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Augenblick Spannender Außball-Länderkampf gegen England. Weltbild lM> Die deutsche Nationalmannschaft auf dem Platz der Tottenham-Hotspurs in London. «SMS« I lS->ktsrtzung fstqkz im deutsch-englischen Fußballtampf. Unter dem Beifall der Zuschauer rettet det deutsche Torwart Iakobs hart vom englischen Jn- nensturm bedrängt, durch Fausten. Funkbild.) Weltbild (M)^ l28. Fortsetzung.) ibylle lächelte stumm. Es war ein verlorenes, ab wesendes Lächeln. Eickstedt deutete cs in seinem Linne und erhob sich mit jugendlichen Bewegungen, um ins Geschäft zu fahren. In der zweiten Nachmittagsstundc des Mittwoch standen Eickstedt und Sibylle wartend ans dem Bahnsteig. Eickstedt sah in unverkennbarer Unruhe in die Ferne, aber die mächtige, belebte Halle gab die Sicht nicht frei. End lich rollte der Schnellzug ein und hielt. Ein hoch gewachsener, breitschultriger Herr entstieg einem Abteil zweiter Klasse und war einer Dame in den vierziger Jahren beim Aussteigen behilflich. Es waren die Er warteten. Eickstedt war Sibylle vorausgeeilt. „Willkommen, Maria!" begrüßte er Frau Maria Born holm, die ihm mit glänzenden Augen die Hände entgcgen- streckte. „Wie freue ich mich!" Dan« riß er sich los, um ihren Bruder ^u begrüßen. „Herzlich willkommen, Herr Duintjer!" Die beiden Meiner maßen sich mit einem raschen, forschenden Blick. Sic fanden offenbar sofort Gefallen aneinander. Mit festem Druck umschlossen sich ihre Hände. Sibylle war langsam herangekommen. Sie verbarg Ihre Spannung geschickt, aber ihre Augen waren doch voll Erwartung. „Und das hier ist meine Einzige", sagte Eickstedt küchelnd und lebhaft. „Eine kleine Tyrannin, der ich manch graues Hüar verdanke." „Aber Papa, was müssen die Herrschaften von mir denken!" wehrte Sibylle lächelnd ab. Sie hatte, die noch jugendlich anmutende Erscheinung Marta Bornholms mit einem einzigen Blick umsaßt. Der Herr Papa besaß zweifellos Geschmack! Jetzt begegnete sie den forschenden Augen der Frau. Das waren gute Augen, unter deren Blick es einem warm ums .Herz wurde. Mit impulsiver Bewegung streckte sie ihr die Hand entgegen. „Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen, gnädige Frau." . Maria Bornholms Augen hatten einen warmen Glanz. Ihre volle, weiche Rechte lag fest um SibylleS Hand. „Auch ich freue mich sehr", sagte sie herzlich. „Ich hoffe, wir werden uns recht bald näher kennenlernen. Ucbrigens glaube ich ohne weiteres, daß Ihr Vater sich eben ein« gräßliche Verleumdung hat zuschulden kommen lassen, für die er nach Gebühr zu büßen haben wird. Wie Di yat sei« abgesch Million bäumer lich 33 schnittK> Die höc kreis m gierung Die Bit je Bau mit 21, erzielte insgesat geerntet 17 800 12N MO Dres die Fem - Nähe de Straßen? war so wagens über die aufbocken Brest der Arb Stiehlei hier die besondere beitsrecht war der Ministerin " Drei Laywettl der Elbe Wasser o die Ufer Drei In einer unter am meinheit wird. Di chen den aufnehme gegen die ten. Kra die Volks ihres Faf wärtigen. man Unfc riicksichtsv Groh Reichsstra Frauenha einen ent, zeuge stül Ihr Batcr lächcUc still vor sich hin. „Lie werden ven Glücklichen — oder Bedauerns werten, je nachdem — vielleicht bald tcnnenlcrncn", sagte er und lenkte das Gespräch in andere Bahnen. Am nächsten Tage fuhr er nur auf kurze Zeit ins Geschäft, um das Dringendste zu erledigen. Als er nach einer reichlichen Stunde zurückkam, suchte er eine Gelegene heit, um Sibylle allein zu sprechen. „Hör' mal, Kiebitz — heute ist Donnerstag — hast du 'uch daran gedacht, Dornow für heute abzusagen?" Sibylle tat erschrocken. ..,Ach so — ja, richtig! Nein, Papa — das habe ich ,otal vergessen..." „Da hole es nur gleich nach. Du kannst ja. tele phonieren." Sibylle zögerte. Sie schien