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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippolüiswalöe, Schmieöeberg u. A. Netteste Zeitung des Bezirks Kieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der > Amlshauplmannfchaft, des Stabkats und des Finanzamts Dippoldiswalde Nr. 190 Freitag, am 16. August 1935 101. Jahrgang - Anzelgenpr«!»: Di« 48 Millimeter breite - Mllllmeterzeile 8 im Terkteil di» - j Millimeter breit« Mikimeterzeilr 18 - - Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittag». - Zur Zett Ist Preltllst« Nr. S gtttch - Bez»a«prei«: Für einen Monat 2.— - - mit Zutragen; einzeln« Nummer 10 - - :: Bemeinve-Berbands-Girokonto Nr. L - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 40S - i Postscheckkonto Dresden 12S48 Äertlühes und SSchWes Dippoldiswalde. Am ehemaligen Krankenhause ist Mit den Umbau-Arbeiten begonnen worden. Die Nachfrage nach den dort zu schaffenden Wohnungen ist außerordentlich groß. Bald das Zehnfache müßte erstehen, um alle Interessenten befriedigen zu können. Dippoldiswalde. Aufgeboten: Der Kaufmann Ru dolf Waller Rahn aus Wurzen mit der Krankengymnastin Lieselotte Jäckel aus Dippoldiswalde; der Angestellte Otto Ernst Hellmut Fickert mit der Kontoristin Charlotte Ma rie Nahrendorf, beide aus Dippoldiswalde; der Feld webel der Ausbildungsstaffel der Kriegsschule Hannover > Cord Peter Hinnrich Albers aus Hannover mit der Fri seuse Hildegard Camilla Liebschner aus Dippoldiswalde; der Bäckermeister Arthur Gerhard Gründlich aus Dip poldiswalde mit Charlotte Klara Schurig aus Bad Lieben werda; der Elektromeister Richard Martin Schurig aus Dippoldiswalde mit Liselotte Ilse Köhler aus Sadisdorf. — Eheschließungen: Der Maschinenschlosser Paul Audi Güttler aus Freital mit der Hausangestellten Ma rie Elisabeth Schwarz aus Dippoldiswalde. — Auf Blatt 143 des Handelsregisters beim hiesigen Amtsgericht, betr. die Firma A. Liebel Nachf. Paul Dersch, Kunststeinfabrik und Baumateria lienhandlung in Dippoldiswalde ist eingetragen wor den, daß die Firma künftig Paul Dersch, Beton warenfabrik und Baumaterialienhand lung lautet, daß Franz Paul Dersch ausgeschieden, daß Bertha Ida verw. Dersch geb. Weigt in Dippoldis walde als befreite Borerbin des Franz Paul Dersch Inhabe rin ist, daß der Kaufmann PaulHansOskar Dersch und der Bauingenieur Horst Erich Dersch, beide in Dippoldiswalde, Nacherben sind und daß dem Kaufmann Paul Hans Oskar Dersch in Dippoldiswalde Pro kura erteilt worden ist. — Dem Führer des Bannes 181/Flöha ging dieser Tage ein Schreiben des Bürgermeisters von Dönschten zu, in dem u. a. zu lesen war: „Ich spreche Ihnen, sowie Ihren werten Mitarbeitern meinen herzlichen Dank dafür aus, was Sie durch Ihr Hiersein im HI-Sommerlager Dönschten in Bezug auf Kameradschaft und Disziplin mit Ihren Jun gen zum Wohle der Gemeinschaft für unsere Sache geleistet haben. Und daß es auch Ihnen hier gefallen hat, zeigt, daß Sie nochmals kommen wollen. Sie sind natürlich wiederum herzlichst willkommen." Aehnllche anerkennende Schreiben von Behörden und Einwohnern folgten einer großen Zahl Leitern der Sommerlager in ihre Heimat. Iohnsbach. Die Ortsgruppe der Deutschen Arbeitsfront hielt ihre letzte Amtswalterfitzung in der