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Sächsische Nachrichten Glashütte. Eine Versammlung Ler Betrledsgemeinschaften fand am Montagabend iin „Goldnen Glas" statt, in der GaureL- ner Kreiswalter Müller „zur Lage" sprach.' Die Lehrlingsmustk- gemeinschast der Uhrenfabrik AG. umrahmte mit musikalischen Darbietungen den Vortrag Müllers. Der junge Künstler, der Solvaigs Lied aus „Peer Vynt" auf seiner Violine zum Vortrag brachte, wird bald mehr Beachtung beanspruchen dürfen. Müller ging zunächst, nachdem er die Anwesenden zum Stellen von Fra gen, zum Vorbringen ihrer Sorgen und Nöte aufgefordert halte jdem aber recht zaghaft entsprochen wurde) auf Organisations- sragen ein, richtete noch einmal den Blick rückwärts in das Zeit alter der unzähligen Verbände und stellte dann die nat.-soz. Auf fassung über Gewerkschaften und über Arbeikervertretungen in Len Betrieben deutlich heraus. So ließ er denn alle geleistete Ar beit in dieser Richtung und alle getroffenen Mahnahmen nach der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus vor dem geistigen Auge der Versammlungsteilnehmer porüberziehen und verbreitete sich dann ausführlich über das Grundsätzliche der DAF, über die einzigartige Gemeinschaft im Betrieb, die zugleich Voraussetzung zur Bildung der grohen deutschen Volksgemeinschaft sei. Wie nun diese Gemeinschaft im Betrieb angestrebt, wie sie gezeigt wird, damit sie um der deutschen Wirtschaft und ihrer Export möglichkeit, kurz um des deutschen Vaterlandes willen zu einer Leistungsgemeinschaft werden muh, war Hauptinhalt der Ausfüh rungen des Referenten. Waldhelm. In der Lochmühlenbucht im Stausee der Tal sperre Kriebstein machte ein Angler einen glücklichen Fang. Es gelang ihm, einen 16>/2 Pfund schweren Hecht zu fangen. Wieder fünf tödliche Unfälle In Neubrockwitz bei Weinböhla wurden bei Aus- schachtunasarbeiten an einem Schleusengraben, der bereits eine Tiefe von zwei Meter erreicht hatte, der siebenund- zwanzigjährige Arbeiter Arthur Hermann verschüttet. Der Verunglückte trug einen Schädelbruch davon, der seinen alsbaldigen Tod zur Folge hatte. Der verantwortliche Bauunternehmer wurde wegen Nichteinhaltung der Unsallverhütungsvorschriften vorläufig fe st genommen; der ans,-uschachtende Graben war nicht abgeschalt worden. In der Bahnhofstraße in Riesa wurde beim Ueber- schreiten der Fahrbahn der Gefreite Schneider vom Pionier bataillon von einem Personenkraftwagen erfaßt und über fahren; der Verunglückte starb kurze Zeit später. In Markranstädt stieß eine Radfahrerin, die neunundzwanzig Jahre alte Elsa Hentzschel, mit einem Kraft radfahrer zusammen; sie erlitt einen Schädelbruch und starb im Krankenhaus. In Herold (Erzg.) wurde der zwanzigjährige Arbei ter Unger nachts von einem Kraftwagen angefahren, eine Strecke mitgeschleift und tödlich verletzt. Der Fahrer flüchtete nach dem Unfall, konnte aber am anderen Tag ermittelt und fest genommen werden. Nach den bis herigen Feststellungen befand sich der Fahrer, der Karl Schauer aus Thum, zur Zeit des Unfalls inangetrun- kenem Zu st and. Um seine Schuld zu verbergen, war er kurz nach dem Unglück zum Unfallort gekommen und hatte auf den rücksichtslosen Fahrer geschimpft; er setzte sich auch mit der Polizei in Verbindung und erklärte, er sei in der vergangenen Nacht mit seinem Wagen überfallen und mit Steinen beworfen worden. Dadurch hatte er sich aber besonders verdächtig gemacht und seine Schuld konnte ihm bald nachgewiesen werden. Am sogenannten Rundteil in Großhennersdorf in der Oberlausitz war ein Einwohner aus Oberullersdorf auf seinem Kraftrad mit einem Radfahrer zusammengestoßen. Beide waren schwerverletzt ins Zittauer Stadtkrankenhaus eingeliefert worden, wo der Kraftradfahrer jetzt gestorben ist. Staat und Versicherung Im sozialen und