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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippolüiswalöe, Schmie-eberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - - mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. - :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 2 : Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast, des Sta-Kats und des Finanzamts Dippoldiswalde : Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - f Millimeterzeile 6 Rpfg.: im Tertkeil die 93 - j Millimeter breite Millimeterzeile 18 Npfg. i Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig Nr. 232 Freitag, am 4. Oktober 1935 101. Jahrgang Ae ersten UmM in Abessinien Italienischer Einmarsch / Bomben auf Adna Die Beziehungen abgebrochen Seitliches und Ällchlilches Dippoldiswalde. Als vor reichlich 2V- wahren nach der Revolution der Sladtpark den Namen Hindenburg-Park erhielt und auf der großen Rasenfläche in Dankbarkeit an den Führer die Hitler-Eiche gepflanzt wurde, da tauchte auch der Gedanke auf, das Krieger-Ehrenmal, das Dippoldiswalde seinen gefallenen Söhnen errichten wollte, nicht, wie es bis dahin beabsichtigt war, hinter der Körner- cichc zwischen Tcchnikumallec u. Badergasse, sondern an der Mauer zwischen den Aufgängen aus dem Hindenburgpark nach der Eiche zu errichten. Dieser Plan wurde weiter ver folgt und der Künstler Türcke in Dresden mit der Bearbei tung dieses Projektes betraut. Aus verschiedenen Entwür fen, die gelegentlich einer Gemeindeverordneten-Sihung auch ausgestellt waren, hat der Landesdenkmalsrat jenes gewählt und genehmigt, das mit einer Kriegerfigur verbunden ist. ES ist nur zur Bedingung gemacht worden, das; das Posta ment des Denkmals in gleichem Material wie dieses (Sand stein) aus dem Boden herauswächst und daß die Bronze platten mit den Namen der Gefallenen (die links und rechts an der Mauer anzubringen geplant waren) in Wegfall kom men. Der Vorschlag ging dahin, die Namen der Gefallenen aus dem Stein der Mauer herauszuarbeiten, womit sich aber die Verordneten aus mancherlei Gründen nicht einverstan den erklären konnten. Die Namen anzubringen unterbleibt, es später noch nachzuholen würde übrigens möglich sein. AK. Bildhauer Türcke hat nun das Modell in Ton herge- stcllt, und wen; es möglich mar, es zu sehen, ist erfreut, wie schön das Denkmal wird. Es stellt einen Krieger dar, der den Stahlhelm mit zum Gebet gefalteten Händen vor die Brust hält. Vor allem sind die Gesichtszüge des Kriegers ganz meisterlich hcrausgearbeitet. Am Sockel steht die Jah reszahl 1914—1918, dazu wird noch die Widmung „Unseren Gefallenen" angebracht. Dippoldiswalde wird sich mit die sem Denkmal wahrlich nicht verstecken brauchen. Das Mo dell wird nunmehr vom Künstler in natürlicher Größe in Gips ausgeführt werden, worauf dann die Bildhauermeister Gebr. Gönnert nach diesem das Denkmal in Stein Herstel len. Der Sandsteinblock ist bereits hierher gebracht worden. Er ist fast 2'/- Meter hoch und wiegt gegen 100 Zentner. — Radfahrer darf kein zweites Rad führen. Der Reichsminister des Innern hat in Auslegung der Reichs straßenverkehrsordnung darauf hingewiesen, daß das Mit führen eines Fahrrades durch einen Radfahrer nicht gestaltet ist. Abgesehen davon, daß der Verkehr dadurch in den aller meisten Fällen behindert und gefährdet wird, wäre der Fahrer nicht imstande, die vorgeschriebenen Zeichen der Richtungs» Änderung und des Anhaltens zu geben. — Vom 19. bis 26. Oktober wird unter der Bezeichnung „Fe st der deutschen Traube und des deut schen Weines" ein Hilfswerk des Reichsnährstandes für den deutschen Winzerstand durchgeführt werden. Um die Verbundenheit der Verbrauchergebiete mit den Erzeu gergebieten lebendig zu gestalten, übernehmen bekanntlich die deutschen Städte für bestimmte notleidende Winzerorte Patenschaften. Von den Winzergemeinden der Äemter Langenlonsheim und Windesheim (Nahe) ist unserer Stadt vom Gaubeautragten der Winzerok Schweppenheim als Patenkind zugewiesen worden. Oelsa. Der