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Ls EriMdarts Tod November! Reicher Erntemonat des Weidmannes! 'Aber wie fing er an! Regen und nichts als Regen! Aber dann plötzlich schob die Sonne die Wolken auseinander — und ein echter Hubertushimmel spannte sich aus über Wald und Feld. — Grimbart, der Dachs, saß in seinem Bau und sinnierte. Es waren die Tage, in denen Jahr um Jahr die schwer wiegende Fmge in ihm auftauchte, ob es schon Zeit wäre, den Wintersmlaf zu beginnen, oder o,b es noch lohnen würde, ein bißchen durchs Revier zu bummeln. Die Sonne lockt und lockt. Grimbart beschließt, einen Gang zu unternehmen. Kaum hat im fernen Dorfe das Abendgeläut seine letzten Töne verklingen lassen, da wird er unruhig und schiebt sich langsam der Röhre zu. Buchsenlicht ist nicht mehr, stellt er mit Befriedigung fest, und schon wackelt er nach kurzer Kratzpause durch das leise raschelnde Laub dem hohen Stangenholz entgegen, das er durchqueren muß, um in den Eichenhorst und hinter dem in das mit dichtem Unterholz bestandene Mischwaldreoier zu gelangen, wo immer noch am ehesten diese und jene guten Bissen zu finden waren. Verdrießlich trottet er dahin; es ist nicht viel, was man so spät im Jahre findet. Die-Wurzeln wollen nicht mehr recht schmecken; die Holzäpfel an der Lisiere sind vermolscht und verfault; Würmer und Schnecken gibt es auch nicht recht mehr, hin und wieder noch ein verspäteter Kaser, das ist alles. Die beliebtesten Leckerbissen, ganze Gelege von Fa sanen oder gar ein Satz Jungyasen — jawohl, das sind Dinge, von denen mckn im Herbst höchstens mit Sehnsucht träumen kann! — Trauung des Herzogs von Gloucester. Die kirchliche Trauung zwischen dem dritten Sohn des englischen Königs, dem Herzog von Gloucester, und Lady Alice Scott wurde am Mittwochmittag in der Prioatkapelle des Buckingham-Palastes durch den Erzbischof von Canter- bury vollzogen Zehntausende von Zuschauern hatten sich in der Nähe des Königlichen Schlosses angesammelt, um die Anfahrt der Braut und der geladenen Ehrengäste anzu sehen. Angesichts des vor zwei Wochen erfolgten Todes des Vaters der Braut, des Herzogs von Buccleugh, war die Feierlichkeit nur in kleinem Rahmen gehalten. Gerichtssaal Sechs Schmuggler abgeurleill Wegen Schmuggels und Zoll- bezw. Steuerhimerzie- yung standen vor dem Plauener Amtsgericht sechs Einwoh ner aus Auerbach; sie hatten vom Mm bis Juli dieses Jah res Schmelzbutter, Tabak und Zigarettenpapier aus der Tschechoslowakei hereingeschmuggelt; außerdem wurde von der Bande nicht untersuchte Margarine m den Handel bracht. Die Urteile lauteten von zwei Monaten einer Woche Gefängnis bis herab zu zwei Wochen Gefängnis, ferner wurden gegen die Schmuggler wegen Vergehens gegen die Abgabenordnung Geldstrafen bis zu 4000 und 1000 Reichsmark Wertersatz ausgeworfen. veekehrsunsälle vor Gericht Die Große Strafkammer des Landgerichts Bautzen verhandelte wegen tödlicher Straßenunfälle gegen Emil Pursche aus Löbau und Alfred Franz Zscherper aus Zittau. Pursche war am 29. Juli in seinem Kraftwagen auf der Staatsstraße Herrnhut—Görlitz gefahren. Sich immer rechts haltend hatte er vor sich den siebzig Jahre alten Rich ter aus Schönau a. d. Eigen erblickt. Er gab Hupensignale und wollte Richter links überholen. Richter ging aber nach links und wurde vom Kraftwagen erfaßt und getötet. In diesem Fall hatte der Fußgänger Richter den Unfall und seinen Tod verschuldet. Pursche wurde freigesprochen. Im zweiten Fall war Zscherper am 4. Juli mit seinem Kraftwagen in Zittau in schneller Fahrt auf der Kreuzung der Aeußeren Weberstraße mit der Kaiserstraße mit dem von links her kommenden Radfahrer Neumann zusammengestohen. Neumann starb. An diesem Unfall und dem Tod des Verletzten hatte nach der Ueberzeugung des Gerichts und des Sachverständigen Zscherper durch Man gel an Ausnierksamkeit und durch Benutzung seines Wagens, in dem beide BremsennichtinOrdnung gewesen waren, die Schuld zu tragen. Zscherper wurde an Stelle m sich verwirkter