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Weißeritz-Zeitung : 17.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193510179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19351017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19351017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-10
- Tag 1935-10-17
-
Monat
1935-10
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.10.1935
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Umfassende Virtschasksamtionen eilgehende Forderungen Englands :on n « lab der Jefolg- hätten. )r. Ley verker- Treue h rast- -rst fen des itte md zu ;e der. Ileich- neben rngen das Qua- t mit lte, Vie 'S- er1 Mit- mgs- ein kom im des Üner die igen »aus war itte» > im ) in iah end ier- -er- e >r daß Zu- inen arb. ng des r, dem dwerk- nd, ist schnitt durch Haus r die Es ist gen n - üot- in llb- md unterworfen sind, sowie Waren, die zum Teil in Italien oder den italieuijchen Besitzungen heegestellt sind und zum Teil in einem anderen Lande, fallen gleichfalls unter das Verbot. Die Güter, welche augenblicklich Gegenstand einer lau fenden Verpflichtung sind, sollen von dem Verbot nicht aus- genommen sein. Die Güter, die sich bereits auf Fracht be finden, sind, wenn das Verbot nicht durchführbar ist, aus genommen. In Zuku 't aber sollen die Regierungen durch Verordnung ein geeignetes Datum festsetzen. Nach diesem Datum sollen die Waren unter das Ver bot fallen. Das persönliche Gepäck von Reisenden, die aus Italien und den italienischen Besitzungen kommen, soll von diesem Verbot dauernd ausgenommen sein." Zu diesem Vorschlag hat bereits in der Sitzung eines Ausschusses Litwinow zustimmend geantwortet, auch Spa nien, Holland, die skandinavischen Staaten, Belgien und Rumänien. Mehrere Länder, darunter die Schweiz und Spanien, erhoben allerdings einige Einwendungen. Man hat sich schließlich darauf geeinigt, daß spätestens am Frei tag der Große Ausschuß der Konferenz auch über die Wirt schaftssanktionen Beschluß fassen sott. Die letzten« 3 Tage, die mir noch blieben, benutzte Ich, um mich erst mal von den Bergsteigen, was man doch nicht gewöhnt ist, auSzüruhen, dann aber auch, um hier oder da einmal mit Hand anzulegcn. Am Donnerstag, dem 3.10., fuhr mich „Vater Burkhardt" nach dem Bahnhof Kempten-Hegge und ich langte am Freitag vormittag, voll von den gehabten Eindrücken. In Dresden an. — Alle diese/ Ausflüge ins Gebirge, der Besuch der Königs schlösser, des Bodensees und alle anderen Wanderungen haben mich finanziell in keiner Weise belastet, da „Vater Burkhardt" alle Ausgaben dafür regelte. Es ist mir ein inneres Bedürfnis, dieser edlen Menschen zu gedenken, die mir das herrliche, wunderschöne Allgäu schier un vergessen machen und ihnen für all diese Liebe zu danken. Der gleiche Dank gebührt den Dienststellen, die es den Volksgenossen ermöglichen, erst einmal dorthin zu fahren und den Dienststellen, die sich um die Freistellen der Adolf-Hitler-Fveiploh-Spende be mühen. Der größt» Dank aber gehört meinem Führer, durch den mir erst die Möglichkeit gegeben wurde, Teile, herrliche Teile unseres großen, ««liebten deutschen Vaterlandes zu schauen, was mir sonst nicht möglich gewesen wäre. Willy Lieber, Seifersdorf. Skurmmann Im Sturm 7/178. n i. ts >K re >s ht ;r n iU n das Geläut der Glocken. Diese Glocken haben