Minterfahrplan der Autobuslinie Dresden—Oelsa —Dippoldiswalde weist einige wichtige Aenderungen auf. Bei den Fahrten nach Dresden fährt der erste Wagen ab Oelsa erst 6.30 Uhr (bisher 6,09) und erreicht Dresden erst 7,11 Uhr. Die nächste Fahrt beginnt eher, schon 8,Oll Uhr in Oelsa (bisher 8,08) und geht nur bis Hainsberg. Die Fahrt 12,23 Uhr ist geblieben, die nächste wieder 10 Minuten später verlegt worden, ab Oelsa künftig 17,43 Uhr. Diese Fahrt war an Werktagen bisher die letzte. Eine neue tägliche Fahrt (nur bis Hainsberg) ist eingefügt ab 18,17 Uhr. Die Nachtfahrt, die bisher an Sonnabenden und Sonntagen durchgeführt wurde, fährt nur noch Sonntags und et was später,'ab Oelsa 22,51 Uhr. Bei den Fahrten von Dresden sind die beiden ersten ab Dresden 7,35 und 13,30 Uhr gleich ge blieben. Die Fahrt 17,00 Uhr wird nur von Hainsberg aus und nur bis Oelsa durchgeführt. Die letzte Wochenkagsfahrt ab Dres den 19,35 Uhr ist um 25 Minuten eher gelegt worden. (Geplant war sie schon auf 19,10 Uhr, auf Einspruch hin wurde sic 19,35 Uhr festgesetzt.) Diese Fahrt geht bis Oelsa, nur Sonntags bis Dippoldiswalde. Die Nachtfahrt ab Dresden 23,40 Uhr ist geblie ben, jedoch nur Sonntags, nicht mehr an Wochentagen. Neu ist eingesührt eine Fahrt ab Rabenau früh 7,46 Uhr, an Oelsa 7,58 Uhr. Es ist zu hoffen, daß durch fleißige Benützung der Auko- linic durch die Bewohner der anliegenden Ortschaften diese Linie eine Dauerlinie bleiben möge. Reinhardtsgrimma. Ein seltener Gast auf den Fluren deS östlichen Erzgebirges ist der merkwürdige Token- k o p f s ch w ä r m e r, ein großer Nachkschmetterling (Ache- xonlia atropos), der diesen Namen wegen der ockergelben Vie Entscheidung über Krieg und Frieden in Afrika ist nach den letzten Nachrichten gefallen. Der bei den ita lienischen Streitkräften in Eritrea befindliche Sonderbericht erstatter der British United Preß berichtet, daß der italie nische Vormarsch in abessinisches Gebiet begonnen hat. Die Italiener hätten an verschiedenen, weit anseinandergele genen Stellen die Grenze überschritten und strebten kon zentrisch aus Adua zu. Um 6.30 Uhr morgens hätten meh rere Geschwader Bombenflugzeuge. Kampfflugzeuge und Aufklärungsflugzeuge die Grenze überquert, mit Adna, Adi- grat und anderen Orten als Ziel. An dem Vormarsch aus Adua nehmen große italienische Iruppenkolonnen keil. Unter den Flugzeugführern, die die Grenze überflo gen, befinden sich, dem Berichterstatter zufolge, auch die beiden Söhne Mussolinis. Das berühmte Geschwader „De sperate" wird von dem Schwiegersohn Mussolinis. Grafen Ciano, geführt. Von einem Flugzeughafen allein starteten 15 große Caproni-Bombenflugzeuge. Die ersten Truppen überschritten kurz nach Anbruch der Morgendämmerung den Fluh Mareb. Ihnen voraus gingen mit Maschinen gewehren ausgerüstete Aufklärungstruppen. Der italie nische Oberbefehlshaber General de Bono hat sein Haupt quartier in die Nähe der Grenze verlegt. Wie Reuter aus Genf meldet, hat die abessinische Rc- gisrung an den Völkerbund eine Rote gerichtet, in der gegen die Bombardierung Aduas Einspruch erhoben wird. 3n der abessinischen Rote werde auf den Verlust an Men schenleben und Sachschaden hingewiesen, der durch das Luf-- bombardement, das übrigens noch andauere, verursacht l worden sei. Vie Verlustliste sei umfangreich. Ferner be* I sagt das Telegramm, daß auch der Ort Adigrat bombar- ! diert worden sei. In der Provinz Ogaden sei eine Schlacht im Gange. Adigrat liegt nordöstlich von Adua. I Ras Seyoum, der Gouverneur der abessinischen pro- i vinz Tigre, habe dem Kaiser berichtet, daß italienische Flug zeuge Adua und Adigrat bombardiert hätten, und daß „zahlreiche Männer, Frauen und Kinder" getötet worden feien. Italienische Infanterie, die gegen die Landschaft Agame vorrückte, sei zurückgeschlagen worden. 