen. Bis zum Abend wurde die See noch gröber, sogar das Abendessen konnte einen großen Teil der die „christliche Seefahrt" her beigewünschten Sachsen nicht an den Tisch locken. In dem jedem Fahrtteilnehmer aus die Heimfahrt mitgegebenen Auszug aus dem Schiffstagebuch wird schriftlich bestätigt, daß an diesem Tag Windstärke vier bis sechs und ziemlich grobe See herrschte. Während dieses Sturmtages bekamen die Binnenländer einen eindrucksvollen Begriff von der Schwere des Kampfes um den Lebensunterhalt, den die Hochsee seefischer Jahr um Jahr bestehen müssen. Ihre Fang gebiete liegen meilenweit von der Küste entfernt, tagelang müssen sie manchmal fahren, um dorthin zu gelangen. Mit drei bis sechs Mann Besatzung, je nach der Größe des Loggers, sind sie tagelang den Gefahren der See ausgesetzt. Wir konnten mehrere Boote beobachten, die sich bei diesem Sturm „die Seele aus dem Leib schlingerten", wie der Seemann sagt. Man muß sich oorstellen, daß die Seefischer außer der Betreuung des Fahrzeuges bei einem solchen Wet ter auch noch ihre Fangarbeit erledigen müssen. Wenn wir im Binnenland am Tisch den Hering verzehren, kommt uns kaum der Gedanke, unter welcher dauerndenLebens- gekahr diese sehr gesunde und billige Nahrung geborgen wird. Am Sonnabendmorgen gegen 2.30 Uhr legt? „Der Deutsche" in Bremerhaven an; die Seefahrt der Sachsen war beendet. Ueberall hörte man Stimmen des Bedauerns, so schnell aus diesem sorgenfreien Leben, betreut von allen Seiten, herausgehen zu müssen. Die Erinnerung an diese schone Zeit, die uns bis zum nächsten Urlaub Kraft gibt, den Anforderungen des Lebens am Arbeitsplatz zu genügen, bleibt in uNs mit dem Vorsatz: im nächsten Jahr möglichst wieder eine Seereise. Die Sparkarte der NS-Gemein- schaft „Kraft durch Freude" bietet uns die Möglich keit dazu, die wir reichlich ausnutzen werden. — Die Plätze zum letzten Frühstück an Bord sahen aus wie Weihnachts tische; an jedem Platz stand eine große Pappschachtel, die eine reichhaltige Verpflegung für die Heimfahrt enthielt, und beim Verlassen der Zollabfertigung wurde uns jedem noch eine große Tüte mit frischem Obst von KdF-Warten in den Arm gedrückt. Nachdem wir von Bord gegangen waren, dankten wir der gesamten Besatzung für ihre fürsorgliche Be treuung, die sie jedem Urlauber angedeihen ließ; wir haben das Verhalten der Besatzung uns gegenüber als echte Be tätigung der Volksgemeinschaft aufgefaßt, deshalb kam der Dank der Urlauber aus vollem Herzen. Unserem Führer, der dieses große Werk der Freude schuf, um das uns die ganze Welt beneidet, und das es Tausenden von"Dolksgenossen möglich macht, Erholungs einrichtungen für sich zu benutzen, die früher nur Geld leuten zur Verfügung standen, oankten wir durch ein dreifaches Sieg-Heil, oie Partei und das Vaterland ehrten wir durch den Gesang des Deutschland- und des Horst-Wessel- Liedes. W. Sm.