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- BezuasprelS: Für einen Monat 2.— - mit Zukragen,' einzelne Nummer 10 Rpfg. - :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl, des Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - x Millimeterzeile 8 Rpfg.; im Terttell die 93 - , Millim^r breite Millimeterzeile 18 Rpfg. i - Anzeigenschluß: 10 lihr vormittags. - Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig Nr. Montag, am 2l. Oktober 1935 101. Jahrgang Scrtiilhes und Sachßsches Dippoldiswalde. Trotz des recht herbstlichen Wetters bei nur wenig Sonnenschein war der Verkehr am gestrigen Sonntag doch noch ziemlich stark. Vor allem waren sehr viele Privatkraftwagen nach dem Gebirge unterwegs, die am Abend bei der Heimfahrt eine einzige Lichterreihe bildeten. De Schluß der Herbslfericn in den Dresdner Schulen mag zu einem großen Telle mit zu dem regen Verkehr beigetrageu haben. Dippoldiswalde. Heute früh um 3,45 Uhr ersolgte ein Alarm der Motorspritzen-Abteilung zu einem Schadenfeuer nach Reichstädt. Die Spritze rücke um 3,53 Uhr aus und kehrte um 34h Ubr wieder zurück Dippoldiswalde. Nun hak die „Neue Sächsische Landes- bühnc" auch bei uns ihre Aufführungen wieder ausgenommen. Es wollte beinahe scheinen, als ob wir dieser Aufführungen ver lustig gehen sollten, endlich aber gelang es Loch, die Hindernisse zu beseitigen und Lie Landesbühne wenigstens für 4 Vorführun gen innerhalb des Winterhalbjahres zu verpflichten. Am Nach mittag wurde den Kindern eine Märchenvorstellung „Goldmarie und Pcchmarie" geboten. Der Saal war gut beseht, wenn auch nicht übermäßig voll. Am Abend war es auch nicht ganz so voll, wie man es von früher her gewöhnt ist. Es waren an diesem Abend wieder verschiedene Veranstaltungen angeseht, so daß alle darunter litten. Gespielt wurde das Lustspiel „Zahlende Gäste", bearbeitet von Karl Lerbs nach einem Werk des Engländers ävor Novelle. Der Inhalt ist kurz folgender: Die verw. Lady Crabbe bekommt Besuch aus Australien, dessen Benehmen aber die übri gen Mitbewohner, der Kammerdiener nicht ausgeschlossen, höchst „choking" finden, weil alle englische Sitten mißachtet werden. Aber, wie immer, cs wendet sich dann doch noch alles zum Guten und alle sind zum Schluß eine große Verwandschaft. än recht kräftiger, mitunter sogar drastischer Weise hat Lerbs Novellcs Werk überseht und bearbeitet. Es ist eine typisch englische Ko mödie. Und nun zur Aufführung selbst. Sie war wieder erst klassig nach jeder Richtung hin. Die technische Einrichtung lag wieder in den Händen von Wolfgang HaarhauS. Er hakle ein Bühnenbild geschaffen, das nichts zu wünschen übrig ließ und einen schönen Rahmen für die Handlung schaffte. Johannes Curths bewährte sich als Spielleiter aufs beste. Auch unter den Darstellern sah man viele liebe alte Bekannte. Da war Paula Aman, die als Lady Lilian, gleichwie Susanne Hegen als Lady Mary eine ganz tadellose Engländerin Larslellle, dann Margot Grimm, Lie die Urwüchsigkeit der einstigen australischen Busch- Hotelbesitzerin Mrs. Pidgeon ganz prächtig verkörperte und Thea Curth, als deren temperamentvolle Tochter, die aber letzten En des Loch auch weiß, was sie will und sich ihr Glück erkämpft, wenn es auch schon" einmal „recht schief" stand. Ferdinand Wel ter, der uns ebenfalls ein lieber Bekannter ist, war ganz Ler un verfälschte Urwaldjungc und dabei doch auch ein ganzer Kerl, wie ihn die Handlung braucht. Aber auch die anderen Milwirkenden, Zcise-Gött als Tim Crabbe, Anders als Kammerdiener, Gertraude Hofsmann als immer arbeitende Sekretärin und Clara Maria Keller als ihrer vornehmen Stellung sich voll bewußte Lady Strawholme waren ganz und gar mit ihren Rollen verwachsen. Es