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Vas Laboratorium oesbeschlagnahmten" Professors Man wird sich erinnern, daß die Sowjetregierung- vor einiger Zeit das Mitglied einer britischen Studienkomlnis- sion, die eine Reise durch Rußland machte, „beschlagnahmte". Es handelte sich um den Physiker Professor Kapitza, einen in Cambridge arbeitenden Russen, den die Sowjets einfach nicht mehr aus dem Lande ließen. Kapitza wurde in Rußland zum Leiter eines neuen Laboratoriums ernannt, in dem er seine Cambridger Ar beiten fortsetzen sollte. Bisher ist es dazu noch nicht ge kommen. Man hat zwar den Professor, aber nicht die Ein richtung des Laboratoriums, die äußerst kompliziert ist und in der Sowjetunion nicht hergestellt werden kann. In einer ähnlich fatalen Lage befindet sich die Universität Cambridge. Sie hat dem russischen Professor vor einigen Jahren mit einem Kostenaufwand von mehreren hunderttausend Mark ein Laboratorium eingerichtet, das jetzt verwaist ist, da sich für Professor Kapitza kein Nachfolger gefunden hat Die Russen sind jetzt auf die Idee gekommen, zu dem Professor das Laboratorium hinzuzukaufen, damit sie endlich etwas von ihrer „Beschlagnahme" des Professors haben, die da mals erhebliches Aufsehen erregt hatte. Es ist nicht ausge schlossen, daß das Geschäft perfekt wird, da Cambridge mit dem leeren Laboratorium doch nichts anfangen kann. Kapitza ist einer der hervorragendsten Kälteforscher. Es war ihm in Cambridge gelungen, Temperaturen zu er zeugen, die nur noch ganz wenig über dem absoluten Null punkt lagen. Letzte Nachrichten Las FiugzengungM in England London, 12. Dezember. Bei dem Flugzeugunglück bei Tatsfield in der Grafschaft Kent sind nach neueren Berich ten elf Menschen ums Leben gekommen. Der Name des einen der vier deutschen Todesopfer lautet Zuckermann, nicht, wie zuerst gemeldet, Zuckmann. Es handelt sich um das schwerste Flugzeugunglück, das sich bisher auf englischem Boden ereignet hat. Die Bergung der Opfer gestaltete sich infolge starken Nebels äußerst schmierig, da das Flugzeug bereits in der Luft in Stücke gebrochen war. Das Flugzeug hatte bis wenige Minuten vor dem Unglück in Funkverbin dung mit dem Flughafen Croydon gestanden. DreiW-ige Familie gasvergifte! Die aus dem Ehemann, der Ehefrau und einem zwölf jährigen Kind bestehende Familie Lindner in Naunhof bei Grimma ist durch Einatmen von Gas freiwillig aus dem Leben geschieden. Die Ehegatten hatten offenbar im ! gegenseitigen Einverständnis gehandelt. MM-Marl-Gewinn aus Nr. 317234 Berlin, 12. Dezember. In der Staatslotterie wurde aus j das Los Nr. 317 254 der 100 OOO-Mark-Gewinn gezogen. Das Los wird in der ersten Abteilung in Achtellosen in Ostpreußen, in der zweiten Abteilung in Achtellosen in Ba den gespielt. Kerne deutsche Ausländsanleihe In der ausländischen Presse finden sich wieder einmal I Mitteilungen darüber, daß Reichsbankpräsident 2r. Schacht angeblich in England um Kredite nachgesucht habe. Diese Meldungen sind, wie alle früheren, glatte Erfindungen und völlig unbegründet. Bom Führer begnadigt Die achtzehnjährige Elsa Roß ist am 24. September 1935 von dem Schwurgericht in Insterburg wegen Mordes an ihrer Stiefmutter zum Tode verurteilt worden. Der Führer und Reichskanzler hat im Gnadenwege die Todes strafe in lebenslange Zuchthausstrafe umgewandelt. Regierlmgrwechsel in AegWten Kairo, 12. Dezember. Der ägyptische Ministerpräsident Tewsik Nessim Pascha wird dem König den Gesamtrücktritt des Kabinetts anbielen. wie verlautet, ist der Grund für den Rücktritt darin zu suchen, daß England sich gegenüber den ägyptischen Wün schen aus Wiedereinführung der Verfassung von 1S2Z ableh nend