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KmvZS Notizen» Der Reichsbeauftragtc für die Getreide- und Müblen- wirtschaft, Herbert Dahler, ist vom Reichs- und preußischen Minister für Ernährung und Landwirtschaft, R. Walther Darrö. zum Präsidenten der Reichsstelle für Getreide, Fut termittel und sonstige landwirtschaftliche Erzeugnisse beru fen worden. Botschafter von Ribbentrop ist in Krakau eingetrosfen. Er begab sich nach Lancut als Jagdgast des Grafen Alfred Potocki. Reichsjugendführer Baldur von Schirach hat den Ober gebietsführer Dr. Helmut Stellrecht zu seinem Beauftragten für die Ertüchtigung der deutschen Jugend ernannt. Im Zusammenhang mit einer Kundgebung des flämischen Rationalverbandes kam es in Antwerpen zu schweren Zusammen- stöszen mit den Marxisten, die die Kundgebung zu sprengen ver suchten und sich gewaltsam dem Vorgehen der Polizei widersetz ten. Mehrere Beamte wurden verletzt, ausserdem trugen auch ver schiedene Ruhestörer Verwundungen davon. Der Chef des Protokolls des Veys von Tunis, General Slim Dziri, gegen den eine Untersuchung wegen Unterschlagung ein geleitet worden war. ist von seinem Posten enthoben worden. Der Generalsrang wurde ihm aberkannt ebenso die tunesischen Orden, die ihm verliehen worden waren. Der französische Gcneralresident hat die Streichung Slim Dziris aus dem Orden der Ehrenlegion beantragt. Einer Agenturmeldung zufolge such während der japanischen Manöver über 300 Mann eines Regiments an den Folgen einer Nahrungsmittelvergiftung schwer erkrankt. Drei Mann'sind be reits gestorben, 20 befinden sich in Lebensgefahr. Das Regiment wurde aus den Manöver» zurückgezogen. Volk zu führen Die nationalsozialistische Regierung kann deshalb auch nicht abhängig sein von einzelnen Interessen ten. Sie kann nicht abhängig sein von Stadt und Land, nicht von Arbeitern und nicht von Arbeitgebern. Sie kann nicht abhängig sein von der Industrie, von dem Handwerk, dem Handel oder der Finanz. Sie kann nur eine einzige Verpflichtung anerkennen: So wie Ihr hier vor mir steht, meine deutschen Volksgenossen, so stehen weit darüber hinaus achtundsechzigmal so viel. Achtundsechzig Millionen umfaßt unser Volk; diese achtundsechzig Millio nen sind unsere Auftraggeber! (Jubelnde Bei fallsstürme.) Ihnen allen sind wir verpflichtet, ihnen allen sind wir verantwortlich. Sie alle wollen leben, sie alle müssen essen, sie alle brauchen die Freiheit, sie alle befehlen daher unser- Handeln. Das Volk allein ist unser Herr, und diesem Volk dienen wir nach unserem besten Wissen und Ge wissen. Um aber diese Aufgabe zu erfüllen, ist es notwendig, daß jeder versteht, daß die von ihm gesorderteDisziplin und Ordnung zu einem eigenen Vorteil dient und daß die A ^ ckät, die diese Ordnung verlangt, in seinem Interesse .ndelt. Alle müssen dieses verstehen, denn o c kommt es zugute. Es ist daher aucb nicht so, daß etwa in diesem Staat die Kritik eine lebensnotwendige Aufgabe sei. Und ich wende mich dabei w^der an Sie, meine Bauern. wenn Sie Ihren Hof bestellen, wenn Sie hinter dem Pflug gehen, wenn Sie säen und wenn Sie endlich auch rüsten zur Ernte, dann würden Sie keine Freude haben, wenn neben Ihnen dauernd einer steht, der an sich von Landwirtschaft keine Ahnung hat, aber sich berufen fühlt, Sie ununterbrochen zu kritisieren. (Stür mische Heiterkeit.) Wenn Sie also auf das Feld gehen, wird der Wann sagen: heute würde ich nicht säen. Wenn Sie nicht säen, würde er sagen: heute müßten Sie eigentlich säen. Und wenn Sie