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Sport des Sonntags WOjMOll Sport Der ATV. Dippoldiswalde schlägt Tv. Kreischa 4:1 (1:0) Ecken 9: 3. In dem mit großer Spannung erwarteten Großkampfe beider Rivalen blieb der ATV. auf Grund der besseren Spielweise ver dienter Sieger und befestigte seine führende Stellung, währenö- Kreischa ein großes Stück in der Tabelle nach unten rutscht. Bon Anstoß weg ein gleich verkeiltes Spiel, in dem Kreischa sehr hart zu Werke ging. Biele Strafstöße mußte der Freitaler Schirr verhängen. Auf und ab wogte der Kampf, doch beide Hinter mannschaften verhüteten zählbare Erfolge, bis der Mittelstürmer eine Linnsflanke verwandelte. Ein zweites Tor fiel mit dem Halbzeitpfiff ins Wasser. Nach dem Seitenwechsel kam der ATV. auf Touren, er setzte sich jetzt auch körperlich besser durch. Ganz groß in Form kamen Mittel- und linker Läufer. Doch auch alle anderen gaben ihr Bestes. Kreischa lieh stark nach und war dem Zusammenspiel des ATB. nicht mehr gewachsen. Eine gut hereln- gcgebene Flanke des Halblinken brachte vom Halbrechten durch Kopfball das zweite Tor. Kurze Zeit darauf überwand der Mit telstürmer den Torhüter das drille Mal. Bei einem berechtigten Handelfmeter streckte sich der Kreischaer Hüter vergebens. Gegen Spielende wurde Kreischa noch einmal munter und brachte den verdienten Ehrenkreffer durch Halblinks unter. Schiri war in der zweiten Hälfte nicht mehr so sicher wie vorher. Behält der ATV. die gezeigte Form, so sollte auch im nächsten Spiel gegen Hains- bcrg der SiegeSzug nicht unterbrochen werden. Tv. Kreischa 2 — ATB. Dippoldiswalde 2 3:8 (2:5). Jederzeit war die ATB.-Neserve Herr der Lage und brachte die Punkte sicher ins Trockene. Die Tore für den ATB. schos sen: Mitte 2, Halblinks 2, Mittelläufer 2, Rechtsaußen 1 und ein Selbsttor der Kreischaer. To. Kreischa 1. Igd. — ATV. Dippoldiswalde 1. Igd. 1:1 (1:1). In einem gleichwertigen schönen technischen Spiele stand das Endergebnis schon zur Halbzeit fest. Kreischa AH. — ATV. Dippoldiswalde 3 8:2. Stall der 3. stellte Kreischa die AH.-Mannschaft, der die Dippoldiswalder nicht gewachsen waren. Aus dem sächsischen Fußballager In der Gauliga wurden am Sonntag nur zwei Spiele aus- ! getragen; in Dresden besiegte der an der Spitze der Punkttabeile allein stehende SV Guts Muts seinen Ortsgegner Dres- densia mit 6:0. Zu einem erbitterten Kampf kam es in Dres- ' den zwischen den dortigen Sportfreunden 01 und dem an zwei- ter Stelle stehenden VfB Leipzig: das Spiel endete unentschie den 1:1. ! Von Gesellschaftsspielen sind zu erwähnen der knappe 1:0- s Sieg des Dresdner Sport-Clubs über TennisVorussia Berlin. Aus Riesa wird ein Ueberraschungssicg des dortigen Sport- " Vereins über den Eauligaverein Fortuna Leipzig mit 2:0 ge meldet. SC Planitz gab SV Teutonia Netzschkau mit 6:0 das Nachsehen. i Pie Pommern mit 5:1 geschlagen l In Stettin errang die Sachsen-Els in ocr Vorrunde um den , Fußball-Bundes-Pokal über die Mannschaft des Gaues Pom- i mein einen 5:1-Siea. Die Sachsen zeigten überlegene Schnel ligkeit und bessere Spielweise, besonders die Stürmer machten I den pommerschen Hinterspielern schwer zu schassen. Die Pom- s mein waren während der ganzen Spieldauer auf die Verteidi vop« mkkl.lSS LOkluxvOlrtt. ''W (19. Fortsetzung.) Armgard gratutterte — herzlich der Jugendverannlen, gehalten und