verhält. Man rechnet damit, daß der König die Par teiführer zu Besprechungen empfangen wird Noch immer Unruhen in Kairo Kairo, l l. Dezember. Wegen der ablehnenden Haltung Englands und des Rücktrittsaustausches der ägytischen Regierung ist die Erregung in Kairo erneut gewachsen. Die Kundgeber zerschlugen wiederum die Gaslaternen ganzer Straßenzüge, Hielten Straßenbahnen aus, um sie schwer zu beschädigen und steckten Autobusse in Brand, indem sie brennende Strohwische in die Wagen warfen. Der drohende Bergarbeiterstreik vor dem englischen Parlament London, 12. Dezember. In beiden Häusern des Parla ments fand am Mittwoch eine Aussprache über den drohen den Bergarbeiterstreik statt, in der es zu scharfen Auseinander setzungen zwischen Arbeitervertretern und einigen sich für die Belange der Bergwerksbesitzer einsetzenden konservativen Ab geordneten kam. 3m Unterhaus brachte das Oppositions- Mitglied Watkins einen Antrag ein, in dem das Unterhaus zu der Erklärung aufgefordert wurde, „daß die englischen Bergarbeiter zu ihrer Forderung nach einer sofortigen allge meinen Lohnerhöhung berechtigt seien." Der Antrag wurde mit einer knappen Mehrheit, nämlich mit 107 gegen 157 Stimmen, abgelehnt. Jin Oberhaus richtete der Lordsiegelbewahrer Lord Lon donderry, selbst greHer Bergwerksbesitzer, eine Mahnung an die Kohlenverbraucher und die Kohlenhandelsfirmen, sich für die Erzielung eine» angemessenen Lohne« für die Bergarbeiter, zu dem diese berechtigt seien, «inzusetzen. Wer baut, mutz auch die Straße bezahlen Baut jemand ein Haus, so muß er grundsätzlich selbst dafür sorgen, daß auch ein Weg zu dem Haus führt. In der Praxis ist es allerdings in der Regel insofern anders, als die Genteind« ihm die tatsächliche Herstellung der Straße abnimmt. Dann braucht er die Straße nicht selbst herzustellen, muß sie vielmehr nur zu seinem Teile bezahlen. Wenn er ausnahmsweise selbst die Straße baut, so kann er sich von den später daran Anbauenden dann an teilig seine Kosten erstatten lassen. Diese Erstattungszahlen nennt das Gesetz „Anliegerbeiträge". Das Oberverwaltungsgericht in Dresden hat jetzt für diese Anliegerbeitragspflicht grundsätzlich klargesleilt, daß auch sie von dem Grundgedanken aus beurteilt werden muß, daß der Gemeinnutz dem Eigennutz vorgeht. Der Grundstückseigentümer erhält erst durch die Herstellung der Straße die Möglichkeit, sein Land der Bebauung zu erschließen und das Gebäude zu bewohnen, also mit höherem Ertrage auszunutzen. Das ist der Borteil, der für die Heranziehung der Anlieger zu Len Straßenbaukosten bestimmend gewesen ist. Deshalb wird der Anlieger in erster Linie verpflichtet, den öffentlichen Berkehrs raum selbst zu beschaffen und herzustellen: wobei es der Orts- gesehgebuna überlassen wird, die Art der Herstellung vorzuschrei- oen. Durch ein solches Ortsgeseh wird bestimmt, was der Anlie ger als Gegenleistung für die genannten Borteile zu leisten hat. Das Hrtsrecht geht also davon aus, daß dieser Borleil durch die Kosten des in der orksrechtlich vorgeschriebenen Art und Weise vorgenommenen Straßenbaues ausgeglichen wird. Es ist aber nicht etwa so, daß der Grundstücksbesitzer einwen den kann, er habe von der Straße keinen Borleil oder nicht einen so großen Borteil, daß er den abgeforderten Beitrag aufwiege, oder daß er etwa sogar geltend machen könnte, der Straßenbau bringe ihm nicht nur keinen Borteil, sondern im Gegenteil, viel leicht durch vermehrten Berkehr, sogar einen Nachteil. Daß ein solcher Borteil im Einzclfalle tatsächlich entsteht, ist, wie das Oberverwaltungsgcricht festgestellt hat, keine gesetzliche Boraus- setzung für die Beitragspslichi. Der Grundstücksbesitzer muß den Beitrag