Volltext Seite (XML)
WeHeritz-Jeilung Tageszeitung un- Mzeiger für Dippolüiswalöe, Schmie-eberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— ! mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Npfg. r :: Gemelnde-VerdandS-Gtrokonto Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 7...... Aetteste Zeitung des Bezirks Dieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen -er Amlshauplmannschaft, des StadlratS und des Finanzamts Dippoldiswalde i Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - i Mlllimeterzeile 6 Rpfa.; im Terlteil di« 93 - f Millimeter breite Miulmeterzeile 18 Npfg. i Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. - Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig - 101. Jahrgang Freitag, am 18. November 1935 Nr. 267 Seitliches und Söchßsches Dippoldiswalde. Der beim Schmiedemeisier Nobis hier be schäftigte Lehrling Herbert Böhme würbe gestern nachmit tag von einem beim Beschlagen ausschlagenden Pferde ins Ge sicht getroffen, so daß ihm der Unterkiefer zerschlagen wurde. Der junge Mann wurde nach Behandlung durch einen hiesigen Arzt dem Friedrichstadter Krankenhause in Dresden zugefiihrt. Gecrgenscld. Zn der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch wurde in das Wochenendhaus des Rechtsanwalts Dr. Wilhelm, Dresden, Las sich unterhalb des Lugsteinhofes befindet, ein Ein bruch verübt. Die Einbrecher drangen durch ein Fenster ein, stah len aber nichts, sondern ließen im Gegenteil ein umfangreiches Lager von Diebesgut zurück, das sie jedenfalls nicht weitertrans- portiercn konnten und im Laufe der Zeit abholen wollten. Dos Diebesgut stammt seiner Zusammensetzung nach aus einer Ski- Hütte. Die Diebe haben in dem Hause genächtigt und auch Feuer gemacht. Liner von ihnen hat sich Brot und Ziagrctten in Ge- orgenseld bczw. Zinnwald gekauft. Er sprach böhmische Mund art. Dresden. Am Donnerstag sand die Vermählung des Dresd ner Oberbürgermeisters Ernst Zörner mit Fräulein Hildegar! Schack, Tochter des Generals a. D. Schack statt. Der Oberbür germeister steht im 41. Lebensjahre und ist seit einigen Zähren verwitwet. Seine drei Töchter sind acht, sechs und drei Zahrc alt. Die Braut steht im 23. Lebensjahre. Die standesamtliche Trauung wurde vormittags im Standesamt Dresden-Neustadt III durch Oberinspektor Lecker vorgenvmmen, während die kirchliche Trauung nachmittags 2 Uhr durch Oberpsarrer Münchmeyer in der Frauenkirche vollzogen wurde. An der Hochzeit des Dresd ner Stadtoberhauptes nahm die Bevölkerung der Landeshaupt stadt regen Anteil. Städtische Beamte und Angestellte bildeten vor der Kirche Spalier, auch der Arbeitsdienst, dem der Ober bürgermeister als Ehrenobcrarbeitsführer «»gehört, halte eine Ab ordnung gestellt. Dresden. Die Schüler der Dresdner städtischen Volks- und Hilfsschulen haben in diesem Herbst rund 265 Zentner Kastanien und 42 Zentner Eicheln gesammelt, die für die Winterfütterung des Wildes dienen sollen und zu diesem Zweck nach dem Forst amt Klotzsche gebracht worden sind. Dresden. Hundert Jahre Landesvermes sung. Mit einer schlichten Feier beging das Sächsische Landesvermessungsamt den Gedenktag an das hundertjäh rige Bestehen der Sächsischen Landesvermessung. Aus allen Teilen des Landes waren Fachgenossen des staatlichen Ver messungsdienstes gekommen; an der Feier nahmen teil Be^reter des Reichsamtes für Landesaufnahme, der Tech nischen Hochschule Dresden, des Landeskulturamtes, des Staatlichen Grundstücksamtes usw. Finanzminister Kamps gedachte der alten, bis in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs zurückreichenden Geschichte des sächsischen staatlichen Vermessungsdienstes und würdigte seine volkswirtschaftlich bedeutungsvolle Tätigkeit bei der Lösung zahlreicher wich tiger Gegenwartsaufgaben. Ein Fachvortrag des Archivars im Landesvermessungsamt, Oberregierungslandmesser Re gensburger, gab ein anschauliches Bild der ersten allgemeinen Landvermessung in Sachsen aus de« Jahren 1835 bis 1841. Olbernhau. Der Seidenbau wird gefördert. In einer Besprechung mit den Beigeordneten teilte der Bür germeister unter anderem mit, daß die Stadtverwaltung zum Zweck der Förderung des Seidenbaues 500 Maulbeerpflan- fen ankaufen werde. In den Schulgärten soll eine Seiden- oau-Bersuchsanstalt eingerichtet