wirtschaftlichen Leben eines Volkes spielt das Versicherungswejen eine bedeutende Rolle. Je stärker ein Staat seine Bürger und Kaufleute zu selbstver antwortlichem Handeln erziehen will, desto mehr wird er ihnen die Durchführung des Versicherungsschutzes in eige ner Verantwortung überlassen und sich darauf beschrän ken, ein Aufsichtsrecht über das Versicherungswesen aus zuüben. Diese Staatsaufsicht bietet die Gewähr für die sinngemäße Anwendung und Durchführung des Versiche rungsgedankens, für die Sicherung der Ansprüche, die der Versicherungsnehmer aus dem privatrechtlichen Versiche-, rungsvertrag erhält. Andererseits wird die Staatsaufsicht unangebrachten Forderungen der Versicherungsnehmer der Versicherung gegenüber entgegenwirken. Denn der ethische Sinn einer Versicherung ist immer die Ueberbrückung ei ner Notlage durch eine Gemeinschaft. Steht der einzelne > einer unerwarteten Notlage irgendwelcher Art gegenüber, so wird er in ^en meisten Fällen nicht stark genug sein, aus sich selbst heraus ohne wesentliche Veränderung seiner wirtschaftlichen und sozialen Gesamtlage der Verhältnisse Herr zu werden. Erst die Abwehr dieser Notlage durch di« Gefahrengemeinschaft gleichbesorgter und gleichvorbeu gender Menschen ermöglicht die Ueberwindung solcher Not ereignisse. Dieser Kreis gleichgesinnter Menschen sichert den einzelnen gegen unvorgesehene Notlagen. Würde man die Bedeutung der Privatversicherung nur nach der Höhe der Versicherungssummen und Prä mien beurteilen, so steht das Versicherungswesen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika an erster Stelle. Hier überwiegt aber neben der Kapitalversicherung, bei der wie bei der deutschen Lebensversicherung der einzelne ein bestimmtes Kapital für die Zukunft spart, die dem Grund charakter des Amerikaners entsprechende spekulative Ten denz der Versicherung. Die deutsche Versicherung kennt nicht die grotesken Risiken wie z. B. die Beine einer Film- schonheit. Dafür ist der planmäßige Schutz der Volksge sundheit und des Volksvermögens durch Versicherung in Deutschland weit entwickelt. Daraus erklärt sich auch, daß bei uns das staatliche Aufsichtsrecht gegenüber der Privat versicherung am vollkommensten und umsassendsten ist. Wenn auch der einzelne von dieser Staatsaufsicht nicht viel bemerkt, so hat er doch die Gewißheit, daß eine besondere Behörde, nämlich das Reichsaufsichtsamt für Privatver sicherung, über seine Rechte und Interessen wacht, die sich aus der von ihm abgeschlossenen Privatversicherung er geben. Das Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung hat sei nen Sitz in Berlin. Es arbeitet in aller Stille mit einem Beamtenstab von rund 70 Köpfen. Dabei unterstehen sei ner Aufsicht über 2000 Versicherungsunternehmungen (Ende 1934 waren es genau 2059). Unter diesen befinden sich 68 zum Geschäftsbetrieb in Deutschland zugelassene auslän dische Gesellschaften. Nach Versicherungssparten aufge teilt, standen anzahlmähig an der Spitze die 935 Unterneh men der Hagel- und Viehversicherung samt den übrigen landwirtschaftlichen Nebenzweigen. Es folgen die Le bensversicherung mit 454 Unternehmen und die Kranken versicherung mit 362 Gesellschaften, womit die eigentliche Personenversicherung in ihren beiden ausgedehntesten Ar ten zusammen an zweiter Stelle steht. Ihre volkswirt schaftliche Bedeutung geht aber schon wegen ihrer über ragenden Stellung am Kapitalmarkt weit über diesen Be- standsumfana hinaus. An dritter Stelle stehen die 135 Feuerversicherungsgesellschaften, denen sich die sonstigen Sachversicherungszweige mit 111 Unternehmen anschließen. Erst in weitem Abstand kommen dann 33 Rückversiche rungs- und 29 Unfallversicherungsgesellschaften. Der Rechts form nach überwiegen die Gegenseitigkeitsverelne, denn mit 1824 Unternehmen beanspruchen