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licrufswaltei nach Kem Lehrplan Hcses Winterhalbjahres. Du findest unter der Auswahl bestimmt etwas, was Dir für Deinen Beruf von 'Nutzen ist und Dich in Deiner Arbeits leistung höher führt. Aus den Vorschlägen seien nur einige genannt: zwei Fachlehrgünge, die von jedem Holzwerker besucht werden können ohne Rücksicht auf Vorkenntnisse, sind die Lehr gänge Polieren und Beizen, ebenso die Vorträge, die den werkenden Volksgenossen mit seinem Werkstoff Holz ver traut machen sollen. Willst Du Dich im Fachzeichnen > ausbilden, dann findest Du in den Lehrgängen für Anfänger und Fortgeschrittene die beste Gelegenheit. Es wird bestimmt auch begrüßt werden, daß die Ausbildung von tüchtigen Schleifern ausgenommen worden ist. j Die DAF will, mit wenigen, aber wohlüberlegten und aut durchdachten Berufserüehunasmaknabmen beainnend. ! im Laufe der Jahre eine Holzwerkerfchulüng aufbauen, die eine tüchtige Facharbeiterschaft gewährleistet, > wie wir sie dringend nötig haben. Die fachliche Schulung soll breit angelegt werden; sie soll sich in vier Teile gliedern, in die Entwicklung des Materialsinnes, die Entwicklung des handwerklichen Könnens, die Pflege verwandter Arbeits gänge und die Erziehung zum geschmacklichen Urteilsver mögen. Holzwerker, auf Dich konimt es an! Arbeite mit am Ge lingen dieses großen Werkes. Schaffe durch Deine Teil nahme an der Schulungsarbeit der Deutschen Arbeitsfront eine wahre Kameradschaft der Leistung! Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Sachsen Die Arbeitslosenzahl ist im Arbeitsamtsbezirk Bautzen seit 1933 um 71,7 Prozent zurückgegangen; besonderen Ein fluß übte die starke Belebung des Baumarktes aus. In die ser Woche konnten zum erstenmal Arbeiter für den Bau der Reichsautobahn Dresden—Görlitz angefordert werden. Im Arbeitsamtsbezirk Olbernhau konnte auch im s September ein erheblicher Rückgang der Arbeitslosenzahl festgestellt werden; sie betrug am Stichtag 184 weniger als im August. In überwiegendem Maß ist an der Abnahme der Arbeitslosenziffer die Spielwarenindustrie beteiligt. Seit dem Höchststand im Februar 1935 sind 2445 Arbeitslose in Arbeit gebracht worden; auch die Zahl der.Notstandsarbeiter ist bedeutend zurückgegangen. Im Arbeitsamtsbezirk Mittweida ist die Arbeits losenzahl im September um 203 zurückgegangen. Am 30. September waren noch 2484 Erwerbslose vorhanden gegenüber dem Höchststand von 10 330 um 30. Januar 1933. Im Mittweidaer Bezirk sind im September sechs öffentliche ! Arbeiten mit 11 200 Tagewerken in Angriff genommen wor den; es handelt sich dabei um Straßenbauten, Trocken- ? legungsarbeiten und Bachregulicrungcn. ! Im Ärbeitsamtsbezirk Plauen ist, die Zahl der Er- ! werbslosen seit der Machtübernahme durch den Führer um I 15 823 oder 56,6 Prozent von 27 951 auf 12128 zurückge gangen. In der gleichen Zeit ist bei den Hauptuuterstützungs- ' empfängern ein Rückgang von 9637 um genau 50 Prozent > auf 4817 eingetreten. Besonders beachtlich ist die Vermin- oerung der Woylfahrtserwerbslosen, deren Zahl von 11 745 auf 7698 oder um 65,6 Prozent zurückging. Staatsfeindliches Vermögen eingezogen Auf Grund der Reichsgesetze über die Einziehung köm- munistilcyen Vermögens werden zugunsten des Landes Lachsen eingezogen: die Grundstücke des Vereins der Na turfreunde in Ebersdorf, der Arbeitsgemeinschaft der Arbeiter-Sport- und Kulturvereine von Dresden-Süd r. V. in Dresden und Mockritz und des Touristenvereins ,,Die Naturfreunde" Gau Sachsen e. V. in