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Weißeritz-Zeitung : 23.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193510238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19351023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19351023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-10
- Tag 1935-10-23
-
Monat
1935-10
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.10.1935
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Zchicksakgememschaft Seisersdors. Ocffenkliche Gcmeinderatssihung am 17. Okto- le» über von solk seer- chall den. ische von und ral- eig- wch Pes- und In cme kin- ha- ünf ur- md er- nt- os'tlk !neral lalso- SA., jssow itung opitz, Be- ins-s Zirner, Polsk »ad nrobe Mer Der Trinkbecher als Palengefchenk. „Haben wir Wein, so mangelt uns der Becher", dieser Ausspruch Goethes, der in seiner weiteren Bedeutung sehr viel sagt, weist in seiner wörtlichen Fassung darauf hin, daß es nicht nur auf den „Stoff" allein ankommt, daß es auch etwas geben muß, ihn daraus zu trinken. Das wußte die Menschheit von alters her, und die Geschichte des Trink- gefäßes ist dementsprechend alt. Es muß schon sehr früh gewesen sein, daß das Trinkgefäß vom Vorrats- und Eß gefäß gesondert wurde. Mit fortschreitender Entwicklung verfeinerte sich das Trinkgefäß dann immer mehr, verviel fältigte und wandelte sich in der Form. Die hohle Hand mag das erste Trinkgefäß gewesen sein: dann werden Mu scheln sie ersejzt haben, Tonschalen, Schädel und hohle Tier hörner kamen dazu, und Hörner und Schädel blieben nicht nur lange Trinkhörer, sie gaben zunächst auch das Vorbild für die Formen aus anderem Material. Von den ältesten Trinkgefüßcn unserer Ahnen wird noch heute in Aachen Karls des Großen und in Braunschweig Heinrichs des Löwen Horn gezeigt. Den riesigen, zum Teil kunstvoll verzierten und mstalleingefaßten Hörnern folgten Becher aus Zinn und Ahorn. Wo immer trunkfeste Männer beieinander saßen, wo Rqtsherren und Bürger um den mächtigen Eichentisch die Geschicke ihrer Stadt berieten, krei sten die schweren Zinn -und Holzbecher. Den Fürstlichkeiten und Edelleuten aber blieb es vorbehalten, sich den Saft der Reben in silbernen und goldenen, oft sogar mit Edelsteinen besetzten Pokalen zu Gemüte zu führen: eine Sitte, die während des aufblühenden 15. Jahrhunderts hier und da sogar auf wohlhabende Bürgerhäuser, auf Ratsstuben und Gasthäuser überging. Kein Wunder, daß in dem allgemei nen Wettstreit um Größe und Wert des Trinkgefäßes auch die Familie nicht zurückstehen wollte. Jede Hausfrau rech nete es sich als besondere Ehre an, dem mehr oder minder wertvollen Familienpokal einen Ehrenplatz anzuweisen. Die natürliche Folge war, daß sich der Trinkbecher bereits in frühesten Zeiten einer besonderen Vorliebe als Geschenkartikel erfreute. Wie schon Menelaus dem Tele- mach als Beweis seiner Freundschaft einen kostbaren Becher bot, so brachte der Ehemann seiner jungen Frau am Tage nach der Hochzeit als Morgengabe einen wertvollen Kelch dar, und schon dem Kinde wurde ein Trinkbecher als Pa- bcr. Bürgermeister Dietrich vereidigte zu Beginn folgende Par teigenossen: Arthur Querner, Paul Scholz, Kurl Müller, Bruno Bellmann, Bruno Bormann und Gerhard Clauß: anschließend wurden ihnen die Anstellungsurkunden überreicht. Bürgermeister Dietrich bat, weiter treu zum Wohl aller