Schüllermühle ab, der sich eine Mitgliederversammlung für Bärenhecker Mitglieder anschlotz. Orlsmalker Nickel, gab die neuesten Rundschreiben und Anord nungen bekmWmSbesonders über die Werbemaßnahmen für die der DAF noch fernstehenden Volksgenossen. Er wies die Mit glieder nochmals auf die Notwendigkeit der Einhaltung der nöli gen Bestimmungen hin und berichtete über dis bereits in Anspruch genommenen Unterstützungen, während Aufklärung in Unlerstützungsfragen gab. Der schloß sich ein kameradschaftliches Beisammensein an, zu der sich auch ander« Volksgenossen eingefunden hatten. Iohnsbach. Nachdem hier schon Kinder aus dem Saarland, Merseburger Gegend und dem Schlesierland in ziemlich stattlicher Anzahl durch die NSV untergebracht wurden, sind in diesem Jahr erstmalig Kinder von hier nach anderen Gegenden gekommen. Während drei schon seit einigen Wochen in Pommern weilen, sind drei weitere im südlichen Württemberg untergebracht. Aus den Briefen der Kinder ist zu ersehen, -aß sie überall fast ohne Aus- nahme gute Pflegestellen erhielten und sich, nachdem sie sich an .Gebräuche gewöhnt haben, auch ganz wohl fühlen. Die Rückkehr dürfte am Anfang nächster Woche erfolgen. Iohnsbach. Das anhaltend schöne trockene Wetter brachte es mit sich, daß eine großer« Anzahl Landwirte ihre Getreideernte schon fast restlos bergen konnten. Dresden. Am Montag abend trafen !0S rumänische Pfad finder, die am Welttreffen der Pfadfinder in Stockholm teil genommen und auf der Rückreise bereits Berlin besucht halten, in Dresden-ein. Zum größten Teil sind eS Studenten mit ihren Professoren aus Siebenbürgen, die Dresden als Kunst stadt kennen lernen wollten. Bei ihrer Ankunft, auf dem Hauptbahnhof wurden sie von einer Ehrengefolgschaft der HI empfangen und von ihr in gemeinsamem -Mansch nach dem Haus der Jugend geleitet. Dort sand dann am Abend ein geselliges Beisammensein zwischen den ausländischen Echten U id der HI statt. Am Dienstag besuchten die Pfadfinder die Rudolf-Schröter-Schule in Klotzsche, wo sie einem Lagerzirkus und verschiedenen anderen Darbietungen der HI beiwohnten. Zuliur Streicher stellt die lügnerische Auslandspreise bloß . UeberMte Kundgebungen in Berlin Gauleiter Iulius Streicher sprach am Donnerstagabend zum erstenmal in den beiden größten Versammlungsstätten Berlins, im Sportpalast und in den Tennishallen. Beide Hallen mußten Stunden vor der Kundgebungseröffnung wegen Ueberfüllung geschlossen werden. Gauleiter Streicher setzte sich zunächst mit den soge nannten Gebildeten auseinander, den eingebildeten Leuten, die Wissen und Bildung verwechselten. Dann wandte er sich den Lügenmeldungen eines Teiles der ausländischen Presse zm Er könne nicht begreifen, wie ein Mann von Ehre und Anstand es fertig bringe, Lügenfabriken aufzu- ' suchen und mit der Verbreitung solcher Lügen Geschäfte zu machen. Die ausländische Presse habe sich beispielsweise die Hände wundgeschriben, daß er, Streicher, den Ehrgeiz habe, in der Reichsbauptstadt Polizeipräsident zu werden. Dann habe sie ihm den Ehrgeiz zugeschrieben, den Eroberer von Berlin, Dr. Goebbels, ablösen zu wollen. Sie habe weiter von einer Besprechung zwischen Goebbels, Blomberg und Streicher geschrieben. Wer den Nachweis bringe, daß eine solche