Dresden; auch die übrigen Sachen und Rechte der beiden erstgenannten Vereine werden zugunsten des Landes Sachsen eingezogen. Vorsicht an Bahnübergängen! Auf der Staatsstraße von Wilsdruff nach Tharandt fuhr ein mit drei Personen besetzter Leisniger Kraftwagen am Uebergang bei Grumbach in einen Personenzug der Schmalspurlinie Freital—Nossen. Der Führer des Kraft- ! wagens will die Warnungszeichen der Maschine überhört , haben. Von den Insassen wurde der zwanzigjährige Chri- ; stian Otto Witte aus Leisnig schwer verletzt und mußte ins Krankenhaus übergeführt werden. Der Zug konnte mit elk , Minuten Verspätung seine Fahrt fortsetzen. tWrUstVolksgettänk kM tM dkUNEN TMUKL Md dk5 WLE N-2S. 0KWLM 1SZZ LcUvoö tM>. Zum Fest der deutschen Traube und des deutschen Weines. In. der Zeit vom 19. bis 26. Oktober findet das Fest der deutschen Traube und des deutschen Weines unter dem Leit gedanken „Wein bringt Brot" statt. Der Reichsnährstand gibt hierzu obiges Werbeplakat au« LeiWruch siir den 18. Moder DK Judensrage wird im Drillen Reich Stück für Stück gesetzlich gelöst werden. Wer sich Heuke noch in Linzelaktio- ' nen vergeht, ist ein Feind der Bewegung, ein Provokateur . oder gar ein Jude. Julius Streicher. Börse Mitteldeutsche Börse in Leipzig vom 16. Oktober 1665 , Die Börse neigte weiter zur Schwäche; das Geschäft blieb, lm allgemeinen sehr klein. Am Rentenmarkt hielt das st lle Ee. ichäft an. Langbein 2 Prozent bez. Geld lzuaeteilt). Nürnberg Herkules 2,5. Braubank 4,5 <nach Eewinnanteilabzug), Weißem »orner Papier 3 Prozent und Photogcnüsse 3 Mark Verlust. 19. Oktober. !693: Gründung der Universität Halle. — 1806: Goethe mrd mit Christiane Vulpius in der Sakristei der Schloß- ürche zu Weimar getraut. — 1812: Napoleon tritt den Rück» mg aus Rußland an. — 1813: Erstürmung der Stadt Leip« ;ig durch die Verbündeten, Napoleons l. Heer auf dem Rück» Mg nach Westen. — 1863: Der Dichter Gustav Frenssen in Sarlt (Dithmarschen) geb. — 1924: Der Militärschriftsteller general Hugo von Freytag-Loringhoven in Weimar aest. (geb. 1855). Sonnenaufgang 6.31 Sonnenuntergang 16.59 Monduntergang 14.03 Mondaufgang 22.51 ilamenstag: Prot. Ferdinand, Kath. Petrus von Alcantara. Rundsunl-Programm ' Deutschlandsender. , Freitag, den 18. Oktober. 9.00: Sperrzeit. — 9.40: Wilhelm Schäfer: Anekdoten. (Zum Erscheinen der Volksausgabe.) — 10.00: Sendepause. — 10.15: Otto Lilienthal. Ein Hörspiel vom Werden der Flugidee von Carl Maria Holzapfel. — 10.45: Spiclturnen im Kindergärten. — 11.30; Frauenbücher der Gegenwart. — 11.40: Der Bauer spricht. — Der, Bauer hört. Ernten und Trocknen von Körnermais. Anschließend: Wetterbericht. — 15.15: Kinderliedcrsingen. — 15.30: Iungmädel- stunde. Donaufahrt. — 17.45: Recht und Volksgemeinschaft. — 18.00: Aus Dresden: Nachmittagskonzcrt. — 18.35: Zusammen arbeit in der Rundfunkwirtschaft. — 18.45: Wo arbeitest du, Ka merad? Im Atelier eines Malers. — 19.00: Kurmärkische Städte stehen Pate beim Wein. — 19.45: Dsutschlandecho. — 19.55:1 Sammeln! Kamerad des Weltkrieges, Kamerad im Kampf der Bewegung. — Wir rufen dich! — 20.15: Aus Breslau: Stunde der Nation. Feierabend beim Deutschen Arbeitsdienst. Ernstes und Heiteres aus dem einsamen Sprottebruch-Lager bei Primkenau in Schlesien. — 21.00: Aus Leipzig: Tanz in der Oper. — 22.30:1 Eine kleine Nachtmusik. — 23.00—24.00: Unterhaltungsmusik. Rcichsfendcr Leipzig: Freitag, 18. Oktober 9.45 Spielturnen; 10.15 Otto Lilienthal, Hörspiel vom Wer den und Reifen der Flugidee; 1200 Mittagskonzert; 14.15 