zu arbeiten. Ein Schrei ben des Wirtschaftsministeriums über die Amtshauptmannschast lautet dahin, daß zum Neubau der Wasserleitung keine Mittel zur Verfügung stehen. Ein neuer Antrag soll cingereichk werden. Durch die Mehrbesehung des Genesungsheimes „Nächstenliebe" wird mehr Wasser verbraucht, als früher vorgesehen war, weiter auch durch Bäder usw. Es soll deshalb wegen der Wasserent nahme mit Vertretern der Landesversicherungsanstalt Sachsen Rücksprache genommen werden, nachdem vorher die Amtshaupk- mannschafl gehört worden ist. Die Wasseruhren für den Forst sind bestellt und werden sofort nach Eingang eingebaut. Ein an die Amtshauptmannschast gerichteter und von da hierher gegebe ner Antrag des Bürgermeisters zu Malter wünscht Lie Einge meindung des Ortsteiles Seifen, welcher jetzt zu Seisersdors ge hört, in die neue Gemeinde, welche aus Malter, Paulsdorf und Paulshain bestehen soll, und begründet dies folgendermaßen: 1. Nahe Lage an Paulsdorf: 2. Zugehörigkeit zum Schulbezirk Paulsdorf: 3. eigener Wunsch Ler Einwohner von Seifen. Es entspann sich eine lebhafte Aussprache, in Ler Bürgermeister Diet rich über die Grenzverschiebungen erläuternde Erklärungen ab gab, ebenso darüber, was die Besitzer der in Frage kommenden (SrunLstückc erklärt haben. 3n Frage käme höchstens die alte Grenze. Der Antrag wurde abgekehnt. Die Amtshauptmann- schast machte Mitteilung, daß wegen Ler Straße Spechlrih—Bor las, die. soweit sie zu SeiferSLorf gehört, sich in keinem befahr baren Zustand mehr befindet, Beschwerden eingegangen sind und forderte die Gemeinde auf, die Straße abzurändern, die Regen- rinnen mit Steinen auszufüllcn und im Frühjahr mit bindendem Kies und aus den AbränLern gewonnenen sandartigen Massen zu überziehen. Es wurde Kenntnis genommen. Für die Bürgec- steucr 1936 wird wieder der Satz des Vorjahres cingehoden wer den. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. seinen Menschen, vor der ganzen Welt einen Vorsprung, der nie wieder einzuholen ist. Ihr alle, die ihr für das Winterhilfswerk spendet, die ihr als amtliche oder freiwillige Helfer dem Winterhilsswerk eure Kräfte schenkt, und auch ihr, die ihr betreut werdet, nehmt alle in die kommenden Wintermonate die Gewißheit mit, daß das Winterhilfswerk des deutschen Volkes nicht eine Wohlfahrtsangelegenheit schlechthin ist, sondern daß Geist und Beseelung dieses Liebeswerkes, daß die Zielsetzung die Hauptsache ist. Vor allem aber ihr, die ihr spendet, ganz gleich, ob ihr den Hundertmarkschein aus der Westentasche zieht oder das mühsam abgesparte und erdarbte Zehn pfennigstück spendet, ihr alle sollt euch dessen bewußt sein: Wir leben in einer Schicksalsgemeinschaft mit denen, für die wir spenden. Unentrinnbar ist ihr Los und Schicksal mit dem unseren verkoppelt. Schon der klare und gesunde Men'ebe:.' verstand muß es jedem sagen, der Glücksgüter dieses L-' ens sein eigen nennt, der in Brot und Arbeit steht, daß es un- rragbar wäre in Zeiten schwerster Krise der Weltwirtschaft, Hunderttausende hilflos hungern und frieren zu lassen. Un absehbar müßten die Folgen solch politischen Unverstandes sein. Auch der volkswirtschaftlich Rechnende soll sich gesagt sein lassen, daß die Hunderte von Millionen, die das Win- terhilfswerk in Umlauf bringt, gewichtigen Einsatz im Auf und Nieder der nationalen Wirtschaft bedeuten. Und wer