beinahe mahnend dem vor Selbstbewußtsein strahlenden Heimann. Er war bildhübsch, ein fescher Bub, braungebrannt, rundbackig und dunkellockig... Aber Armgard wurde ein Mißtrauen nicht los... Sie mochte ihn nicht und tonnte nicht sagen, warum. Richtleben gratulierte in aller Form. Na also... Er konnte Helma noch weniger leiden als Heimann. Er ahnte ja nicht, wieviel an deren unangenehmem Wesen gegen ihn der eifersüchtige „Freund" schuld war. Richtieben und Armgard waren sich jetzt viel ^über lassen. Sie nahmen es gern hin. Man hatte den Rückweg über den östlichen Teil Bayerns gewählt, hatte den Chiemsee besucht, Reichenhall, Berchtesgaden — und war nun in München, wo Heimann und Helma Abend für Abend Vergnügungsstätten be suchten und Richtleben und Armgard die Tage in Museen oder im Englischen Garten zubrachten. Obwohl die beiden Herren und die beiden Damen je ein Zimmer teilten, sahen sich die Paare selten. Morgens schliefen die Nachtschwärmer noch und abends die Natur freunde bereits, wenn man fortging oder heimkam. Nur an einem gemeinsamen Diner hielt man fest, aus gegen seitiger Rücksicht und eben grundsätzlich. Und in München geschah es, daß Helma, inzwischen in ihren Wilfried mit dem ganzen Rausch der ersten Liebe in reiferen Jahren verliebt, ehrlich und ränkelos, wie sie trotz ihrer Launen war, auch ihm keine Ränke und Berech nungen zutrauend, ihrem Verlobten alle Liebe gewährte. Heimann war sehr zufrieden. Er hatte längst erkannt, daß in Helma trotz allem die Bauernart überwog mit ihrer zähen Treue und ihrem Beherrschtwerden von Vorurteilen und alten Sitten. Nun war er ihrer ganz sicher. Nun konnte sie nicht mehr zurück. Aber gerade im Anschluß an diese Szene erfuhr er eine schwere Enttäuschung. Er hatte Helma in aller Zärtlichkeit und verbrämt mit lausend schönen Worten der Liebe, die ihm so geläufig und geübt war, nahegelegt, „Richtleben und diese arm selige Schwester" nach Hause zu schicken. » „Wir brauchen unser Geld selber, Liebste. Dank hat man niemals von Wohltätigkeit. Paß auf, wir haben nock Ungelegenheilen von ihnen l" ! gung beschränkt. Bis zur Hälbzett führten die Sachsen mit 3:0; erst in oer 80. Minute, konnten die Pommern ihr Ehrentor erzielen. Oeutfchland schlägt Lettland 3:0 Ostpreußen» erste» Fußball-Länderspiel. Zum ersten Male hatte der Deutsche Fußball-Bund einen Fußball-Länderkampf dem Gau Ostpreußen übertragen. Aus allen Tellen Ostpreußens waren die Fußballfreunde zu dem Länder- kamps gegen Lettland in das Königsberger Horst-Wessel-Stadion geeilt. Die Gesamtzahl der Zuschauer betrug etwa 15 000. Die deutsche Mannschaft zeigte ein schönes Spiel und schlug die lett- ländische Elf, die sich als ein körperlich starker, unermüdlicher Kämpfer zeigte, klar mit 3 :0 Toren. i. Ltm den Kußball-Buydespotal Ueberraschende Mederlagen von Mitte, Westfalen und Niederrhein. Der deutsche Fußballsport stand am Sonntag ganz im Zeichen der Vorrundenspiele um den Fußball-Bundespokal, die in den verschiedensten Großstädten des Reiches ausgetragen wurden. In diesem bedeutendsten nationalen Fußballwettbewerb, wo cs alle Gaue mit der Ausstellung ihrer Mannschaften überaus ernst ge nommen hatten, waren daher in der Vorrundenentscheidung span nende Kämpfe zu sehen, wie man sie gern auch bei sonstigen Fuß- balltressen gewünscht hätte. Jede Gaumannschaft war bemüht, unter Einsatz all