irgendwo Weizen säen, würde er sagen: Ich halte das für falsch, Roggen würde hier richtiger sein. Und wenn Sie Kartoffeln pflanzen, dann wird er Ihnen ein reden: hier würden Rüben eigentlich hingehören. Und wenn Sie endlich eines Tages zur Ernte gehen, dann würde er Ihnen sagen, warum heule schon anfangen? Und wenn Sie nicht gehen, würde er Ihnen vorwerfen: Welch eine Rachlässigkeil! Und er würde dauernd hinter Ihnen fein, er würde keinen Handgriff tun, aber dauernd Ihnen da- zwischcnreden. Wein lieber Bauer, was würden Sie mil diesem Wann ansangen? (Tosende Heilrufe und Händeklat schen.) Nicht ttitisteren, sondern ardeiteu Und weyn wir uns vor diesen Leuten dann zu wehren suchen, dann sagen sie: „Kritik tut not!" Nein, meine ver ehrten Herren Kritiker. Arbeit tut not! (Stürmische Zustim mung.) Not tut, daß jemand den Mut hat, die Verantwor tung zu übernehmen und mit seinem Kopf dafür einzu stehen. (Erneute stürmische Bravorufe.) Wo würde die Menschheit hingekommen sein, wenn statt der Arbeit und der Verantwortung nur die Kritik das Leben der Menschen beherrscht, geregelt und geführt hätte? Das, was wir heute hier vor unser aller Augen sahen, dieses wunderbare zu sammengedrängte Bild einer militärischen Handlung, das würde weder in der Voraussetzung noch im Aufbau, noch in der Durchführung möglich sein, wenn diese Institution an der Spitze ihres Daseins den Satz trüge: Hier sind Kritiker willkommen geheißen, statt dem Satz: Hier wird befohlen, und hier wird gehorcht! Es ist leicht, angesichts dieser unermeßlichen Arbeit, die überall in Deutschland geleistet wird, m» dem Rottzblock in -er Hand festzustellen, wann irgendwo vielleicht ein Fehler gemacht wird. Ich möchte den Landwirt seben, der sagen kann, daß er noch nie eine Mißernte gehabt hat, noch nie etwas hätte vlelelcht klüger machen können. Hieraus kommt es nicht an, sondern daranf kommt es an, daß man sich bemüht, da» Rechte zu tun und niemals kapituliert vor irgendwelchen Schwierigkeiten! (Die Hunderttausend lubeln dem Führer zu.) Wir haben eigene Wege gesucht, und wir naben sie gefunden. Zum Beweis dafür rechne ich auch eine solche Kundgebung wie diese. Denn, wo es möglich ist, daß m einem großen Volk fast ein Sechzigstel seiner gesamten Mil lionen an einem Tag zusammenströmt, um feierlich nicht nur ihre Einheit zu bekennen, sondern ihre Verbundenheit mit diesem Regime und mit diesem System? (Gewaltiger Beifall.) s ! s Adua besetzt Nach schweren drettSgigen Simplen Rach einer amtlichen italienischen Mitteilung ist Aduci Sonntag vormittag 10.30 Uhr von den italienischen Truppen beseht worden. Mussolini hat diese Nachricht sofort telepho nisch dem König von Italien auf seinem Landsitz San Ros sore mitgeteilt und an den Oberbefehlshaber der iralieni- schen Truppen in Oftafrika, General de Bono, ein Tele gramm gerichtet, in dem er erklärt, die Einnahme von Adua erfülle die italienische Volksseele mit Stolz. Ueber die Einnahme von Adua ist oom Ministerium für Presse und Propaganda folgendes Communique cusge- geben worden: „In der Morgenfrühe des 6. Oktober haben die Truppen des 2. Armeekorps den Vormarsch wieder aus genommen und sind um 10.30 Uhr in Adua eingezogen. Die hohe Geistlichkeit und ein Teil der Bevölkerung haben sich zum italienischen Kommando begeben und ihrs Unterwer fung angezeigt. Ein von Debra-Sinna ausgehender feind licher Versuch ist abgeschlagen worden. Auf der neuen Linie ist die Verbindung zwischen den drei Armeekorps bereits hergestellt." Nach