in dem gesunden Egoismus natürlicher Arterhaltung an seine eigenen Nachkommen denkt, der lasse sich obendrein ge sagt sein, daß in der nächsten oder übernächsten Generation seine Kinder und Enkel vielleicht dankbar sind, daß das na tionalsozialistische Winterhilfswerk gegründet wurde, erhal ten blieb und besteht. Denn unaufhaltsam geht durch die Ge schlechter der soziale Aufstieg je nach dem Erbgut, das wir ms höchstes und köstlichstes Vermögen unseren Nachfahren vermachen. Aus den Tiefen gesunden Voltstumes wächst immer wieder jene gesunde Kraft neu empor, die jede Nation zu ihrer Selbstbehauptung im Kampfe um das Dasein braucht. Und vielleicht spendet im Winterhilfswerk jetzt einer die Wiege, aus der in irgendeiner armseligen Hütte der Mann erwächst, dessen Enkel in hundert Jahren die Geschicke Deutschlands leitet. Im bewußten Gegensatz zur Idee des Klassenkampfes und der internationalen Solidarität des Proletariats wurde die ideale Forderung einer nationalen Solidarität im Win terhilfswerk des deutschen Volkes proklamiert. Ueberall draußen in der Welt erleben wir den harten Aneinander prall der Interessengegensätze. Hier sehen wir das dumpfe Dahinvegetieren entrechteter Volksschichten unter Gleichgül tigkeit und Unverständnis, dort erleben wir Millionensterben unter der harten Faust einer Diktatur angeblichen Proleta riats, anderswo in kapitalistischen Staaten regt sich ver bitterter Haß enttäuschter Massen. Allenthalben häuft sich Zündstoff für neue Erschütterungen und Katastrophen. Wir aber wollen reinen Herzens und in demütiaer Liebe zu unserem Volke und unserem letzten Voiksgenonen an dem Werke weiterbauen, das aus wahrem Sozialismus und damit aus dem Adel der Gesinnung zu dem erwuchs, was es heute ist: dem Winterhilfswerk des deutschen Volkes. Wenn heute das deutsche Volk mit Stolz und Vertrauen auf sein Winterhilfswerk blickt, wenn ausländische Besucher, und rmter ihnen gerade die Fachleute der Sozialpolitik und des Wohlfahrtswesens, in fassungslosem Staunen vor die sem Wunderwerk stehen, wenn sie manchmal geradezu er schüttert bekunden: Ach, könnten wir euch das doch nach- machenl — dann können wir vor aller Welt bezeugen: Ohne das umwälzende Gedankengut des Nationalsozialismus, ohne den idealen Schwung der Bewegung, ohne die tief innere Wandlung des deutschen Menschen, wie wir sie einzig der nationalsozialistischen Erziehungsarbeit danken, mit einem Wort: ohne Adolf Hitler wäre ein solch gigantijcher sozialer Aufbau wie das Winterhilfswerk des deutschen Volkes nie und nimmer möglich gewesen. Und dennoch rühren sich drinnen und draußen auch heute noch Zweifel. Ist es wirklich nötig, ist es wirklich rat sam, alles so zu zentralisieren und zu kontrollieren? Hai es nicht auch früher eine gut funktionierende Wohlfahrts pflege gegeben, war die Wohltätigkeit weiter Kreise der Be sitzenden nicht immer vorbildlich? Ist es wirklich höchste Weisheit, das freie Spiel der Kräfte auch auf diesem Gebiet einzuschränken und einzuschalten in eine genau vorgeschrie- bene Marschrichtung? — O, wir kennen sie, diese bürgerlich patriarchalische „Wohltätigkeit", wir kennen die emsige Be triebsamkeit jener unzählbar zersplitterten Vereine und Ber- einchen vergangener Zeiten! Es sei nicht von den großen Wohlfahrtsorganisationen die Rede, die ihre Mitarbeit und Hilfe sofort der NS.