war daher nicht zu verwundern, Laß nach jedem Abschluß LaS Publikum reichsten Beifall spendete und die Darsteller sich unzäh lige Male zeigen mußten. — än Ler großen Pause warb Kreis- kulturwart Kantor Bernau für Lie Gründung einer Kultur- gemcinde in Dippoldiswalde. Wenn auch anscheinend recht we nige Gebrauch machten von den ausliegenden Anmeldeformularen, Io möchte man doch hoffen und wünschen, daß nach einem Ueber- lcgen in ruhiger Stunde viele bereit sind, die eine Mark Jahres beitrag zu opfern und mithelfcn, daß in Dippoldiswalde eine Kul turgemeinde entsteht, die dafür sorgt, daß hier weiter solche schöne Theateraufführungen, Konzerte und Vorträge "geboten werden können. Dippoldiswalde. In Anwesenheit der Gauleitung wird am nächsten Sonntag, 27. Oktober, ein Kreistreffen der NSDAP, Kreisleitung Dippoldiswalde, in unserer Stadt abgehalten werden. Nähere Einzelheiten werden noch bekanntgegeben. — Das „Fest der Deutschen Traube und des Weines" hat am Sonntag begonnen, und wer ausging und sich kn einer Patenwein führenden Gaststätte niederließ, der wird arch dem Aufrufe, „Deu'sche trinkt Deutschen Wein" nrchge- kommen sein. Aber auch derjenige, welher zu Haus eiamal ein Fiächschen Patenwein kosten wilh kann dies tun, denn olle Wein führenden Kleinhandelsgeschäfte sind ausgefordert worden, Patenwein sich zu beschaffen und sind dem anch nachgekommen. Also: Kauft Patenwein. Reichstädt. Heule Montag früh kurz vor 2/44 Uhr er scholl Feueralarm in unserem Orte. Bei Gutsbesitzer Mar Zimmermann, am Talhang gegenüber der Kirche, stand eine nahe am Gut stehende Feldscheune in Hellen Flammen. Sie barg große Vorräte an Heu und landwirtschaftlichen Maschinen. Auch ein einer dritten Person gehörender Kraftwagen war dort mit eingestellt. Cs konnte nichts gerettet werden, und die Feuerwehr mußte nur sorgen, daß nicht andere Gebäude noch Feuer fingen. Vor allem im Anfang drohte die Glut einen an die Gutescheune angebauten Schuppen in Brand zu setzen, doch es gelang, dies obzuweuden. Rasch war die Rilterguts- spritze anr Brandplatze, ebenso sämtliche Ortsspritzen. Von auswärts erschienen die Ueberlandmotorspritze von Dippoldts- Gewinnung besten deutschen Sodens Die Einweihung des Hermann-Göring-Kooges Tating (Kr. Eidersiedl), 21. Oktober. Nachdem erst im August dieses Jahres in Dithmar- > scheu der Adolf-Hitler-Koog seiner Bestimmung übergeben i werden konnte, ist jetzt im Kreise Eiderstedt ein weiterer Koog fertiggesteUt morden: der Hermann-Göring-Koog. Unter dem restlosen Einsatz aller Kräfte sind dem Meere i 550 Hektar Neuland Äbgerungen worden, auf dem Bauern, Arbeiter und Handwerker eine neue Heimat finden werden. Begeisterte Begrüßung Auf seiner Fahrt durch die norddeutsche Ebene wurde der Ministerpräsident überall begeistert begrüßt. Als der Wagen des Ministerpräsidenten Göring, in dessen Beglei tung sich der Reichsbauernführcr Darrö sowie der Ober präsident der Provinz Schleswig-Holstein, Gauleiter Lohse, befanden, kurz nach 15 Uhr in die Zufahrtsstraße zum Koog einbog, streckten sich unzählige Arme zum Gruß. Unter stürmischen .Heilrufen der Bauern und SA.-Männer fuhr die Wagenkolonne sodann durch die mit Tannengrün geschmückte Ehrenpforte dem Hermann-Göring-Koog zu. Als der Ministerpräsident erscheint, schallt ungeheurer Jubel auf, tausendfach recken sich die Arme zum Gruß. Un ter den Klängen des PräsenUermarsches schreitet der Mi nisterpräsident dann die Front der Formationen ab. Be sonders begrüßt er die neuen Bauern seines Koogs sowie die Arbeitsdienstmänner und Arbeiter, die bei der Durch führung des stolzen Werkes mitgewirkt haben Gauleiter Lohse spricht Auf der Tribüne hieß Gauleiter Lohse den Minister präsidenten