Kuriermeldungen haben sich die Nachrichten über die Aufmarschbewegungen der italienischen Truppen im Wolkaitgebiet bestätigt. Die Truppenstärke ist nicht ge nau bekannt. Man erwartet auch hier starke Angriffe zur Unterstützung der Angriffslinie Adua-Aksum. Dieser Vormarsch richtet sich gegen englisches Inter essengebiet, da Anzeichen vorhanden sind, daß der Vorstoß dem Tanasee gilt. Im Wolkaitbezirk bombardierten und be- schossen sechzehn italienische Flieger die Orte Asba Serkouta und Tabetscha. Auch außerhalb der Ortschaften wurden die Häuser der Bauern bombardiert. Bisher wurden sechs Tote in den Ortschaften festgestellt. Die Opfer unter der bäuerlichen Bevölkerung sind noch unbekannt. Die Italiener bilden an verschiedenen Front punkten dieses Gebietes große Truppenansammlungen. Es macht den Eindruck, als wenn sie vorrücken wollen, nachdem schweres Artilleriebombardcment vorangcgangen ist. Die Abessinier konnten in der letzten Rächt wieder einige Gebietsverluste des gestrigen Tages ausgleichcn. Ls zeigt sich, daß die abessinischen Truppen Spezialisten im Klein krieg und Rachtkrieg sind. Die Stärke der italienischen Truppen an der Eritrea- Front wird auf 25 000 geschätzt. Der italienische Generalkonsul von Adua, der am 29. September hcimkehren sollte, wird seither vermißt. Am 5. Oktober haben die Truppen vom nordöstlichen Abschnitt nach kurzem Kamps Gerlogubi besetzt. In Addis Abeba ist eine telegraphische Meldung des abessinischen Heerführers Seyoum eingelaufen, wonach in -er Umgegend von Waita und in Lnguela eine Schlacht zwischen italienischen und abessinischen Truppen entbrannt sei. Rach dieser Meldung sollen die Abessinier Gewehre und Maschinengewehre erbeutet haben, weiter heißt es, daß die italienischen Truppen größte Verluste erlitten hät ten. Der italienische Vormarsch Hal Adigrat noch nicht er reicht, doch stehen die italienischen Truppen bei hariat, eine Stunde vor Adigrat. Trotz ständiger Bombenangriffe lei sten die Abessinier heftigen Widerstand. In politischen Kreisen in Addis Abeba erklärt man, daß im Ausland viele Falschmeldungen von den Kriegsschau plätzen verbreitet würden. Diese unrichtigen Darstellungen hätten in Addis Abeba jedoch keinen Eindruck gemacht. Man betont, daß das abessinische Hauptquartier von vorn herein aus strategischen Gründen beabsichtigt habe, die Trup pen an der Nordfront um 100 Km. zurückzunehmen. Die abessinischen Truppen hätten dort nur Widerstand geleistet, um den Italienern „nicht die offene Tür zu zeigen . Man rechnet in Addis Abeba damit, daß der italienische Angriff weitere Fortschritte machen wird, und man ist sich über die Stärke der mit Großkampfmitteln ausgerüsteten italieni- , jchen Truppen durchaus im klaren. Man ist jedoch davon i überzeugt, daß die abessinische Hauptwiderstandslinie, die von Makale nach Westen über Attaba nach Masfini führt, den italienischen Vormarsch aufhalten wird. W »00 Mau» rücken in 65 Kilometer Front vor Ls wird gemeldet, daß sechs italienische Divisionen mit insgesamt tvo ooo Mann über eine 65 km. breite Front von Eritrea her vorrücken. Schätzungsweise sollen -le ita lienischen Truppen bis jetzt etwa 3000 Üuadralkilometer abessinischen Gebiets beseht haben. i Provagandaflüge über dem Tigre-Gebler Italienische Jagdflugzeuge haben über dem Tigre-Ge biet ungeheure Mengen von Flugblättern abgeworfen. Diese enthalten die Proklamation eines Mitgliedes des Hau ses des ehemaligen Kaisers Johannes von Abessinien, der s 188Ü im Kampf gegen die Mahdisten