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a/rAeör-t7«H/e, a/fo sänzttch wertlose Scheuklappen, die der verständige PferdeMter entfernt. Der bequemste Zaum ist der zweckmäßig ge arbeitete Stallhalfter mit Einhängegebiß. Man erspart sich dabei das Auf- und Abzäumen und hat nur das Gebiß ein- bezw. auszuknebeln. DaS macht sich auch beim Futtern der Pferde außerhalb des Stalles oder bei ihrer Einstellung in einen Gaststall angenehm bemerkbar Wer P-.H Vvm Allfsatzziigcl, diesem verwerf liche« MM lcrriemeu, nicht trennen kann, schnalle ihn wenigstens so lang, daß das Maul des Pferdes und seine Arbeitsfähigkeit nicht leiden. Wer an die üble Wirkung dieses Zügels nicht glauben will, mache eine Probe damit. Er setze von zwei flotte» Pferden das eine stark auf und fahre dann los, und er wird sich Wundern, wie sehr das aufgesetzte Pferd hinter dem andern zurnckbleibt Es genügt bei Ackerpferden eine solche Länge des Aufsatzzügels, daß sie bei der Arbeit nicht mit den Kopfe» aus den Boden gelangen können, nm zu fressen Das Geschirr muß sauber und durch Behand lung mit einem Feit geschmeidig erhalten werden Tann drückt es nicht, läßt sich sviclend vcr- schnallen und bleibt lange Jahre brauchbar- Ganz zu verwerfen ist das Bepinseln mit Spirituslack, weil er das Leder hart und brüchig macht Mehr Wirtschaftlichkeit! Von Landwirtschaftsrat i. R. I. Groß Pi« letztm beiden Jahre haben dem Schollen- oesitzer zum Bewußtsein gebracht, daß die deutsche Erde ihm und seinen Erben als echtem Dauern gehört. Das Wort Bauer, einstens verachtet auf den Kasernenhöfen und moderni siert als „Oekonom", wurde zur neuen Geltung gebracht kurz vor dem Untergang dieses ur alten, grundlegenden Berufes, Jetzt ist die Scholle, der Boden zum Lebensinhalt ge- wördest. Sie ist ein Lehen geworden, das zu verwalten ist im höchsten, besten Sinne. Der Dauer Und seine Nachfolger bleiben neu mit der Scholle verklebt. Er ist bodenständiger Dolksteil geworden. Sein Haus und sein Hof sind keine Ware wie etwa ein Gewand oder di« Mietwohnung oder das Geschäfts lokal oder das Büro. Jetzt steht die Politik der Scholle im Dordertreffen; die Politik der Straße ist für immer gebannt. Di« Scholle und ihre Detreuer bilden den Schlüssel zum Wohlstand. Fast aber hätte seinerzeit die Schwester der Geldinflation in der Waren inflation den Untergang, den Niedergang des deutschen Volkes, besiegelt. - Knapp vor 12 Uhr hat man das Mwer des Dolksschiffes herumgerissen und so^Tke "deutsche Scholle, den Bauern und das Volk vor dem gähnen den Absturz bewahrt. — Alle Hinweise auf die Besten der Geschichte, auf Friedrich den Großen, auf Bismarck, helfen aber nichts, wenn die Dauern nicht selbst den Führer wagen ziehen. Nicht das Krachschlagen gilt, sondern die Selbsthilfe nach dem Ziele des Führers und seiner Helfershelfer. Einen wichtigen Faktor im bäuerlichen Be triebe stellt der selbsterzeugte Dünger dar. Der anfallende Dünger im Stall, auf der Dungstätte, in der Iauchegrube, auf dem Felde oder auf der Wiese usw. stellt nicht immer die beste Sparbüchse dar, mit der unser Bauer wirtschaftet. Es fragt sich dabei, was wird als Einstreu benützt: Stroh, Streue, Wald streu, Heidekraut, Sägemehl u. a. Sie alle sind Notbehelfe, natürlich