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i waren st? UÄ erledigen kann. nach ins Ausland, die kaufe ; .V IYZ5 Ler moralifche halt sinkt, die habgierigen Besihinstinkte gewinnen die Oberhand. röglich, . aiigc- es dem t. Karl» an lieb- zwischn hört hü. elde, dnh Momcn! ort gäbe. Hue» Ven ie Sa^ !lrt jun. wir an, iß Fran ide um- nachvcm oten hnh h, Ihnen noch an -n rrgcstellt. errcduiig s immer heim, da weil Sic ten. Aue ltung cr- ie ihr M t fühlte.' ien. Tc- trittcn in Es erscheint auch keineswegs glaubhaft, datz o. S. von der Herkunft der entwendeten Autographen, die einen guten Teil seines Umsatzes ausmachen, nichts gewußt haben soll. den Jahren nach dem Kriege dahinzuschwinden. Die Ver- Ausweis der kümmerlichen Wahrscheinlich ist, daß in die ererbten Mittel anfangen r C..lc mg, dch ür mich, »e/ rnggiffer >ergaii- storgcn jeitung r mcl- oii als liamen schnell herbei- iltencn Wie eines .'»chm- ! Hatte kleiner nsittich arechcn i kann. freie te vcr- e sie ihrem ilchcn, nach schlich ! sic so nach , das, beste nndin schmal- neintc, r schei- ier mit Nagel, seiner Entlassung geht er nach Wien. Es gelingt ihm von hier aus auf Grund seiner Be ziehungen zum Vatikan, den inzwischen in italienische Kriegsgefangenschaft geratenen Freund frei zu bekommen. Da dieser den internationalen Abmachungen entsprechend nicht mehr im Kriegsdienst verwendet werden darf, können die beiden ihr Zusammenleben wieder ausnehmen. kleinen Autographenhandel an und ha' Aussicht, es in diesem neuen Beruf, der seiner Begabung entgegenkommt, zu etwas zu bringen. Väterliche Gefühle erwachen be dem Aelteren. der den Freund auf jede erdenkliche Weise zu fördern sucht und ihn auch für den Fall «eines Todes sicherstellt. Dank barkeit und Verehrung auf fei ten des Jungen, der zu seinem ..selbstlosen" Freund und Leh rer aufsieht. Das Freund schaftsverhältnis überdauert die Jahre und wirft einen Schimmer Licht auf den trüben und verfehlten Lebensweg des altern den Sonderlings. — Dann kommt der Krieg. F. v. S-, der jüngere Freund, wird eingezogen. Dr. K. wird dem Zivildienst zu geordnet. Nach kurzer Tätig keit versa gen seine Nerven. Buchführung des v. S. in den Insla- tionsjahren im Vor dergrund stehen, bieten die Möglich keit, den bisheriger Lebensstandardaus rechtzuerhalten. Die leichteAusführungs- möglichkeit derDieb- stähle verführt. An gesichts der ufer losen Unsicherheit - der Zeit sinkt dec moralische Halt vie ler; die habgierigen Besitzinstinkte ge winnen die Ober hand. Wie weit sich bei Dr. K diese durchsichtigen und jene dunklen Motive durchdringen, ent zieht sich der mensch lichen Beurteilung. Jedenfalls weiß er aber die zusammen- getragene Samm lung nicht nur in ihrem ideellen und persönlichen Werr zu schätzen, sondern auch als gute Kapi- lalsanlage, wie aus seiner Erwiderung aus die gelegentliche Frage eines Be kannten. ob denn die Sammlerleiden schaft mit zuneh mendem Alter nicht abnehme, deutlich hervorgeht. Ungeordnet, an mehreren Stellen untergebracht und für den Besitzer nicht mehr zu über sehen, geht das Zu sammengetragene in f- seinem Wert schließ lich weit über das ! hinaus, was selbst zur lebenslänglichen Versorgung der bei den erforderlich er- »inen mußte. Aber Dr. K. will unter allen Umständen die Unschuld und Gutgläubigkeit seines Freundes