fiel und dessen Nach- : folger Menelik II. wurde, der die Nachkommen des Kaisers : Iohannes zum Thronverzicht zwang. In dieser Proklama- . lion wird Italien als Befreier der Tigre-Völker vom abes- ! sinischen Joch begrüßt und jeder Widerstand gegen die Ita liener als nutzlos bezeichnet. Nur Italien könne dem Hause des Kaisers Johannes die Krone wiedererringen. In einem Aufruf, der über allen Klöstern und Kirchen abgeworfcn wurde, wird die abessinische Regierung als Verfälscherin der ! wahren koptischen Religion bezeichnet. j Die italienischen Fliegerangriffe an der Ogadenfront wurden in den frühesten Morgenstunden erneuert. . Verbot UalienWer Funksendungen Die abessinische Regierung hat der italienischen Ge- i fandtschaft die Benutzung der direkten Gesandtschaftsstation ! mr Sendung von Telegrammen nach Rom verboten und le- »iglich den Empfang gestattet. Die Bewegungssreiheit des Gesandtschaftspersonals ist etwas erleichtert worden. Die : Mitglieder der Gesandtschaft dürfen diese verlassen, jedoch ; nur in Begleitung von je zwei Mann der kaiserlichen Garde, io daß der Eindruck einer halben Gefangenschaft bestehen oleibt. Infolge der Gerüchte über einen Fliegerangriff auf l Addis Abeba bringen die Bauern der Umgebung seit zwei , Tagen kaum noch Lebensmittel in die Stadt. Viele Frauen > und Kinder verlassen Addis Abeba. Der Fremdenschutz wird als außerordentlich wirksam empfunden. Wilfrid Barber, der Vertreter der „Chicago Tribune", starb als erstes Opfer der Journalisten in Addis Abeba an Schwarzwasserfieber-Lungenentzündung, Genugtuung in Rom Ganz Rom hatte mit fieberhafter Spannung die amt liche Nachricht von der Einnahme Aduas erwartet, die in ganz Italien als die Erfüllung einer langersehnten militäri- . schsn und moralischen Genugtuung empfunden wird. Nach den ersten Berichten der Italienischen Presse von der abessi- j Nischen Front war der eigentliche Angriff auf Adua. an dem , drei Armeekorps beteiligt sind, oom italienischen Oberkom- j mando um einige Stunden hinausgeschoben worden, obwohl > die am Sonnabend erreichten Stellungen eine längere ernst hafte Verteidigung Aduas bereits als fast unmöglich hatten erscheinen lassen. Man hatte aber die italienischen Truppen vor dem Hauptangriff auf die Hauptstadt der Grenzprovinz Tigre etwas Atem schöpfen lassen wollen, und vor ollem sollte die Zufuhr von Munition und Wasser und die ge samte Verpflegung für die nächste Etappe sichergestellt sein. Jeder Soldat bekommt jeden Morgen zwei Liter Tnnk- wasser mit. Außerdem führen die einzelnen Regimenter starke Maulesel-Kolonnen mit sich, die nur Wasser und Le bensmittel schleppen. Die vorhandenen Saumwege und ! Pfade werden mit größter Eile so verbreitert, daß auch kleine l Lastkraftwagen sofort für den Zubringerdienst eingesetzt werden können und die Mauleselkolonnen jeweils nur un mittelbar hinter der Front eingesetzt zu werden brauchen. Wo ist der Staatsmann, wo ist das Staatsober haupt, das so durch sein Volk gehen kann wie ich durch Luch hlndurchgehe? (Stürmische Jubelrufe und begeisterte Kundgebungen.) Preise und Löhne Es ist das Interesse aller, wenn wir sagen, die Preise s müssen gehalten werden, und es ist das Interesse aller, wenn wir sagen, die Löhne müssen bleiben. Wir dienen dem Lande, indem wir nicht nur in guten sondern auch in schlechten Zeiten den Preis garantieren und sicherstellen. Wir dienen der Stadt, indem wir die Ernährung in guten und schlechten Zeiten garantieren. Wir dienen beiden, indem wir ihnen