und den Reichsbauernführer herzlichst willkom men und übergab dem Ministerpräsidenten den Koog. „Wir stehen nach kurzer Zeit", so erklärte der Gauleiter, „zum zweiten Male auf neuem deutschen Boden, einem neuen deutschen Koog, der nunmehr seiner Bestimmung übergeben werden soll. Hier sollen Bauern, Arbeiter und Handwerker eine neue Heimat finden. Herr Ministerpräsident! Dieser Koog soll Ihren Namen trage»! Wir sind stolz daraus, Daß Sie damit die Verwaltung dieses Koogs übernommen ha ben. Wir danken Ihnen dafür, daß Sie den Siedlern be reits namhafte Mitte! zur Verfügung gestellt haben, falls Schwierigkeiten kommen sollten. Aber die Versicherung kön nen wir Ihnen geben: dies ist bester deutscher Boden, und wenn überhaupt gesiedelt werden kann und eine Siedlung existenzfähig ist, dann ist das hier an der Westküste Schles wig-Holsteins der Fall. Nie Mde des Reichsbauernführers Sodann nahm der Reichsbauernführer, Reichsernäh rungsminister Darre, das Wort. Wieder ist es dank der vertrauensvollen Zusammenarbeit von Partei und Staat und besonders durch die angestrengte Arbeit deutscher Ar beiter unter Verwertung der Erfahrung deutscher Unter nehmer gelungen, ein Werk zu vollenden, das Zeugnis ab legt von deutschem Arbeits- und Lebenswillen. Auf den» Wege, der die Schaffung neuen Bauerntums auf neuem Land an der Schleswig-Holsteinischen Küste zum Ziele hau ist eine weitere Etappe erreicht. Heute dürfen wir mit be rechtigtem Stolz feststellen, daß durch diesen Deichbau über alle Schwierigkeiten hinweg ein dauerndes Denkmal für das Wollen und Können nationalsozialistischer Gemein schaftsarbeit gesetzt ist und dieses Denkmal den kommenden Geschlechtern ein Mahnzeichen dafür sein wird, wie ein armes aber wieder frei gewordenes Volk auf engem Naum in seiner Not für seine Söhne kämpfte. Hierzu beglück wünsche ich die Provinz Schleswig-Holstein und ihren Ober präsidenten. Der Reichsbauernführer sprach zum Schluß dem Ober- präsidenten Gauleiter Lohse seine Anerkennung für die Ar beit in der Verwirklichung der großen Landgewinnungs pläne aus und versicherte, d'aß kein Mittel unversucht blei ben werde zur Erreichung des hohen Zieles. Dann nahm Ministerpräsident General Göring, jubelnd begrüßt, das Wort zu seiner Weiherede. > Nach der mit stürmischem Beifall ausgenommenen Rede und dem Gesang des Horst-Wessel-Liedes verließen der Ministerpräsident und der Reichsbauernführcr die Tribüne, um sich durch ein Spalier jubelnder Volksgenossen zum Hofe des Neubauern Behrens zu begeben. Der Ministerpräsident j und der Reichsbauernführer sprachen dem Ehepaar Beh- , rens ihre Glückwünsche zur Geburt eines kräftigen Sohnes j aus. der als erstes Kind im neuen Hermann-Göring-Koog walde und dir Motorspritze von Ruppendorf. Da Windstille herrschte, war mit dem Zusammenjinken der Glut die Gefahr vorüber. Es liegt vermuilich Brandstiftung vor; die Erörte rungen sind noch im Gange. Z. wird durch den Brandschaden besonders hart getrosten, da schon Hagelschlag ihm einen großen Teil der Ernte vernichtet hatte. Schmiedeberg. Einen Markstein in Ler Orlsgeschichte von Schmiedeberg und Niederpöbcl bildete die am vergangenen Sonn abend erfolgte Eingliederung von Niederpöbcl in dic Gemeinde Schmiedeberg. än dem festlich dekorierten Gasthofs saal von Niederpöbel hatten sich abends 8 Uhr die Gcmcinderäle Schmiedebergs und die Gemeindeverlreler von Niederpöbcl sowie die beiden Bürgermeister eingefunden. Auch die Einwohnerschaft war zahlreich vertreten. Bürgermeister Barthel begrüßte inson derheit die von Dippoldiswalde erschienenen Dr. Streit, als Ver treter der Amtshauptmannschaft, und Kreislciler ^Freund der NSDAP. än seiner Ansprache hob er hervor, daß die Eingliede rung aus einem freiwilligen Entschluß beider Ortschaften hervor gegangen sei, deren Beziehungen ja schon immer enverbundene waren. Bevor die formelle Eingliederung erfolgte, nahm Bür germeister Fritzsche, Niederpöbcl, das Wort zu seiner letzten Amts handlung. Er verlas zunächst ein ihm am 12. 