zahlen, wenn die Straßenherstellung so erfolgt ist, wie das OrtSgeseh es vorschreibt. Nun Ist bekanntlich im Jahre 1932 das sächsische Baugesetz wesentlich geändert worden. Dabei sind die Bestimmungen über den Anliegebeitrag für die Grundstücksbesitzer günstiger gestaltet worden, und es war streitig geworden, ob die Beiträge für die früher hergestellten Straßen nach den günstigeren Bestimmungen des neuen Gesetzes oder nach denen des alten zu beurteilen seien. Hierzu ist durch höchstrichterlichen Spruch folgendes festgestellt worden: Der Straßenerbauer hat bis zum Inkrafttreten dieses Ge setzes gerade im Bertrauen auf die Erslatlungspflicht der Anlieger sich zu dieser Herstellung auf Grund -er früheren Landes- und ortsgesehlichen Bestimmungen entschlossen. Eine Anwendung des neuen Rechtes auf solche Ansprüche würde für ihn große Härten und überaus empfindliche Betmögenseinbuhen zur Folge haben. Diese Einbußen würden, da in der Hauptsache die Gemeinden Straßenerbauer sind, die Bolksgemcinschaft treffen: denn der Aus fall müßte durch Steuern oder sonstige öffentliche Abgaben ge deckt werden. Die Einbuße könnte aber auch dem privaten Grund stücksbesitzer nicht zugemutet werden, der nach der gesetzlichen Berpslichlung die Straßen gebaut und sich dabei nach den bis herigen rechtlichen Anforderungen gerichtet hat. Die Grundsätze des neuen Baugesetzes von 1932 können daher nicht aufAnlieger- beilräge für früher erbaute Straßen angewendet werden. tzauptschrifkleiter: Felix Iehne, Dippoldiswalde, zugleich verant wortlich für den gesamten Texlleil einschl. Bilderdienst, stellvertr. Hauptschriftleiter: Werner Kuntzsch, Allenberg. Verantwortliche? Anzeigenleiter Felix Iehne, Dippoldiswalde. D.-A. XI 35: 1192. Druck und Berlag: Carl Zehne, Dippoldiswalde. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. öMwalM! mectianilck u ölMopmen Gustav Beutel, MMserSlrM Wen sehr MenMrml von seiner Firma zu erwecken, ist das Bestreben jedes Geschäftsmannes. Die- , ses erreicht er zuerst durch seine KMW5-LkWW Er wird danach trachten, diesen eine besondere Not« zu geben u. sie von der Geschäststüchtigkeit und Reeilität seiner Firma zeugen zu lassen. 5m Tempo der heutigen Zeit muß eine Werbe schrift oder dergl. ein anziehendes und gewinnendes Aussehen haben, sonst findet sie wenig oder gar keine Beach tung und wandert, ohne überhaupt ge lesen zu sein, meistens in den Peiier- korb. MM mir Mmhm fertigen wir Ihre Druckarbcilen an. Auf Berlangen Angebot oder Muster unverbindlich. Bdrlrelerbesuch. BWrmlmi Karl Zehlle Dippoldiswalde, Schuhgasse 110/11. Tel. 403., 1. AeWlMksMtist MMMe M ÜW Sonnabend, am 14. Dezember 1935, 20 Uhr WWe Fei« des WWM Wehem in der Reichskrone zu Dippoldiswalde. » Hierzu werden alle Mitglieder und deren Ehefrauen herzlich ringelnden. Teilnahme wolle bis 13. Dezember abends bei Herrn Friseur- meister A. Kothe, Kirchplatz 112, gemeldet werden. Der Bor st and. Leiflunqssähines Unternehmen sucht tüchtigen ehrlich. Mann mit Uebernahme eines Ausliefe rungslagers in konkurrenzlosem Artikel. Dauernde und gute Ber- dienstmöglichkeit gewährleist. Zur Uebernahme sind R itt. 500 in bar eiforderlich. Da gesuchter Inkasso vollmacht erkält, wollen sich nur wiiklick Fähige melden. Zuschrift, unter E.C. an die Geschäftsstelle. WWW SWile MeMte» erstklassig und billig bei Rudolf Nitzsche Dippoldiswälde, Herrengasse Gebrauchte SM-LiWUeW in gutem, fahrbereitem Zustand, 5fqch bereist, preisw. zu verkauf. Dippoldiswalde, Postfach 42, Fernruf 380 Wenig gebrauchter Siemens- (elektrische Waschmaschine ohne Motor), NO Bolt, preiswert zu Anfragen an die Ge schäftsstelle. 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