Handbuch der geographischen Wissenschaft; 15.00 Für die Frau: Frau und Handwerk; 15.20 Junge mitteldeutsche Lyrik; 10.00 Leipziger Komponisten; 17.00 Nachmittaaskonzert; 18.30 1000 Jahre Weinbau im Elbetal; 18.50 Wir Arbeiterjungen; 19.10 Unterhaltungskonzert; 19.50 Umschau am Abend; 20.00 Nach richten; 20.15 Feierabend beim Deutschen Arbeitsdienst; 21.00 Tanz in der Oper; 22.15 Nachrichten und Sportfunk; 22.30 Deutsche Meister des 15. Jahrhunderts: Michael Pacher; 22.50 Unterhaltungskonzert. (22. Fortsetzung.) Die Dackel stürzten schon aus dem Hause, mächtig kläffend. Sie hatten es furchtbar wichtig und schienen Armgard alles erzählen zu wollen, was sich während ihrer Abwesenheit auf Müllenhofen zugetragen; es war aller dings nicht viel. Der Oberförster kam hinterher... Seine Frau vergaß die Schürze abzubinden. Sie hatte eben in der Küche beim Kochen geholfen — zum Schrecken der Köchin, die die „Gnädige" viel lieber in der Stube wußte. Der Wagen fuhr schon wieder davon. Eine graue Staubwolke folgte ihm... Armgard sah einen Augenblick hin... Ihr wurde mit einem Male bange für Helma... War das nicht vielleicht ihr Los? Von,einer grauen Staubwolke umwirbelt zu sein... Unsinn! Helma war nicht sonderlich feinfühlig! Sie und ihr Erwählter würden schon zueinander passen... „Mädchen, Mädchen, s o prachtvoll hast du noch nie mals ausgesehen", freute sich der Oberförster... „Du prahlst ja übers ganze Gesicht! Wieder vollkommen ae- sund?" „Vollkommen!" „Und Helma hat sich also wirklich verlobt?" „Wirklich und wahrhaftig! Möchte sie umckucy Werden!" „Hast du Zweifel?" „Ach, Tante, die Geschmäcker sind ja s o verschieden. Mich sollte man mit diesem Ingenieur Heimann gefälligst verschonen!" „Ich möchte dir auch davon abraten, einen Bürger lichen zu heiraten!" Armgard lachte. „Aber Tantchen, wenn der Onkel Oberförster nur noch frei wäre: den nähme ich lieber heute als morgen!" Sie hatte ihren Mantel abgelegt, und nun saßen sie zu dritt aus der Veranda. Das Hausmädchen brachte Früh stückswein und ein paar Butterbrote. „Also eS Hai dir gefallen?" „Großartig!" „Und wo habt ihr den anderen Herrn gelassen, den Richllebcn?" crkunvigtc sich ver Obcrsörstc». „Ach Onkel, dieser Heimann... Wie ungebildet er sich gegen Nichtlebcn benommen hat. Da wurde der auch . grob... uud Helma fetzte ihm den Stuhl vor die Tür..." „Helma? Ich deute, du..." „Onkel, die Sache wurde für Richtlebcn uuerträglich. Ich bin nicht cingcschritten... Ich dachte auch... Ich habe wirklich geglaubt, dieser Heimann wäre so unfein, wie er sich gegen Nichtlebcn benahm... Aber nein! Er konnte ganz nett sein. Er hat Nichtlebcn provoziert und provozieren wollen. Ich glaube, er war eifersüchtig auf ihn!" „Grundlos?" „Ach, Tante, was hätte Helma wohl mit einem so vor nehmen Charakter wie Richtlebcn anfangen sollen! Uebrigens, ich bin s o frisch... Ich habe vor, schon über morgen abzurcisen und die letzten drei Urlaubswvchen dranzugeben. Ich habe sie nicht mehr nötig..." „Auf keinen Fall...", ereiferte sich das Ehepaar... Und Armgard gab schließlich nach. Unterdessen ließ sich Helma von ihren Leuten begrüßen und beglückwünschen. Heimann wollte nur wenige Stunden auf dem Hofe bleiben und dann mit Helmas Wagen nach Hause fahren, am Sonntag aber mit seinen Eltern hcrauskommen. So lernte Helma sie kennen, und zwar auf ihrem eigenen Grund und Boden. t „Wenn ich zu ihnen hinaus muß, gebe ich mich nur steif und ungewandt. Ich weiß mich nur bei mir selbst zu be nehmen!" Und das ist auch noch danach!, dachte