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^i»küaus;cu Mädler kedlteu, die durch Friedmann und Schindler ersetzt worden waren. Durch ihr besseres Spiel kamen die Chemnitzer bereits in der 6. und 1-1. Minute durch Heimchen zu zwei Toren doch verkürzten die Dresdner kurz daraus auf 2:1. Stoch vor der Pause stellte Mädler das Ergebnis auf 3:1. Bereits drei Minuten nach Wiederbeginn holte Heyne das zweite Tor für die Dresdner heraus, die dann die Chemnitzer förmlich belageitcn. Nur auf wenige Börsliche waren die PSVer be schränkt, die mit Glück und Geschick das dauernd stark bedrängte Tor verteidigten und das knappe Siegerergebnis von 3:2 hal ten konnte». Wie drückend die Ueberlegenheit der Dresdner war. beweist am besten das Eckenzahlergebnis von 13:4 sür die Sportfreunde. Von d?n Eauliaavereinen lieferte der Dresdner Sport-Club in Bautzen dein SV Budissa ein Gesellschaftsspiel das torlos endete: während die Bautzner mit aller Hingabe kämpften, ver mochten die DSCer nicht sonderlich zu überzeugen. Wacker Leipzig trug gegen Eintracht Leipzig ein Gesellschaftsspiel aus und unterlag unerwartet gegen den Vezirksklahenverein mit 2:0, dagegen siegte Fortuna Leipzig in Zwenkau gegen den dortigen VsV sicher mit 3:0. GchweSen-Oeuischlanö 2 : 1 im haUen-Tennisländcrkamps In Hamburg. Die prächtige Hamburger Teniüoballe war wieder einmal der Schauplatz eines großen Temüskampses, dem 7. Hallen-Temüs- länderkamps zwischen Deutschland und Schweden, zu dem Tausende und aber Tausende aus nah und fern herbeigceilt waren. Die deutsche Davispokal-Mannschast, bestehend aus von Cramm, Henkel, Lund und Denker, war infolge Trainingsmangels von vornherein gegenüber den prächtig durchtrainierten schwedi schen Hallenfpeziälisten Schröder und Oestberg etwas im Nachteil, was sich dann auch in den einzelnen Spielen zeigte. Im Einzelspiel Schröder gegen den sungen Henkel zeigte sich der Schwede in blendender Verfassung und holte sich die beiden ersten Sätze mit 6:2, 6:0, während er den letzten Satz und da mit den Sieg erst nach Kamps mit 7:5 an sich ritz. Der zweite Kampf zwischen den alten Rivalen von Cramm und Oestberg zeigte alle Feinheiten des Tennisspiels. Unser deutscher Meister von Cramm mußte alle seine Kunst und Technik anwendcn, um über den Schweden mit 8:6, 5:7, 6:3, 6:3 siegreich zu bleiben. Im Doppelspiel, das deutscherseits mit von Cramm-Lund be setzt war, waren die beiden aufeinander eingespielten Schweden Schrödcr-Oestberg nicht zu schlagen, und mit drei Sätzen 7:5, 6:4. 6:3 holten diese den zweiten Punkt für Schweden. Deutschlands beste Turner in Krankfun Zum sechsten Male wurden in der restlos ausverkauften Frankfurter Festhalle die Deutschen Meisterschaften im Kunst turnen durchgesührt. Dieser Turnerkampf übertraf alle vorher gegangenen Treffen um die Meisterschaften an Größe und Erfolg, denn aus Grund der Endergebnisse dieser Meisterschastskämpse wird die deutsche Olympiamannschaft für 1936 aufgestellt. Die Turnübungen wurden in zwei Stufen durchgeführt. In der Olympia-Klasse gab es schon nach den ersten Geräten eine Ueberraschung, als der deutsche Meister im Kunstturnen, A. Schwarzmann, unsicher turnte und hinter die in Führung liegen den Winter und Frey zurückfiel. Nach dem fünften Gerät lag Frey mit 98,8 Punkten an der Spitze vor Winter mit 98,1 Punk ten, Steffens inst 94,3 und Schwarzmann mit 93,7 Punkten. Sehr gut war an den Geräten auch der Berliner