Volltext Seite (XML)
Vom richtigen Schenken Die Kunst des Schenkens ist mit dem Zusammen leben der Menschen ge worden und ist so alt wie die Menschheit selber. Zu allen Zeiten haben sich die Menschen, wen» auch in immer wandelnder Forni, beschenkt, sei es, uni Kunst zu gewinnen, iei es, um einander Ehre zu bezeu gen oder um Freude zu be reits» Diese Litte und die Art, in welcher sie gepflegt wurde, ergänzt das kulturgeschichtliche Bild jedes Bölkes um wesentliche Züge. Das gilt auch für unsere Zeit, in der Weihnachten das Fest des Schenkens und bas schönste und deutscheste Fest des Jahres ge worden ist. Es ist nicht überflüssig, einige Worte über das Schen ken, diese Kunst, zu verlieren. Es gibt Menschen, die ein fach nicht schenken können. Andere wieder k nitzen ein aus gesprochenes Talent zum Schenke», sie geben nur eine Kleinigkeit, wo mancher viel Geld anlegt, wissen aber das llcine Geschenk so vorteühaft „ausznmachen", durch ein paar nette Worte fo angenehm zu mache», daß eine wertvollere Gabe dagegen gar nicht zur Geltung kommt Freilich ist nicht alles mit einer geschickten Ucbermittlung getan. Eine weit wichtigere und viel schwierigere Ausgabe ist die rechte Auswahl des Geschenkes Ist diese richtig gelöst, dann erreicht eine noch jo bescheidene Gabe, mit herzlichen Worten überreicht, die erwünschte Wirkung. Dazu gehört aber oft ein gutes Stück „Scharfsinn", denn es ist nicht immer leicht, das Rechte herauszuspllren. Besonders da, wo in einem Hausstand alles vorhanden ist, wird die Ausgabe, das rechte Geschenk zu finden, ost fast zu einer Denksport übung werden. Viel einfacher ist es dagegen, einem frisch- gebackenen Ehepaare Freude zu machen, denn in einem jungen Haushalt ist immer manche Lücke zu,füllen. Selbst bei Ki.ndern zeigt sich das Talent des Schenkens schon recht früh, und die Sitte des Schenkens ist ein gar vortreffliches Erziehungsmittel zur Uneigennützigkeit. Zu nächst must zwar jedes Kind dazu angchalten werden. Trisft ein solcher Hinweis jedoch eine Ader im Wesen des Kindes, so wird aus der ersten Gewöhnung sehr bald eine reizende Tugend. Mütter sind zumeist treffliche Schenkkllnstler. lleberhaupt liegt Schenken dem weiblichen Geschlecht besser, liegt ihm näher als den Männern. Das Beschenken gehört zu den fraulichen Fähigkeiten und Hebung, für andere zu sorgen, anderen Annehmlichkeiten und Freude zu bereiten. Nichtiges Schenken fetzt nicht nur Lust und Liebe voraus, andere zu erfreuen, sondern auch ein liebevolles Vertiefen in die Bedürfnisse und Neigungen des Nebenmenschen. Dieses liebende Sicheinfühlen empfindet auch der Be schenkte, und darin liegt das Geheimnis dafür, warum eine kleine Gabe jo oft viel mehr Freude bereiten kann als eine lieblose reiche. Aber auch beim „starken Geschlecht" finden wir zahllose Könner, die im Auswählen von Geschenken vorzügliche Meister sind. Was wir schenken Nun werden vielleicht viele unter uns fragen, ,a. was schenkt man denn eigentlich? Schenkt man eine Hand arbeit oder kauft man etwas, sucht man etwas Praktisches heraus etwas, was der andere nicht erwartet? Eine allge meingültige Antwort hierauf zu geben, ist schwer. Das eine aber sollte sich j?der vor Augen halten: ein Geschenk mutz eine persönliche Note tragen und einem ausgesproche nen oder unausgesprochenen Wunsch entsprechen. Man^muß aber noch etwas anderes beachten, eine Selbstverständlichkeit, die nur selten berücksichtigt wird. Man darf nicht, wie es leider immer und immer wieder in der Gewohnheit des Menschen liegt, am vorletzten oder gar letzten Tag losrennen, um schnell alles das einzukaufen, was man sich auf einem Zettel notiert > hat. Man kann bei solch einem verspäteten Einkauf noch fo viel guten Willen aufbringen, nette, schöne und passende Geschenke auszusuchen, man wird trotzdem schlecht dabei abschneiden. Die Läden sind übersüllt, die Verkäufer und Verkäuferinnen haben bei dem Trubel nicht mehr die Ruhe, den Wünschen der Käufer gerecht zu werden, und man selbst muß einfehen, daß die vorgesehene Zeit bei den vielen Besorgungen und bei der Menschensülle in den