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I. iel. AM. Hütte die GW r Ilek«. > die Hi,, nfang e» >enau, K. Veüase zur „WMrritzLeitvng" Nr. 218 Sonnabend, am 14. September 1935 101. Jahrgang Herren. r zw« Besetzung ^lavsickruclc sämtlicher Artikel unct Uluslrakiolleo verbotest >d. verband;. i Punkte! nittaas1» er. Uebe, 'eserve ß t ha! un- gegen di, : anzutn- Hermanir g unsem rrmiltag-- Oippeldi-- 3nlereüe zumal nn- . — 'de g:g:n en. Bride neu, w!i- kannschasi ielwart. rter s g. 8,-ii: g. WO; ,30 bis g. 20. Sept..- 22. Se?t.: Schicksal 7,30 bis! l7. Sept. : Zyklus >9. Sepia zis 10,30: .: Zyklus !2. Sept: I. 10: 23 slag, 1g. 20., biS Montez, der: Lin 7 628 Re 81102 'N !2 788 432 » 580 17» ' 936 <2501 >9 691 335 )> 205 SN' SS334 8« SIA» '7 230 38k 5 219 437 >1 NS 340 6S7 iL50> 35 «7W6 '1 SSL 451 >5 502 AS >9 879 SIS -8 726 8S6 !5 439 574 3 390 <300> >16 194 1 06000 107924 >2 408 SOI >0 124 830 3 289 SSI 700 <2000, >3 094 M >6 713 733 >0 524 782 76 566 279 73 012 322 1 046 <250, ,0 072 030 14 365 673 6 <300> 83S >8 889 526 >28 289 434 > 617 ,2501 8 <250, 47S 8 <500> SSI ! <2L0> SSS 39 411 SSt »28395 34 SIS OSO 66 687 777 i <500> 368 9 482 <2S0> 60 296 5S3 39 SSS 4!) klei-eransthaftungen 3423 8424 3425 -» - ,. 11«» . Nr. 3423: Mantel aus Wollstoss mit neuartigen Taschen Nr. 3424: Schulkleid aus kariertem Wollstoss. Nr. 3325: Wollstosskleid mit zwischengesetzten Jalten und aus- gesteppten Taschen. 3428 3427 3428 3429 Nr. 3426: Mantel mit Stepperei garniert. Nr. 3427: Karierter Mantel, leicht tailliert. Nr. 3428: Festkleid aus gemustertem Organdy Nr. 342S: Festkleid aus Samt. Hr. 3430: Kariertes Schulkleid mit Schulter- und Mstenpasse. Nr. 3431: Trägerrock aus blauem Wollstof mit Unterziehbluse. Nr. 3432: Knabenpaletot. Nr. 3433: Kleidchen mit Schultervaste. Ein erfreulicher Anblick ist es in der Tat, wenn die Jugend nach den großen Ferien, prächtig erholt, von Gesundheit strotzend und von der Sonne braun gebrannt, zum crstenmale wieder im Klassenzimmer zusammenströmt. Für den ersten Schulgang zieht man sich gerne hübsch an. Das Gürtelkleid aus baumwollenen .Streifenstoff, der in wechselnder Richtung verarbeitet ist, bildet einen reizenden Anzug. Auch Hänger aus kleinkariertem Musselin oder Jersey können empsohlen werden. Für kühle Tage wird Wollkotelö gerne verwendet. Seitdem sich auch die weißen Garnituren als zu bald schmut zend erwiesen, ziert man Schulkleidchen nur mit Kordelein fassung, spitzen Besatz, kleiner Wollstickerei oder hübschen Knöpfen. Letztere, oftmals der einzige Schmuck auf der vor deren Passe des schlichten Hängers, müssen durchaus nicht im mer rund sein. Sie zeigen Blütenform oder ähneln, ein Mit telding zwischen Knops und Clip, in eckiger Form einem Bären oder Hunde. — Für die Schuljugend gibt es geradezu klassi sche Farbenzusammenstellungen, die bei Rock und Bluse im mer wieder austauchen. Es sind das Braun mit Beige, Ma rineblau mit Rot und neuerlich als Anlehnung an die Mode der Erwachsenen ein Helles mit einem dunklen Grün. Bei Trägerrock mit Bluse bzw. Leibchenhose nehmen sich diese Ver bindungen jederzeit gut aus Auch eine Matrosenjacke mit ent sprechendem Faltenrock, der ideale Herbstanzug de» kleinen Schulmädchens, kann die gleichen Farben aufweisen. Der aus geschlagene Alltagshut besteht aus Filz oder Wolltresse. Den Jungens allerdings wagen wir um diese Jahreszeit noch keine Kopfbedeckung vorzuschlagen; sie würden sie ja doch nicht aufsetzenk Weitaus schneller als ver Erwachsene trägt Vie Jugend ihre Sachen ab. Bedenkt man, was so ein Alltagskleid des Kindes aus- halten muß, wie ast es gewaschen wird, wieviel tausend Bewegun gen es am Tage mitzumachen hat, so ist es durchaus begreiflich, daß am Ende der Sommerferien jede Mutter mit Umändern und Schneidern beschäftigt ist. Die neuen oder veränderten Kleider sollen