unentschlossen. „Eigentlich... Weißt du, Papa, das möchte ich nicht gern. Es sieht doch zu dumm aus, wenn ich jetzt in letzter Minute auf einmal absage. Lassen wir ihn doch imhig kommen. Was ist schon weiter dabei! Du weißt doch, er! ist ein guter Gesellschafter. Vielleicht hören die Herr schaften auch gerade mal gern ein bißchen gute Musik. Ich möchte wirtlich nicht absagen." Eickstedt schien davon nicht sehr erbaut und machte! Einwendungen. Andererseits aber wollte er Sibylle auch bei guter Laune erhallen. Er ließ sich also schließlich doH überreden und stimmte zu. Kurz nach acht Ähr abends erschien Lutz ahnungslos! in der Villa. Sibylle hatte sich einen'Behelf gemacht und, nahm ihn in der Diele in Empfang. Ihr strahlender Blick tauchte für einen Moment in den seinen. „Heute sind wir nicht allein, Herr Dornow", sagte sie! mit dunkler Stimme. „Wir haben Besuch — die künftige Stiefmama und ihr Brüder sind da." „Oh — da möchte ich allerdings nicht stören", enk-j gegnete er zögernd. „Nichts da!" widersprach sie. „Selbstverständlich! kommen Sie mit herein. Das heißt" — ein weiches Lächeln stahl sich um ihre Lippen —, „falls der Herr das nicht! wieder als.Befehl' betrachtet —" Da gab Lutz nach. Ein überraschter Blick von Dutntjer und seiner Schwester empfing die beiden, als sie zusammen ins Zimmer traten. Sibylle stellte mit gewandter Selbst verständlichkeit vor. Sie schien ganz unbefangen, aber ihre Augen glänzten verdächtig. Keiner von den Anwesenden hatte den Ausdruck be merkt, der plötzlich auf Duintjers Gesicht erschienen war.. Ein ungläubiges Staunen zunächst. Dann, als er den Namen Dornow hörte, fast wie ein leichtes Erschrecken. Er hatte sich sofort wieder in der Gewalt, aber es war doch immer wie ein tastendes Suchen in dem Blick, mit! dem er Lutz während der folgenden Unterhaltung ver stohlen betrachtete. Die Rückreise Die Abreise der deutschen FusMllspielbcsuchcr wickelte «ich, ebenso wie ihre Ankunft, reibunslos ab. Die Londoner Bevölkerung zeigte sich gegenüber den deutschen Besuchern sehr freundschaftlich. Bon den Bürgersteigen und aus den Häusern winkte man ihnen zu und ü b e r a l l h ö r t e m an Lob und Anerkennung für ihr sportliches Verhalten. Die deutschen Fußballspieler und ihre Be gleiter wurden mit besonders lebhaftem Beifall begrüßt. Die gesamte Londoner Abendpresfe berichtet in größter Aufmachung über den Länderkampf und über die freund schaftliche „Invasion" der deutschen Fußballbesucher. Die Politik ist auf den ersten Seiten der Abendblätter so gut wie ausgeschaltet. „Preß Association" schreibt: „Dieses glück liche Freundschaftsfest griff auch auf die Menge über. Als Sie Spieler das Feld verließen, manche von ihnen Arm in Arm, brach die Menge in langanhaltende Beifallstürme aus. Auf allen Seiten hörte man einstimmiges Lob über die Leistung der deutschen Mannschast: sie hat aus die Zuschauer nicht nur durch ihre Leistung Eindruck gemacht sondern auch Surch ihr sportliches Verhalten. - Die Abendzeitung „Eve- ning Standard" brachte einen vollständigen Spielbericht in Seutscher Sprache heraus, der auf großen ebenfalls in deut- cher Sprache gehaltenen Plakaten ängekündigt worden war. Die Polizei teilt mit, daß keinerlei ernstliche )l u h e st ö r u n g e n durch feindselige Elemente vorgekom men seien. Sieben Personen, die außerhalb des Fußball platzes Fähnchen mit deutschfeindlichen Aufschriften gezeig: hätten, seien verhaftet worden; sie würden am Donnerstax vor Gericht antreten. „Evening News" schreibt, die Un ruhestifter hätten einen schweren Schock erlitten, als sie dir Begeisterung der Massen auf dem Fußballplatz sahen. Di« Deutschen Hütten am meisten dazu beigetragen, um irgend welche Kundgebungen zu verhüten. Die meisten Fuhbalb besucher hätten die vor dem Platz