verschieden wertig. Wohl gilt von altersher das Stroh als die beste natürliche Einstreu in den Ställen; aber nicht überall hat man davon genug; es muß zum Teil in manchen Gegenden als Heuersatz dienen. Das ist eine verkehrte Wirtschaft. Lieber weniger Vieh köpfe und für diese genügend gutes Futter als viele Mäuler an einer kleinen Krippe, Je länger das Stroh eingestreut wird, desto w-eniger kann es den Ham der Tiere aus saugen, desto schwieriger wird jegliche Arbeit vom Stall über den Misthaufen zum Felde. Diesen Punkt übersieht man zu gern. Da geht die Jauche im lockeren Stroh schon verloren, dann in den Rinnen oder gar noch durch die über- und fortlaufenden Jauche- oder Güllegruben. Da läuft sie flüssig zum Hof hinaus, die Straße entlang. So können 40 bis 50 Prozent des teuere», wertvollen Ammoniakgases entweichen. Die geringe Aufsaugefähigkeit des Strohes ruft die bekannt« strenge Luft in den Ställen her vor, die dem Vieh sehr schädlich ist. Auf dein Misthaufen und auf der Scholle aller Art verfliegt diese stechende Luft. Da sorgt dann die Sonne und der kräftige Wind dafür. Der Regen und der Schnee laugen den Mist auf den genannte» Plätzen aus, weil das Ammoniak zu schlecht festgehalten wird. Weit besser wirkt als Einstreu dieTorf - streu (grob) oder der Torfmull (fein). Beide Kapseln die flüchtigen Werte des Düngers besser ein, daß sie nicht verfliegen; sie saugen drei- bis viermal so viel Jauche auf wie Stroh, weil sie das Zehn- bis Zwölffache ihres Gewichtes an Flüssigkeit einsauge». Dadurch gibt es eine reine, gesunde Stalluft, gesündere Tiere, das Lager wird trockener, wärmer, sauberer; das Bish legt sich lieber nieder, ruht länger und besser aus, die Fliegenplage geht zurück, das Mastvieh ge deiht. So geht wenig teuerer Stickstoff ver loren, ani Kapital wird gespart und am Kunstdünger doppelt. — Auf dem. Acker, aus der Wiese, iin Weinberg und im Garten wird der Boden lockerer durch solchen Stalldung; die Bodenbakterien, das tätige Volk der Scholle, nimmt zu und führt zur Bodcngare. Die Bodcnverkmstung wird so gebannt, Luft, Licht und Feuchtigkeit könne» mithelfen, die Bodenfruchtbarkeit zu steigern. Der schwere Lehm- und der leichte Sandboden nehmen auf diese Weise die humusartige Beschaffen heit leicht an. Die Trockenheit bleibt so ge bannt. Wer Stroh hat, kürzt dasselbe gut; bringt auf den Stallboden «ine Lage der Torf- m u l l st r e u, darauf eine LageStroh und so weiter. Diese geschickte Mischung zeugt von kluger Wirtschaftlichkeit. Selbst auf dem Misthaufen könne» Lagen dieses modernen Streumittels eingebracht werden, um mög lichst wenig Stickstoffocrluste buchen zu müssen. — Bei», Anbau von Futterrüben aus einem Felde, mit solchem Mist gedüngt, er zielte man 15 o/o am Gewicht mehr als auf dem nebenliegendcn Kontrollstück, das die dopelte Menge Stallmist anderer, gewöhn licher Art bekam, abgesehen vom Ertrag der dunkelgrüneren, zahlreicheren, kräftigeren Blätter. Je vier Hektar erzielte man so 75 Zentner an Rüben mehr. Mastochsen, im Torfstreustall gefüttert, zeigten bei gleicher Fütterung gegenüber jenen im Kontrollstall eine überraschende Gewichtszunahme. Die passende Einstreu hat die Tiere so zur Träg heit genötigt, daß sie schneller