Besprechung stattgefunden habe, bekomme von ihm bar 10V 000 ausgezahlt. Die Auslandspresse habe ihn, Streicher, den „blutigen Zaren von Franken" genannt. Er habe dann ausländischen Pressevertretern Gelegenheit gege ben, sich in Nürnberg umzusehen, und sie hätten dort zu ihrem Entsetzen keinen einzigen toten Juden gefunden. Wir kümmern uns nicht um die Hinrichtung von Ne gern in Amerika. Man soll sich nicht darum kümmern, wenn wir in Deutschland Rasseschänder durch die Straßen führen und damit abschreckend wirken wollen. Wo Juden die Macht in Händen hatten, gingen die Völ ker stets zugrunde. Das deutsche Volk wäre bei der Kanzlerschaft eines Juden auch zugrunde gegangen, wenn nicht der nationalsozialistische Sturmwind gekommen wäre. 'Dem Deutschen, der heute noch behauptet, man kann mit Taufwasser aus einem.Juden einen Nichtjuden machen, er ¬ kläre Ich, daß man aus ihm dann auch einen Juden 'machen kann. Die Judensrage iit nicht schon, wie manche annehmen, mit der nationalsozialistischen Machtübernahme gelöst. Die schwerste Arbeit beginnt vielmehr erst jetzt; Millionen Deutscher sind sich heute noch nicht über die Bedeutung der Rassenunterschiede im kla ren. Auch ist es heute noch so, daß vielfach eine kirchliche Eheschließung zwischen einem katholischen Volksgenossen und einer evangelischen Volksgenossin oder umgekehrt abge lehnt wird mit der Begründung, daß dies eine Mischehe ergeben würde. Kommt aber beispielsweise ein Neger oder ein Jude mit katholischem Taufschein, so wird er anstandslos mit einer deutschen Frau getraut. Der Priester sagt: „Der Taufschein muß gleich sein". Gott sagt: Wenn ich gleiches wollte, hätte ich gleiches geschaffen. Wenn ich gewollt hätte, daß sich weihe, schwarze und gelbe Menschen vermischen, dann hätte ich die verschiedenen Rassen nicht zu schaffen brauchen. Ich habe die verschiedenen Menschenrassen ge schaffen, und ich habe gewollt, daß diese Grenzen nie über schritten werden. Gott will nicht, so erklärte der Redner, daß Blut vermischt wird, das nicht zusammengehörtl Wer als Parteigenosse glaubt, er diene den. .großen Ziel unserer Bewegung, wenn er den Juden Niederschlage oder seine Fenster zertrümmere, der war nie Nationalsozia list und wird es nie werden. Ich glaube auch nicht, daß die Nationalsozialisten die Schandtaten verübt haben, die man hier und dort beobachten konnte. Das waren nicht Nationalsozialisten, das waren Provoka teure! Bei der Schändung katholischer Kirchen und jüdi scher Synagogen hat man das gerichtsamtlich sestgestellt. Volksgenossen, meldet jeden, der sich disziplinlos verhält! Wer glaubt, mit solchen Aeußerlichkeiten der Lösung dieser j Fragen näherzukommen, der ist zu dumm, um den Ernst des j Augenblicks erfassen zu können. Nach einem Rundgang durch die Stadt sonne dem Besuch der Gemäldegalerie, des Grünen Gewölbes und der Reichs autobahnbrücke kehrten sie am Mittwoch wieder in ihre Heimat zurück. Dresden. In seiner Verordnung des komm ssarischen Lei ters des Ministeriums für Volksbildung wird angeordnet: Jeder Lehrer hat wöchentlich Eint:agungm in einen Arbeit-» bericht vorzunehmen. Er hat die behandelten Unterrichtsstosfe und Unterrichtsaufgaben mit hinreichender Deutlichkeit zu kenn zeichnen und bei den Eintragungen