Mock, der mit 89,1 Punkten an siebenter Stelle lag. Beim sechsten Gerät wurde am Reck geturnt, wo dem Welt meister am RvS. Winter, die Riesenwelle mit Zwiegriff mißlang und er dadurch zurücksiel. Durch diesen Versager blieb Frey mit über 3 Punkten Vorsprung (118,8) in Führung vor Winter (115,5), Schwarzmann (113,7), Steffens (113,5) und Friedrich (111,5). An dieser Reihensolge dürste sich wohl nicht viel ändern, da Frey auch in der Kür sehr gut und sicher ist. Die daraus folgende Prüfung der Turner In der völkischen Aussprache wurde von allen bestanden. Völkerverbindender Spork Rede des Reichssportführers in Paris «chen oer verschiedenen Nationen. Er spricht die Sprache des Serien»; wenn nun durch eine solche menschliche Aus sprache Über die Grenzen der Völker hinweg das Verstehen gefördert wird, dann freilich.wird auch eine polilische Wir rung erzielt. Den Vorwurf, in diesem Sinne den Leibes übungen eine politische Mission zuzuerkennen, nehme ich gern auf mich - Abschließend sprach der Reichssportführer über die olympische Idee nd die Olympischen Spiele Berlin 1936. Er hob hervor, daß noch nie in der Geschichte der modernen Olymischen Spiele sich ein Staatsoberhaupt mit solchem Enthusiasmus für sie eingesetzt habe wie der Führer und Reichskanzler und daß das ganze deutsche Volk bemüht sei, kür die Olympischen Spiele Kampfstätten zu errichten, die der Würde und Größe dieser Spiele entsprechen. Nachdem von dem Präsidenten des Comitö France- Allemaane ein Hoch auf den Führer und von dem deutschen Botschafter ein Hoch auf den Präsidenten der französischen Republik ausgebracht worden war, hielt Kommandant L'Hopital eine herzliche Ansprache, in der er alle Gäste willkommen hieß. Zum Ziel der Arbeit habe man sich die Förderung der privaten und öffentlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland auf allen Gebieten gesetzt, insbesondere in geistiger, wissenschaftlicher, künstlerischer und sportlicher Hinsicht, um durch ein besseres gegenseitiges Verstehen zur Festigung des europäischen Friedens beizutragen (Beifall). „Wenn wir", so fuhr der Redner fort, „ein festes Gebäude errichten wollen, müssen wir es vermeiden, unsere Blicke auf den gegenwärtigen Gesichtskreis zu beschränken. Man muß das Ziel fest ins Auge fassen, das wir erreichen wollen im Gedanken an die Generationen, die uns folgen werden. Die Vaterlandsliebe, die jeden Staatsbürger beseelen muß, hat nicht ein Mißverstehen der anderen Länder zur Folge. Ein Volk, so schrieb Marschall Foch, lebt von der Arbeit und nicht nur vom Ruhm. Es scheint mir, daß unsere beiden Länder in ihrer Geschichte ausreichend Ruhm finden, um nun jene Stimmung der Ruhe und Harmonie zu schaffen, dank der der Mann in der Familie und in der Werkstatt endlich wird frei atmen und der Zukunft mit mehr Ver trauen entgegensehen können. Diese Stimmung würde über die Grenzen hinweg wirken und die Sicherheit beeinflussen. Man muh hoffen, daß ein Tag kommen wird, an dem unsere beiden großen Länder in der Erkenntnis der Be deutung der Sicherheit und des Friedens eine vertrauens volle Zusammenarbeit aufnehmen können. Frankreich ist vorsichtig in seinen Freundschaften, aber diese Vorsicht ist eine Gewähr seiner Treue. Der Präsident des Französischen Olympischen Ausschus ses, Massard, dankte dem Reichssportführer für fe'-ne mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen, be glückwünschte den Präsidenten des Deutschen