zwei Monate Gefängnis zu einer Geld strafe von 500 kostenpflichtig verurteilt. Den morphwisttschen Ehemann erschossen Das Magdeburger Schwurgericht verurteilte die 33jäh- rige Frau Ruth Menshausen wegen Totschlags des Ehe mannes zu sechs Monaten Gefängnis. Die Frau Hatte am 1. August abends vor dem Hause der Deutschen Arbeit in Magdeburg ihren 44jährigen Ehemann mit vier Schüs sen niedergestreckt. Die Verhandlung entrollte ein erschüt terndes Bild von eiyer durch Morphinismus zerrütteten Ehe. Die Frau hatte zehn Jahre versucht, ihren Mann zu heilen. Er hatte eine ganze Reihe von Morphiument ziehungskuren gemacht, ist aber immer wieder in sein altes Laster zurückgefallen. Im Jahre 1929 mußte die Frau fest stellen, daß ihr Mann ihr auch die eheliche Treue nicht hielt. Es kam zu Auseinandersetzungen. Mehrfach mußte die Frau nachts vor ihrem Mann Hilfe suchen und zu ihren Hausangestellten flüchten, bei denen sie sich versteckt hielt. Wiederholt hatte sie die Ehescheidung eingereicht, aber im mer wieder auf Zureden ihres Mannes die Anträge zurück gezogen. Am Tage der Tat war der Mann mit seinem Wagen nach Magdeburg gefahren, um, wie seine Frau an nehmen mußte, wieder mit seiner Geliebten zusammenzu treffen. Die Angeklagte fuhr ihm nach und stellte ihn in Magdeburg auf.der Straße mit heftigen Vorwürfen zur Rede. Im Laufe der Auseinandersetzung erklärte der Mann seiner Frau, daß er von ihr nichts wissen wolle. Er stieß sie mit dem Ellbogen, worauf die Angeklagte aus ihren Mann viermal schoß. Schwerverletzt wurde er ins Kran kenhaus eingeliefert, wo er kurz darauf verstarb. Das Gericht erkannte aus die Mindeststrafe von sechs Monaten Gefängnis. Vollstreckung eines Todesnrleils. In Heilbronn ist der am 7. September 1889 geborene Friedrich Haarer hingerichtet worden. Er war vom Schwur gericht in Heilbronn wegen Mordes zum Tode verurteilt worden. Haarer hatte am 17. April 1934 den Stkafan- staltskommissar Johannes Striffler von Ludwigsburg auf einem Kartoffelacker der Markung Mundelsheim aus un begründetem Haß ohne vorausgegangenen Streit erschossen. Schwere Kämpfe um Makalle Gefechte auch fan der Südfront Italienische Eingeborenen-Patrouillen sind nach einem Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes erläßt fol genden Aufruf: Der Führer und Reichskanzler hat am 9. Oktober das Winterhilfswerk des Deutschen Bölkes mit einer Ansprache eröffnet, die jeden Deutschen, der die Ehre dieses Namens ver dient, ergriffen hat. Als Präsident des Deutschen Roten Kreu zes gebe ich für die Männer und Frauen, die zum Dienst im Zeichen des Roten Kreuzes zusammengeschlossen sind, die feierliche Erklärung ab, daß sie sich alle ohne Ausnahme dafür einsetzen werden, den Erfolg des Winterhilfswerkes zu verbürgen und selber gewillt sind, Opfer für den Ge danken der nationalen Solidarität zu leisten, dis wirkliche Opfer sind. Mit den vielen Hunderttausenden von Män nern und Frauen des Deutschen Roten Kreuzes, das sich mit allen Kräften für den Erfolg des Winterhilfswerkes ein setzt, wende ich mich aber auch an die Millionen von Volks-' genossen, deren Bereitschaft zur Hilfe unentbehrlich ist, auch Scire. Die eingeborene Bevölkerung hat die Truppen mit Kundgebungen empfangen, die ihren Wunsch dartun, sich zu unterwerfen. An der Somalisront setzen unsere Trup pen ihr Vorgehen in Ogaden fort. Die Luftwaffe Kat wei tere strategische Erkundüngsflüge durchgeführt." wenn die Möglichkeiten des einzelnen noch !o begrenzt sein mögen. Ich weiß, daß hun^erltausende ihre Pflicht und mehr als ihre Pflicht erfüllen, ohne ein Wort hierüber zu sprechen. Ich weiß aber auch, daß es noch manche gibt, die die Not wendigkeit, sich selber mit für das gemeinsame Werk einzu sehen, noch nicht ersaßt haben. Auch sie sind stolz, Deutsche zu sein und wollen sich des Namens würdig erweisen. Sie mögen in Stadt oder Land, in Handel und Gewerbe, im Nährstand oder in freien Be rufen stehen, ich rufe sie als deutsche Männer und Frauen auf, ihre Pflicht am deutschen Volk zu erfüllen und ein wah res Opfer an der Gemeinschaft des deutschrn Bolles zu bringen. Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Carl Eduard, Herzog von Sachsen-Coburg und Gothen Aufruf des Roten Kreuzer Winterhilfswerk 1935/36 Funkspruch des Sonderberichterstatters des DNB in Ma- kalle elngedrungen. Sie fanden die Stadt von abessinischen Truppen geräumt. In Addis Abeba lies ein Zunkspruch -er Wilitärsunk- slation an der Nordfront ein, wonach um Makalle ein fuvcht- varer Kampf entbrannt sei. Zn dem Funkspruch heißt es, am Dienstagabend hätten italienische Truppen, die aus Last wagen herangeführt wurden, mit Unterstützung von Kaval lerie die Stadt schlagartig beseht. In der Nacht hätten dann abessinische Truppen einen wilden Angriff auf die Stadt unternommen. Nach einem inständigen Nahkamps seien die Abessinier wieder Herren der Stadt gewesen. Bei ihrem Rückzug sollen die Italiener Tote und Verwundete auf dem Platze gelassen haben. Wie es in dem Funkspruch weiter heißt, stünden schwere Kämpfe in der Umgebung von Ma- kalle bevor. Fast gleichzeitig liefen auch Meldungen von der Süd- front Pin, wonach es am Webi Schebeli ebenfalls zu gro ßen Kämpfen gekommen sei. Die abessinischen Trup pen sollen sich mit Maschinengewehren verteidigen und den Italienern starke Verluste beigebracht haben. Die abessini schen Truppen kämpften dort unter dem Armeeführer Ugaznour. Seine Truppen zögen sich in befestigte Stellun gen zurück. Wie es in den Meldungen weiter heißt, beab sichtigen sie. nachts einen Gegenangriff zu unternehmen. In einer amtlichen Mitteilung Nr. 38 wird durch das italienische Propagandaministerium das neueste Telegramm General de Bonos bekanntgegeben, das folgenden Wortlaut hat: „Das Vordringen unserer Vorhut wird auf der ganzen Front fortgesetzt. In der Gegend Dancala haben unsere Abteilungen Gabala überschritten und nähern sich Bato. Das 1. Armeekorps hat Agula eingenommen und schiebt seine Patrouillen südlich des Aulalö vor. Das Eingeborenen korps ist im Tal des Flusses Sallo vorgedrungen. Das 2. Armeekoros vollendet die Veiekuna des Adiabo und des Der Negus über die mMtürWe Lage Kaiser Halle Selassie gewährte dem Vertreter des DNB in Addis Abeba eine Unterredung, in der er sich vor allen« über die militärische Lage äußerte. Der Negus erklärte u. a.: Vie Italiener haben ihren Aufmarsch an den Grenzen vollzogen und unternehmen Vorstöße, die ihnen Gelänoe- gewinne einbringen, während sich die abessinischen Armeen noch ganz in der Aufmarschperiode befinden. Die verschiedenen Armeen beziehen, da ihnen keine Eisenbahnen oder sonstigen Verkehrsmittel zur Verfügung stehen, zu Fuß, mit Pferden und Maultieren die ihnen nach unseren« Operationsplan anbefohlenen Stellungen. Die ita lienischen Eritreatruppen haben ihren Angriff zunächst bis zu der Linie Aksum—Adua—Adigrat vorgetragen. Sie konnten die Zone von 30 Kilometer ohne ernste Kampfhand lungen besetzen, weil diese auf meine Anordnungen hin ge räumt worden war. Bei der Zonengrenze angekommen, stießen die Italiener jedoch auf den Widerstand abessinischer Nachhutabteilungen, die die Räumung dieser Zon» decken sollten. Die Italiener, die ihre Operationen stündig mit Luftbombardements und Artilleriefeuer begleiteten, haben sich nach Erreichung der Linie Adua—Aksum—Adigrat ein gegraben und verschanzt. Selt dem 5. Oktober haben sich große Truppenbewegun gen nicht entwickelt. Ls ist lediglich zu Lrkunbungsvorslö- hen und einem Vorwärtstasten südlich von Adigrat gekom men. Es hängt von der Entwicklung der Lage ab, wann die abessinischen Armeen mit ihren grasten Kräften eingrei fen werden WIMM»»»«»»»»., » MI I»l llWIM"! Ill MM1NN7—H sl Schlechtgelaunt ist er bis an den Waldrand gekommen , und äugt übers Feld. Aha! Kartoffeln! Da scheint es noch I etwas von den Menschen Vergessenes zu geben! Nachdenk lich wiegt er sich von der einen Seite auf die andere: Wagen oder nicht wagen? Jedoch: Die dunklen Wolken am Himmel sind ein guter Schutz, und hungern