Läden nicht ausreichen kann. Der Trubel strengt an, man wird unlustig und kauft schließ lich saft wahllos. Daß derart gekaufte Geschenke nur selten Freude auslösen, braucht wohl nicht gejagt zu werden. Geht man einige Wochen vor dem Fest, ist die Aus wahl noch groß. Dis Verläufer haben noch Ruhe. Man selbst kann, wenn man nicht gleich das richtige findet, ir einen anderen Laden gehen oder kann das Gewünschte bö> stellen und nach ein paar Tagen wiederkommen, um e? abzuholen. Wer frühzeitig kaust, kauft eben gut. Eine Mahnung Alle die aber, die trotzdem erst am vorletzten oder letzten Tag kaufen werden (und es werden sicher wieder sehr viele Menschen sein, die dann von Laden zu Laden Hetzen), müssen daran erinnert werden, daß Verkäufer und Verkäuferinnen ebenfalls Menschen sind. Wenn die Ver käufer und Verkäuferinnen nach kurz vor Weihnachten oder gar am Nachmittag des Festes selbst alle Hände voll zu tun haben, um die tausend und abertausend Wünsche der Kunden zu befriedigen, so sind ,ie am Abend müde unc abgespannt, sie würde» sich am liebsten schlafen legen, und ihre Weihnachtsfreude ist hin. Weihnachtswochen — wirtschaftlicher Ausschlag Daß die Geschäftswelt gerade zu Weihnachten sehr viel zu arbeiten hat, beweisen u. a. auch die wirtschaftlichen Er hebungen, die in den vergangenen Jahren angestellt wurden. Für viele Zweige der Wirtschaft sind die Weih- nachtswochen ost der Ausschlag für das ganze Jahr. Der gesamte Einzelhandel beispielsweise erlebt in diesen Wochen den stärksten Umsatz. Diese Seite des Weih nachtsfestes hat der Käufer nur selten vor Augen, und doch sind gerade hier die Rückwirkungen für den deutschen Markt von unerhörter Bedeutung. Das Epielzeuggeschäft »eispielsweise tätigt durchschnittlich 40 Prozent des ge- amten Jahresumsatzes in de» Wochen vor Weihnachten. In einzelne» Fälle» übersteigt nach den vorliegenden Un tersuchungen der Anteil des Dezemberumfatzes bis zu l>0 Prozent vom gesamten Umsatz. Von berufener Seite ist berechnet worden, daß der gesamte Einzelumsatz in Spiel waren an inländische Verbraucher im vergangenen Jahr vor Weihnächte» rund 100 Millionen Mark betragen har. Geschenke, die man nicht sieht Und nun »och einmal zu de» Geschenken selbst. Wer wirklich nicht weitz, was sich seine Verwandten und Be kannten wünschen oder was sie gebrauchen können, der hat noch immer die Möglichkeit, in sogenannten verborgenen Geschenken eine Freude zu bereiten. Ein Theaterabonne ment zum Beispiels das auf dem Weihnachtstisch nur als kleine und unscheinbare Karte erscheint, wird dann im Laufe des Jahres immer und immer wieder Freude be reiten. Es gibt auch in den nach außen unsichtbaren Ge schenken viele Möglichkeiten. Wie etwa unter anderem die von Männern viel geübte schöne Sitte, der Frau zum Weihnachts fest einen Lebensversicherungsfchein unter den Weih nachtsbaum zu legen,' sie konnte sich deshalb so weit verbreiten, weil kein anderes Geschenk so sehr die treue Fürsorge für Frau und Kinder zum Ausdruck bringt. In dem der Familienvater durch eine Lebensversicherung dafür sorgt, daß seiner Familie ein Notgroschen gewiß ist, daß zur rechten Zeit für die Tochter eine Aussteuer und für de» Sohn die Mittel zur Berufsausbildung zur Verfügung stehen, hat er ein herrliches Zeugnis seiner uneigennützigen liebenden Fürsorge abgelegt Auch dieses Geschenk kann der Man» nur machen, wen» er selbst auf manches verzichtet, das ihm sonst unentbehrlich war. Jede Frau wird das fühlen, sie wird darum ihrem Manne doppelt dankbar sein und gern beim Sparen Helsen. Gibt es die Möglichkeit, von dem Geschenk aus den Schenkenden zu schließen? Sicherlich Wer sich in Menschen kenntnis üben will, findet hier ein weite--- nickt nur den Geber, auch den Beschenkten kann man oft in seinen oesentlichen Charakterzügen erfassen, wenn man Gelegen heit hat zu beobachten, wie er das Geschenk entgegennimmt, wie er darüber urteilt und wie er es in der folgenden Zeit hütet und in Ehren hält. Schenken ist also eine Kunst. Aber wer sie versteht und wer sich Mühe aibt. dem wird sie nicht schwer fallen. Der