gewahrt wissen, um wenig stens ihm Straffreiheit zu sichern. Ein sympathischer Zug in diesem nicht sehr schlackenfreien Charakterbilds; aber die Richter können auch hier seiner Darstellung dicht im ge wünschten Maße folgen. Dr. K. wird in der Berufungs instanz wegen der jahrelang ausgeführten Diebstähle unter Mißbrauch des ihm erwiesenen Vertrauens zu einer mehr jährigen Gefängnisstrafe verurteilt; F. o S. erhält wegen Hehlerei die gleiche Strafe. Wenn auch die ärztlichen Sachverständigen das Mit spielen der von Dr. K. geschilderten Motive, so seltsam man ches klingen mag und so sehr es aus diesem Gebiet des Ab normen an Parallelfällen mangelt, nicht von der Hand wei sen, eine daraus gefolgerte Zwangslage und verminderte Zurechnungsfähigkeit bejahen sie nicht. Das Gericht folgt im wesentlichen der Auffassung des Archivjachoerständigen, der in monatelanger Sichtung das Vorgefundene Material zu ordnen versucht hat und von seinen Erfahrungen her zu dem Schluß kommt, daß letzten Endes die gewinnsüchtigen Motive den Ausschlag gegeben hätten. Niemals, so meint er. wird ein Sammler, den gemeinhin eine liebevolle Sorgfalt, ein pedantisches Ordnungsbedürfnis kennzeichnen, so mit den Objekten seiner Leidenschaft umgehen und ihren Wert und Bestand gefährden, wie es Dr. K. aetan hat. lForts. folgte) Beilage zur „Weißeritz-Zeitung". Sonnabend, 14.9.1935, Nr. 215 Zer erste Diebstahl Damals in Wien, unter dem Einfluß der geistigen und körperlichen Zerrüttung — so beteuert Dr. K. immer wie der — geschieht es zum erstenmal, daß er im Archiv der Versuchung, wertvolle Dokumente an sich zu nehmen, nicht widerstehen kann. Er verfällt ganz dem Bann seines Hand schriftenfetischismus. F. o. S. weiß von seinen seltsamen Zuständen, aber nichts von den Diebstählen. Die Rückkehr nach Deutschland soll ein bewußtes Be sinnen, eine Abkehr von dem verhängnisvollen Wege sein. Dr. K. schreibt an einer Geschichte des Dreißigjährigen Krie ges und versenkt sich ins 17. Jahrundert. Beim Stöbern in den Papieren dieser so lang vergangenen Zeiten weiß er sich am besten vor seinen Anfechtungen gefeit. Der Auftrag des damaligen preußischen Finanzministers bringt ihn mit neuster Geschichte in Zusammenhang. Wie ¬ der erlebt er die alle Niederlage den vielfältig an ihn heran tretenden Versuchungen gegenüber. In München wie in Berlin. Die Hemmungen fallen immer mehr. Bei ihm zu Hause häufen sich dje entwendeten Dokumente F. o. S. hat sich inzwischen weiter in die Materie ein gearbeitet. Er kauft, verkauft und schafft sich im Lause der Jahre Beziehungen und einen gewissen Rus im Autogra phenhandel. Unter den von ihm veräußerten Stücken sind, wie man feststellen kann, viele von Dr. K. entwendete. F. v. S. aber will nichts von ihrer Herkunft gewußt haben. Man hält Dr. K. vor, er habe doch die Handschriften wenigstens nach dem Abklingen der Rauschzustände wieder an Ort und Stelle schaffen können. Seine Erwiderung dar auf, er sei so im Banne seiner Leidenschaft gewesen, daß er sich durch den Verkauf die Möglichkeit zum Erwerb neuer Handschriften und damit Gelegenheit zu neuen Ekstasen schaffen wollte, kann nicht überzeugen. <7. Fortsetzung.) Bisher wurde erzählt: In wiener und Berliner Archiven verschwinden wertvolle Handschriften. In Wien stellt man fest, daß das Material nur