werden. Marienberg. Am 10. September 1914 Halle ber Großolbers- öorfer Einwohner Alfred Reichel bei einem Slurmangrisf auf französische Stellungen im Walde von Sompouis einen Steckschuß unterhalb der rechten Schulter erhalten. Zm Lazarett hatte das Geschoß nicht entfernt werden können. Einige Zahre später machte es sich zeitweise durch starke.Schmerzen bemerkbar. Nach 21 jähriger Wanderung durch den Körper setzt« es sich vor kurzer Zeit im Hüftgelenk oberhalb des Beckens fest und verursachte dort eine eitrige Entzündung. Dieser Tage wurde nun das Ge schoß auf operativem Wege glücklich entfernt. Wolkenstein. Als ein Bauer auf seinen an der Staatsstraße nach Marienberg liegenden Feldern arbeitete, hörte er plötzlich von einer in der Nähe befindlichen alten Schutthalde her ein don- ncrähnlichcs Gepolter. Er ging dem Geräusch nach und fand in der. Mitte der Halde ein etwa 15 Quadratmeter großes Loch vor, das deutlich als Eingang eines früheren Bergbauschachtes zu er kennen ist. Man sieht vorläufig etwa sechs fest gemauerte Stein- bogen, die zur Absteifung des senkrecht nach unten führenden Vie Ausgaben -er Luftschutzes Große Kundgebung des Reichslustschutzbundes in Berlin Die Landesgruppe Groß-Berlin des Reichsluftschutz- vundes veranstaltete im Berliner Sportpalast ihre erste große öffentliche Kundgebung, bei der in Anwesenheit des Ober befehlshabers der Luftwaffe, General Göring, die neuen Fahnen geweiht und 18 000 Luftschutzamtstrüger verpflichtet wurden. General Göring erinnerte au die gewaltige einzig artige Tradition, die diesen größten Saal Berlins auszeichne. Von diesem Platz aus Hütten der Führer und seine Gefolgs leute stets wieder den Glauben und die Zuversicht an eine neue Zukunft verkündet. In dem Geist des Kampfes, der an dieser Stelle geführt morden sei, sei auch der Reichslustschuhbund geschossen worden, der nicht neben und nicht außerhalb der Bewegung stehe, sondern ein Glied dieser Bewegung sei und dessen Angehörige erfüllt seien von dem Glauben an Deutsch lands Zukunft. Im Rahmen der neuen Wehrhaftmachung sei der Luft waffe ein wichtiger Anteil gegeben worden. Sie sei geschaf fen morden in der klaren Erkenntnis, daß trotz Heer und Marine die Wehr des Volkes ungenügend sei, so lange nicht sein Luftraum geschützt werden konnte. Deshalb habe die Luftwaffe mit der allergrößten Energie, Geschwindigkeit und technischen Vollendung geschaffen werden müssen. Wenn man heute sagen könne, daß Deutschland nicht mehr schutzlos sei, so sei dies nur kraft jener einzigartigen Entschlossenheit möglich gewesen, die vom Führer und seinen Mitarbeitern ausgegangen sei. Mit besonderer Betonung stellte der Minister fest, daß diese deutsche Lustwasse von vornherein zum klaren Zweck der Verteidigung geschaffen worden sei, das deutsche Volk zu schützen, damit es im friedlichen Wett bewerb feiner Arbeit nachgehen könne. Diese große und einzigartige Ausgabe komme der deutschen Luftwaffe gemäß dem Befehl des Führers zu: sie sei nicht ausgebaut worden, um andere Staaten und Völker zu vernichten oder sie den Schrecken eines Luftkrieges auszusehen. Sie sei in dem Rahmen gehalten worden, der notwendig war, das eigene Volk zu behüten. Zwangslöufig, so fuhr der Minister fort,-habe mit der Luftwaffe zur Verteidigung Deutschlands auch der Luftschutz für das deutsche Volk entstehen müssen. Wenn der Luft waffe die aktive Aufgabe zukomme, den Luftraum freizu halten, so könne dadurch dem deutschen Volk noch nicht der passive Schutz gewährt werden, den es gegenüber feindlichen Angriffen aus der Luft brauche. Die erste Aufgabe einer Schachtes diene». Seine Tiefe konnle noch nicht festgestellt wer- § den. Sie scheint «ber beträchtlich zu sein, da cs einige Sekunden ! dauert, bis man das Auftreffen eines hineingeworfenen Steines ' auf die Oberfläche des im Schacht vorhandenen Wassers hört. Als Glücksumstand muß es angesehen werden, daß zur Zeit des : Einsturzes nicmapd auf Ler Halde war: denn unmittelbar neben der Einbruchstelle führt ein Zugangsweg zu einem kleinen Aus- sichtslempel vorbei. Lhemnih. Selbstmord, kein Verbrechen. Das Polizeipräsidium teilt mit: Ain Donnerstagnachmittag wurde im Chemnitzfluß, und zwar am Wehr des Neumüh- lensteges, das linke Bein einer weiblichen Leiche aufgefun den. Unter Hinzuziehung