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Allerlei Neuigkeiten Devisen-Kurier abgefaßi. Wie die Iustizpressestelle Berlin mitteilt, hat die Zollfahndungsstelle für Berlin und Brandenburg wiederum einen holländischen Staatsangehö rigen, den Kaufmann de Vries, der- große Beträge von Deutschland nach Holland verschieben wollte, festgenommen und dem Richter vorgeführt. De Vries legte das Geständ nis ab, derartige Devisenschiebungen schon häufiger vorge- nommen zu haben. Mit seiner Aburteilung im Schnell verfahren ist bereits in den nächsten Tagen zu rechnen. Hirsche von der S-Bahn überfahren. Von einem eigen artigen Mißgeschick wird in diesem Jahre der Wildbestand des Grunewalds verfolgt. Etwa 200 Meter westlich vom Bahnhof Pichelsberg an einer Kurve in Richtung Spandau wurde wiederum abends ein starker Damhirsch voll einem S-Bahnzug überfahren und vollständig verstümmelt. In wenigen Tagen sind nun schon fünf Hirsche immer an der selben Stelle von S-Bahnzügen totgefahren worden. Man nimmt an, daß alle Tiere zu den auf der anderen Seitt Seltenen Schießständen der alten Kaserne hinüberwechseln MM e SWl de; WkKmsM; Am 6. November sand im Sitzungssaal« der Amtshaupkmann- schasl unter dem Vorsitz des AmtshauptmannS Freiherrn v. Mil titz eine Bezirksausschußsitzung statt, deren Tagesordnung insge samt 48 Punkte umfaßt«. Mit Ausnahme des entschuldigt feh lenden Oberlehrers Böhme, Altenberg, waren sämtliche Mitglie- dcr des Bezirksausschusses erschienen, ferner nahmen Kreisleiter Freund und der Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik, Bürger meister Heischmann, Possendorf, an der Sitzung teil. Nach De- grüßung der Erschienenen und Vorstellung des der Amtshauvt- mannschaft zur informatorischen Beschäftigung zugewiesenen Re ferendars Knoll gab der Vorsitzende zunächst einen kurzen lleder- KOck über den Stand der Erwcrbslosenbewegung im hiesigen Be zirke. Am 1. Oktober 1035 wurden gezählt (die Affero in Klam mern sind das Ergebnis der Feststellungen vom 1. Oktober 559 <587) Kleinrentner, 1089 <1262) Sozialrentner, 514 <439) sonstige Armenfürsorae-Empfänger, 870 <1243) Wohlfahrtserwerbslose, 393 <412) Empfänger von Arbeitslosenunterstützung, 619 <525) Empfänger von Krisenunterstützung, Zus. 4044 <4468). Am gleichen Monatsstichtage der Vorjahre stellten sich diese Endziffern auf: 5968: 1933: 7325: E und 7233: 1931. Der Rückgang der Wohlfahrtserwerbslosen io den letzten Mo naten hat zur Folge, daß der Bezirk keine Sonderzuweisungen aus der Reichshilfe mehr erhält. Am den Weilerbetrieb der Kraftwagenlinie Dippoldiswalde— Pretzschendorf-Freiberg zu sichern und die Wiederaufnahme des Betriebs auf der Kraftwagenlinie Dippoldiswalde—Edle Krone zu ermöglichen, erklärte sich der Bezirksausschuß hierauf mit der Ucbernahme eines Teilbetrages Ler Garantiesummen auf den Be zirk'zunächst für das laufende Rechnungsjahr einverstanden. Aus dem gleichen Grunde wurde die seitherige zeitliche Beschränkung der Beitragsleistung des Bezirksverbands für die Krastwagenlinie Dippoldiswalde—Kreischa—Possendorf fallen gelassen. Auf An trag des Schmiedemeisters Hugo Thieme in Fürstenau wurde zur Aufstellung eines Federkrafthammers in dessen Schmiedewerkstalk Ortsl.