sie rund neun Zehntel des Gesamtbestandes, wohlgemerkt der Gesellschaftszahl, nicht der Versicherungssummen. Neben den 222 Aktiengesell schaften werden noch 13 Unternehmen in anderen Rechts formen betrieben. Wenn man berücksichtigt, daß in den Gefahrengemein schaften der deutschen Privatversicherung allein über 20 Millionen Versicherungsnehmer zusammengeschlossen sind, und das Reichsaufsichtsamt alle das Versicherungswesen und die Versicherungspraxis betreffenden Fragen zu beob achten und zu überwachen hat, so läßt sich unschwer er raten, daß sich hinter seiner stillen Tätigkeit eine Unmenge ersprießlicher Arbeit verbirgt. Aus seinem Geschäftsbe richt für 1934 seien deshalb einige Angaben wiedergege ben. In der Lebensversicherung, und nicht nur bei ihr, galt es, die Frage der Gruppenverträge eingehend zu prü fen, ohne daß die künftige Regelung bereits abgeschlossen werden konnte. Daneben verursachte die verschärfte De oisenlage erhebliche Arbeit auf dem Gebiete der Fremd währungsversicherungen. Dazu traten die Ueberwachung der weitere Fortschritte machenden Aufwertungsabwick lung und die Abgrenzung der Werbemethoden gegenüber den Sparkassengeschäften. Auch die veränderte Zins gestaltung nötigte zu eingehenden Beratungen. Besondere Aufmerksamkeit erforderten ferner die Ersatz-Pensionskas- sen, wo die (inzwischen erfolgte) Aenderung der Rechtslage im Zuge der Vereinheitlichung der deutschen Sozialversiche rung umfangreiche Verhandlungen notwendig machte. In der Unfall- und Haftpflichtversicherung galt es, an der Ver besserung der allgemeinen Versicherunqsbedingungen für die Kraftfahrzeugversicherung mitzuwirken. Auch die Ver hältnisse in der Abonnentenversicherung führten zu wieder holten Erörterungen. Die verschiedentlich angespannte Lage in der Feuerversicherung verlangte außerordentliche Nachprüfungen. Endlich mußte eine stattliche Anzahl neuer Versicherungszweige — u. a. Bauwesen-, Rundfunkgeräte-, Filmbetriebsunterbrechungs-, Ausstellungsversicherung — auf ihre Zweckmäßigkeit geprüft und über ihre Zulässig keit entschieden werden. Abgesehen von der laufenden Kleinarbeit (nach 8 81 des Versicherungsaufsichtsgesetzes hat das Amt „den ganzerr Geschäftsbetrieb der Versicherungsunternehmen... za überwachen"), waren im Berichtsjahre allein über 15 00V Anfragen und Anträge der Versicherungsnehmer zu bear beiten. In 20 Spruchsitzungen hatte das AM 1934 über 113 Anträge von Versicherungsunternehmen zu entschei den. Zum Schluß sei aus dem Bericht des Amtes noch fol gende bedeutsame Bemerkung hervorgehoben, die nicht nur die Vielseitigkeit des Aufgabenkreises des Reichsaufsichts amtes, sondern auch die enge Verbindung von Versicherung und Volksleben beweist: „Wie stark der nationalsozialistische Umschwung über die Gesundung der Volkswirtschaft hin aus zugleich den inneren Menschen ersaht und dadurch dem gesamten Volksleben seinen Stempel ausdrückt, beweist die Tatsache, daß Brandstiftung und Einbruchschäden, ferner aber auch Versicherungsbetrug, Selbstverstümmelung und ähnliche strafbare Handlungen zurückgehen." Letzte Nachrichten Ruhe in Kairo Schießverbol für die ägyptische Polizei — Arabischer Proteststreik Eine amtliche Mitetilung besagt, daß im ganzen Land vollkommene Ruhe herrscht. Der Ministerrat belcklok. die Zwischenfälle zu untersuchen, bei denen drei Studenten "durch Schüsse der Polizei niedergestreckt wurden. Der Minister präsident erließ in seiner Eigenschast als Innenminister ein vchießverbot für die Polizei. Die Direktoren aller arabischen Blätter haben beschlos sen, ihre Zeitungen am Donnerstag nicht herauszugeben; sie wollen damit gegen die Haltung des ägyptischen Kabi netts gegenüber der englischen Politik und gegen das vor einigen Tagen erlassene Ausnahmegesetz für die Presse Ein spruch erheben. Am