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Veiila-e zur Leitung" Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz, während seiner großen Rede Vvr den deutschen Bauern. Im Vordergrund Reichsbauernsührer Darre und Staatsrar Meinbera. Zu Ehren Horst Wessels. Das Horst-Wessel-Haus (das frühere Karl-Lieb- knecht-Haus) in Berlin soll in Zukunft der preußischen Finanzver waltung dienen. Mini- sterpräsident Göring während seiner Weihe rede. Rechts neben der Horst-Wessel-Fahne die Asttter des Freiheits kämpfers. Weltbild (M) Dienstag, am 19. November 1935 101. Jahrgang Nr. 270 was Arbeitrlosen-Sissern widerspiegeln Deutsch land 5,10 2,28 1,71 - 06 v.H. - 10 v.H. — 21 v.H von Währnngsentwertungen, 35 andere Länder 20,86 17,11 18,76 um Aufständische. Das gleiche Blatt meldet, daß Aufstän dische einen Eisenbahnzug auf der Strecke Ocotlan—Atoto- nilco beschossen haben. Auch in der Nähe von Ciudad« Gonzalez (Guanajuato) seien größere Gruppen von Auf ständischen aufgetaucht. Bluttaten »n «iextto. Wie aus Puebla gemeldet wird, wurden in der Nähe von Teziutlan drei Landschullehrer, die Sozialunterricht erteilten, von unbekannten Gegnern ermordet. Dir „Prensa" berichtet aus Guadalajara (Jalisco) über die Er mordung eines Verwandten des mexikanischen Ministers Silvano Barba Gonzalez. Wie verlautet, handele es sich u-i d-n Tötern entweder um seine eigenen Diener oder Erst i'in Nahmen dieser Wsltentwicklung kann man die überragenden Erfolge der drei Etappen deutscher Arbeils- schiacht ermessen, erst in diesem Nah :en kann man den ge waltigen Abstand zwischen Liberalismus und National sozialismus erkennen, wie er sich in den Bereinigten Staa ten einerseits und im neuen Deutschland andererseits dar stellt. Klassenkampf bei bereits 11,5 Millionen Arbeitslose» auf der einen Seite, tiefster Arbeitsfrieden bei stufenweise^ Schrumpfung der Arbeitslosigkeit aus der anderen Seite.! E. H. Welt insgesamt 25,06 19,42 20,47 Am l. Oktober. 1932 Am ll. Oktober 1934 Am I. Oktober 1935 Rückgang seit 1932 Mit welchem Aufwand Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist in der ganzen Welt nach wie vor ein Problem, das die Wirtschaftspolitik aller Staaten beherrschend beeinflußt. Trotz tiefgreifender Mas nahmen — die in einigen Ländern bis an die Grenze des wirtschaftlichen Wagnisses geführt haben — ist es in dreijähriger mühevoller Arbeit bei weitem noch nicht ge lungen, die feiernden Hände wieder in den Arbeitsprozeß einzuschalten. Ja, es ist, wenn man die Ziffer der Welt arbeitslosigkeit betrachtet, noch nicht einmal gelungen, die 20-Millionen-Grenze der Beschäftigungslosigkeit zu unter schreiten. Nach dem Stand vom 1. Oktober 1935 sind in der Welt (insgesamt 36 Staaten) noch 20,47 Millionen Men schen als „beschäftigungslos" gemeldet. Vor drei Jahren, d. h. im Herbst des Jahres 1932, waren demgegenüber 25,96 Millionen arbeitslose Menschen bei den amtlichen oder be ruflichen Stellen in aller Welt verzeichnet. Seit Krisenende ist es also bisher erreicht worden, daß für rund 5 Millionen Menschen von den damals etwa 26 Millionen Feiernden wieder Arbeitsplätze bereitgestellt worden sind. Setzen wir von diesem Gesamtergebnis aber die deutsche Arbeitslosen- zisfer ab, so bleibt gegenüber dem Jahre 1932 sogar nur noch eine Verminderung um etwas mehr als 2 Millio nen übrig! Die Arbeitslosigkeit in der Welt. Kreditausweitungen, Einfuhrkontingenten und anderem Handelskrieg hat die Welt sich in drei langen Jahren be- ! müht, die Arbcitslosenzahl von 20,9 auf 18,8 Millionen her- abzudrücken! Man muß sich dieses Zahlenbild vor Augen j halten, wenn man die Erfolge der drei Arbeitsschlarhten des . Nationalsozialismus in Deutschland beurteilen will. lins ist es gelungen, in unserem Lande 3,40 Millionen ! arbeitswillige Volksgenossen wieder in Lohn und Brot zu bringen in einer Zeitspanne, in der die gesamte übrige Welk nur 2,l0 Millionen Beschäftigungslose wieder an die Ar- i beitstische zurückzuführen