-Nr. 47 a daselbst Genehmigung erteilt. Die restlichen bei den Punkte der Tagesordnung für die öffentliche Sitzung betrafen die Einziehung von Wegen für den öffentlichen Verkehr. Auf Antrag des Forstamls Wendischcarsdorf wurde mit der Maßgabe, dah sic als öffentliche Fußwege und als Wirtschaftswege für die Anlieger erhalten bleiben, die Einziehung als öffentliche Fahr wege genehmigt: 1. des Äörnchner Wegs, der von der Straße Wendischcarsdorf—Oelsa bei Km. 8,850 abzweigt, durch die Ab leitungen Nr. 58 und 59 des Staatssorstreviers Wendischcarsdorf führt und in Flur Wendischcarsdorf in die Straße Possendorf— Oelsa einmündek und 2. des durch die Abteilungen 72, 81, 60 und 79 des Slaatsforstreviers Wendischcarsdorf <Poisen) führenden Kommunikationsweges Wilmsdorf—Freilal <Äiedcrhäslich) von der Abzweigung vom Kommunikalionsweg Wilmsdorf—Ober naundorf westlich von Wilmsdorf bis zur Einmündung in den Kommunikationsweg Freital—<Niederhäslich)—Obernaundorf. Der wegen des Börnchner Wegs von der Gemeinde Börnchen erho bene Widerspruch wurde zurückgewiesen. Ebenfalls genehmigt wurde 3. die Einziehung des Quohrener Wegs, der in Flur Quoh ren von der Straße Wendischcarsdorf—Hermsdorf bei Km. 1,430 abzweigt, durch die Abteilungen Nr. 27, 28 und 29 des Staaks- forstreviers Wendischcarsdorf <Zsch«ckwitzer Holz) führt und in die Straße Reinberg—Wendischcarsdorf einmündet, als öfsentt. Fahrweg mit der Maßgabe, daß er als össentl. Fußweg erhalten bleibt, schließlich 4. die Einziehung des an der Teichmühle in Oberhäslich von der Reichsstraße abzweigenden nach der Heide mühle in Wendischcarsdorf führenden Kommunikationswegs — sog. Rosenweg — von der Abzweigung von der Reichsstraße Dres den—Teplitz bei Km. 13,0 bis zum Ende des Staatswaldes^ d. i. rd. 400 Meter vor der Einmündung nach der Staatsstraße Heide mühle—Oelsa, und zwar in voller Länge als öffentl. Fahrweg, wcnn nach nochmaliger Ausschreibung auch dagegen, daß er in ocllcr Länge eingezogen wird, keine Einsprüche erhoben werden. Auch dieser Weg soll als öffentl. Fußweg und als Wirtschafksweg erhallen bleiben. Der Bezirksausschuß genehmigte weiterhin aus Antrag der Gemeinde Reinhardtsgrimma die Einziehung des Fußweges, der von der Kirchstraße abzweigt, über das Flurstück Nr. 232 des Flurbuchs für Reinhardtsgrimma hinter das Gasthofsgrundstück führt und dann in den von der Hauptstraße nach der Kirche füh renden Fußweg einmündet, sowie des Fußwegs Flurstück Nr. 77 des Flurbuchs für Reinhardtsgrimma, der zwei Dorfnebenwege verbindet, für den öffentl. Verkehr. Wegen der von der Ge meinde Reinhardtsgrimma gleichzeitig beantragten Einziehung des Fußwegs, der von der Hauptstraße am Hausgrundstück Nr. 44 abzweigt, über die Flurstücke 202, 203, 202 c. 178 und 180 führt und in den Dorfnebenweg am Hausgrundstück Nr. 86 einmündel, sür kün öffentl. Verkehr wurde die Entschließung ausgesetzt, da die Mrhältnisse noch nicht genügend geklärt erscheinen. Vor Eintritt in die nichtöffentliche Sitzung, über die in der nächsten Nummer berichtet werden wird, gelangte auf Veranlas sung des Bezirksausschußmilgliedes, Bürgermeister Wunderwald, Dittersbach, die Förderung des Flachsanbaues im hiesigen Be zirke zur Besprechung, nachdem das im Vorjahr an das Mini sterium für Wirtschaft und Arbeit gerichtete Gesuch des Bezirks ausschusses, die Errichtung von Flachsbereilungsanflalten im hie sigen Bezirke in die Wege zu leiten, abgelehnt worden war. Der Bezirksausschuß beschloß, dieses Gesuch mit Rücksicht auf den von der Landesbauernschaft stark geförderten Flachsbau nach Stel lungnahme der Kreisbaueinschaft und des Arbeitsamts dem Mi nisterium erneut vorzulegen. ES soll indes anstelle des früher vor geschlagenen zwangsmäßigen Anbaues von Flachs gefordert wer den, daß die Ortsbauernführer in ihren