ihres Könnens den Sieg zu erringen, und so konnten Ueberraschungen nicht ausbleiben In Breslau hatte der Gau Bayern im Gau Schlesien einen Gegner gesunden, den er trotz zweimaliger Spiel verlängerung nicht überwinden konnte. Mit Unentschieden trenn ten sich die Mannschaften. Der vorjährige Meister, Gau Mitte, erlitt in Berlin gegen Gau Brandenburg eine knappe Niederlage, und ebenso wurde der zumeist von Schalter Spielern vertretene Gau Westfalen von den Niedersachsen aus dem Rennen geworfen. Die einzelnen Treffen hatten folgende Ergebnisse: in Berlin: Brandenburg—Mitte 1:0 (0:0>: in Breslau: Schlesien—Bayern 1:1 (1:1) nach zweimaliger Verlängerung; in Frankfurt: Süd west—Niederrhein 2:1; in Hannover: Niedersachsen—Westfalen 3:1 (1:0); in Köln: Mittclrhsin—Württemberg 2:1; in Mann heim: Baden—Nordhessen 3:2; in Stettin: Pommern—Sachsen 1:5. Nordmark und Ostpreußen kümpsen erst am kommenden Sonntag gegeneinander. Sitter-Jugend zeigt Sport Einen glänzenden Verlauf nahm das Gcbietssportfess der Hitler-Jugend auf der Ilgen-Kampfbahn in Dresden in Gegenwart zahlreicher Eltern und Erzieher, des Reichs statthalters Mutschmann, des Chef des Stabes des IV. Armee korps, Oberst Olbricht, Staatsministers Kamps, Gruppen führers Schepmann, des Landesstellenleiters Salzmann usw. Mit ihren Darbietungen bewies die HI die vorbild liche Gemeinschaftsarbeit und körperliche Ertüchtigung. Bei der Morgenfeier brachten 300 Hitler-Jungen vom Bann 107 Leipzig eine chorische Folge zu Gehör. Am Nach mittag zeigten tausend Hitler-Jungen Uebungen aus der Körperschule der HI: Hindernisstaffeln des Jungvolkes, Keulenschwingen der HI, Pimpfe und HI beim Reiter kampf, Prellen, Boxen, Tauziehen, Ballwerfen und Wagen rennen; die HJ-Fliegerschar zeigte Vorführungen mit 20 selbstgebauten Modell - Segelflugzeugen, Geschicklichkeits übungen der Leipziger Motor-HI lösten Stürme der Be- geisteruna aus. HI und Jungvolk standen im Wettbewerb im Zeltb'äu. Der Reichsstatthalter, gefolgt von Stabsführer Helma sann einen Augenblick. „Ja, Wilfried, eigentlich darf ich cs freilich nicht sagen. Aber schließlich: nicht wahr, du schweigst? — Armgard ist alles andere als eine arme Schwester. Sie tut nur so. Ich glaube überhaupt, sie ist etwas scheinheilig. Sie ist eine Gräfin Brocke. Sie ist in Westfalen und Hannover begütert und mindestens zehnmal so reich wie ich. Sie bezahlt für sich und Nichtleben. Da kann ich nichts machen. Ich möchte mich auch nicht von ihr trennen. Mit solchen Menschen muß man gut Freund bleiben. Die können einem immer nützlich werden!" Heimann mußte sich alle Gewalt antun, sein Antlitz nicht zu finster und böse werden zu lassen. Und diese Armgard hatte er nun mit ausgesuchter Herablassung behandelt... vom Standpunkt eines besser gefüllten Geldbeutels aus. „Das hättest du mir aber doch sagen müssen", machte er patzig. „Wieso? Was geht dich Armgard an? Sie wollte es nicht!" „Weitz denn dieser Richtleben davon?" „Bewahre! So wenig wie bisher du! Armgard will rs ja auch nicht. Du darfst cs ihm nicht stecken!" „Ach, diese Adeligen hängen doch immer irgendwie zusammen, haben ihre Kalender und Familienbücher! Deshalb also! Deshalb war er immer so höflich zr ihr..." Helma schüttelte den Kopf. „Er weiß es bestimmt nicht. Ich glaube, er mag sic gern. Aber weil er sie für arm hält, greift er nicht zu Er mutz ja reich