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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— i mit Zutragenr einzelne Nummer 18 Rpfg. - :: Gemeinde-Derbands-Girokonto Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshaupkmannschafl, des Skadtrats und des § Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - - MMimeterzetle 8 Rpfg.r im Tertleil die 93 - j Millimeter breite Mulimeterzeile 18 Rpfg. i Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig Nr. 240 Donnerstag, am 24. Oktober 193S tvl. Jahrgang Artliches Md SSchßschcs Dippoldiswalde. Endlich fällt der langersehnte Regen, schon gestern und auch heute wieder. Bei dem herrschenden Nordostwind ist die Temperatur ziemlich abgesunken, und es zeigen sich zwischen den Regentropfen auch schon Schnee flocken. So ein rechtes, schönes Schneetreiben hat es aller dings noch nicht gegeben, eS sieht aber ganz aus, als ob es bald kommen wollte. Der Regen aber hält hoffentlich an und führt der Weißeritz Wasser zu, damit die Rückstände der gelben Brühe beseitigt werden, die seit einiger Zeit aus einer Schleuse in der Nähe der Bahnhofstrafzenbrücke in die Weiheritz geleitet wird. — Wo der grüne Kranz hängt.... wird Patenwein ausgeschänkt, herrscht während des „Festes der deutschen Traubs und des Weins" Frohsinn. An diesem gemein samen Hilfswerk für den deutschen Winzer nehmen alle Volksgenossen freudigen Anteil, und der Verbrauch ist er freulich gut. Schon muhte hier und da nachbestellt werden. Ausgabe aber ist, nicht nur diese Woche Wein zu trinken, sondern auch später sich ab und zu einmal einen Schoppen zu gönnen. Reichstädt. In der Zeit vom 5. bis 22. Oktober ist dem Bauer Ehrlich ein fast neuer, 7 Meter langer, 7 Zentimeter breiter Treibriemen mit Verbindungsklemme aus der Scheune gestohlen und in der Zeit vom 10. bis 20. Oktober dem Bauern Grahl ein Stück, etwa 2'/- Meter, neue Dach pappe vom Maschinenschuppen heruntergerissen und gestoh len worden. Sachdienliche Mitteilungen erbittet der Gen darmerieposten Dippoldiswalde. Glashütte. Unsere Kirche ist nunmehr ganz abgerüstrt. Die Vorbereitungen zum Jubiläum nehmen ihren Fortgang. Erwartet werden Oberkirchenrat Dr. Engel vom Landeskirchen- j amt und Superintcndent Fügner—Dippoldiswalde. Am kommen den Sonnabend findet aus Aniah des 400 jährigen Kirchen jubiläums ein Heimat- und Begrühungsabend, am Sonntag Fe tgottesdienst mit Predigt von Superintendent Spranger— Annaberg, am Abend im Hotel „Stadt Dresden" Festabend der Kirchgemeinde und am Montagabend Festbeleuchtung der Kirche und des Marktplatzes und musikalische Feierstunde in der Jubiläumskirche statt. Glashütte. Bei dem letzten Feuerwehrvergnügen wurden den Kameraden Ewald Zenker und Edwin Mühle die Silber litze für lOjährige Dienstzeit, den Kameraden Lohse und Dehmel je eine Litze für 30jährige ununterbrochene Dienstzeit, dem Kameraden Martin Schneidenbach für 25jährige Dienstzeit das Ehrenkreuz des Landesverbandes und dem ausscheidenden Motorspritzenzugsührer Oelschlägel ein ehrendes Dankschreiben der Stadtverwaltung überreicht. Dresden. Die Schülersammlungen für das vorjährige Winterhilfswerk erbrachten an Geld- und Sach werten rund 97 800 und zwar rund 34 000 Sachspen den, 247 000 Frühstücksbrote, 58 000 Milchfrühstücke, 42 500 Freitische, 9500 durch die Psennigsammlung und 13 200 durch Schulaufführungen. Borna. Die wenigsten Arbeitslosen. Bon den fünfunddreißig sächsischen Arbeitsamtsbezirken weist das hiesige Arbeitsamt mit 12,7 auf 1000 Einwohner die wenigsten Erwerbslosen auf. Im Vormonat betrug die Ber- Sleichszahl 15 Beschäftigungslose auf 1000 Einwohner; diese Zahlen bedeuten gegenüber dem Stand vom März 1933 ^""hme um 56 v. H. und gegenüber dem Stand vom L»arz dieses Jahres eine Verminderung um die Hälfte. Grillenburg. Das ehemalige Jagdschloß Grillenburg be kommt letzt ein neues Gewand. Etwa 50 fleißige Arbeiter und Handwerker beschäftigen sich mit dem Umbau der Räume, Isolierung der nassen mächtigen Sandsteinwände. Nach dem umbau wird das Grundstück einem Schlosse ähn licher sehen und sich als Schmuckbau im Spiegel des Schloß- teiches zeigen und von der Außenwelt mehr Beachtung und Besuch erfahren, zumal eine Geweihsammlung hier ausge stellt wird. Freiberg. 