Ortsbauernschaflen in einer Höhenlage von 400 Meter ü. ÄN. aufwärts einen prozen tualen Flachsanbau Lurchdrückcn. Zerstörte Freundschaft Italienische Borwürfe gegen Frankreich Die augenblickliche Lage, die nach der Unterredung Mischen Mussolini und dem englischen Botschafter in der Weltmeinung als leicht gebessert angesehen wurde, wird in j einem Leitaufsatz der halbamtlichen römischen Zeitung „Gior- i aale d'Italia" einer eingehenden Prüfung unterzogen, die ju wenig hoffnungsvollen un-d erfolgversprechenden Schluß- ! Folgerungen kommt. In den Ausführungen des Blattes spiegelt sich der immer wieder zum Borschein kommende Arundgedanke einer tiefen Enttäuschung, Empörung und Verbitterung über das Verhalten Frankreichs, dessen neue militärische Vereinbarung mit England hier zrausam die letzte Hoffnung über eine vor zehn Monaten aeu befestigte Freundschaft zerstörte. Das Blatt stellt fest, daß heute eine Versöhnung ! iernerdenn je erscheine, weil zu viele Ereignisse ein- zetreten seien, die die Lage schwieriger und verworrener zestaltet hätten. Das Blatt weist eindringlich auf die weit- iragenden Folgen hin, die die französisch-englische Wirt- chastsbelagerung, die mit einer Abschnürung Italiens be- linne, haben würde. Der italienische Widerstand gegen die sühnemaßnahmen werde wirtschaftliche Strömungen, Freundschaften und Zusammenarbeiten überall von Grund ruf ändern und damit Europa Stoff für einen neuen schwe ren Streit schaffen. Dieser Streit werde, selbst wenn er ohne Waffen zur Austragung komme, weit gefährlicher als der afrikanische sein. Das Blatt erblickt in der englischen Sühnepolitik den mtscheidenden Versuch, einen Bruch m die französisch-italie- „ischen Beziehungen zu tragen und damit ein Annäberunas- ' verk zu vernichten, das eine beachtliche konkrete Grundlage iür die Klärung in Kontinental-Europa zu bilden schien. An anderer von England verfolgter Zweck sei der, den Soldländern einen schweren Schlag zu versetzen. Einen wnyliaen rmyauspunn für vte Beurteilung der Lage im abessinischen Streit sieht das Blatt in der Frag« der von England geplanten Flottenrüstung. Bis heute ßi noch kein einziges englisches Schiff aus dem Mittelmeer zu- rückgezoaen worden; im Gegenteil, die Flottenstärke und die Politik Englands im Mittelmeer erhalte nur eine betracht- liche Unterstützung durch die jüngst mit Frankreich außerhalb des Völkerbundes abgeschlossenen Vereinbarungen. Man müsse sich vor allem fragen, welche neue Lag« die jüngsten englischen Flottenrüstungen lm Mittelmeer und die sie verstärkenden Vereinbarungen mit Frankreich für die italienische Floltenpolitik gerade am Vorabend der Lon- doner Flottenbesprechung schaffen. Italien könne nur fest stellen, daß sich die Lage im Mittelmeer zu seinen llngunsten gewandelt habe und zu einer neuen Einstellung zwinge. Endlich müsse festgestelll werden, wie weit man künftig noch Wert auf Abkommen von derartig weittragender euro päischer Bedeutung legen solle angesichts der im französisch- italienischen Vertrag vom Januar diese» Jahre» festgelegten Bestimmung, die für alle allgemein-europäischen Fragen Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung vorsah. Der italienisch-abessinische Streit erscheine daher noch weit entfernt von einer Lösung, weil die Durchsetzung der Sonderwünsche dieser oder jener Staaten nur die Unsrch^ heit verstärke, ohne die afrikanischen Fragen zu klären. wouien, um ln dem dort liegenden Eichenveftand jetzt im Spätherbst ihre Nahrung zu suchen. Triebwagen rammt