10. von Rcichs- slakthalker Mutschmann zugcgangenes Schreiben, wonach dic Ein verleibung Niederpöbels mit dem 1. Oktober 1935 zu erfolgen habe. DaS Ortsgesetz von Niedsrpöbel tritt mit 31. 3. 1936außer Kraft. Wenn man Las Wort Einverleibung höre, führte Bürger meister Fritzsche aus, so erwecke Lies gewisse Erinnerungen. Viele Einwohner seien von ihrer äugend an mit dem Heimatorte cng verbunden. Er hoffe und wünsche, daß sie auch in Schmiedeberg : bald heimisch würden. Schule und Kirche hätten ja schon Vcran- I lassung dazu gegeben. 10 äahrc lang bade er die Geschicke der i Gemeinde Nicdervöbel geleitet. Er dankte allen seinen Mitarbci- l tcrn noch herzlichst und schloß mit einem aufrichtigen Bekenntnis zu Adolf Hitler seine Ausführungen. Darauf gedachte auch Bür germeister Barthel mst dankbaren Worten Ler Verdienste Bür germeister Fritzsches und seiner Gemcindevertrcter. Er erklärte sodann die Gemeinde Niederpöbcl in Schmiedeberg eingegliedcrk Die künftige Bezeichnung werde sein: Schmiedeberg, OrtStcil Niederpöbel, ändern Bürgermeister Barthel versprach, auch dem neu einverleibten Ortsteil seine ganze Kraft widmen zu wollen, bat er dessen Einwohnerschaft, ihm volles Vertrauen entgegen zu bringen. Durch diese Eingliederung sei ein Grundgedanke der deutschen Gemeindeordnung weiter verwirklicht worden, leistungs fähige Gemeinden zu schäften. Seine Rede klang in einem drei maligen Sieg-Heil auf den Führer aus, an das sich der Gesang des Horst-Welsel-Liedcs anschloß. Die Zahl Ler Gemeinderäle von Schmiedcoerg ist von 8 auf 9 erhöht worden, um auch einen Vertreter von Niederpöbcl mit aufnehmcn zu können. Vom Be auftragten der NSDAP wurde Mar Albert Meyer zum Ge- mcinderake berufen. Bürgermeister Barthel verpflichtete diesen mittels Handschlags und vereidigte ihn aus den Führer. Hierauf händigte er ihm die Anstellunasurkunde aus. Mit dem Rufe: Unser liebes Deutschland Sieg Heil! schloß Bürgermeister Barthel Len offiziellen Teil der Feier. Es folgte noch der Gesang des 1. Verses vom Deutschlandliede. Die Anwesenden verblieben dann nqch eine Zeit lang beieinander. Nossen. Ani Sottnabendvormittag kam Ler 21 Jahre alle Landarbeiter Hellmut Fischer aus Obergruna in einer Kurve am Friedrich-August-Krankenhaus mit dem Fahrrad zum Sturz. Er wurde gegen die Umfriedungsmauer des Krankenhauses geschleudert und blieb bewußtlos liegen. 3m Krankenhaus konnte nur noch der Tod des jungen Mannes festgestellt werden. Mittweida. Hier nilstand in einer Wohnung ein Stuben brand, der noch rechtzeitig gelöscht werden konnte. Als Brand- ur ache wurde festgesteck, daß ein zehnjähriges Mädchen, das von seiner Mutter ins Belt gebracht und in die Wohnung eingeschlossen worden war, wieder aufgejtanden war und sich eine Tonpfeife, die mit Tabak gestopft war, angebram t halte. Dabei hatte das Kind das Streichholz auf einen Korbseisel geworfen, aus dem Federbetten lagen. Die Belten nnd Gar dinen fingen Feuer, woraus das Kind hilserufend aus dem Fenster sprang. Rabenstein. V 0 rsich 1 an d e r D r e s ch m a s ch i n e. In Oberimigwitz geriet die Ehesrau des Gartenbesitzers Karl Lindner mit de» Haaren in dic Dreschmaschine; es wurde ihr die halbe Kopfhaut abgerissen. NetterMSttsW LesRMMndieMes Ausgabcort Dresden für Dienstag: Schwache westliche bis nordwestliche Wind'. Nach! ssen der Niederschläge. Ausbrechende Vewö.kung. Kühler. Nachls Gesahr leichten Frostes.