zweimal benutzt worden ist; der eine Gelehrte ist bereits gestorben, der andere, Dr. 6., wohn» in Berlin. Dr. K. genießt als Historiker großen Rus; er hat zahlreiche Arbeiten veröffentlicht. Auf Wunsch des wiener Archivs nimmt die Berliner Kriminalpolizei vertrauliche Ermittlungen vor. Diese ergeben, daß Dr. k. nicht nur Autographen gesammelt, sondern auch damit gehandelt hat. Eine Haus suchung fördert ein wahres hamslerlager von Autographen und Archivstücken zutage, deren Herkunft nicht zweifelhaft ist. Dr. k. und sein Mitarbeiter F. v. S. werden verhaftet. S-7TSSS s Manie ober GeMMaeM zu ihrem Dienst auch über seine gewöhnliche Kraft hinaus, s Es erscheint auch keineswegs glaubha wie damals so viele. Er flüchtet ins Sanatorium. Nach Die Nachricht von der Verhaftung der beiden erregt einen Sturm in den einschlägigen Kreisen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland melden sich Archive, in denen Dr. K. gearbeitet hat oder denen er durch seinen Mitarbeiter Autographen hat anbieten lassen. Firmen des Antiquitätenhandels, die gutgläubig jahrelang seine Abneh mer gewesen sind, sehen die Bücher durch, uni die gekauften und wieder veräußerten Stücke festzustellen. Meist läßt sich der weitere Verbleib nicht mehr nachweisen. Viel ist ins Ausland gewandert. Denn nur für die verhältnismäßig un verdächtigen Stücke kam der Jnlandmarkt in Frage. Der Schaden,' der durch die Diebstähle entstanden ist, beträgt schätzungsweise 200 000 Mark. Der Hauptteil muß als un auffindbar und für die wissenschaftliche Forschung endgültig verloren angesehen werden, eine ungeheure -Schädigung des deutschen Bolksoermögens! Was konnte den wissenschaftlich und persönlich geschätz ten Gelehrten, der von Hause aus über ausreichende Mittel zu verfügen schien und sehr einfach lebte, zu den fortgesetz ten Diebstählen veranlaßt haben, die seinem Geständnis nach mindestens schon ein Jahrzehnt umfaßten? Wenn auch das Gerickt in seinem Urteilsspruch durch aus nicht in allen Punkten der Auslegung folgt, die der voll kommen Zusammengebrochcne feiner Handlungsweise zu geben sucht, so ist seine Begründung nichtsdestoweniger in teressant und einmalig Mit seiner verschnörkelten, feinzügi- gen Gelehrtenhandschrift bedeckt der Angeklagte engzeilig Bogen um Bogen, um unter Preisgabe der letzten Hem mungen sei»» fall »nniaubbaft sonderbaren Motive zu er klären: Die AaWie eines Gelebten In einer angesehenen Familie, die keine äußere Sorge kennt, wo aber Zank und Streit an der Tagesordnung sind — der Vater ist herrisch und jähzornig, die Mutter hoch gradig hysterisch — ist der sensible Knabe herangewachsen, gedruckt, in sich gekehrt, jenseits aller ausgelassenen Schüler streiche und fröhlicher Jungenkameradschaft. Schon früh wird er sich einer anormalen Veranlagung bewußt. Auf abseitigen Wegen sucht er Zerstreuung und Anregung. Kirchhöfe sind, auch zu nächtlicher Stunde, das Ziel seiner einsamen Spaziergänge. Er sieht zu, wie ver fallene Gräber geöffnet und die vermoderten Gebeine her nusgeworfen werden. Als der Totengräber nach seiner schauerlichen Arbeit den Kirchhof verläßt, wühlt er zwischen den Gebeinen und nimmt Knochen mit sich. Modcrduft und Verwesungsgeruch bereiten ihm ein unerklärliches Wohl behagen. Als fünfzehnjähriger Knabe, während er seinem Vater gebannt