Rangierlokomotive. Am Nord ausgang des Magdeburger Hauptbahnhofes ereignete sich ein Zusammenstoß zwischen einem Triebwagen und einer Rangierabteilung, die aus einer Rangierlokomotive und einem Postwagen bestand. Der Triebwagen fuhr zunächst dem Postwagen in die Flanke. Die Wucht des Zusam menstoßes war so stark, daß der Postwagen umkippte. Dann rammte der Triebwagen die Rangierlokomotive und drückt« eine Seite des Führerhauses ein. Es gelang dem Heizer s und dem Lokomotivführer der Rangierlokomotive, recht- I zeitig abzuspringen, so daß sie ebenso wie der die Rangier abteilung begleitende Rangierbeamte mit dem Schrecken da vonkamen. Die Aufräumungsarbeiten waren schnell be endet. Rordsranzösische Webwarenfabrik nledergebrannt. In Tourcoing ist nachts eine große Webwarensabrik den Flam men zum Opfer gefallen. Das Fabrikgebäude ist vollständig ausgebrannt. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 2 Mil lionen Francs. Die Ursache des Brandes konnte noch nicht festgestellt werden. Starkes Erdbeben. Guatemala wurde von einem Erd beben heimgesucht, das besonders stark im Gebiet von Huehuetenango, Ouezaltenango, San Marcos und Ratalhu- leu verspürt wurde. Nähere Einzelheiten liegen noch nicht vor Ler Punsch der Sir Edward Rasse Kleine Unterhaltung bei Schnupfen ... Verspüren Sie einen Anflug von Grippe oder Erkäl tung? Trinken Sie Punsch! Wollen Sie ties und angenehm schlafen? Trinken Sie Punsch! Sie haben Durst? Trinken Sie Punsch! Wie man weiß, wird er meist warm genossen und besteht aus einer stark alkoholhaltigen Flüssigkeit, aus Branntwein, Rum, Kirsch oder aus Rotwein, in den man Zitronen- oder Orangenscheiben, ferner etwas Muskat und Zimt hineintut. Sehr heiß getrunken, besitzt er in vielen Fällen Heilkraft. Begreiflich, daß er für die Engländer, denen er hilft, ihr kühles und feuchtes Klima besser zu ertragen, ein Natio nalgetränk darstellt. Wie sehr sie ihn lieben, davon hat im Jahre 1694 der ehrenwerte Sir Russe ein Beispiel gegeben, indem er den riesigsten Punsch Herstellen ließ, den die Welt je gesehen. * In ein großes Marmorbassin, das in seinem Garten stand, ließ er vier Riesenfässer Branntwein und acht Fässer destilliertes Wasser gießen, ferner 25 000 Limonen, 80 Zitro nen, 13 Zentner Zucker, fünf Pfund Muskat und zuletzt einen Riesenschuß Malagawein hineintun. Ueber das Bas sin hatte man ein Dach ausgespannt, damit es nicht etwa in die kostbare Flüssigkeit hineinregnete. Schon vorher war ein kleines Boot aus Rosenholz angefertigt worden, das zierlich auf der duftenden Flut umherschwamm. Zu seiner Besatzung gehörte ein kleiner Schiffsjunge; Kapitän war Sir Edward Russe selbst. Der Junge hatte vor allem die Aufgabe, den Punschsee auszuschöpfen und das Getränk an die Gäste auf dem Fahrzeug zu verteilen. Natürlich war es ein Ding der Unmöglichkeit für die kleine Besatzung, allein diese Niesen- quantitäten zu trinkey. Aber Sir Edward hatte schon dafür gesorgt, daß von seinem Punsch kein Tropfen übrig bliebe. Die Zahl der Gäste, die er zu diesem Trunk geladen, betrug nämlich nicht weniger als sechstausend Personen. Sie sind denn auch, -so verlautet, schnell mit dem Alkoholozean fertig geworden. Letzte Nachrichten U' Fischdampfer „Wursten" endgültig verloren 13 Mann fanden den Seemannstod Bremerhaven, 6, November. Der Fischdampfer „Wursten*' der Hanseatischen Hochseefischerei AG Bremerhafen, der am 10. Oktober zum Fang in die Nordsee ausgelaufen war, ist i nicht zurückgekehrt. Der Dampfer wurde zuletzt am 19. Oktober