-Volkswohlfahrt eingliederten und, so weit es ihnen möglich ist, anglichen. Wir meinen vielmehr die vielfältigen Wohltätigkeits- und Unterstützungsvereine, wie sie in jedem Ländchen, in jeder Provinz, in jedem Stand, in jedem Stadt- und Landkreis wie Pilze aus der Erde geschossen waren. Welches waren denn die Beweg gründe dieses betulichen Eifers? Gewiß, da und dort war reiner und ehrlicher Idealismus am Werke, hier und da wurde nützliche Arbeit geleistet. Aber war es Sozialismus der Tat, der hier zum Ausdruck kam?! Orden und Titel wurden erstrebt, die Posten und Pöstchen als Präsident oder Vorsitzender, als Schriftführer und Beisitzer im Vor stand, als Ehren- und sonstige Mitglieder von Komitees, Kommissionen und Ausschüssen wurden verschachert. Mag man aber dies alles als Aeußerlichkeiten ansehen, entscheidend ist die Frage, wie arbeiteten früher die Stellen, denen die Sorge um die Notleidenden anoertraut war? Sie konnten ia aus dem Geist ihrer Zeit heraus nicht anders eingestellt sein als individualistisch und liberalistisch. Ohne den Blick auf die Gesamtheit, ohne Sinn und Verständnis für die Notwendigkeiten gesicherter Zukunftsentwicklung der Nation wurden Ansprüche und Begehrlichkeiten gerade bei denen gezüchtet, die für das Volk und den Staat nie etwas geleistet hatten, nie etwas leisten konnten und nie etwas leisten werden! Um die erbgesunde, kinderreiche Familie z. B. kümmerte sich ehedem niemand. Dafür waren im Etat keine Mittel vorgesehen. Aber für Idioten und Schwach sinnige, für Arbeitsscheue und Verbrecher, für die erbbiolo gisch MinderrSertigsten, wurde wahllos und ohne Prüfung, ohne Verantwortungsbewußtsein für die Zukunft des Vol kes das zur Verfügung stehende Geld hinausgeworfen. Durch das in vieler Beziehung übersteigerte und fehlgeleitete Fürsorgewesen des einstigen Wohlfahrtsstaates hat man den Elementen, die aus eigener Kraft nie daseinsfähig geblie ben wären, erst die Möglichkeit gegeben, sich fortzupflanzen. Auf Kosten der Gesunden, der Arbeitswilligen und Lei stungsfähigen. Das wird jetzt anders werden. Nicht von heute auf morgen. Aber im Winterhilfswerk des deutschen Volkes stehen an allen verantwortlichen Stellen nur Menschen, die durch die nationalsozialistische Schulung gegangen sind. Ihnen allen sind die Ideale von Volk und Nasse so in Fleisch > und Blut übergegängen, daß sie gar nicht mehr fähig sind, ! um des Einzelindividuums willen nur im Heute und Mor- ! gen zu denken, vielmehr zielt ihre Arbeit in die Generatio- j nen, die nach uns kommen, in die Jahrzehnte und Jahrhun- ! derte ferner Zukunft. So dient das Winterhilfswerk des > deutschen Volkes, indem es in sorgsamster Auslese die erb biologisch Hochwertigen sorgsam erhält und betreut, die Min derwertigen aber auf den ihnen gebührenden Platz verweist, aus weite Sicht einem erbbiologischen Gesundungsprozeß größten Ausmaßes. Damit aber gewinnt Deutschland in sei ner Volkskraft und in seinem wertvollsten Volksvermögen, Seisersdors. Am Montag konnte unser allverehrker Kantor Weber seinen 5!!. Geburtstag feiern. Der Mannergesangverein „Eintracht" brachte ihm ein Morgensländchen mit den Liedern „Golt grüße Lich" und „Unterm Schindeldach" und überreichte ihm ^nit den besten Wünschen ein Bild sowie eine kleine Büste des Führers. Abends sang der Freiwillige Kirchenchor „Verlaß mich nicht" und Las Lied „Heimat". 