Haudwerler al» Weihnachtsmann Schöner und auch vraktiskher als andere Geschenke find vielfach auch Handwerksarbeiten. Der Zeitgeschmack, der sich mehr und mehr dem praktischen Geschmack zuneigt, kann ,erade vom Handwerk in hohem Maße befriedigt werden, freilich gehört gerade dazu auch die rechtzeitige Ueber- ,egung darüber, was man schenken will, und vor allem was der andere gern sieht. WeNn die Weihnachtsfrende lange nachklingen und das Geschenk immer wieder an den liebe vollen Geber erinnern soll, dann muß man die geheimen Wünsche des andern «rspähen und ihm etwas schenken, was er sich selbst nicht leisten würde. Zu dieser Art von Ge ¬ schenken gehört die HandwerksarbeiftWenn auch ein großer Teil des Handwerks keine fertigen Gegenstände als Weih nachtsgeschenk bieten kann, so ist doch jetzt ein Weg ge funden, auch die Leistungen als angenehme Geschenke in den Dienst der Verbraucher zu stellen, die das Handwerk aufzuweisen hat. Der Reichsstand des Deutschen Handwerks hat nämlich einen Gutschein geschaffen lstehe unser Bild), der jedem die Möglichkeit gibt, handwerk liche Leistungen, also etwas zu schenken, was nur auf Bestellung zu haben ist. Mit dem Gutschein verpflichtet sich der Schenkende, für die Beschenkten eine bestimmte Handwerksleistung auf seine Kosten zu übernehmen. Der Weihnachtsgutschein für Handwerksarbeit ist anders als die Gutscheine, die man bisher kennt. Er lautet nicht auf eine Geldsumme. Er erhält seinen Wert erst, wenn der Schenkende ihn ausgefüllt dem Beschenkten überreicht. Ein Beispiel: Hermann Müller will seinem Bruder eine Luftschutz-Uniform schenken Er geht also zu einem Schneider, der Uniformen nach Maß anfertigt und vereinbart mit ihm den Preis, die Güte und die Zeit, in der die Uniform nach Weihnachten angefertigt werden soll. Er zahlt dem Meister auch gleich die Kosten. Dann füllt er den Gutschein aus und legt ihn seinem Bruder unter den Weihnachtsbaum. Der Bruder ist glücklich, denn er hätte sich selbst niemals eine Maßuniform geleistet. Solche Gutscheine kann man sich natürlich selber Her stellen. Schöner ist allerdings der vom Reichsstand des Deutschen Handwerks geschaffene Einheitsgutschein, den man in Papiergeschäften, beim einzelnen Handwerker und bei den Innungen für 15 Pfennig kaufen kann Anregungen Mit diesem Gutschein kann man eigentlich alles schen» ken, so vielseitig ist eine Verwendbarkeit. Wenn man die richtige Wahl getro fen hat, freut sich der Beschenkte auf alle Fälle, gleichgül ig, ob es sich dann um die Aufarbei tung von Schmucksachen handelt, um handgearbeitete Hüte oder Wäsche, um Instandsetzungen oder Maßanfertigungen von Pelzwaren und Kleidungsstücken, ob es die Tape- zierung von Zimmern betrifft, das Streichen von Küche und Fußböden, die Erneuerung einer Badeeinrichtung, die Aufpolsterung von Möbeln, das Ueberholen von Nähmaschi nen, Einbinden von Büchern oder die Herstellung einer be bilderten Ahnentafel. Die Hauptsache ist auch hier, daß man rechtzeitig überlegt, was »ran schenken will, denn wer persönlich schenkt, schenkt doppelt. Fertige Handwertsarbeit Wer aber nicht direkt beim Handwerker seine Be stellung aufgeben mag oder wem der Gutschein als Geschenk nicht gefällt, der kann den fertigen Gegenstand aus Hand werksarbeit im Laden kaufen. Er wird auch damit ein vornehmes, persönliches Geschenk wählen; denn Handwerks arbeit macht lange Zeit Freude und erinnert immer wie der an den Schenkenden. Dipp bei etw Ostwind Vortage rutschte Wieders nismäßr Dippo Haus de Schmält rend de> jene Kä tung dec nert der schnell r ergreift.! stunde ; preis ist nen di^. Dip, kam es eine auf Personer kraflmag sonenkra Baum st schaden. Sein Fa auch vor —.-l beilskam Festan bcitsbesck des Fesü beten, st Arbeiksfr Angaben Besteller; wesen): führten beten, dt den Best den alle sucht, so Schneidei gung unk Neichsim Zahl heil Bilder r Handkolo von einei Natur, o der war« dem Sal auch Aus schiedene von We brachen ! -8 Weihna, erstmalik Weiht schaffen beschafft keine Ä gutschein des Kre heutigen — D Georg E verfahre! gehoben - 8 und Ne Dresden Andrang Vom 20.