verteilten kommunistischer Flugblätter zerrissen und in den Schmutz geschleudert. DH Solid -en aus teln. ( Freiher kur jetu Gesichte wieder Ms tag im^ der Wi besten t Loose 6 Don N mit 57, Diplom« Dip auf der Wellkäi nehmer nachfolg noch voi legte 32 folgten > 31V1, N Derbant ehrt. Sc einige Z In der 43. Minute erzielt der englische Mittelstürmer LamscI den Führungstreffer, kurz darauf pfeift der Schiedsrichter zur Pause. Bei Halbzeit steht der Kampf 1:0 für die Gastgeber. Vie zweite Halbzeit. In der zweiten Spielhälfte wurde die englische Ueber- legenheit drückender. Unsere deutsche Mannschaft konnte das Tempo, das die Engländer jetzt vorlegten, nicht mehr mit machen, außerdem machte sich die Schwere des Bodens un- angenehmst bemerkbar, und so mußte sie sich noch weitere Tore gefallen lassen, ohne selbst zu einem sichtbaren Erfolg zu kommen. Alle Bemühungen des deutschen Angriffs, wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen, scheiterten an der" eisernen Deckung des Gegners England siegte schließ lich 3 :0. Unter den Ehrengästen befanden sich der deutsche Bot schafter von Hoesch, der Landesgruppenleiter der NSDAP, für Großbritannien und Irland, Bene, Reichssportführer von Tfchammer und Osten und Dr. Diem; ferner war auch der österreichische Gesandte in London anwesend eine Tyrannin scheu Lie wirklich nicht aus." „Ich bin ein Engel, gnädige Frau", behauptete Libyllc. < „Wenn ich den Herrn Papa wirklich mal ein bißchen au die Kandare nehme, so geschieht es lediglich im Interesse einer guten Erziehung. Womit ich mir übrigens sei. Bei- > fall des vcrchrlichcn Publikums zu erringen hoffe." Man lachte. Der Kontakt zwischen den beiden Frauen war sofort hergestellt. „Ja, komme ich denn vielleicht auch bald mal an die Reihe?" meldete sich Wilhelm Duintjer, der lächelnd im Hintergründe stand. j Er mochte um etwa zehn Jahre älter sein als die i Schwester. Sein hochstehendes Haar, war bereits etwas gelichtet und stark ergraut, aber er war noch immer eine imposante Erscheinung. Sein offenes Gesicht mit den gutmütigen braunen Augen flößte Sibylle sofort Ver trauen ein. Sie drückte ihm ein bißchen burschikos die Hand „Wieder mal ein Beweis, daß die Männer Egoisten sind", sagte sie mit Nachdruck und Ueberzeugung. „Aber trotzdem auf gute Kameradschaft, Herr Duintjer!" Er sah ihr lächelnd und mit Wohlgefallen ins Gesicht. „Ein Wort, das sich hören läßt! Auf gute Kamerad schaft also, mein gnädiges Fräulein!" Eickstedt strahlte. Der Anfang war vielversprechend. Wenn es so blieb, konnte man beruhigt und zufrieden sein. Unter angeregten» Plaudern ging man durch die Sperre und fuhr nach Hause. Das etwas verspätete Mittagessen verlief in glänzender Stimmung. Sibylle ließ keine Pause in dieser Unterhaltung aufkommen. Der Vater hatte sie seit langer Zeit nicht so aufgeräumt und alles mit sich reißend gesehen wie heute. „Ich muß Ihnen mein Kompliment zu Ihrem Töchter chen machen, Herr Eickstedt", sagte Duintjer, als man beim Kaffee saß. „Wenn ich nicht so ein alter Knabe und außer dem ein hartgesottener, notorischer Junggeselle wäre, würde ich ihr nach allen Regeln der Kunst den Hof machen." Sibylle lachte leise auf. „Warum nicht! Ein bißchen davon läßt man sich schon gern gefallen." Dutntjer zog die Stirn kraus und hob mit entsagungs voller Geste die Hand. „Da haben wir's! Ein bißchen bloß! Ich komme, wie immer, zu spät." Dann sah er Sibylle mit einem listigen Zwinkern seiner gutmütigen braunen Augen wieder an. „Das kleine Herz ist wohl bereits vergeben — wie?" „Vielleicht...!" erwiderte sie und sah mit dunklem Blick ln die Weite. „Darf man neugierig sein und fragen, wer der Glück- nche ist?" Sibylle kuschelte sich auf ihrem Stuhl zusammen und hob die schmalen Schultern. „Geheimnis! Tiefstes Geheimnis!"