macht schließlich auch keine besondere Freude! Langsam zieht er auf den Kartof felacker zu. Da ist wohl gar eine ganze Reihe stehengeblie ben? Er gräbt und schmeckt — und gräbt und schmeckt — immer die Kartoffelreihe entlang. Der lockende Herbstabend hat auch einen andern nicht zu Hause gelassen. Nach der Stubenluft in den vergangenen Regentagen verlangte die verqualmte Lunge des Jägers ge bieterisch nach einem abendlichen gehörigen Auslüften. Die i Sonne sank bereits, da griff er zum Drilling, hfiff dem Hunde und ging ins Revier. Jetzt steht er am Waldrande und fxeut sich der stärker werdenden Mondhelle. Ein stiller Herbstabend, wie ihn das rechte Weidmannsherz so beson ders liebt und mit vollen Zügen genießt. Da hebt Harro die Nase und zeigt nach links. In der Tat! Man hört doch ein Kratzen oder Scharren? Ein leiser Wink zum Hunde, der legt sich. Das lichtstarke Zeißglas ans Auge — und nach kurzem Suchen ist der Dachs entdeckt. Geliebter Grimbart! Zwar Büchsenlicht ist nicht mehr, dar in Kast du richtig gedacht. Aber bei diesem Hellen Mond schein auf diese Entfernung tut's allemal auch der Hagel nn linken Lauf! Leise geht der Drilling an die Backe: So ein Prachtkerl und so unvorhergesehen! Da hält der Dachs mit Schmatzen inne — gerade überlegt er: Nach diesem reichen Abendbrot will ich nun schlafen gehen — da fährt ein hal lender Flintenschuß vom Waldrande her auf ihn zu. — Und da ist er schlafen gegangen! Lavtzjugeub, setze in die Winterlager! Aufruf de» Landesbauernführer» Leistungssteigerung durch Kameradschaft und Gemein schaftserziehung waren di« Ziele der diesjährigen Sommer lager der sächsischen Hiter-Jugend. Nur ein starkes Geschlecht ist in der Lage, Großes zu leisten, deshalb will die Hitler- Jugend auch im Winter im Geist der Tapferkeit, Führer treue und Kameradschaft ihre Schulungssrbejt fortfetzen. Ueberall im Sachsenlande werden die Landjügendlichen, die infolge der Erntearbeit an den Sommer-Grenzlandlagern der HI nicht teilnehmen konnten, im Januar und Februar 1936 in Winterlagern sieben Tage ausgesprochen weltanschau lich und aararvolitisch aelckult. Wenn «nan die kulturpolitisch bedeutsamen Aufgaben der Landjugend entsprechend würdigt, darf nach den gemach ten Erfahrungen gesagt werden, daß es kein besseres Mittel gibt, einem jungen Menschen seine Pflichten der Gemein schaft gegenüber'klarzümachen, als den Aufenthalt in einem Gemeinschaftslager. Dor allem sollen die Jungen einmal über den Rahmen ihres sonstigen beruflichen und familiären Lebens hinausgehoben werden. Ich nehme an und erwarte, daß die Bauern und Be triebsführer die große Bedeutung der Lager erkennen und den grundlegenden Forderungen der Hitler- Jugend in der Erziehung der Landjugend vollste Unter stützung und Verständnis entgegenbringen. Keine planlose Erholung sondern zweckvolles Ausnutzen des Tages und die Kameradschaft mit gleichaltrigen, gleichdenkenden und gleich strebenden Jugendlichen sind die Voraussetzungen, die die Erziehung zur Arbeitsgesinnung des Nationalsozialismus bilden. Kein sächsischer Landjunge, auch wenn er der Hitler- Iungend noch nicht angehört und an den Som merlagern nicht teilnehmen konnte, darf bei diesen Winter lagern fehlen. Durch die gemeinsamen Bestrebungen der Hitler-Jugend und des Reichsnährstandes muß eine hundert prozentige Erfassung der männlichen Landjugend im Alter von vierzehn bis achtzehn Jahren möglich werden, die damit einen weiteren entscheidenden Schritt zur Gemeinschaft des Volkes und zur Leistungsfähigkeit der deutschen Jugend bildet. gez. Körner, Landesbauernführer. Der Saalenftantz Ansang November Der Monat Oktober verlief zunächst warm und über wiegend trocken mit einzelnen, ungleich über das Land ver teilten Niederschlägen. Erst gegen Ende des Monats traten die dringend benötigten, ausgiebiaen Reaenfälle ein. die Die Mitgliedschaft im Reichslustschutzbund ist eine orga nisatorische Notwendigkeit der inneren Lendesvcclc^iguug; der Luftschutz seht ein geschulte» Volt voraus.