der städtischen Feuerwehr konnte auch der übrige Teil der Leiche aus dem Wasser geborgen werden. Die von der Mordkommission aufgenommenen Erörterungen haben zu der Feststellung geführt, daß es sich bei der Toten um die seit dem 30. Oktober vermißte drei undzwanzig Jahre alte Elisabeth Schröder handelt, die zuletzt in der Admiral-Scheer-Straße wohnte; sie hatte sich offenbar in der Nacht zum 30. Oktober in selbstmörderischer Absicht im Fluß ertränkt. Chemnitz. Am 15. November tritt der Krcishauptmann von Chemnitz, Dr. Grille, nach Erreichung der Altersgrenze in d«n Ruhestand. Dr. Grille war seit 5 Zähren als Kreishauptmann in Chemnitz tätig. Frankenberg. Am Donnerstag mittag ereignete sich in Or telsdorf an der über die Zschopau führenden Albertbrücke ein schwerer Unfall. Dort fuhren drei Kraftwagen in geringen Ab ständen hintereinander. Kurz vor der Brücke verringerte der vorderste Wagen seine Geschwindigkeit, da sich der Fahrer nach " dem Wege erkundigen wollte. Der Fahrer des folgenden Wagens j konnte sein Fahrzeug knapp hinter dem ersten Wagen bremsen, während der dritte Wogen mit voller Kraft auf den zweiten aus- suhr. Beide Wagen wurden auf den ersten geschoben. Dabei ! wurden eine im zweiten Wagen sitzende Frau und der Fahrer des ; dritten Wagens so erheblich verletzt, daß sic zu einem Arzt gc- j bracht werden mußten. .. Annaberg. Am Mittwoch früh geriet in Schönfeld ein mit Papier beladenes Lastauto aus Coswig sAnhalt) infolge Heiß- ! laufens der Bremstrommel in Brand. Der Lastkraftwagen l brannte vollständig aus. Personen sind bei dem Unfall nicht zu j Schaden gekommen. Zufolge des Brandes mußte der Verkehr zeitweilig umgeleilet werden. Penig. Andere Betriebe werden folgen. Betriebsführung und Gefolgschaft der Dr. Harzerschen Strumpffabrik gehören geschlossen der DAF und der NSV an; außerdem beteiligen sie sich vollzählig an der Abgabe , für das WHW. . Ehrenfriedersdorf. S e l b st m o r d d u r ch Auspuff gase? Den Rcisevertreter P. sand man in seiner Garage tot auf. P. war am Abend vorher, nachdem er die Garage ordnungsmäßig abgeschlossen hatte, durch ein Fenster ein- gestiegen und hatte den Motor seines Kraftwagens in Gang gesetzt. Durch die Gase fand P. den Tod. Es ist noch unge klärt, ob ein Unfall oder Selbstmord vorliegt. Ebersbach. Zwei Masseneinbrecher gefaßt. Unter dem Verdacht, an den zahlreichen in den letzten Mo naten begangenen Einbrüchen und Diebstählen im sächsisch- böhmischen Grenzgebiet beteiligt gewesen zu sein, wurden )er als Wohnungseinbrecher bekannte neunundzwanzigjäh rige Otto Rau aus Dux in Böhmen und der vierunddrei- zigjährige Wenzel Cerny aus Niedergrund verhaftet. Rau gilt als Helfer des gesuchten Josef Wünsche aus Schluckenau, )er durch die verwegene Art seiner Einbrüche berüchtigt ist. Terny ivird verdächtigt, gemeinsam mit Rau eine ganze Unzahl von Diebstählen verübt zu haben. Rau und Cerny waren bei der Verhaftung neu und fast gleichartig einge kleidet. Hirschfelde. Im Kohlenbunker verschüttet. Im Großkraftwerk wurde der Arbeiter Max Busch beim Einhacken von Köhlen im Kohlenbunker durch hereinbre chende Kohlenmassen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ver- chüttet. Der Arzt konnte nur noch den Tod durch Ersticken seststellen. Die täglichen Unfälle. Auf der Fahrt von Plötzen noch Hochkirch stürzte der Auszügler Lehmann aus Kupprih mit seinem Leicht kraftrad und zog sich einen tödlichen Schädelbruch zu. Als im Hof einer Schuhfabrik in R a d e b e u l ein neun zehnjähriger Arbeiter einen Lastkraftwagenanhänaer an den Triebwagen anhängen wollte, versagte die Bremse des An hängers; er wurde dabei so schwer verletzt, daß er auf dem Weg ins Krankenhaus starb. In den Hafenanlagen in Riesa wurde der Steuer mann Karl Richter aus Acvhen von einem Wagen gegen die Rampe eines Schuppens gedrückt und so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Vor einigen Tagen war auf dem Täubchenweg inLeip- zig der einundsiebzig Jahre alte Alfred Rühle von einem Personenkraftwagen angefahren und so schwer verletzt wor den, daß er im Krankenhaus starb. Mtnm-llsW de; M;MM»slu Ausgabeorl Dresden I für Sonnabend: Mäßige bis frische südliche Winde. Vorwiegend heiter, trocken. Tagsüber mild, nachts Temperaturen in der Nähe des Gefrierpunktes. ,