heiraten. Und Armgard? Manchmal denke ich ja wohl, es ist alles bei ihr nichts als Heuchelet Sie will sich aufspielen mit ihrer Einfachheit und ihrer Arbeit. Aber sie ist doch wirklich sehr zurückhaltend, auch gegen Richtleben. Sie hat wohl schon einen anderen. Hübsch ist sie ja doch. Das kann man nicht leugnen. Dich freilich mag sie nicht!" Heimann lachte kurz auf. „Das soll sie wohl nicht! Wie ich sie behandelt Habel Helma, du hättest mir einen Wink geben müssen... Wenn ich das gewußt hätte.. ... hätte ich mich den Deubel um dich bekümmert und die Reichere und Vornehmere hofiert, dachte er. Aber daß er das nicht aussprechen konnte, das wußte er denn doch. Nun, er mußte gutmachen, was gutzumachen war. „Sag ihr bloß nicht, daß ich jetzt weiß..." „Um Gottes willen nicht!" „Und dieser Richtleben muß fort. Der setzt sich sonst noch bet ihr ins Fett. Das könnte dem so passen!" „Ach, Armgard ist doch in letzter Zeit wirklich nicht sehr nett zu ihm!" „Kann bloßes Getue sein! Äichtleben muß fort!" Lauterbacher und Gebietsführer Busch, beglückwünschten die Sieger. 1. Mannschaftsmehrtampf der Hitler-Jugend: 1. Sie ger: Bann 106 (260,4) Auerbach, Ehrenpreis des Generals List, außerdem Wanderpreis und Ehrenurkunde. — 2. Sie ger: Bann 133 (258,9) Zwickau, Ehrenpreis des SA-Grup- penführers Schepmann; 3. Sieger: Bann 212 (256,1) Löbau Ehrenpreis SS-Gruppenführer Freiherr von Eberstein. — , 2. Mannschaftsmehrkampf des Jungvolkes: 1. Sieger: Jgb. 1/101, Riesa (261,8), Ehrenpreis des Reichsstatthalters, Wanderpreis und Ehrenurkunde: 2. Sieger: Jgb. 1/208, Meißen (261,4), Ehrenpreis des Staatsministers Dr.Fritsch; 3. Sieger: Jab. 1/107, Leipzig (258), Ehrenpreis des kom missarischen Leiters des Volksbildungsministeriums Göp fert. — 10mal 100-Meter-Staffel für Banne: 1. Sieger: Bann 107 (2:07,4), Ehrenpreis des Gauarbeitsfllhrers von Alten; 2. Sieger: Bann 100 (2:07,9), Ehrenpreis des Lei ters der Landesstelle Sachsen. Salzmann; 3. Sieger: Bann 214 (2:08,9), Ehrenpreis des „Freiheitskampf . —Wett zelten: Hitler-Jugend: 1. Sieger: Unterbann Vl/100, Ehren preis des „Freiheitskampf"; 2. Sieger: Unterbann V/100, Ehrenpreis der Abteilung W des Gebietes; 3. Sieger: Un terbann 11/108, Ehrenpreis der Abteilung KS des Gebie tes. — Wettzelten: Jungvolk: 1. Sieger: Stamm VII/1/100, Ehrenpreis des „Freiheitskampf"; 2. Sieger; Stamm 11/2/100 , Ehrenpreis der Abteilung KS des Gebietes: 3. Sieger: Stamm VI/1/100, Ehrenpreis der Abteilung KS des Gebietes. RundWt-VrosrMM Deutschlandsender. Dienslag, den 15. Oktober. 9.00: Sperrzeit. — 10.00: Eine Pfarrerssamüie spielt Eilen bahn. — 10.15: Auslandskunde. Deutsche Schulen im Ausland. — 10.45: Fröhlicher Kindergarten. — 11.30: Die Landsrau schaltet sich ein. Roseupslege im Spätherbst. — 11.40: Der Bauer spricht. — Der Bauer hört. Neues von der Schuldenregelung. Anschlie ßend: Wetterbericht. — 15.15: Frauen erleben deutsche Geschichte. Hörfolge von Hermann Morel. — 15.40: Bücherstunde: Menschen und Schicksale des Ostens. — 17.10: Jugcndsportstunde. Das Lei stungsabzeichen des Jungvolks in der HI. — 17.25: Christoph Wieprecht. Aus Leben und Werk eines deutschen Arbeiterdichters. Hörfolge von Ferdinand Oppcnberg. — 17.50: Unterhaltungsmusik aus Holland. — 18.20: Politische Zeitungsschau des Drahtlosen » Dienstes. — 18.40: Zwischenprogramm. — 19.00: Aus Hamburg: Der Schauplatz der olympischen Segelregatta. Vorbereitungen sür 1936 in Kiel. — 19.30: Musikalische Kurzweil. — 19.45: Deutsch landecho. 