in der Deutschen Bucht gesichtet. Es muß leider mit Bestimmt- , heit angenommen werden, daß das Schiff ein Opfer dör da maligen Sturme geworden ist. Die I3köpfige Besatzung fand den Tod in den Fluten. Zum Gedächtnis der mit diesem Schiss gebliebenen deutschen Seeleute veranstaltet die DAF, Auslandsorganisation, Ab teilung Seeschiffahrt, am kommenden Freitag in der Stadt halle Bremerhaven eine Trauerkundgebung. . Ueberraschender Wechsel des Polizeileilers von Rom Rom, 6. November. Durch amtlichen Erlaß wurde anr Mittwoch plötzlich ein Wechsel in der Leitung der Polizei im Rom vorgenommen. Anstelle des bisherigen Polizeichefs Coc- chia wurde Palma zum Quästor von Rom ernannt. — Man bringt diese unerwartete Personaloeränderung mit den jüngsten englandfeindlichen Ausschreitungen in Zusammenhang. Allem Anschein nach scheint von englischer Seite den hiesigen Stellen nahegebracht worden zu sein, daß die Pokzei bei schnellerem Eingreifen einige dieser Zwischenfälle hätte verhüten können. Hoare und die Unterredung des englischen Botschafters mit Mussolini London, 6. November. Der Bericht des britischen Bot schafters in Rom über leine gestrige Unterredung mit Mussolini ist in London cingetrolfen und wurde am Millwochnachmittag vom Außenminister Sic Samuel Hoare sorgfältig geprüft. In unterrichteten Kreisen wird erklär', doß die Unterredung sich insbesondere aus die Möglichkeit einer Entspannung der eng lisch-italienischen Beziehungen bezogen und den Gedankenaus tausch ergänzt habe, der am vergangenen Sonnabend zwischen Sir Samuel Hoare und Baron Aloisi in Gens stattgefundcn hat. Wie Prcß Aisociation erfährt, werden weitere Besprechungen notwendig hin, bevor irgend welche greifbaren Maßnahmen von den beiden Ländern ergriffen werden können. Auf jeden Fall hätten die bisherigen Unterhaltungen Uebereinslimmung darin ergeben, daß es wünschenswert sei, etwas zur Beendi gung der Spannung zu tun. Im übrigen wird in London betont, daß die Frage der englisch italienischen Spannung und die Lage im Mittelmeer eine von der Hauptfrage, nämlich dem Problem, die Feindseligkeiten zwischen Italien und Abessinien zu beenden, völlig unabhängige Nebenfrage sei. Hofsnungenlder französischen Presse Paris, 6. November. Ein Artikel des Paris Soir be schäftigt sich mit den Besprechungen, die Ministerpräsident Laval Mittwoch vormittag mit bem englischen Botschafter und anschließend mit dem italienischen Botschafter gehabt hat. Das Blatt beschäftigt sich mit der Frage der Zurückziehung eng lischer Kriegsschiffe aus dem Mittelmeer und will eine Mög lichkeit sehen, wenn Italien seine Streitkräfte in Libyen auf den Friedensstand zurückgeführt und außerdem in Europa wie in Afrika seinen englandfeindlichen Feldzug eingestellt haben werde. Allerdings stellt er dann dabei ftst, daß von beiden Seiten Garantien gegeben und die Einzelheiten genauer fest gelegt werden mußten. Trotzdem aber glaubt das Blatt, die Angelegenheit befinde sich auf gutem Wege. Der römische Sonderberichterstatter des Temys hält eine Verständigung über die Frage der Streitkräfte in Libyen und im Mittelmeer für möglich, hält «Fs Aber gleichzeitig sür völlig unmöglich, über die'Bedingungen einer derartigen Verständi gung Voraussagen machen zu können. Denn, so sagt die Zeitung, der italienische Vormarsch in Abessinien werde auf keinen Fall inzwischen eingestellt werden. Im Gegenteil, die Truppen- und MaterialverschlfsungLn nachverstärkten sich, und 100 Flugzeuge würden am Mittwoch in Neapel verladen. .