und länger das Lager aufsuchtcn. — Mögen diese kleine» Hinweise die Betriebe zur Wirtschaftlichkeit aneifcrn! Notwendige Verbesserung der Bienenweide « An der Erzeugungsschlacht ist auch der Imker beteiligt, dessen Aufgabe es einmal ist, die Ver sorgung unseres Volkes mit Honig sicherzustellen, um es auch auf. diesem Gebiet vom Ausland unabhängig zu machen, und dessen Bienen znm andern auch die Bestäubung der Kulturpflanze» in möglichst großem Umsange vornehmen sollen. So stehen Bauer und Imker Seite an Seite. Voraussetzung für die Rentabilität der Bienen zucht, lchne die auch eine ertragreiche Landwirt schaft nicht möglich ist, soweit sie den Obstbau und den Anbau vieler Feldfrüchte wie Raps, Rübsen, Serradella, Buchweizen usw. anbelangt, ist aber die Verbesserung der Bienenweide Die weiten Heideflächen, die früher in allen Landes teilen vorhanden waren, sind zum größten Teil verschwunden, und die Zeit ist nicht mehr fern, wo wir die letzten Reste der Heide in Natur schutzgebieten werden bewundern können Und ähnlich steht es mit den Wildblumen unserer Moore Die Kultivierung jeder Fläche Ödland ist gewiß notwendig. Aus der ander» Seite aber bedeuten diese Maßnahme» wieder eine Verminderung der Bienenweide, und mit ihr j geht auch der Ertrag der Bienenzucht und damit die Zahl der Bienenvölker ständig zurück, wciin wir nicht Mittel und Wege finden, für de» Ausfall an Wildpflanzen Ersatz zu schaffe». Das aber kan» der Imker allein nicht, er ist auf die M»Hilfe weiter Kreise in Stadt und Land angewiesen, und insbesondere wird es die ländliche Bevölkerung sein, die hier mit dem Imker Hand in Hand gehen muß. Möglichkeiten, die Biencnweide zu verbessern, gibt es mancherlei. Vor allem aber jetzt im Herbst ist die beste Pflanzzeit, und sie sollte nach Möglichkeit aus genutzt werden Nicht nur in den Städten, sondern auch in vielen Landgemeinden ist man in den letzten Jahre» daz» übergegaiigen, die Straße» mit Baumschmuck zu versehen Ihr Grün bietet im Sommer dem Auge einen Ruhe- Punkt und außerdem wird manche an sich un schöne Straße verschönt Bei der Auswahl der Bäume wird man sich vor allem nach der Art und Breite der Straße richten, denn schmale Straßen einer Stadt erfordern eine andere Be ¬ pflanzung als breite Straßen, und noch ei» anderer Gesichtspunkt sollte heute maßgebend sein, der früher leider wenig Beachtung ge funden hat. Man sollte heute das Schöne mit dem Nützlichen verbinden und nur solche Bäume aupflaiizeu, die auch für die Bienenzucht von Nutzen sind. Für die Stadtverwaltungen, die Gemeindebehörden imd.die Vorsteher von Sied- lungcii ist cs bei iiur etwas gutem Willen leicht, dem Imker hilfreich iiiiter die Arme zu greisen Sie leisten damit auch der Volks wirtschaft wichtige Dienste. Die Auswahl unter unsern deutschen, für die Bepflanzung von Straße» und Wege» gccigiiete» Bäumen ist so groß, daß man ohne Mühe das geeignete Material finde» wird Für breite Straße» imd Wegs komme» vor allem Liilde» in Frage, die sich dem Landschafts bild stets gut einstige!! lind gleichzeitig für unsere Bienenzucht wertvoll sind. Wo es angebracht ist, und das wird vor allem auf dem platten Lande der Fall sei», ka»» mau auch Eberesche» und Apfel- und Kirschbäume pflanzen