3n Addis Abeba erwarte man. daß die Italiener am heutigen Freitag aus allen Fronten angreifen und eine Luftattacke aus die Hauptstadt durchführen werden. Die ikalienfeindliche Stimmung in Addis Abeba habe einen ' Höhepunkt erreicht. Aus Addis Abeba berichtet Reuter, daß durch eine Proklamation eine Zusammenziehung der Truppen bei Dessye angeordnet worden sei, wo sich das Hauptquartier des abessinischen Kronprinzen befindet. Einer anderen Neu- ter-Meldung zufolge ist der abessinischen Regierung nichts von einer angeblichen Besetzung Aduas durch italienische Truppen bekannt > AMie»; MMmschkW Die abessinische Mobilmachung wurde um 11 Uhr vor mittag im Vorhof des kaiserlichen Schlosses in Anwesenheit von 3000 Mann Truppen und unter dem Dröhnen der Kriegslrommeln vom hofzeremonienmeister verkündet. Der abessinische Aufruf zur Mobilmachung saßt einlei^ tend die Geschichte des Konflikts mit wenigen Worten zu sammen. Als Beginn des Konflikts wird der 5. Dezember ! Zeichnung auf dem braunbehaarten Bruststück hat. 3n der Tat ähnelt diese Zeichnung einem Tokenkopf, unter dem sich zwei Knochen kreuzen. Ein schönes Tier der genannten Art flog dieser Tage einem hiesigen Einwohner zu. Den Schwärmer hatte Licht in die Wohnung gelockt. Dort wurde er gefangen und dann der Schule überlassen. Der Token kopfschwärmer ist in ganz Deutschland heimisch. 3m Süden kommt er häufiger vor. Dort erhält er Zuflug aus den Ländern am Mittelmeer. Der Falter scheut keineswegs die Reise über die Alpen hinweg. Sonderbar ists, daß nur die Mai-3uli-Weibchen fruchtbare Eier legen. Die im August bis Oktober auftrelenden Schmetterlinge sind nicht fort pflanzungsfähig. Raupe und Faller sind imstande, einen gut vernehmbaren knarrenden Ton von sich zu geben. Der oben erwähnte Gefangene verleugnete dieses Können Kei- I neswegs. öohnsbach, Auf Grund dcr neuen Gesetzesbestimmungen wurden die Kassengeschäfte, die bisher mit in den Händen der Gemeindeverwaltung lagen, von dieser getrennt und ab 1. Okto ber dem neubestellten Kassenocrwalter Kurt Reichel im Oberen Gasthof überwiesen. Iohnsbach. Am Mittwoch abend hielt die Ortsgruppe der DAF im Gasthof Falkenhain Ihre Monats-Mitgliederversamm lung ab, zu dcr als Vertreter -dcr Kreiswaitung Pg. Pietzsch er schienen war, der in längeren Ausführungen den Zweck der Deut schen Arbeitsfront klarlcgle und aus der Mitte der Versamm lung gestellte Anfragen beantwortete. Erstmalig wurde die Ver sammlung vom neuberuscncn Ortswaltcr Kluge geleitet. !««»»» Der nationalsozialistische Staat hat dem deutschen Bauern die Sicherung seiner Scholle ge- hracht. Dalür ist er dem Führer zu Danl verpflichtet. Er erneut seinen Dant auf dem ErMMag 1835 Hermsdorf. Am Hotel „Wetkin" bog ein in Richtung Rehefeld fahrender Motorradfahrer plötzlich nach links ein, ohne einem ihm dicht folgenden Wagen seine Richtungsän derung anzuzeigen. So fuhr das Auto den Kraftfahrer an, wobei der Soziusfahrer abstürzte, unter den Wagen geriet und stark verletzt wurde. Da beide langsam fuhren, wurde größeres Unheil vermieden. Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus nach Dresden gebracht. Das Kraftrad ist stark beschädigt worden. MM Verde« VliMenWanMinW«« London. Nachdem ursprünglich von italienischer Seile die abessinische Darstellung über einen Bombenangriff ita lienischer Flugzeuge auf Adua als unrichtig bezeichnet wor den waren, besagt ein in den frühen Morgenstunden des Freitag eingelroffenes Reutertelegramm aus Rom, es werde amllich zugegeben, baß Adua von italienischen Flug zeugen mit Bomben belegt worden ist. Das von dem Schwiegersohn Mussolinis, Grasen Eiano geführte Luftge- fchwader ist nach dieser Darstellung bei einem Erkundungs slug über Adua von Geschützen unter Feuer genommen worden und habe Bomben aus die Geschütze geworfen. Ein Reuter-Bericht aus Addis-Abeba besagt: 3n Adua gab es während des Lust-Bombardements und auch später herzzerreißende Szenen. Frauen und Kinder vieler Solda ten wurden getötet, während ihre.Männer außerhalb der Stadt lagerten. Die Flugzeuge flogen niedrig. Flugzeug- abwehrge schütze traten nicht in Tätigkeit. i —— , j MttekMhnlM d» RMMndiMs Auügabcort Dresden für Sonnabend: Mäßige südliche Winde. Vielfach heiler. Trocken. Mild.