400 mehr. Am ersten Eintopfsonn- tag wurden hier 2996 gesammelt, was gegenüber der ersten Einlopssammlung des vorjährigen Winterhilfswerkes ein Mehr von rund 400 darstellt. Wurzen. Choraemeinschaft aufgelöst. Durch Verordnung des sächsischen Ministers des Innern ist der Verein „Deutsche Chorgemeinschaft Wurzen" auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat aufgelöst und verboten worden. Baldwin spricht „Kein Vorgehen hinter dem Rücken des Völkerbundes beabsichtigt" Die politische Aussprache im Unterhaus wurde mit einer Rede des Ministerpräsidenten Baldwin fortgesetzt. Im Hin blick auf die Ausführungen Hoares und die bevorstehende Rede Edens beschränkte sich der Regierungschef auf einige grundsätzliche Bemerkungen und Betrachtungen. Baldwin stellte fest, daß jedes Wort, das der Außen minister gesprochen habe, die volle Unterstützung eines einigen Kabinetts habe und daß der Minister für Völker bundsangelegenheiten während seiner Tätigkeit in Genf in ständiger Fühlung mit seinen Kollegen in London gewesen sei, die sein Vorgehen einmütig billigten. Die Ereignisse der letzten Wochen und die gestrige Aussprache hät ten nach seiner Meinung den schlüssigen Beweis erbracht, daß die Politik der englischen Regierung nicht nur die allgemeine Unterstützung Englands genieße, sondern auch die Politik des gesamten britischen Reiches darstelle. Baldwin ging dann auf die englische völkerbundspolitil ein und sprach von den Kritikern, die der Ansicht seien, daß es eine Hintertür gäbe, die es England ermögliche, hinter dem Rücken des Bölkerbundes vorzugehen. Nichts Derartiges sei beabsichtigt. Jede etwaige Regelung müsse eine für all« drei Parteien — Italien, Abessinien und den Völkerbund — gleich annehmbare Lösung darstellen. Wenn eine Regelung erzielt werden könnte, die die Dauer des Krieges beträchtlich abkürzt oder die Welt von der Furcht einer möglichen Aus breitung des Krieges befreit, so mache dies jede Anstrengung wert, vorausgesetzt, daß der oben erwähnte Grundsatz auf rechterhalten werden könne. Man dürfe nicht vergessen, daß man es nicht mit einenr so umfassenden Völkerbund zu tun habe, wie er seinen Be gründern oorgeschwebt habe, sondern mit einem Völker bund, den drei der mächtigsten Staaten der Welt liegenge lassen hätten und der sich vielleicht nur einer schwankenden Unterstützung durch einige seiner Mitglieder erfreue. Für- den Völkerbund in seiner heutigen Gestalt sei es unmöglich, Sühnemaßnahmen so weit zu treiben, wie es die Opposi tionsredner vor einem Jahre zu wünschen schienen. Dev Ministerpräsident unterstrich dann seine bereits in Worcester- gemachten Ausführungen sowie die gestrige Rede Hoares und erklärte, daß England kein isoliertes Vorge hen beabsichtige, England gedenke nicht weiter zu gehen, als es der Völkerbund kn seiner Gesamtheit tun werde. Niemals habe England an einen Krieg gedacht (Beifall). Es mißbillige schon den Gebrauch dieses Wortes. Es könne nur zu einer gefährlichen Geistesverfassung besonders in den Ländern führen, die in der Berichterstattung von dem ab-» hängen, was ihnen ihre Regierung vorlegte. (Beifall.) Alsdann sprach Baldwin über die Wiederaufrüstung Die Lehren der letzten Krisen Härten es England klarge macht, daß es im Interesse des Weltfriedens wesentlich sei, die englischen Verteidigungsstreitkräfte stärker zu machen, als sie heute seien. Es handele sich um eine Verstärkung der Verteidigungs dienste innerhalb des Genfer Rahmens für die Sacke des Leisnig. Am Dienstag war der 28 jährige Kraftwagen fahrer Paul Mühlstädl auf dem Gülerbahnhofe damit be schäftigt, einen von ihm geführten Lastkraftwagen zur Ab fahrt fertigzumachen. Er stand am Kühler des Wagens mit einem Mutterschlüssel in der Hand, als plötzlich ein zweiter Lastkraftwagen, der von dem ihn fahrenden Kraftwagen fahrer mit der Handkurbel in Gang gebracht wurde, sich nach rückwärts in Bewegung setzte. Der noch an seinem Lastkraftwagen beschäftigte Mühlstädt wurde von dem zu rückstoßenden Wagen erfaßt und zwischen den beiden Wa gen in Brusthöhe gequetscht. Der Tod trat auf der Stelle durch Eindrücken des Brustkorbes ein. Löbau. Beim Rangieren verunglückt. Auf dem hiesigen Bahnhof wurde der Rangierarbeiter Johannes Schaffrath tot neben den Gleisen aufgefunden. Ohne daß der Unfall