einen schönen, liefen oder mittleren Klang; sie sind manchmal bis zu sechs Kilo schwer. Es gibt alte darunter mit Kreuzen und eingeritzten Sprüchen und Sinnbildern, Glocken, die schon auf die Urgroßväterzeit zurück reichen und noch weiter. Sie hängen an breiten, schweren ledernen Riemen, der Hals der Leitkühe vermag sie kaum zu kragen. Die bunten Buschen und Blumen, die das heimkehrende Vieh trägt, werden von der Sennerin gewunden und jeder, der etwas auf sich hält, holt sich ein Zweiglein von der Sennerin und steckt es in seinem Zimmer auf einen besonderen Platz. — Wir hatten es so eingerichtet, daß ein Tag uns die herrliche Alpenwelt sehen ließ, während der nächste Tag die nötige Ruhe brachte. So war Dienstag. 21. September, wieder Ruhetag. Ich benutzte Ihn, um einmal das Entstehen des Allgäuer Käses, Laiber von 150—200 Pfund, mir anzusehen. Am Nachmittag durste ich einer Hochzeitsseier beiwohnen und lernte dabei mancherlei Sitten und Gebräuche kennen. Mittwoch, 25. September, ging es morgens wieder ins Ge birge und zwar in die Starzlachklamm. Dort überraschte uns ein Gebirgsgewitter, unter überhängenden Felsblöcken mußten wir Schutz suchen. Von Blitz zu Blitz hörte der Donner nie auf, da er in der Bergen ein tausendfaches Echo weckte. Mittags wurde ab gekocht, Weißwürste, Suppe, Tee usw. Ab«nds war ich zum dortigen Trupp-Dienst der SA, In dem ein SA-Mann aus Bochum, ein Bergmann, einen Vortrag über- das Leben eines Bergmannes in anschaulicher Weise bot. Donnerstag, 26. September, war in Sulzberg der bekannte Vieh- und Krammarkt. Da ging es mit „Vater" Burkhardt in jeden Stand, wo gehandelt wurde. Nach dem Mittagessen begaben wir uns zum Krammarkt. Herr Burkhardt, der zugleich Gemeinde kassierer ist, hatte das Standgeld einzuziehcn, wobei wir manchen Spaß erlebten. Von nachmittags 3 Uhr an war Tanz, den wir abends auch besuchten. Ganz andere Sitten und Gebräuche als bei uns lernte ich da kennen. Mit dem Rade fuhren wir am Freitag, dem 27. September, morgens 8 Uhr, nach Oberstdorf, wo wir gegen 11 Uhr anlangten und stiegen nach der Käsealp, die wir gegen 2 Uhr nachmittags er reichten. Nach zweistündiger Mittagspause wurde wieder aufge brochen, so daß wir gegen 6 Uhr wieder im Tal, in Oberstdorf, angelangt waren. Ein herrliches Alpenglühen dursten wir an diesem Abend noch schauen. Nach einem Ruhetag, Sonnabend, 28.9., an dem ich mich mit noch anderen SA-Männern traf, die in Sulzberg aus Urlaub waren und zwar je einer aus Bochum, Heidelberg, Gera und Kaiserslautern,, wollte mir am Sonntag, 29.9. Vater Burkhardt den Bodensee und Friedrichshafen zeigen. Wir fuhren morgens 7.25 Uhr in Kempten-Hegge ab und trafen 9.35 Uhr in Lindau ein. 10.05 Uhr ging der Dampfer „Baden" von Lindau nach Friedrichs hafen. wo wir 11.35 Uhr anlangten. Noch eingenommener Mahl zeit fuhren wir mit dem Autobus zu den Zevvelinhallen und be sichtigten dort Los im Bou befindliche Luftschiff. Nach seiner Fertigstellung^ die noch im Laufe dieses Jahres geschehen wird, wird es den Namen „Generalfeldmarschall v. Hindenburg" er halten. An diesem Sonntag sand auch in Friedrichshafen das Treffen der Bodensee-SA stakt. Es sprachen Reichsstatthalter Murr, Gruppenführer Ludin und Ministerpräsident Mergenthaler. Zirka 7000 SA-Männer waren aus Bayern, Württemberg und Baden, natürlich nur aus den