zusieht, der Briefe unterschreibt, spürt er eine selt same Erregung. Später, wenn er als Student in alten Handschriften blättert, packt ihn in Erinnerung an dieses Erlebnis ein Drang, die Unterschriften nachzuahmen. Das erstemal, wo sich diese Erregung bis zum Rauschzustand steigert, handelt es sich um den Brief eines russischen Für sten. Glänzend weiß ist das Papier, schwarz und dick heben sich die markanten Schriftzüge darauf ab. Immer, wenn er jetzt den Brief eines Fürsten oder einer anderen hochgestell- teii Persönlichkeit in die Hand bekommt, der entfernt jenem ihn erstmalig erregenden ähnelt, ist bei ihm auch das un ausweichliche Verlangen da, das Schriftstück an sich zu neh men und sich jenen Rauschzustand wieder zu verschaffen, in dem er den Namenszug nachmalt, sich ganz in Wesen und Attitüde des hohen Schreibers versenkt und . ., Ein selbstloser Freund Er leidet unter diesem Fetischismus, der anfängt, sein gesamtes Triebleben zu überwuchern. Kämpft dagegen an, leidet besonders, weil das gewählte Studium der Geschichts wissenschaft es mit sich bringt, daß ihn der verhängnisvolle Drang mitten in der Arbeit übermannen kann. Er verzich tet nach der Promovierung darauf, ein abschließendes Staatsexamen zu machen. Angesichts der erfahrenen Ohn macht seinen Trieben gegenüber will er nicht die Beamten- laufvahn einschlagen, wo er sich größerer Verantwortung nicht gewachsen wüßte. Er ist von Hause aus begütert und kann es sich leisten, seine Studien als Privatgelehrter fort zusetzen. Der Vater unterstützt ihn. Als der Vater stirbt, lebt er vom Erbteil. Verdienst aus wissenschaftlichen Ar- beiten, zuweilen auch die honorierte Tätigkeit an einem Ar chiv, ergänzen fein Einkommen. DK allmählich angewachsene Autographensammlung stellt ein Reservekapital dar. Mit dem Tode der Mutter fallen ihm noch deren Juwelen zu. die er in der Inflationszeit nach und nach veräußern kann. Seine Arbeiten schaffen ihm einen Namen. Trotz dieser äußeren Anerkennung aber lastet die Isolierung, die seine Veranlagung mit sich bringt, schwer auf ihm. Er entbehrt schmerzlich die Fürsorge einer liebenden Familie, die andere in seinem Alter umgibt. Kalt und lieblos blicken ihn seine vier Wände an. Da lernt der alternde Mann in einem Berliner Caf6 einen jungen Vesterrelcher kennen. Aus der Bekanntschaft sich allmählich ein Freundschaftsverhältnis. Die lästigen kleinen Hantierungen im Haushalt, die dem Gelehr- r«n besonders unangenehm sind, so mancherlei Gänge, die st»» T "ie sehr kräftigen Körper anfangen, sauer zu «er- Verhandlungen, die ein geschäftsgewandteres Auftreten verlangen, Schreibarbeit, die mit Müye uno Sorgfalt aus geführt werden muß und lange Abende kostet: Der junge Freund nimmt sie ihm hilfsbereit ab. Sein liebenswürdiges, heiteres Wesen umsorgt den so wenig Verwöhnten. Seine Intelligenz, eine fast frauenhafte Einfühlungsgabe machen den Umgang mit diesem jungen Menschen, den der Nimous einer vornehmen illegitimen Abstammung umgibt, den wid rige Verhältnisse aber bisher in Unbildung und einem seinen Gaben nicht angemessenen Beruf niedergehalten haben, zu einem Quell ständiger Freude für den Vereinsamten. Bald beherrscht der gelehrige Schüler das Gebiet seines Gönners so aut, daß er viele Arbeiten selbständig Er fängt unter Anleitung von Dr. K. einen