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Landmanns Wochenblatt Allgemeine Zeitung für Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft Beilage zue Welheeitz-Leitung 1/1 "rgstxn LchiilUeitung:J. B.DipIomIandwir, Ulrich Arnd, Neukamm ' -- " s» Jeder Nachdruck aus dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich verfolgt (Gesetz vom IS. Juni ISVI) Dit Khaki-Campbell-Ente Vs« W.AlpWMk Khaki-Campbell-Ent« (links Ent«, rechts Erpels Zeichnung: Zambonis Die Khaki-Campbell-Ente zahlt zu den besten Nutztieren unseres Wirtschaftshofes. Sie ist eine Züchtung der letzten Jahre, die in aller Welt im Zeichen der Nutzgeslügelzucht standen. Sie legt Zeugnis ab für das Können der englischen Züchter. England ist seit langem führend gewesen auf dem Gebiete der Rasse zucht. Als vor Jahren die deutsche Rasse geflügelzucht ihren Aufschwung nahm, waren es zunächst meistens englische Züchtungen, die auf unseren Ausstellungen an der Spitze standen. In der Folge ist das nun anders ge worden, und unsere deutschen Züchter haben den damaligen Vorsprung lange wettgemacht. Ja, heute ist es bei einigen Rassen, die früher von England eingeführt wurden, fo gekommen, daß man diese heute von uns nach England holt. Das Heimische in Ehren, aber es gibt auch manchmal anderswo Gutes, das man nicht übersehen darf, wenn es uns Nutzen bringen kann. So ist es auch bei der Khaki-Campbell- Ente. Die englischen Züchter haben es ver standen, eine Ente zu züchten, die alle Eigen schaften einer guten Nutzente in sich vereinigt. Der guten Eigenschaften wegen hat sie auch sehr schnell bei uns eine weite Verbreitung gefunden. Zunächst ist sie eine ganz vorzügliche Lege-Ente, die auch den Laufenten, die ja als die besten Leger unter den Enten gelten, in keiner Weise nachsteht. Dazu kommt aber noch, daß Khakl-Campbell-Enten ein Gewicht von durchschnittlich 2,5 bis 3 leg erreichen, also auch einen recht ansehnlichen Braten liefern. Mehr kann man wirklich nicht verlangen. Die Läufe sind orangefarben. Bei der Ente ist die Schnabelfarbe schwarzgrünlich, nicht so intensiv wie beim Erpel, die Khakifarbe gleich mäßig am ganzen Körper, nur der Kopf er scheint etwas dunkler, und die Flügel zeigen schwache Spiegel. Läufe wie beim Erpel. Wie alle Enten ist auch die Khaki-Campbell ein guter Futterverwerter, überall da, wo man Wert auf gut« und höchste Leistungen legt, ist sie am Platze, auf der Farm und im laich- wirtschaftlichen NebenbetriÄ. Ihr« Aufzucht macht ebensowenig Schwierigketten wie die anderer Enten, nur daß man sie in der Maschine erbrüten muß. Etwas Eigenartiges zeichnet sie dabei noch aus; es scheint naturwidrig zu sein, ist aber wahr: Khaki - Campbell - Enten brüten nicht! Das ist für den Entenhalter ein großer Vor teil, denn das bedeutet manches Ei mehr. Es ist eben eine Ente im Zeitalter der Brut maschine. Khakifarben ist ihr Gefieder, oder anders: bräunlichgelb (nicht wie bei den gelben Orping» ton). Der Farbton ist bei dem Erpel Heller als bei der Ente. Die Färbung des Erpels: Kopf bis zur Hälfte des Halses grünlich bis schwarz grünlich schimmernd, die Spiegel grünlichbraun, die Deckfedern des Schwanzes sind schwarz. Wichtige Feldarbeiten im Winter Bo« Diplomlairdwirt vr. Hubmamr Die Notwendigkeit, Deutschland auf eigener Scholle zu ernähren, bietet noch man cherlei Gelegenheit zur Arbeitsbeschaffung. Im besonderen gilt es, die während des Som mers zusätzlich eingestellter Arbeitskräfte nach Möglichkeit auch während des Winters in nützlicher Weise zu beschäftigen. Eine Menge von zweckmäßigen Winterarbeiten, die in den letzten Jahren teilweise vernachlässigt, worden sind, gilt es zu verrichten. Don diesen sollen im folgenden einmal die Win terarbeiten auf freiem Felde geprüft werden. Sie bestehen in der Hauptsache aus Dün- gungs- und Meliorationsarbeiten. Bei offe nem Wetter kann auch noch Stallmist unter- gepslügt werden. Ein großer Teil unserer Böden leidet an Kalkmangel. Darauf ist es mit in erster Linie zurückzufübren, wenn die Ernten zurück gehen oder Len Erwartungen nicht entsprechen. Der Kalk ist nicht nur ein wichtiger Nährstoff für die landwirtschaftlichen Kulturpflanzen und unter diesen besonders für die Futter- gewächse und für die Hülsensrüchte, sondern der Wert des Kalkes besteht fast noch mehr in seinen bodenverbessernden Eigenschaften. Namentlich der schwere Boden wird durch dm Kalk gelockert, die Bodennährstoffe wer den in eine leicht lösliche und für die Pflan zen aufnahmefähige Form iibergeführt, das so überaus nützliche Bakterienleben wird ge fördert. Die benötigten Kalkmengm sind aber rechtzeitig zu bestellen, damit kein« Verzögerungen in der Lieferung eintretm können. Um eine möglichst gleichmäßige Dün gung auf dem Acker zu erzielen, wird der Kalk am besten mit dem Düngerstreuer oder mit dem Sandstreuer verteilt. Unter den heutigen Verhältnissen wird es sich auch wieder lohnen, den Mergel aus eigenm Mer- gclgruben auf die Felder zu fahren. Der Mergel enthält weniger reinen Kalk als die im Handel befindlichen Kalkdüngemittel. Er muß also in größeren Mengen ausgebracht werden als diese. Aber das ist eine günstige Gelegenheit, Arbeitskräfte während des Win ters nutzbringend zu beschäftigen, weil ja das Rohniaterial nichts kostet. Zweckmäßig ist es auch, Kali und Phos phorsäur« jetzt schon zu streuen. Beide Dün ger wirken so für die nachfolgenden Kultur pflanzen viel besser, als wenn sie erst im Frühjahr kurz vor der Saat verabreicht werden. Kali und Dhosphorsäuredünger werden am besten gemischt und so gemeinsam ausgestreut. Der im Laufe des Winters sich ansam melnde Stallmist wird zweckmäßig im Winter auf dem Felde aufgeschichtet und.mit Stroh oder Erde zuaedeckt. Dadurch treten keine größeren Stickstoffoerluste «in wie beim Lagern auf der Düngerstätte. Der Stall mist muß auf diese Weise wohl zweimal aufgeladen werden. Aber dieser Nachteil wird dadurch mehr als ausgeglichen, daß der Mist bei Beginn der Frühjahrsbestellung bereits auf dem Felde sich befindet. L>a- durch werden im Frühjahr viele menschliche und tierische Arbeitskre is gespart. Im Winter ist ach die Zett dazu vor handen, verschiedene Meliorationsarbeiten -urchzuführen. Por allem ist hier an eine