am Bodensee gelegenen Standorten, Das Generalsekretariat des Völkerbundes veröffentlicht den Wortlaut des von der englischen Regierung setzt schnst- lich oorgelegten Vorschlages über das Verbot der gesamten Einfuhr italienischer Waren in die Mitgliedstaaten des Völ kerbundes. Dieser sehr weitgehende Vorschlag wird hier als ein Zeichen dafür angesehen, daß der von Laval in Gang gesetzte Versuch, auf dem Wege von Verhandlungen zu einem Kompromiß mit Mussolini zu kommen, von England als ungenügend angesehen wird und daß infolgedessen Eden erneut auf scharfe und unverzügliche Sanktionsmagnahmen drängt. Der Vorschlag lautet folgendermaßen: „Vie Regierungen der Mitgliedstaaten des Völkerbun des werden die Einfuhr aller Güter in ihr Staatsgebiet (mit Ausnahme von Gold- und Silberbarren sowie Geldstücken) untersagen, wenn diese Güter aus Italien oder einer der italienischen Besitzungen kommen, vom italienischen Ackerbau oder der itdlienifchen Industrie stam men oder entsprechend aus den italienischen Bedungen, ganz gleich, von welchem Ort die Waren abgeschicki werden. Die Ackerbaugüter und die in Italien hergestellten Daren oder auch die waren und Ackerbaugüter aus den italienischen Besitzungen, die einer Verarbeitung in einem anderen Lande Speicherbeüen bei Pirna wirilchaiMch notwendig Ueber die Elbe-Regulierung in Sachsen sprach während der Vortragsveranstaltungen der Technischen Gauwoche Oberregierungsrat Lehnert; um den Anforderungen der gesteigerten Schiffahrt gerecht werden zu können, sei eine durchgreifende Niedrigwasserregulierung der Elbe unbedingt notwendig. Die Reichsregierung werde diesen schon seit Jahren bestehenden Plan in die Tat umsetzen. Durch die Regulierung der Elbe soll erreicht werden, daß ein 700- Tonnen-Kahn an durchschnittlich 327 Schiffahrtstagen 302 Tage gegen bisher 204 Tage mit voller und 327 gegen bis her 224 Tage mit drei Viertel Ladung fahren könne. Die Behebung der jetzigen Schwierigkeiten durch eine Kanalisie rung mit Schleusenbauten usw. würde aber für die Schiff fahrt mehr Nachteile als Nutzen erbringen; deshalb komme dem geplanten Speicherbecken bei Pirna um so größerer Wert zu. Das Becken verspreche eine hohe Betriebssicherheit, weil es schon bei Mittelwasser gefüllt werden könne; Wasser verluste würden nicht eintreten, außerdem würde durch dieses Becken die gesamte Elbe mit Zuschuß- wasfcr versorgt werden können. LetstungsgemeiMait In einem Gemeinschaftsappell der nicht beamte- cen Staatsdiener der Staatskanzlei und Ministerien sprach in der Reichsstättholterei Innenminister Dr. Fritsch über den Leistungsgedanken. Wer dem Staat dienen wolle, müsse die rechte Einstellung zu ihm und zum Dienst haben. Deshalb sei Vie Forderung an die Staatsdiener, ob beamtet oder nicht, chas Bekenntnis zur Leistungsgemeinschaft. Diese erhalte eine besondere Pflege durch die Deutsche Arbeits front. Hierüber sprach Kreisberussreferent Dübel. Die be rufliche Schulung der Statsdiener müsse besonders sorgfäl tig sein. Nur durch zielbewußte Berufserziehung sei es möglich, die Achtung und Anerkennung des nichtbeamteten Staatsdieners zu vertiefen. Für die Arbeiter der Stirn und der Faust habe der Führer den neuen Ehrbegriff vom Adel der Arbeit geprägt. Darin liege die große Verpflichtung, Disziplin zu halten, kampf- und kulturfähig zu sein. Für den