vermochte. Uns ist es gelungen, i die damalige Arbeitslosenzahl bisher um 66 v. H. zu ver- j mindern, mährend das Ausland, insgesamt betrachtet, nur s eine Abnahme um genau 10 v. H. erreichen kannte. Im Vergleich mit dem vorigen Jahre ist aber die Ar- i beilslosigkeit der Welt sogar etwas gestiegen. Gerade die großen, führenden Wirtschaftsstaatcn haben es im Jahre i 1935 nicht erreichen können, daß ihre Arbeitslosenheere sich ! verkleinerten. Die Vereinigten Staaten haben gegenwärtig (nach Schätzungen der American Federation of Labour) wie der 11,5 Millionen Arbeitslose, das heißt, daß von je Ulkt Amerikanern etwa 10 ohne Beschäftigung sind! Das ist ein traurigeres Ergebnis, als wir es in Deutschland zur Zeit schwerster Wirtschaftskrise je erlebten. Dabei muß inan be rücksichtigen, daß Roosevelt während der letzten beiden Jahre durchaus nicht untätig gewesen ist. Der größte Widerstand , gegen eine durchgreifende Besserung in den Beschäftigung^- f Möglichkeiten der USA. liegt zweifellos in der krassen Ge gensätzlichkeit zwilchen Unternehmerschaft und Arbeitneh merschaft, in der krassen Jnteressenpolitik, die gerade dort von den Verbänden und Gewerkschasten bis zum Haß ge steigert wird. Man vergegenwärtige sich einmal, daß es bei 11 Millionen Arbeitslosen möglich war, daß allein in den ersten zehn Monaten dieses Jahres etwa 25 000 000 Arbeits tage durch Streiks und Aussperrungen verlorengegan- gen sind! Verkehrsminister empfiehlt Streik. Am Sonnabend und Sonntag fand in Brüssel die Iah- restagung der belgischen Arbeiterpartei statt. Der Tagung kam in diesem Jahr besonderes Interesse zu, nachdem die Sozialisten im Frühjahr mit 5 Ministern in die Regierung Van Zeeland eingetreten sind. Der Verkehrsminister Spaak erklärte, daß die Anwesenheit von fünf Mitglieder der sozia listischen Partei in der Regierung allein nicht genüge, um die soziale Frage zu lösen. Man befinde sich jetzt in einem Zeitabschnitt wirtschaftlichen Aufstiegs. Zu Zeiten eines wirt schaftlichen Niederganges hätte ein Streik den Arbeitgebern keine Sorge bereitet, aber heute sei die Lage anders. Die Arbeiterschaft könne jetzt ihre Forderungen wieder erfolgreich durchsetzen. Nach dieser unmißverständlichen Streikenipfeh- lung schloß Spaak mit der Mahnung, daß die Partei die Regierung jetzt nicht im Stiche lassen dürfe. Umfangreiche Verhaftungen in Syrien. Die französische Geheimpolizei hat — einer Meldung aus Beirut zufolge — eine Verschwörung ausgedeckt, die „die Befreiung Syriens und des Libanons von der Fremdherr schaft und die Vereiniauna des Libanons mit Snrien" aus ihre Fahnen geschrieben haben soll. Gleichzeitig hat die französische Polizei umfangreiche Verhaftungen vorgenom men. Unter den Verhafteten, 37 Personen, sollen sich be kannte Rechtsanwälte, Unioersitätsprofessoren und ein hö herer Beamter der libanesischen Polizei befinden. Reue Zusammenstöße in Kairo. Die Unruhe und Erregung In Kairo hält an. Am Mon tagvormittag ist es an zahlreichen Plätzen zu Zusammen rottungen der Menge und zu Zusammenstößen mit der Po lizei gekommen. Auch d esmal waren an den Kundgebun gen hauptsächlich Stuben en beteiligt. Ernstere Zusammen stöße ereigneten sich am Opernplatz, am Platz Bab e! Luk und auf der Fuad-Straße vor der königlichen Residenz. Dem starken Polizeiaufgebot gelang es jedoch, überall die Menge rasch zu zerstreuen, ohne daß diesmal Verluste an Menschenleben oder ernsthafte Verletzungen zu verzeichnen sind. Aber auch In England ist es bisher nicht gelungen, trotz Hungermärschen nud bei ebenfalls mehreren Millionen ver lorenen Streiktagen das Heer der feiernden Arbeiter seit dem vorigen Jahre merklich zu verringern. England hat mit rund 2 Millionen Arbeitslosen trotz seiner geringeren Be völkerungsziffer mehr Arbeitslose als Deutschland. Frankreich hat von jeher infolge der günstigen Schich tung seiner Bevölkerung und nicht zuletzt auch infolge des geringen Zuwachses an Jugendlichen (durch