über den nationalsozia listischen! Unterricht stets die von ihm benützten Quellen an zugeben. Am Ende des Schuljahres ist der Arbeitsbericht ab- zuschließen und dem Schulleiter zu übergeben. Dieser ist ver pflichtet, die Jahreseintragungen zu prüfen. Er ist auch be rechtigt, während des Schuljahres in die Berichte Einsicht zu nehmen. Freiberg. Am Mittwoch abend wollte bei Kleinschirma ein mit zwei Personen besetzter Sportwagen einen Laslkrast- wagenzng in dem Augenblick überholen, als ihm ein mit zwei , Personen besetzter Kraftwagen aus Leipzig entgegenkam. Alle ! drei Fahrzeuge stießen mit großer Heftigkeit zusammen. Da- , bei wurde ein Fahrrad, das eben vom Anhänger des Lall- s zuges heruntergenommen wurde, vollständig zertrümmert. Der Führer des Sportwagens erlitt erhebliche Schnittwunden im Gencht. Die beiden Personenkraftwagen wurden schwer be schädigt. Meißen. Am Mittwoch abend stießen in Wölkisch auf abschüssiger durch den Regen schlüpfrig gewordener Straße zwei Lastkraftwagenzüge, von denen eimr mit Mineralwasier- flaschen beladen war, zusammen. Durch den Aufprall wurde großer Sachschaden angerichtet. An der Unfallstelle war ein wüster Trümmerhaufen von Glasscherben zu sehen. Die beiden Führer kamen mit dem Schrecken davon. Die Gemeinschaft fordert: Unorganisierte darf es in den deutschen Betrieben nicht mehr geben! Bekennt Euch alle zur Deutschen Arbeitsfront! . Coswig. Schon seit längerer Zeit siel hier der gewaltige Wajserverlust auf, der vom städtischen Wasserwerk etwa aus die Hälfte der gesamten Wasserbesörderung geschätzt wurde. J -tzt ist es endlich gelungen, die Ursache in einem gewaltigen Lntungsbruch festzustellen, durch den täglich etwa 500 Kubik meter Wasser verloren gingen. Insgesamt dürften in den2>/2 Jahren, in denen der Verlust bemerkt wurde, eine halbe Million Kubikmeter Wasser nutzlos abgeslossen sein. Mülsen St. Niklas. Ein auf einer Wiese unweit des Ortes weidender Ziegenbock griff ohne ersichtlichen Grund eine vorübergehende Frau so ungestüm an, daß sie einen steilen Anhang hinunterkollerte. Sie erlitt dabei eine schwere Gehirn erschütterung, Knöchelbruch und allem Anschein raH einen Schädelbruch, so daß sie in recht bedenklichem Zustand in das Lichtenstein - Callnberger Bezirkskrankenhaus eingeliefert werden mußte. Plauen. Der 35 jährige Heizungsmonteur Alfred Plietzsch aus dem benachbarten Dorfe Straßberg hatte ein Blütchen an der rechten Halsseite, in das vermutlich Schmutz gekommen war. Infolge seines sich verschlimmernden Zustandes muß e er das Krankenhaus zu Plauen aufjuchen. Leider.war die Blutvergiftung schon so weit vorgeschritten, daß ärztliche Hilfe zu spät war. Der Aermste ist jetzt seinem Leiden erlegen. Rochlitz. Der weithin bekannte Friedrich-August-Turm aus dem Rochlitzer Berge besteht Heuer 75 Jahre. Die Jubiläums feier findet am 8. September statt. Iones getötet? London. Nach einer Reuler-Meldung aus Peking ist der britische Berichterstatter Iones, der vor etwa 2 Wochen j mit dem DNB.-Bertreter Dr. Müller von Banditen gefan gen genommen worden war, von den Verbrechern getötet worden. Iones war früher Sekretär von Lloyd Georges. ! MlmMsM der RMMtlndW« Ausgabeort Dresden Schwach windig. Wolkig bis heiter. Trocken. Wärmer«