bewußten Staatsdiener gebe es nur eine Entscheidung, mit zumarschieren iiz der Kampffront der Leistungsgemeinschaft. > aufmarschiert mit Ihren, gelben, blauen und dunkelgrünen Mühen- bändern. Spiegeln und Vorstößen. Gegen 9 Uhr abends langten wir wieder in Sulzberg an. — Montag, 30.9., fuhren wir mit dem Rad über Immenstaüt nach Burgberg. Von hier stiegen wir auf den 1750 m hohen j „Grünten". Ein lehr steiler Auf- und Abstieg ließ manchen Tropfen Schweiß fließen, aber bei solch herrlichem Ausblick lohnt sich schon ein Aufstieg, und erst recht, wenn «in Sonnenschein lacht, wie er uns während oll unsrer Touren treu war. — »iü Elte UM»Ie orliegenden Ergebnissen der Eintopfsamm- lun genen Sonntag ist fast durchweg mehr gespendet worden als am ersten Eintopfsonntag des Jahres 1934. So wurden in Bischofswerda 880 M gesammelt gegen 840 M im Oktober vorigen Jahres. In Zittau erbrachte die Sammlung rund 3000 M, was ein wesentlich höheres Ergebnis als im Oktober 1934 darstellt. In Hainichen liegt der gesammelte Betrag von 827 M bedeutend höher als im vorigen Jahr. Wesentlich besser« Ergebnisse werden aus dem Kreis Aue gemeldet, ebenso aus Wilkau-Ha hlau, wo die gesammelte Summe von 853 M die vorjährige Sammlung um über 10 Prozent übertrifft. Ein hervorragendes Ergebnis bedeutete die Sammlung zum Eintopfsonntag in Grimma. Gegenüber dem Oktobe« 1934 wurde eine Steigerung von 20 Prozent erzielt. — Ein« ebenfalls gute Steigerung des Ergebnisses wird auch «u Wurzen gemeldet; sie beträgt dort 13 Prozent. EkMMgWe WrWyau in Annaverg Nach einer Mitteilung der Kreisleitung der NSDAP hat Reichsstatthalter Mutschmann die Schirmherrschaft übel die große erzgebirgische Christschau, die vom 1. bis 21. De zember unter dem Leitwort „Weihnachtsglück ini Erzgebirge" in Annaberg durchgeführt wird, über- nommen. Die Schau wird einen umfassenden Einblick iv Volkstum und Volkskunst des Obererzaebirges geben. Vom 19. bis 26. November wird in Annaberg ein« obererzgebirgische Weihnachtsausstellung abaehalten, die täglich geöffnet sein wird Ländliche Berulslchule der HS In Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Ministerium für Volksbildung hat die Hitler-Jugend in Hohnstein ein Berufsschulungslager eingerichtet, in dem allen den Km meraden die Möglichkeit einer ausführlichen Berufsoorbe- reitung gegeben werden soll, die nach ihrer Entlastung aus der Volksschule keine Gelegenheit fanden, sofort eme Lehr stelle zu erhalten. Bor allem soll den Jungen die Vielseitig keit der Berufszweige nahegebracht werden, so daß sie wäh- rend ihres Aufenthaltes im Lager den Beruf ermitteln kön nen, für den sie sich besonders geeignet halten. Der HJ- Dienst, der den jungen Kameraden das Rüstzeug für den Kampf um die Vollendung der nationalsozialistischen Revo- lution geben soll, steht unter den Gesichtspunkten weltan- schaliche Erziehung und körperliche Ertüchtigung. Meldungen zur Teilnahme an diesem Lager können an die Gebietsführung der Hitler-Jugend eingereicht werden. Melqllarbeikerjugend wird ertüchtigt Unter dem Leitwort: „Wir haben der Arbeit wieder ihren Adel und ihren eigenen Segen gegeben!" begann die zusätzliche Berufsschulung für Maschinen-, Bau- und Werk zeugschlosser, Mechaniker und Dreher in Leipzig. An acht Lehrgängen, die in jeder Woche abgehalten werden, betei ligten sich im