Heimann bei sich. Alles in allem aber sah er der Ehe mit Helma zuver sichtlich entgegen. Er hatte ihre unbedingte Ehrlichkeit erkannt, und darauf baute er seine Hoffnung. Sie war ohne Falsch — und so würde er ihr mühelos allerlei vor machen können. Ehrliche Leute sind immer etwas dumm!, dachte er. ! Die hübsche Marie zwinkerte ihm vertraulich zu. Er Fand Gelegenheit, den Blick zu erwidern. Die zierliche Sofie, die eigentlich nur im Stall beschäftigt wurde, da sie trotz ihrer Schmalheit ungeheure Kräfte besaß, blinzelte zärtlich zu ihm hin. Er drückte ihr rasch und heimlich die arbeitsharte Hand. Ei, ei, wenn er hier erst der Herr fein würde! Das Landleben bot tatsächlich ungeahnt viel Abwechslung... Die Eidam hatte ein ausgiebiges Mittagessen bereitet und durste mit an der Tafel speisen. Den Onkel lud Helma gar nicht erst ein. Er war auch nicht erschienen, weder zum Empfang, noch zum Gratulieren. Dann fuhr Wilfried ab... „Bis Sonntag..." v „Ja, bis Sonntag..." Nachmittags kam Armgard. .... 1 „Ich möchte dich über den Abschied trösten. Komm nachher mit zu Onkel und Tante... Sie sind so neu gierig auf die Braut Helma Vogt..." Helma war ihr aus dcm Stall entgegengekommen. Satan' war wie toll vor Freude, als er meinen Schritt hörte. Es geht doch nichts über Müllenhofen, über eigenen Grund und Boden... Ach nein... Armgard, das verstehe ich nicht, daß du lieber schmutzige, arme Leute pflegst, als deine herrlichen Güter genießt..." „Helma, Helma, was du für Ausdrücke gebrauchst... Schmutzige, arme Leute... Pfui, Helma! Sind wir nicht alle Menschen und Brüder untereinander? Macht denn Besitz den Wert aus?" „Ein bißchen doch, finde ich", sagte freimütig Helma, die ihre eigenen Mängel einfach nicht zu verstehen imstande war. „Du denkst schon wieder an deinen Baron von Habenichts... Was ist eigentlich aus ihm geworden? Hast du mal von ihm gehört? Wilfried, der gute Kerl, will sich nach ihm umsehen! Uebrigens habe ich damals hundert fünfundzwanzig Mark ausgelegt. Denn d u wolltest Richt leben ja bezahlen!" -.> „Ich brenne dir nicht durch, Helma! Aber, einen Gefallen könntest du mir tun. Verhindere deinen Ver lobten, Richtleben auszusuchen. Nach seinem Betragen gegen ihn kann er riskieren, daß Richtleben ihn die Treppe herunterwirft. Und das wollen wir beiden Herren er- kvaren!" „Sag einmal ehrlich, Armgard: du magst Wilfried immer noch nicht leiden?" Armgard errötete. „Er war zuletzt sehr nett und höflich, auch gegen mich. Er war sogar wirklich manchmal ganz ungeheuer höflich und gefällig. Seit dieser Richtleben abgerelst war... Helma, du hast ihm doch nichts von mir erzählt?" Helma wurde dunkelrot. „Nein, bestimmt nicht. Ich glaube,.Wilfried war vor- yer nur bange, Richtleben könnte mich ihm weg- fchnappen..." „Na, dazu bot doch Richtlebens Wesen gegen dich keinen Anbalt..." „Und er sagte, er kenne Rtchtleben als Mitgtftjäger. Deshalb wollte er ihn auch entfernen. Soll denn die Gräfin Brocke, sagte er, einem solch geldgierigen Menschen ins Netz gehen?" ,Aber Helma, dann hast du ihm ja doch gesagt..." Helma wurde noch viel röter. „Ach ja, Armgard. Es ist zu dumm, daß ich nicht lügen kann. Wilfried hat mir so eingepault, ich sollte es dir nicht sagen, daß ich ihm gesagt hätte... Uebrigens meinte er; Richtleben wüßte es auch, daß du eine Gräfin und sehr reich bist. Die Adeligen hätten solche Bücher..." „Helma, Helma, laß dich von Heimann nur nicht um deine größte Tugend, deine Wahrhaftigkeit, bringen... Wenn er nur Richtleben nicht doch..." tFvltsttzuvg iv>at)