rückgängige Ge burtenziffern) wenig Arbeitslose besessen. In den letzter» Jahren aber geht die Zahl der Beschäftigten so stark zurück, daß auch in Frankreich das Heer der Arbeitslosen größeres Format annimmt. Am 1. Oktober 1935 sind 373 000 unter« stützte Arbeitslose gemeldet gegenüber 3237100 zur gleichen! Zeit des Vorjahres und gegen nur durchschnittlich 50 000 i» den früheren „normalen" Jahren. Steigende Arbeitslasenziffern weisen auch die anderen Goldländer Holland und die Schweiz auf. Die Zahl des Schweizer Beschäftigungslosen beziffert sich jetzt auf 70 00l> gegen 51 000 im Herbst vorigen Jahres, die Zahl der Fei ernden in Holland ist sogar noch wesentlich stärker von 309 000 auf 387 000 angewachscn. Auf der anderen Seite ist eine merkliche Senkung dec Arbeitslosenziffer nur in Belgien und ferner in Italien zu verspüren (neben Deutschland). In beiden Staaten liegen jedoch besondere Verhältnisse vor, die die Abnahme der Bs- Nhäftigungslosigkeit verurjacht haben: In Belgien macht sich die von der Währungsenlwertung ausgehende bele bende Wirkung bemerkbar, in Italien haben die Kriegs-, Vorbereitungen mehr Hände als im normalen Wirtschafts ablaus beansprucht. Deutschland, das im Jahre 1932 noch das Land mit der höchsten Arbeitslosenziffer gewesen ist, hat diesen trau rigen Rubin längst an andere Staaten abgetreten. Nach den» gegenwärtigen Stand kommen aus 1000 Volksgenossen nur noch 25, die bisher noch nicht wieder in den Arbeitsprozess eingcgliedert werden konnten, während im Winter 1932 33 säst 100 von >e 1000 zu feiern gezwungen waren. Jetzt steht Deutschland erst an zehnter Stelle in der Höhe der Arbeits losigkeit,, weit zurück hinter den Vereinigten Staaten, Eng land, Holland, Oesterreich, der Tschechoslowakei und ande ren Staaten. Kurze Notizen Die deutsche Gesandtschaft in Stockholm hat im schwe dischen Außenministerium nachdrücklich und wiederholt da gegen Verwahrung eingelegt, daß die der Regierungs partei nahestehende Zeitung „Sozialdemokraten" mehrfach kränkende Ausführungen gegen die Person des Führers und Reichskanzlers gebracht hat Die vor einiger Zeit angekündigte Konferenz der Regie rungschefs der nördlichen Staaten in Heisingfors ist endgül tig auf den 7. und 8. Dezember anberaumt worden. Aus der Konferenz sollen außer außenpolitischen Fragen vor allem innerskandinavische Angelegenheiten zur Erörterung gelan gen Der neue Haushalt des tschechoslowakischen Arbcitsministe- riums sieht eine wesentliche Erhöhung der für das Flugwesen bercitgestellten Summen vor. Es besteht die Absicht, eine Reihe neuer Flugplätze anzulegen, für die bereits die Grundstücke ge pachtet morden sind, und zwar in Sillcin, Tabor, Strakonitz, Mah- risch-Trübau, Kromau, Altsohl. Goldmorawitza, Detwa, Chust und Slatinske Doch Der bulgarische Finanzminister Riaskoss ist aus Gesundheits rücksichten zurnckgetreten. Seine Amtsgeschaftc werden einstweilen von dem Wirtschastsministcr Mochanofs übernommen. Wie mit geteilt wird, wird Niaskoss auch weiterhin siir eine dauernde tat kräftige Mitarbeit zur Verfügung stehen Vom Kriegsgericht io Gijon wurden zwei Marxisten, die während der spanischen Oktober-Revolution einen Polizechaupt- mann und einen Wachtmeister ermordet halten, zum Tode, neun Mitschuldige za lebenslänglichem Äeiängnis und zehn andere zu 12 Jahren Äeiängnis verurteiit In Sosnowil; im Dombrowaer Revier wurde von unbekann ten Tätern ein Bombenanschlag aus eine Synagoge vcnibl. wobä ein Teil des noch nichl ganz serbggeslcllten Äcbäud.o zerstör, wnrde. Einige Personen wurden durch die nmherjiiegendea Mauerieile z T erheblich verletzt Einer der Verletzten ist in zwischen gestorben ' , Arbeitslose in 10 Staate,.' (Stand vom 1. Oktober 1935) aus je 1000 Arbeitslohn,zisler Einwohner in 1000 Personen Bereinigten Slawen 92 11 50'0 England 44 1 977 Niederlande 43 375 Tschechoslowakei 41 572 Danzig 37 15 Neuseeland 3." 57 Oesterreich 3, 205 Irland 2b 83 Australien 27 179 Deutschland 25 1 713