Olympia-Aus schusses zu der vorbildlichen Organisation der Olympischen, Spiele und erhob lein Glas auf das Gelingen der Olym piade 1936. Vor dem in Paris neugegründeten „Comite France- AUemagne" hielt der Reichssportführer von Tschammer und Osten eine Rede, in der er u. a. ausführte: „An dem Beispiel der Antike erkennen wir, daß die Leibesübungen schlechtweg zu den großen Bildungsfaktoren der Menschheit zahlen und daß, so wichtig eine Erziehung vom Geiste her sein mag, eins Erziehung vom Leibe her nicht minder wichtig ist. Bildung und Erziehung können nicht in allen Völkern gleich sein. Die Entwicklung in Deutschland hat nicht dazu geführt, wie vielfach im Ausland die Ansicht vertreten wird, der Betrieb der Leibesübungen sei halb oder ganz verstaatlicht worden, und die deutsche Jugend werde auf die Plätze und in die Hallen komman diert. Nein, an dem grundlegenden Prinzip der Freiwillig keit wurde und wird nicht gerührt." Der Reichssportführer beschrieb sodann in kurzen Zügen die Entwicklung der deutschen Leibesübungen und die Lage bis zum totalen Umbruch, um dann den Aufbau und die Ordnung im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen zu schildern. Nach Darlegung des Gesamtzwecks der Leibes übungen, der sich aus den vier Teilzwecken „Erziehungs- und Bildungszweck", „Gesundheitszweck", „Kampfzweck" und „Schönheitszweck" zusammensetze, ging der Neichssport- führer auf Mißverständnisse des Auslandes ein und führte aus: „Ich weiß, daß es über nichts mehr Mißverständnisse geben könnte als gerade darüber, daß wir uns zu einer Be jahung des Kampfzwecks des Sports bekennen. Ich möchte deswegen eine französische Stimme für mich sprechen las sen. Am 1t). März d. I. schrieb eines der großen franzö sischen Sportblätter anläßlich einer französi ch-deutschen Sportbegegnung: „Der Sport hat gestern alles vereint: das Spiel mit seinen sportlichen Leistungen, mit seiner Notwen digkeit der schnellen geistigen Kombination, die Liebe zu dem lebhaften Spiel der Fahnen, den Respekt vor demjeni gen, den man zu Unrecht „Gegner" nennt und der nur, demselben Ideal folgend, sich eine letzte Ueberlegenheit erkämpfte." Ich stehe nicht an, zu erklären, daß ich die Tendenz der deutschen Auffassung über den Zweck der Leibesübungen vollinhaltlich in den Worten des Franzosen wiedergefunden habe: Den Respekt vor demjenigen, den man zu Unrecht Gegner nennt und der, nur demselben Ideal nachstrebend, sich eine letzte Ueberlegenheit erkämpft. Cs Ist mir in ausländischen Zeitungen immer wieder gesagt worden, ich hätte den deutschen Sport politisiert. Wahrhaftig! Ich bekenne mich schuldig, das getan zu haben. Allerdings in einem ganz anderen Sinn, als man es von mir behauptet. Ich habe den Willen und die Liebe für die LeibesübungAi in Deutschland neu entfacht. Ich habe die Jugend in Begeisterung mitgerissen, das ist in der Tat eine politische Handlung. Wenn die Leibesübungen selbst auch alles andere als politisch sind, so rufen sie dennoch durch den größeren oder geringeren Grad ihres Vorhandenseins eine politische Wirkung hervor. Aber politische Geschäfte kann man mit dem Sport nicht machen, und wir denken in Deutschland an nichts weniger als daran, das zu tun. Der Sport steht groß und einfach zwischen den Men- 23. Forstehung. ' Der Abschied von Donath und dessen Frau war sehr herzlich. Die beiden Alten bedauerten sein Scheiden auf richtig, wenn sie ihm die bessere Zukunft auch