3n bewegten Worten dankte der Geehrte, auch für das Geschenk, einen Epazierstock mit Wid mung und einem Strauß roter Rosen, und betonte, daß die Feier mit Gesang begonnen hätte und mit Gesang geschlossen worden sei: Wo man singt, da laßt Euch ruhig nieder, böse Menschen ha ben Keine Lieder. Nach Bewirtung und Gesang fröhlicher Lieder wünschte der Chor seinem Licdcrmeisler noch alles Gute. Leipzig. Ergebnis der Eintopfsammlung. Das Ergebnis der Eintopfsammlung für den Kreis Leipzig weist 78 815,03 auf gegenüber 73118,54 bei der Eintopfsammlung im gleichen Monat des Vorjahres. Be sonders erfreulich ist die Tatsache, daß die Landortsgruppen eine Steigerung von fast 11 o. H. zu verzeichnen haben, wahrend die Zunahme im Stadtgebiet etwas über 6 v. H. betragt. Lie SeeresdeamtenWuhettslLaitlbahk an Zivilanwärtern für den gehobenen, mitt leren, nlchttechnischen Dienst der Heeresverwaltung (Heeres- beamten-(Emheits-)Laufbahn) wird im April jeden Jahres zum Teil aus den im Herbst des Vorjahres eingestellten Freiwilligen und Dienstpflichtigen gedeckt. Der größte Teil der Anwärterstellen ist den Versorgungsanwärtern Vorbe halten. Für die Einstellung als Zivilanwärter gelten fol gende Voraussetzungen: a) mindestens Primareife einer neunstufigen höheren Lehranstalt (nicht Privatschule), b) arische Abstammung, c) deutsche Reichsongehörigkeit, d) Ablegen einer psychologischen Prüfung. Im allgemeinen haben nur Gesuche von Bewerbern Aussicht auf Berücksichti gung, welche das 19. Lebensjahr vollendet haben. Die Be werbungen sind unmittelbar an die Truppenteile zu richten. Bescheide, in denen den Bewerbern die Vorlage eines er neuten Gesuches im April 1936 anheimgestellt wurde, sind durch die nunmehrige Neuregelung überholt. Neueinstel lungen von Zivilanwärtern erfolgen erst wieder im April 1937.' Sächsisches Weihnachtsgratifikation in Naturalien unerwünscht. Im vergangenen Jahre hat eine Reihe namhafter Industrie- firmen anläßlich des Weihnachtsfestes im Rahmen einer Weihnachtsgratifikation Naturalspenden an die Gefolgschaft verteilt. Zu diesem Zweck sind Großeinkäufe bei den Liese- ranten direkt erfolgt, die zu einer Ausschaltung des Einzel handels führten. Insbesondere hat sich das bei dem Bezug von Honigkuchen, Zuckerwaren und Lebensmitteln aller Art herausgestellt. Die Berliner Industrie- und Handelskam mer wendet sich mit einem Appell an die Betriebsführ;r, in dem es einerseits begrüßt wird, wenn sie aus sozialem Empfinden heraus ihrer Gefolgschaft zum Weihnachtsfest Geschenke machen «ollen, andererseits jedoch di» Auffassung betont wird, daß es im Interesse der Erhaltung des mittel ständischen'Einzelhandels nur den Weg geben könne, Geld spenden zu verabfolgen und nicht Naturalspenden. Ein Schullandheimschisf des NSLB. Am 24. Oktober findet in Regensburg die feierliche Taufe des Schulland- heimschiffes des NS.