September 234 Jungkameraden. Bei allen Arbeiten, die selbstverständlich nach Zeich nungen angefertigt werden, bleiben Sauberkeit und Maß- Halten oberster Grundsatz. Ein Ingenieur und drei Fach meister überwachen die Arbeiten und übermitteln ihre gei stigen und wertmäßigen Erfahrungen den jungen Kamera den. Außer werkmäßigen Arbeiten wird die Anwendung und das richtige Ablesen der Meßgeräte lern- und wert mäßig gelehrt. Dem im allgemeinen bestehenden Mangel an Ausbildung im Zeichnungslesen wird besonders Rechnung getragen. Jnnungsmeister und Betriebsführer der Indu strie sowie andere maßgebende Personen haben sich rrw der zusätzlichen Berufsschulung ihrer teilnehmenden Lehrlinge überzeugt und sich rückhaltlos lobend über die Zweckmäßig- schaulicher Erziehung und körperlicher Ertüchtigung Urlaub! — Dieses Wort löst wohl in jedem Menschen eine innere Freude aus und das erst recht, wenn damit eine Reis« oder rin Ferienaufenthalt verbunden ist. Wer Tag für Tag, Woche für Woche gearbeitet Hot, ist eines Urlaubs bedürftig, aber auch derjenige, ter das schwere Schicksal Ler Arbeitslosigkeit noch tragen muß, muß sich einmal eine kurze Zeit frei machen von den Sorgen des Alltags, muß in eine andere Umgebung kommen, Land, Leut«, Sitten und Gebräuche in anderen Teilen unseres > lieben, wunderschönen Vaterlandes kennen lernen. — i 3m SturmgeschäftSzimmer des Sturmes 7/178 erhielt ich die Nachricht, daß ich noch im Lause des Monats September auf Urlaub fahren sollte und zwar nach Sulzberg im Allgäu. So sehr mich diese Nachricht erfreute, so wenig war ich durch langjährige Erwerbsjosigkeit finanziell in der Lage, irgend einen Teil der immerhin hohen Fahrtkosten für di« zirka 700 km lange Strecke selbst aufzubringen. Auf eine Anfrage bei der KreisamtSleitung ter NSV erhielt ich die Freude auSlösende Antwort, Laß mir Freifahrt gewährt werde, und ich konnte frohen Herzens diesen Urlaub zusagen, zumal ich schon« nach wenigen Tagen die Freifahr scheine der Gauamtsleitung der NSV in Händen hotte. Nun hieß es Urlaubsschein fassen, sich für die Urlaubszeit von der Kontrolle beim Arbeitsamt befreien lassen und manch andern Weg erledigen. Mittwoch, den 18. September, fuhr ich 21.14 Uhr in Seifers- Lors ab und langte am 19. September morgens 8.15 Uhr in Mün chen an. Der Anschlußzug nach Kempten (Allgäu) fuhr um 9 Uhr, weiter und traf dort 12.15 Uhr ein. In Kempten kaufte ich mir eine Suppe mit einem Knödel und ein Glas Bier, einen halben Liter. Wie staunte ich, als der Preis für beides nur 43 Pfennige betrug, 20 Pfennige für die Suppe und 23 Pfennige für einen halben Liter Bier. In Sulzberg langte ich gegen 13.30 Uhr an, wo mich mein Ouarliergeber, Herr Burkhardt, mit dem ich mich vorher in Ver bindung gesetzt halte, mit Geschirr abholte. Zn lustigem Trabe ging cs dem schwäbischen Dörfchen zu. Am Hause meines Quartier- gcbcrs angekommen, wurde ich von der Familie Burkhardt auf Las herzlichste willkommen geheißen. Ein gedeckter Tisch mit dampfenden Speisen und frohe Unterhaltung brachten bald rechle 14 Tage auf SA-Urlaub im Allgäu (Adols-Hitler-Freiplatz-Spende) Mnterlchulung des Holzwerlers Oie Deutsche Arbeitsfront und insbesondere die Abtei lung für Arbeitsführunn und Berujserziehung eröffnet in den nächsten Wochen ihre Winter jchuiuna. Im Zusammen hang damit beginnt auch die