ebenso ehr lich gönnten. - . ' Der Dienstmann hatte die Koffer bereits aufgeläden. Mit einem herzlichen „Auf Wiedersehen!" verabschiedete ^sich Lutz. Donath begleitete ihn . bis an das Tor. Sie , drückten sich nochmals die Hand. Lutz winkte noch einmal >zu Mutter Donath zurück, die in der Tür des Garten hauses stand. Dann schloß sich die hohe Gittertür hinter ihm. i ,Er hatte die Empfindung, als ob es ein Abschied für immer wäre. Ohne den Blick hinzuwenden, ging er an der Villa vorüber. i Er hatte in einer ruhigen, etwas abgelegenen Straße ein sehr behagliches Zimmer gemietet. Seine Wirtin, eine würdige alte Dame, hieß ihn freundlich willkommen. Er hatte bereits zu Abend gegessen und ging sogleich daran, seine Sachen auszupacken und sich einzurichten. Eincn^kleinen Stoß zusammengebundener Briefe hielt er nachdenklich einen Augenblick in der Hand. Dann legte er das Bündel auf den Schreibtisch. Es waren die letzten Briefe seiner Mutter, die sie ihm während seiner Gymnasiastenzeit geschrieben und die er sorgsam als Ver mächtnis und teures Andenken aufbewahrt hatte. Als er mit dem Anspacken fertig war, setzte er sich an den Schreib tisch und nahm die Briefe wieder zur Hand. Er stand jetzt vor einem neuen, bedeutungsvollen Lebensabschnitt und hatte ein stilles, tiefes Bedürfnis nach einem Wort der toten Mutter. Ihm war, als ob er wieder wie früher vor sie hintreten könnte mit seinen kleinen und großen Sorgen und Erlebnissen, um ihren Rat und ihren Zuspruch ent gegenzunehmen. Da hatte man sich nun trotz seiner jungen Jahre mannhaft mit dem Leben herumgeschlagen; aber es mußte wohl immer wieder einmal eine Stunde kommen, wo man sich zurückfand in die von Liebe umsorgte und hehütete Kindheit. Blatt um Blatt laS Lutz in tiefer Versunkenheit. Manch gutes, liebevolles Wort wurde wieder lebendig. Und ganz langsam stieg das Bild der verlorenen Heimat wieder vor seinen Augen auf. Der mächtige Gutshof, die weiten, wogenden Felder, die sonncndurchglühte altmärtische Heide, der dunkle Kieferwald, die flammenden Birken stämme. Ein feuriges Rappengespann trappelte mit dem herrlich bequemen Kutschwagen tänzelnd über die sandige Landstraße hin. Die Vögel sangen, Akazien und Lupinen dufteten süß und stark. Lutz atmete schwer. Wie weit, wie weit lag das alles zurück! Und wie nahe war es einem doch in der Er innerung...! Er las weiter. Plötzlich fühlte er, wie sein Herz einen jähen, merkwürdigen Schlag tat. Die Mutter schrieb: „Gestern war Ursel Varnhagen wieder bei mir. Sie ist noch immer das liebe Ding von früher. Wir haben VW und lange von Dir gesprochen. Sie läßt Dich Melmafs und herzlich grüßen." Mit der.Gewalt eines rauschenden Sturzbaches gingen diese kurzen Worte über Lutz hin. Ursel Barnhagen — es war, als ob ihr Bild lange von einem dunklen Vorhang verhüllt gewesen wäre, der nun mit einem Male zurück gezogen wurde. Mit fast greifbarer Deutlichkeit hatte er -ihr liebes, offenes Gesicht vor sich: das schimmernde Blondhaar, die herrlichen blauen Augen. . Im gleichen Augenblick mußte er an Sibylle denken. Welch himmelweiter Unterschied bestand doch zwischen den beiden! An Ursel — wie er sie in der Erinnerung hatte — war alles klar und durchsichtig; man spürte ihr Herz in jedem Wort. Sibylle war ein berauschend schönes, aber Schmerzen bringendes und gefährliches Rätsel. In Ursels Wesen spürte man den Ernst und die Kraft der Erde — bei Sibylle war alles ein Schwanken, war