die gleichen Löhne und damit wieder die gleichen j Preise sichern. Das nützt nicht nur der Stadt, das nützt auch dem Lande. Das nützt nicht nur dem Lande sondern auch der Stadt. Mag jeder in Stadt und Land begreifen, wie notwen dig und wichtig es ist, daß man den ganzen Weg mit seiner Regierung geht. Ls würde sür uns leichter und billiger sein, einmal nach der einen und dann nach der anderen Seite eine Verbeugung zu macken. Vielleicht würde da» für uns im Augenblick populär sein. Es würden Millionen I von Arbeitern es begrüßen, wenn wir ihnen lagen woll ten, wir erhöhen jetzt die Löhne. Und es würden Millio- ! nen Bauern vielleicht jubeln, wenn wir ihnen milleilen würden, wir erhöhen die landwirtschaftlichen Preise. Aber schon nach wenigen Monaten würden uns beide gemein sam verdammen, denn beide würden erkennen, daß das die endlose Schraube war, die Deutschland schon einmal ourch- machen mußte. Der höhere Lohn führt zu höheren Prei- lem Der höhere Preis führt zu höheren Löhnen. Beide führen zur Entwertung unserer Mark, beide wieder zur Entwertung unserer Sparguthaben, beide zur Erschütterung unserer ^Mrtschast. Beide führen damit zur Vernichtung ' unseres Daseins und unserer Existenz. , wer nicht wahnsinnig ist und sich nicht selbst vernichten will, der kann in diesem Kampf um die Stabilität der deut schen Wirtschaft nur wie ein Mann hinter seiner Regierung stehen. (Tosende Zustimmung der Hunderttausende.) , Wenn wir das run, dann tun wir es nicht, weil wir von irgendeiner Seite vielleicht Prozente bekommen, son- ! dern wir tun es, weil wir für uns, für unser Volk arbeiten wollen! (Stürmische Zustimmung.) Weil wir es bewahren wollen vor den furchtbarsten Enttäuschungen. Und ich erwarte deshalb, daß in diesem Kampf jeder Arbeiter und jeder Bauer und jeder Unter- , nehmerwieein Ma nn hinter die Regierung ! tritt, denn wir handeln in ihrer aller gemeinsamen Jn- : teresse. (Donnernde Heilrufe.) Mehr denn je ist heute eine Führung notwendig. DeMWaud, die 3«iel des Friedens Wenden wir den Blick von hier nur weiter in die-Welt hinein: Unruhe beherrscht sie, Unsicherheit, der Krieg steht wieder vor ihren Türen, Revolutionen erschüttern die Völ ker im Innern. Wie eine stille Insel liegt in all dem Deutschland, unser liebes deutsches Vaterland und Reich. (Nichtendenwollender Jubel.) Tiefer Friede- herrscht bei uns, während sich in anderen Ländern die Völker nicht mehr verstehen, die Menschen gegeneinander streiten, Stand gegen Stand gerät, Klasse gegen Klasse kämpft, sind wir hier im Frieden zusammengefugt. Wenn ein Mann vor wenigen Tagen in einem anderen Reich sagte: Diktaturen können nur zu leicht aus inneren Schwierigkeiten zu Kriegen füh ren, dann sagen wir: Die meisten Kriege stammen aus dem Wesen der Demokratien. Wir haben nicht notwendig, nach außen einen Krieg zu führen, um einig zu sein. Hier sind wir, hier stehen wir, ein Volk, ein Heer und ein Reich! (Minutenlanger Jubel der Massen.) Und noch ein Gefühl beherrscht uns heute, wenn wir an den ersten Tag hier auf diesem Berg zurückdenken. Da mals erfüllte noch viele unter uns die bange Sorge, ob wir vielleicht auch hineinaerissen würden in diese Unruhe der anderen Welt. Und heute: Welch ein wunderbares großes Erlebnis! Deutschland ist wieder frei geworden, und seine Freiheit ist nicht einer Institution anvertraut, ist nicht in ! die Hände fremder Gewalten gelegt, keine Komissionen be- ! raten darüber, keine Kommissionen entscheiden darüber, kein j Völkerbund wacht über uns.