berufliche Schulung der deut schen Holzwerker durch Lehrgänge, Arbeitsgemeinschaften und Borträae. Hvlzwerker. erkündiae Dick bei Deinem Orts- Urlaubsstimmung. Am Nachmittag desselben Tages ging cs zur NSV, zum örtlichen SA-Führer usw. zum Anmeiden, und abends sehr früh ins weiche, weiße Bett, La ich von der immerhin an strengenden Fahrt sehr ermüdet war. i Am anderen Morgen wurde mir milg«teilt, daß sich die ! Tochier des Herrn Burkhardt mit ihrem Franz, ihrem „Gspusi", > für die Zeit meines dortigen Aufenthalts Urlaub genommen hatte, , um mir Lie Schönheit der herrlichen Allgäuer Alpen zeigen zu i können. Und so fuhren wir noch an demselben Morgen mit dem ' Rad nach Pfronten, der letzten deutschen Station von der öfter- ; reichischen Grenze, um dann auf den 1277 m hohen Falkenstein zu steigen. Hier bot sich eine Aussicht in die Bergspitzen der All- j gäuer und Tiroler Alpen so schön, daß sie gar nicht zu beschreiben ist. Schrägüber das Gebiet der Zugspitze, die Gipfel mit Schnee bedeckt, -er Säuling, die Alpspitze und wie alle diese über 2000 m hohen Berge heißen. Am Sonnabend, dem 21.9., war Nuhelag. An diesem Tage habe ich mir Sulzberg und sein« nähere Umgebung angesehen. Hier gibt eS keine Felder wie bei uns, nur grüne Matten; Hier ist alles Milchwirtschaft, es wird kein Getreide angebaut. Die Kühe, alles Allgäuer Schlag, gehen früh 7 Uhr auf die Matten und kommen abends wieder zurück. Die Milch wird restlos in di« Sennerei geliefert und die Hofbesitzer holen sich dort ihre Butter und den weltbekannten guten Allgäuer Käse. Kartoffeln werden nur für den eigenen Verbrauch angebaut, doch auch noch viele Zentner angekauft, desgleichen müssen die Hofbesitzer auch Brot, Niehl usw. Kaufen, da sie kein Getreide onbauen könn«n, weil es in dieser Gegend zu spät reifen würde. Hier steht das Gras nach dem Zweiten, manchmal sogar nach dem 3. Schnitt zirka 25 cm hoch und so fett, daß neben diesem fast nichts anderes gefüttert wird. — Sonntag, Leu 22. 9., vormittags ging es nach Durach, wo 68 Flieger zum „Quer-Alpen-Flug" starteten. Ein herrliches Bild. Nachmittags /-1 Uhr fuhren wir mit einem vom meinem Quartier geber Semfeteten Auto nach Füssen zur Besichtigung der bayrischen KönigSschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Gegen 9 Uhr abends waren wir wieder zurück. " » Der Montag, 23.9„ brachte eine Fahrt nach Tirol, Jungholz hieß der Ort, d«r p^cksch zu Oesterreich gehört, aber deutsches Zoll- und Wirtschaftsgebiet ist, da über die österreichischen Berge keine Lebensmittel gebracht werden können und demnach der Ort von Deutschland abhängig ist. Der Grenzpfahl Ist umgeworfen und liegt schon Jahre so, wohl aus dem Grunde, weil hier wie dort die deutsche Zunge klingt. Dann ging es über Unterjoch, Obrrjoch, hart an der Grenze nach dem Adolf-Httler-Paß, wo man «ine herrliche Aussicht auf Bad Oberdorf, Hindelang und die lange, sich In un endlichen Kurven hinabwindende Paßstraße hat. Diese Paßstraße hat Mussolini in den Jahren 1895—1898 als Vorarbeiter mit- gebauk. Zurück ging es über Sonthofen, wo uns die letzte heim- kchrende Herde von der tzochalm begegnete. Ein schöner Zug: voran die Leitkuh, herrlich aufgeputzt, mit großem Spiegel, aber auch andere Kühr trugen bunte Buschen. Schon von weither tönte
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