bemerkt worden war, muß er von einer Ran gierabteilung angefahren worden sein, die ihm so schwere Verletzungen beibrachte, daß der Tod aus der Stelle eintrat. Planitz. Hier war ein Einbrecher im Gelände des ehe maligen Aleranderschachtes in eine Gartenlaube eingedrungen und hatte darin genächtigt Er fand in der Laube neue Klei- dungsstücke vor, die er anzog, und dafür seine alten Sachen zurückließ. Er hatte jedoch vergessen, aus ken zurückgelassenen Jackett verschiedene Papiere, aus denen seine Personalien er sichtlich waren, mitzunehmen. Auf diese Weise machte er — sicherlich unbeabsichtigt — der Polizei die Ermittlungstätigkeit außerorden lich leicht. Annaberg Bei dem in der vergangenen Woche herrschenden schweren Strurm war ein von Buchholz kommender Motor- radfahrer unweit von Schlettau durch eine plötzlich auftretende Boe umgerissen und in den Straßengraben geschleudert worden. Der Verunglückte trug so schwere Verletzungen davon, doß er dem Bezirkskrankenhaus Annaberg zugesührt werden mußte, wo er jetzt verschieden ist. Sein Begleiter kam mit verhält- nirmäßig geringfügigen Verletzungen davon. Marienberg. Auf dem Herbstjahrmarkt ereignete sich an einer Schießbude ein bedauerlicher Unglücksfall. Der Bediener der Luftbüchsen hatte ein Gewehr geladen und auf den Tisch gelegt. Dabei spielte er vermutlich mit dem Gewehr. Plötzlich löste sich ein Schuh, und die Bleikugel drang einem Schulknaben in die rechte Gesichlshälfle. Die Kugel muhte von einem Arzte entfernt werden. Bautzen. Die Strafkammer des Landgerick tr Bautzen ver urteilte den 34 Iahte alten, in'Schönbach wohnenden Kurt König wegen Unterschlagung zu 2 Jahren 6 Äkonaten Ge- füngnl« und 3 Jahren Ehrverlust. König hatte nach seinem eigenen Geständnis als Angestellter der Girokasse der Gemeinde Schönbach bei Löbau von 1925 bis 1935 insgesamt 900l> NM. unterschlagen und für sich verwendet. Die Unterschlagungen hatte er durch eine Unzahl von Fai chbuchungen zu verdecken verstanden. Zittau. Bodensenkungen. Im Gebiet des unter halb der Olbersdorfer Kirche gelegenen Braunkohlenberg baues haben in den letzten Tagen große Bodenbewegungen stattgefunden. Ein rund drei Morgen umfassendes Saatfeld ist mehrere Meter tief abgerutscht. Die Senkungsgeschwin digkeit der gewaltigen Erdmassen war aber so gering, datz das Saatfeld und oer an ihm vorbeiführende Weg, abge sehen von einigen Unebenheiten, erhalten geblieben sind. Der Tagebau des Braunkohlenbergwerks ist durch den Erd rutsch nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Militärische Ehren bei Begräbnis von NSKOV.-Mil- gnedern. Für die deutschen Frontkämpfer, soweit sie in der: NS.-Kriegsopferversorgung mit ihrem gegenwärtigen Mit gliederbestand von rund 1,5 Millionen zu'ammengeschlossen sind, ist eine besondere Ehrung verfügt worden. Im Ein vernehmen mit dem Rcichskriegsminister hat, wie das Ndz. meldet, der Reichsinnenminister der NSKOB. genehmigt, ihre verstorbenen Mitglieder nach militärischen Gebräuchen: unter Abgabe einer Ehrensalve beizusetzen. Die erforder lichen Gewehre werden vom Reichskriegsministerium nach Möglichkeit zur Verfügung gestellt. Der Reichsinnenminister habe diese Neuregelung tzen Landesregierungen zur Kennt nis gebracht. Die näheren Einzelheiten werden gegenwärtig von der NSKOB. im Einvernehmen mit den beteiligten Stellen vorbereitet. Eisenbahnverkehr am Reformationssest Da der 31. Oktober (Resormationsfest) in Sachsei. gesetzlicher Feiertag ist, verkehren an diesem Tag die Reise züge bei der Reichsbahn in Sachsen wie an Sonntagen. Einzelne Werktagszüge, die im Grenzverkehr mit den außer sächsischen Landesteilen, in denen am 31. Oktober Werktag ist, wegen der Arbeitsverhältnisse in Verkehr gesetzt werden, werden besonders bekanntgegeben. Für den Verkehr am 31. Oktober werden auf allen sächsischen Bahnhöfen Sonn tagsrückfahrkarten ausgegeben, und zwar auch nach Orten außerhalb Sachsens, soweit solche aufliegen. Es bietet sich dadurch an diesem Tage billige Gelegenheit zu Geschästs- und Besuchsreisen in außersächsische Landesteile. MImMrlW der RMMllMDts ÄuSgabeorl Dresden für Freitag: Schwach windig, Nachlassen der Niederschläge, aber vor wiegend trübe und erst später etwas aufbrechcnde Bewöl kung. Keine wesentliche Temperatur-Aenderung.