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4 44. Jahrg 1935 Landmanns Wochenblatt Allgemeine Seittmg für Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft Beilage zur Wel-erltz-Leitung Schriftleitw>g:AB.Diplo«lLLdwirt Ulrich Arnd, Neudam« Feber Nachdruck au« dem Juhalt diese« Blatte« wird gerichtlich verfolgt (Besetz vom 10 Juui Die Gpmnggeienkserkranrungen beim Vserb » «««, Die am meisten oorkommenden Fehler am Sprunggelenk sinh: Hättest, Hasenhacke, Piep hacke, Spat nnd Rehbein. Die Sprunggelenksgatten sind Verdickungen der Sehnenscheiden, welche sowohl an der vorderen inneren wie auch an der äußeren Seite des Gelenkes als weiche Anschwellungen auftreten. Sie veranlassen selten Lahmheit. Im allgemeinen sind sie weniger Gebrauchs fehler als Schönheitsfehler und finden sich oft bei älteren Pferden. Die Hasenhacke, eine Erhöhung auf der Hinteren Fläche des Sprunggelenkes, wo das- stlbe mit dem Röhrbein zusammenstößt, ist eine längliche Anschwellung des Hinteren Sprunggelenkbandes. Sie ist in der Regel die Folge einer Entzündung dieser Sehne. Nur während der frischen Erkrankung lahmt das Pferd, doch lassen die Schmerzen bald nach. Im allgemeinen hindert oder beschränkt die Hafenhacke an sonst kräftigen Sprung- gelenken kaum den Gebrauch des Pferdes. Die Hasenhacke (Abb. 1) ist durch das Auge und durch das Gefühl leicht zu erkennen. Die Picphacke (Abb. 2) ist eine Geschwulst am der Spitze des Sprunggelenkhöckers. Sie entsteht infolge von Quetschungen und Entzündungen oer Haut, des Unterhautzell gewebes und des Schleimbeutels und wird vielfach durch Stöße oder Schläge veranlaßt. Die Piephacke wird wohl das Pferd ver unstalten, aber den Gebrauch nicht stören. Der Spat besteht in einer chronisch ver laufenden Entzündung des Sprunggelenk- knochens an der inneren Seite des Sprung gelenkes und wird in der Regel durch eine Konstituttonelle Schwäche des Gelenkes ver anlaßt. Er wird durch einen Fehltritt oder eine übermäßige AiHtrengung hervorgerufen, doch ist die Ursache'W eine schlechte Veran lagung des Svrunggelenkes, so daß spat kranke Tiere nicht zur Zucht verwendet werden sollen. Das Leiden verläuft chronisch. Das Pferd versucht das kranke Gelenk zu «entlasten, lchont den kranken Fuß und lahmt bei der Bewegung, indem es den Franken Fuß zuckend hebt. Ist das Pferd erst im Gang, so ver liert sich das Lahmen, tritt aber nach der Ruhe bei den ersten Schritten wieder in Er scheinung. Um den Spat zu verdecken, pflegen Händler das Pferd vom Stehen in den Galopp zu setzen, wodurch das Lahmgehen bei den ersten Schritten vermieden wird. In solchen Fällen, wo das Pferd aus der Ruhe- stellv"" nickt rickttg antraben will, ist die Abb. 1. Hasenhacke Abb. 2. und schmale Sprunggelrnke sind besonders ost mit Spat behaftet. Die Aussicht auf Heilung ist bei Spat in der Regel gering. Der Spat entsteht gewöhnlich innerhalb der ersten fechs Lebensjahre, und meist leiden veredelte Tier« an diesem Fehler. Mit zunehmendem AU« wachsen die entzündeten Gelenkflächen zu« sanunen, und die Lahmheit hört auf, doch Piephack« «bb.S. Spa» Spatprobe vorzunehmen. Man hebt den Fuß in derselben Weise wie zum Zwecke des Be schlagens. Dabei wird das Sprunggelenk stark durchgebogen und man hält in dieser Weise den Fuß einige Minuten. Läßt man den Fuß plötzlich frei und treibt das Pferd gleichzeitig an, so springt das spatlahme Pferd auch im Galopp einige Schritte auf drei Beinen. Bei altem Spat (Abb. 3) läßt sich an der Innenseite des Sprunggelenkes der Spat knochen erkennen, eine kleine, harte und gegen Druck unempfindliche Anschwellung. Kurze bleibt «ine gewipe Schwäche des Sprung- gelenkes zuruck, worunter di« Leisttmgsfähig» keit des Pferdes leidet. Das Rehbein ist eine spatähnliche Aus treibung des Knochens an der äußeren Räch« des Sprunggelenkes. Lahmheit ist hiermit niA verbunden, und somit hat das Rehbein keinen Nachteil für den Gebrauch des Pferdes. Bei Reitpferden und bei Pferden zu schwer« Arbeit muß das Sprunggelenk sorgfältig untersucht werden, wett bei diesen Pferden große Anforderungen an die Leistung des Sprunggelenkes gestellt werden. Richtige Behandlung de« Gartendünger« Der beste Eartcndünger ist und bleibt der Stallmist. Er enthält alle für die Ernährung der Pflanzen, Bäume und Sträucher not wendigen Nährstoffe. Außerdem versetzt der Stallmist den Boden in einen für das Pflanzenlebcn sehr günstigen Zustand. Ohne Stallmist geht es auf die Dauer überhaupt nicht. In dem Zustand, in dem der Dünger aus dem Stall kommt, ist er gewöhnlich für die Vartendüngung nicht zu empsehlen. Er ist um so unbrauchbarer, je mehr strohige Be standteile darin enthalten find und je trockner er ist. Der frische Stallmist muß vor seiner Verwendung erst einmal vorbereitet, d. h. sachgemäß gelagert werden. Ziemlich schwierig zu behandeln ist der im Garten ost verwendete Pferdemist. Er darf nicht einfach aus «inen Hausen geworfen und so liegen gelassen, weiden. Hierbei würde «r sich sehr stark er« Hitzen und dadurch im Innern verbrennen. Der hitzige Pferdedünger sollte immer, wem möglich, mit weniger hiMen Düngerarten, wie Rinder« oder Schwemedünger, vermengt Eden. Wenn der Stallmist wirkungsvoll iverden soll, dann muh «r vor allyn «st ein mal richtig gelagert werden. Der Boden, aus dem der Düng« gelagert wird, soll möglichst undurchlässig sein, damit nicht die besten Nährstoffe versickern können. Am zweck mäßigsten wär« natürlich «ine zementierte Düngergrube. Der Stallmist muß nun aus seiner Unterlage fest gepackt und oben mit S2 25.—29. 12.35.