19.55: Die Ahnentasel. 20.10: Europäische Blasmusik. — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 23.00—24.00: Die Kammer-- musik-Stunde. Reichsscnder Leipzig: Dienstag, 15. Oktober 9.40 Spielstundc sür die Kleinsten und ihre Mütter; 10.18 Junge Elbe im Böhmerland; 12.00 Mittagskonzert; 14.15 Al lerlei von Zwei bis Drei; 16.00 Musii am Nachmittag; 16.30 Angeln, Autofahren, oder? Kritik am Sport: 17 00 Nachmit tagskonzert: 18.10 Das niederüsterreichische Infanterie-Regiment Feldmarschall Heß Nr. 49; 18.30 Heimatllänge aus dem Süd- Harz; 19.00 Der Schauplatz der olympischen Segelregatta in , Kiel; 19.30 Tanzweisen und Lieder aus dem Harz' 19.55 Um- ! schau am Abend; 20.00 Nachrichten; 20.10 Allerlei Musik zur Unterhaltung; 21.40 Leben im Rampenlicht; 22.00 Nachrichten und Sportsunk; 22.30 Deutsche Meisterlieder: 23.00 Overetten. Richtleben und Armgard wanderten durch den Eng lischen Garten. Das junge Grün der Bäume verschleierte alle Fernen. Holdeste Nähe und Gegenwart träumte auf den blumigen Rasenflächen. Die Türme der Frauenkirche grüßten herüber. Die beiden standen am Monopteros. Ihr Herz war ihnen voll. Nicht nur von der Schönheit des Tages und , der Stunde. Armgard wappnete sich mit Herbheit, denn sie fürchtete, ihr Herz könne ihr über die Lippen springen und ihren eigenen Plan zerstören. - Richtleben wurde nicht mehr klug aus ihr. ' War auch sie launisch wie eine Helma? Er hatte ihr mehr Kultur zugetraut! I „Was haben Sie gegen mich?" fragte er plötzlich. „Sie sind so anders seit ein paar Tagen? Warum?" „Ja, warum?" fagte Armgard nachdenklich Und dann kam ihr ein seltsamer Einfall. „Ich will es Ihnen offen sagen", fuhr sie fort. „Ich kämpfe mit mir. Ich habe Sie lieb, Herr von Richtleben. ' Eigentlich seit ich Sie zuerst gesehen habe... Nein, bitte, : schweigen Sie. Es ist mir eigentlich ganz einerlei, ob Sie ; meine Gefühle erwidern, wie man so sagt. Ich weiß ganz genau, daß wir uns trennen müssen und daß ich Sie auch eines Tages vergessen werde. Denn ich habe meinen Beruf, und der ist schön und erfüllt mich ganz. Aber dies Erleben ist nun einmal über mich gekommen. Ich kann nicht dagegen an. Und ich muß mich wappnen, daß es mir nicht über den Kopf zusammenschlägt." Sie schwieg und sah geradeaus Auch Richtleben schwieg. Waren nicht alle Worte, die er sagen konnte, armselig, diesem rührenden und offenen Geständnis gegenüber? i Und er wußte, daß er jetzt nicht, jetzt ganz und gar ! nicht, auch nur die leiseste Zärtlichkeit wagen durfte „Das verfluchte Geld!" sagte er schließlich hart. Armgard zuckte die Achsel. „Man muß das Leben nehmen, wie das Leben ist", sagte sie. „E-S ist schließlich alles einerlei. Wir sind nicht auf der Welt, um glücklich zu sein, sondern um unsere Pflicht zu tun." Sie gingen schweigend heim, durch die bunten, belebten ! Straßen der schönen Stadt, in ihr Hotel. In der Vorhalle kam ihnen Heimann entgegen. Er begrüßte Armgard mit stummer und höflicher Ver- oeugung. Dann wandte er sich an Richtleben. „Wo in aller Welt steckst du bloß, Mann? Meine; ' Braut wartet auf dich. Sie will aussahren, und, du bist ; nicht da!" „Seit wann kannst denn du keinen Wagen mehr ! lenken?" entgegnete Rtchtleben abweisend. ! (Forlsetzsvg folgt.)