hübsch aussehen und nicht nur der Mutter, sondern auch der kleinen Trägerin gefallen. Jeder von uns weiß noch aus feinen eigenen Kindertagen, wie wehe der unvermeidliche Spott tut, den ein Schulkind wegen seiner Kleidung von seinesgleichen erleidet. Bei der Anschaffung neuer Schulkleider geht man weniger von modischen als von praktischen Erwägungen aus. Gesunde Kinder in gesunder Kleidung, — so lautet der Grundsatz! Alles, was mit dem Körper direkt in Berührung kommt, muß waschbar sein. Män tel wählt man möglichst leicht, damit sich das Kind nicht unnötig erhitzt. Sobald es aus dem Bereich des mütterlichen Blickfeldes gelangt, legt es seinen Mantel ja doch ab. Das Tempo, mit dem es sich sortbewegt und die Abhärtung, die die heutige Jugend be sitzt, ermöglichen ihm selbst an kühlen Tagen das Tragen leichter Kleidung. Praktische Schulkleidung: da ist vor allem die derbe sportliche Iungenhose, die nicht eng fitzen darf. Für die kleinen ABC- Schützen ist die Leibchenhöse aus derbem Leinen anzucmpsehlen. Ein mittleres Blau oder Kaffeebraun sieht recht hübsch aus. Dazu kommen verschiedene Blüschen in Betracht. Vom Polohemd bis zum kunstseidenen Blüschen mit salbelbesetztem Bubikragen sind alle Stufen vertreten. Da die Jugend bunte Farben liebt und Spät sommer und Herbst noch manchen warmen Sonnentag bringen, wählt man Höschen und Bluse möglichst farbensreudig. Bleu und Gelb oder Weinrot und Weiß sehen gut aus. Das Vorrecht der Jugend, lebhafte Nüanccn zu tragen, muß gewahrt bleiben. Dies gilt selbstredend auch für die kleine Tochter. Hier wählt man unter den reizenden Baumwollstoffen, deren Muster ja unzählig sind. Karos erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Die Auswertung des Musters in geometrischer Auseinandersolge bietet bei der Verarbei tung manchen Vorteil. Das gleiche gilt auch von Streifenstoffen. Die ausgesetzten Taschen, die Sattelpasse und der Aermelausschlag werden durch geschickte Auswertung des Musters hervorgehoben. Die Form des Hängcrklcides findet sich am häufigsten. Selbst größere Mädchen lieben diese Machart, die bequem sitzt und die kindliche Form unterstreicht. Während kleine Mädchen einen un gegürteten Hänger tragen, legen größere einen hübschen Lack- oder Wildledergürtel um. Sportliche Knöpfe beleben diese Kleidung und eingestickte Monogramme, die stch teils aus der Sattelpasse,' teils auf der Brusttasche oder — letzter Modeeinsall — an der Stelle der Gürtelschließe vorsinden, werden mit Freude ausgenommen. Auch Glückssiguren. Gliickszahlen und ähnliche scherzhafte Ver zierungen kommen die Kinderkleidung beleben. Es gibt heute rei zende Anhänger und Clips, die eigens zu diesem Zwecke angeser- tigt werden. Es kann aber auch wirklich einmal kühl werden und dann ist ein Mantel nötig. Der sportliche Noppenstoss oder Gabardin nehmen in dieser Hinsicht die erste Stelle ein. Auch slotte Jacken in Ma lrosenart und westenartiae Duvetin-Ueberhänge stehen in Gunst. Die Kletterweste wird von Knaben und Mädchen gerne getragen. Neben Braun gesällt Marineblau, Grau und auch Dunkelrot. Loden- und Wöllmäntel mit Stichelhaaressekt bieten den Vorteil der abnehmbaren Kapuze. Bei dieser klassischen Machart stehk mattes Grün im Vordergründe, während auch grau-schwarzes winziges Karo viel Verwendung findet. Daß man neuerlich auch Strickjacken mit Matroscnkragen als wärmenden Umhang für Kin der ansertigt. ist zu begrüßen. Denn ein solches Mäntelchen ist vraktisch. warmi out und kann leicht im kmule gewaschen werden. 130117 071 I <L50> 06» 1 051 9 182 <2501 >0) 327 599 »9 799 7<>6 81 202 790 9 (3001 336 0 338 ,250> 2 431 ,300, 85 074 969 1 148419 36 066 796 0> 403 N!00> 17 <250, 678 >0> 135 U4 8 165 ,500» 50, 900 837 6 730 1251» 4 <250, 51« 50> 521 227 >95 368 9>8 427 löbere» Ke- Vorschwb- 1 zu»00k vis pisiiasrecile Prahlerei bei KinSern Warum lügt mein Kind nur so ost?