-Lehrerbundes statt. Es wird den Na men des großen deutschen Erziehers und Freundes der Ju gend, Hans Schemm, tragen. Dieses Schulschiff, das als be wegliches Schullandheim allen deutschen Gauen zur Ver fügung gestellt werden soll, steht in Deutschland einzig da. Die Schiffswerft Hitzler in Regensburg hat den Bau des Schiffes nach Plänen des NSLB. durchgeführt. Das Schul schiff hat eine Länge von 30 Metern und eine Breite von 4,50 Metern und ist mit einem 50 PS. Rohöl-Motor aus gerüstet. Es bietet Platz für 60 Schüler. Allgem-ine Viehzählung am 3. Dezember. Auf Veran- lassung des Reichs- und preußischen Ministers für Ernäh- rung und Landwirtschaft wird am 3. Dezember 1935 eine allgemeine Viehzählung durchgeführt werden. In Vertun- düng damit sollen 1. die nichtbeschaupflichtigen Hausschlach- lungen von Bullen, Ochsen, Kühen, Jungrindern, Kälbern, Schweinen, Schafen und Ziegen in jedem der 3 Monate September 1935, Oktober 1935, November 1935; 2. die in jedem der 3 vorhergehenden Monate September 1935, Ok tober 1935 und November 1935 geborenen Kälber ermittelt werden. Für die Geheimhaltung der statistischen Angaben durch alle Stellen und Organe ist Sorge getragen. Die rich tige und zuverlässige Beantwortung der gestellten Fragen ist nicht nur ein volkswirtschaftliches Erfordernis, sondern liegt auch im eigensten Interesse der Bauern. tengeschenk in die Wiege gelegt; auf daß es „dereinst im Trunk nicht unerfahren" sei und „nicht in den Ruf der Un- münnlichkeit" gelange. Den Vogel aber hat Eberhart der Rauschebart abgeschossen. Er durfte sich rühmen, in jenen Tagen, da man ihn zum Herzog erhob, nicht weniger als 32 versilberte und vergoldete Becher und Trinkschalen zum Geschenk erhalten zu haben. Form und Größe der Trinkgefäße waren reichhaltig wie schon die „Weinkarten" unserer Vorfahren. Eine Auf zeichnung von 1650 verrät, daß „wenn am Tage Petri Stuhlfeicr (22. Februar) der Ehrbare Rath zu Lübeck eine Generalprobe von allen in seinem Keller lagernden Weinen hielt, so trank er dieselben aus verschiedenen Gefäßen", und zwar den Rheinwein aus Römern, den Malvasier, Alikante und Petersimenes aus silbernen Schalen, den Sekt aus kri stallenen Gläsern. Auf den deutschen Schlössern aber wurde bis ins 19. Jahrhundert hinein aus einem besonders großen und kunstvollen Becher, dem „Willkomm", dem neu ankom menden Gast der erste Trunk kredenzt. „Wer redlich Be scheid daraus getan", verewigte sich zum Dank in einem eigens zu diesem Zweck gewidmeten Buch mit lustigen Sprü chen. Dazu kamen die sogenannten Fleuten — Gläser, die in einem Zuge geleert werden mußten — Würfelgläser und sonstige mehr oder weniger praktische Gebilde. Haupt sache, daß der Becher möglichst groß und gewaltig war. Der bei der Krönung Ferdinands ll. benutzte Becher soll „eine Ehlen in der Länge, davon die Helffte den Fuß, die andere Helffte den Becher oder Cuppam selbsten ausmacht" groß gewesen sein. In „der Ründe" aber maß er „eines halben Dellers breit, inwendig so groß, daß ihrer vier Maß darein gehen" Unter den ungeheuren Humpen des sächsischen Hofes aber war das „Römische Reichs groß genug, auch den tap fersten Trinker niederzuwerfen. Daß die Weinfässer den Humpen nicht nachstehen wob len, ist verständlich. Jedes Schloß, das etwas auf sich hielt, barg in seinem Keller als Zierde und Sehenswürdigkeit ein Weinfaß von erstaunlichen Ausmaßen. Während Jo hann Kasimir von der Pfalz sich 1591 damit begnügte, sich ein Faß von „nur" 132 Fudern zimmern zu lassen, bestellte Karl Ludwig ein solches van 204 Fudern. Karl Theodor aber stellte alle bisherigen Riesenfässer in den Scheiten, in dem er das im Heidelberger Schloß ausbcwahrte Faß van 250 Fudern, 30 Fuß, 5 Zoll lang und 23 Fuß hoch, erbauen ließ. Was den Heidelbergern recht war, war den König-
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