alles nur Laune und Spiel. Lutz dachte wieder daran, wie er Ursel damals beim Abschied geküßt hatte. Ob sie sich wohl auch manchmal daran erinnert haben mochte? Vielleicht. Aber es war nun die vielen Jahre her. Heute dachte sie wohl kaum noch an ihn; sie hatte inzwischen gew'ß geheiratet. Es war Torheit, sich-durch diese Erinnerung so aufwühlen zu lassen. Und doch war es gut. Die Erinnerung gab Kraft, sich zu wappnen und zu wehren gegen die Gefahr, die irgendwie von Sibylle zu kommen drohte und die Lutz dunkel in jedem Nerv zu spüren meinte. Es war wohl ein Werl der Vorsehung, daß ihm die Briefe der Mutter gerade heute wieder in die Hände kommen mußten. Er stand aus und lief ein paarmal durch das Zimmer. Dann blieb er wieder stehen und reckte sich in den Schultern. „Nein, Sibylle Eirkstedt, Sie irren sich, wenn Sie glauben, mit-Lutz Dornow ein launenhaftes Spiel treiben »u können!" Man würde sich nicht wieder in diesen unsinnigen, be-! törenden Rausch hineinziehen lassen, und wenn es gleich! tausendfache Wunden und Schmerzen geben sollte! Vierzehntes Kapitel. Lutz war nun bereits einige Tage in seiner neuen Stellung tätig. Er ging mit Eifer ans Werk und arbeitete sich rasch ein. Der Obertngemeur war sehr zusrteden nur ihm, zumal er in der Tat mgnchen wertvollen Wink von ihm erhielt. Eickstedt erkundigte sich gleich in den ersten Tagen einmal nach Lutz. Er bekam die beste Auskunft. Sibylle zeigte in Viesen Tagen ein sehr sonderbares Wesen. Oft lief sie in sichtlicher Unruhe durch das Haus, , dann wieder saß sie stundenlang zufammengehockt in irgendeinem Winkel und träumte vor sich hin. Manchmal schalt sie ohne jeden Grund mit dem Mädchen. Einmal! fuhr sie sogar den alten Donath heftig an, zn dem sie sonst auf ihre Weise immer freundlich war. Der Nachfolger von Lutz war ein gewandter, anstelliger Mensch, der sich alle Mühe gab, seinen Dienst gewissenhaft zu versehen. Sibylle fand nichts an ihm zu tadeln, obgleich sie förmlich nach etwas suchte, -was ihr,Anlaß dazu hätte geben können. Es ärgerte sie im stillen, daß es an dem Manne nichts auszusetzen gab. Eines Morgens erhielt sie von Bruckner wieder einen Brief. Er schrieb sehr zärtliche und sehnsüchtige Worte, die sie mit gefurchter Stirn zur Kenntnis nahm. Zum Schluß teilte er ihr mit, daß er sich bei einer befreundeten Firma für Lutz Dornow verwendet habe. Man sei nicht abgeneigt, Lutz einzustellen, er solle in den nächsten Tagen einmal zur Vorstellung und Besprechung nach Berlin fahren. Ein merkwürdiges Lächeln lag um Sibylles Lippen, als sie sich hinsetzte und Bruckner antwortete, daß ihr Vater bereits sür Lutz gesorgt habe. Lutz hatte dem kommenden Donnerstag mit nicht sehr angenehmen (Gefühlen entgegengesehen, so sehr er die! Musik auch liebte. Es war nicht leicht, Sibylle Eickstedt gegenüber jetzt den richtigen Ton und das richtige Ver halten zu finden. Er überlegte wiederholt, ob er nicht wenigstens für diesmal unter irgendeinem Vorwand ab sagen sollte. Aber ihm fiel keine einigermaßen glaubhafte Ausrede ein. Es ging überdies wohl auch nicht gut; man war Sibylle — oder doch ihrem Vater — immerhin ver pflichtet. Vielleicht fand sich später eine Möglichkeit, die Musikabende einzuschränken. Vielleicht bekam Sibylle es mit der Zeit auch selber satt. Vot allem, wenn sie merkte, daß man sich nicht als Spielball ihrer Launen gebrauchen ließ. Und das würde sie sehr bald merken! > ('Fortsetzung selalZ