« denkt manche Mutter besorgt, wenn es kleine Vorsalle erzählt, die ihr unwahrscheinlich und zumindest großsprecherisch erscheinen. Mit innerem Entsetzen vernimmt sie, daß es l..^ mal über die Sprinqschnur sprang, daß es einen Hund gesehen habe, der so groß war'wie ein Löwe, und daß ein Mitschüler in der Frühstückspause zwölf Butterbrote ver- speiste. Diese drei Beispiele sind nicht willkürlich gewählt, sondern sie bilden einen Beweis dafür, daß diese drei aus den ersten Blick als Lügen erscheinenden Berichte, mit den Augen des Kindes ge- messen, wahre Begebenheiten waren. Im ersteren Falle verzählte sich das Kind, wie es im Eifer des Spieles leicht erklärlich ist und auch einem Erwachsenen passieren kann. Seine Zahlenangabe beruhte allo auf einem Irrtum, keineswegs aber auf einer Lüge Bei der Sache mit dem Hund handelt es sich um einen lebhaften Traum, den das Kind, das ja die Grenzen zwischen Wirklichkeit iimd Einbildung nicht so schars zu ziehen vermag wie ein durch die Lebensschule gegangener Mensch, sür ein wahres Erlebnis an- jah. Und die Angelegenheit mit den Butterbroten schließlich klärte sich so auf, daß der betreffende Mitschüler seine Frühstllcksschnitten zierlich zerschnitten milerhielt, jo daß drei Brote dem andern Kinde tatsächlich als ein Dutzend erscheinen mußten. Wenn man ein Kind der Lüge beschuldigt, muß man sehr vor sichtig zu Werke gehen. Das Kind lügt weit weniger als man glaubt, und nur in seltenen und äußersten Fällen greift es zu die sem verwerslichen Mittel. Beschuldigt man es jedoch der Lüge, so weist man ihm, wenn mich unbewußt, einen Weg, den es von selbst gar nicht cingcschlagen hätte. So selten bei einem normalen Kinde Lügen austreten, so ost allerdings bedient es sich unschuldiger Prahlereien. Das Kind ist klein und alles Große und Großartige erscheint ihm besonders schön und erstrebenswert. Besonders Kin der, die als jüngere oder jüngste in einem Kreise von Geschwistern auswachsen und Bemerkungen über ihre „Kleinheit" ostmals spöt tisch oder tadelnd hören müssen, neigen begreislicherweise zur Prah lerei. Denn hier zeigt sich ihnen sür unschuldig erlittene Unbill ein seelischer Ausgleich, von dem leicht Gebrauch zu machen ist. Da in jedem Lebewesen, mithin auch im Kinde, ein starkes Geltungs bestreben wohnt, ist es bestrebt, sich aus irgend eine Weise her vorzuheben. Es glaubt dadurch in den »Wen seiner Umwelt, die es wegen seiner mangelnden Gröhe gering achtet, zu steigen. Dazu kommt noch, daß die Gesühls- und Gedankenwelt des Kindes tat sächlich in großen Ausmaßen arbeitet. Seine Phantasie ist weitaus reger als diejenige des Erwachsenen. Auch eine Kritik dessen, was wahr sein kann und was unmöglich Tatsache zu sein vermag, ist naturgemäß noch nickt vorhanden. Die Grenzen seiner Gläubigkeit hingegen sind weit, ja in der Regel von einer rührenden Unendlich keit, da ihm nichts auf Erden als unmöglich erscheint. Lüge ist in diesem Falle also keine Lüge, und Prahlerei etwas ganz Natürliches. Diese verschwindet niit zunehmendem Alter, wenn das Bewußtsein des Tatsächlichen sich verliest. Solange jedoch der Wunsch der Vater des Gedankens ist, solange das Kind das, was es sehen möchte, in seiner Phantasie wirklich sieht und in seiner Gedankenwelt tatsächlich erlebt, muß der Erwachsene kür etwaige Prahlereien Verständnis haben. Artet die Prahlerei des Kindes aus, hat der Erzieher das Gefühl, daß hier bereits die Grenzen kindlicher Gläubigkeit und Einbildungskraft überschrit ten werden, so muß er im Rahmen des jugendlichen Auffassungs vermögens den richtigen Maßstab sür die Wirklichkeit heranzubilden juchen. Dies ist be^er, als das Kind von vornherein der Unwahr hastigkeit zu beschuldigen Tut man das, so verschüttet man un bedacht eia «elentlickes Stück ieines unickuldiaen Innenlebens.. - »»M»