Donnerstag sollen auch alle ägyptischen Läden und Büros geschlossen bleiben. Die ägyptischen An wälte werden vor den gemischten Gerichtshöfen nicht auf- ireten. Der Inhalt der französischen Antwort note an Italien Paris, 2l!. November. Die französische Antwortnote an Ita lien soll, wie man in gut unterrichteten Kreisen ersährt, in zuvor kommenden Ausführungen gehalten sein unb keine neue politische Stellungnahme bringen, sie bestätige Lie Beschlüsse, die die franzö sische Regierung habe fassen müssen, um ihren internationalen Verpflichtungen gerecht zu werden. Abschließend erkläre die französische Regierung in ihrer Ant wortnote, Laß sie indessen nicht die Hoffnung auf eine freund schaftliche Regelung aufgrbe. Die Pariser Presse unterstreicht Len freundschaftlichen Ton der französischen Antwort auf die italienische Note. IapanunddienordchinesischeAu^ Tokio, 20. November. Wie die Agentur Rengo meldet, Hal -er Sprecher des Kriegsministeriums erklärt, daß ole maßgeben den japanischen Armeekreise nicht die Absicht hätten, sich in die autonomistische Bewegung Nordchinas einzumischen. Es handele sich um eine chinesische Volksbewegung und demnach um eine in nere Angelegenheit Chinas. Die autonomistische Bewegung sei jedoch von großer Bedeutung, da sie in der entmilitarisierten Zone in der Nachbarschaft von ManLschukuo vor sich gehe. Er betonte, Laß Japan eine wirtschaftliche und kulturelle Zusammen arbeit mit Nordchina wünsche und bereit sei, Nordchina Hilfe zu leisten und sich mit ihm bei Ler Bekämpfung der kommunistischen Durchdringung zu vereinigen. Ministerrat in Paris KammerzusammenlriN am 28. 11. Paris, 21. November. Am Mittwoch nachmittag fand unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik ein Ministerrat statt. Die Beratungen haben etwa drei Stunden gedauert. Minister präsident Laval Hot zunächst dem Ministerrat einen Bericht über die außenpolitische Lage- erstattet. Anschließend gab der Finanz- minisler einen Ueberblick über die Haushall-arbeii des Finanz ausschusses der Kammer. Auf Vorschlag des Innenministers beschloß der Ministerrat, den Wiederzusammenlrilt Ler Kammer aus den 28. November festzusetzen. Der Iustizminister berichtete dem Ministerrat über die Zwischenfälle in Limoges. Die neuen Olympiade-Postwertzeichen Olympiade-Werlzeichen. Die Deutsche Reichspost gibt anläßlich der vom 6. bis 16. Februar 1936 In Garmisch- Partenkirchen stattfindenden Olympischen Winterspiele auch im Auslandsverkehr zugelassene Sonderwertzeichen mit Zu schlägen heraus, und zwar Freimarken zu 6 -l- 4 Rpf mit dem Bilde eines Eisschnelläufers, zu 12 -j- 6 Rpf mit dem Bilde eines Skispringers, zu 25 -K 15 Rpf mit dem Bilde von Bobfahrern. Die Farbe der Freimarken ist den ge wöhnlichen Freimarken gleicher Werte ähnlich. Die Past- ^rt«n ,u 6-l-4 Rvf tbraun) und 15 -f- 10 Nps (rötlich) tragen auf der linken Hälfte der Vorderseite die Abbildung einer Hochaebirgslandscyaft, ihr Wertzeichen trägt den Adler der Olympischen Glocke mit den fünf Ringen in den Fängen. Als Freigebühr gilt nur der Nennwert der Wertzeichen. Die Zuschläge sind für die Deckung der Kosten der Olym pischen Spiele bestimmt. Der Verkauf beginnt bei allen Postanstalten am 25. November 1933 und endet mit Ab laut des 31. März 1936. Ein Teil der Wertzeichen wird auch von den Sportverbänden vertrieben. Hütter, lorut um! S" dies wohl morgen« tun, aber fast nl« abend»? Woll sie es so ln ihrer Jugend gelernt haben! Es ist eben noch mel zu wenig bekannt, dah die Zahnpflege mit einer guten Qualitäts- Zahnpaste wie Lhlorodont oo . dem Schlafengehen wichtige- lsi al» in der Früh«. Gerade am Abend müssen die Zähne mit Lhlorodont gereinigt werden, damit die Speisereste nicht in Gärung übergehen und hierdurch Karie» (Zahnfäule) Hervorrufen. Also Mütter: lernt um!