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ebenfalls vcröffcnilichk. Sic knüpft an Lie Annahme dieser Vor schläge als Vcrhandlunzsgrunblage eingehende suristische Erörte rungen, aus denen sich ergibt, wie der Hilfeleistungsplan von Abessinien und wahrscheinlich auch von den- beiden westeuropäi schen Großmächten aufgrfaß! wird. Die abessinische Antwort un terstreicht den Grundsah, daß die Hilfeleistung und Mitarbeit des Völkerbundes kollektiv und international sein müssen. Sic hebt ferner als besonders wichtig hervor, daß dem Kaiser von Abessinien ausdrücklich das Recht zucrkannt worden sei, nach freiem Ermessen jeden Ratgeber auszuschalten, der nicht sein vol les Vertrauen genießt. Hinsichtlich des Gcbieksaustausches an der Somaliküste stellt die abessinische Regierung mit Befriedigung fest, Laß ihr dieser Vorschlag nicht im Namen des Völkerbundes unterbreitet werde, der für Gebietsvcränderungen nicht zuständig sei, sondern von Frankreich und England zu dem einzigen Zweck, zur friedlichen Regelung des italienisch-abessinischen Streits beizutrogcn. Die abessinische Regierung erneuert dabei die Erklärung, daß sic bereit sei, über Gebietsveränderungen, die für alle Intcressicr- Icn von Vorteil sein sollen, zu verhandeln. Zu der englisch-französischen Bereitschaft, Italien unbeschadet der geltenden Bestimmungen über die Behandlung der Ausländer und über den Außenhandel ein besonderes Interesse an der wirt schaftlichen Erschließung Abessiniens zuzucrkennen, erklärt die abessinische Regierung, daß diese Willenserklärung lediglich die Beziehungen zwischen Frankreich, Italien und England betreffe. Abessinien selbst werde gegenüber allen Mächten, die einen An spruch hätten, alle internationalen Verträge über dir Behandlung der Fremden und über den Außenhandel in dem gleichen Geist erfüllen, in dem sie abgeschlossen worden seien. Wenn die abes sinische Regierung in der Zukunft mit Italien wirtschaftliche Ab kommen abschließen sollte, so würde» diese Abkommen gewissen haft alle Rechte achten, die den Staatsangehörigen oder Schutz genossen aller Vertragsstaalen zucrkannt seien. Die itülienWe Polemik gegen die MWge des zUermsiWes Rom, 23. September. Die römische Abendpresse unterstreicht nochmals die italienisch/ Forderung, der Fünferausschuß möge seine Beratungen auf anderer Grundlage wieder aufnehmcn. Die Sprache Ler Blätter bleibt in Erwartung der weiteren Stellung nahme des Völkerbundes ruhig und zurückhaltend. Es wird dar auf hingcwiesen, daß die von England und Frankreich längst an erkannten wirtschaftlichen und territorialen Ansprüche Italiens vom Fünferausschuh völlig unberücksichtigt gelassen morden seien. Diese. Feststellung und Hinweise auf die Notwendigkeit einer Kontrolle über das abessinische Heer, sowie die für Italien uner läßliche absolute Sicherheit in Ostafrika, lassen erkennen, wie die Beschlüsse Les italienischen Ministerrates gewesen sein dürfen. Das halbamtliche „Giornale d' Italia" stellt fest, Laß die all gemein gehaltenen und wesenlosen Formeln des Fünferaus schusses im Widerspruch stehen mit der harten Wirklichkeit des ilalienisck-abessinischen Konfliktes. Das Blatt führt Sann im ein zelnen Lie bekanntem italienischen Argumente, so u. a. den Hin weis auf die noch gültigen Verträge, -le Italien eine Sonderstel lung in Abessinien sichern, auf. Auch die Tatsache, daß Abessi- i nicn aas Grund seiner Vertragsverletzungen gar nicht mehr das Recht Ler Zugehörigkeit zum Völkerbund besitze, sei vom Fünfer- j ausschuh außer Acht gelassen worden. Englands Antwort Entgegenkommende Haltung Londons. Poris, 24. September. Der Genfer Berichterstatter der „Information" will be- richten können, daß die französisch-englischen Verhandlungen über Lie Frage der Sicherheit in Europa einen günstigen Verkauf nähmen. Sie englische Antwort auf die französische Anfrage soll sehr entgegenkommend gehalten sein. England soll bereit sein, die Dölkerbundssahungen zu verstärken und Sühne- mahoatzmen vorzusehen, jedoch bange alles von der Haltung des Völkerbundes im italienisch-abessinischen Streitfall ab. Kellogg verlädt den San» ' Genf, 24. September. Das Völkerbundssekretariat veröffentlichte ein Schreiben des amerikanischen Mitgliedes des Ständigen Internationa len Gerichtshofes, Frank B. Kellogg, an den Präsidenten des Internationalen Gerichtshofes. Kellogg gibt von seinem Entschluß Kenntnis, von seinem Amt zurückzutreten. Er er klärt, die Umstände machten es ihm unmöglich, weiter an den Tagungen des Ständigen Internationalen Gerichts hofes teilzunehmen. Allerlei Neuigkeiten Engländerin bei einem krastwagenunfall getötet. An einer unübersichtlichen Straßenkurve der Straße Greifs wald—Anklam kam es bei Klein-Bünzow zu einem schwe ren Zusammenstoß zwischen einem Kraftwagen und einen, Motorrad, bei dem die einzige Insassin des Kraftwagens, die 33jährige Engländerin Evelyn Stevens-Burt aus Lon don, getötet wurde. Wie Augenzeugen berichten, ist die Engländerin mit außerordentlich hoher Geschwindigkeit ge- fahren. Beim Ueberholen eines anderen Kraftwagens über sah sie den ihr entgegenkommenden Motorradfahrer, kam zu weit nach links, streifte einen Chausseestein und rannte schließlich mit dem Kraftwagen gegen einen Baum. Der Motorradfahrer wurde schwer verletzt, während sein Beglei ter mit leichteren Verletzungen davonkam. Schiffszusammenstoß im Kaiser-Mlhelm-Aanal. Im Kaiser-Wilhelm-Kanal bei Kilometer 73,8 stießen der west- wärts bestimmte deutsche Dampfer „Helene" (2116 Brutto tonnen) und der nach Osten gehende englische Dampfer „Baltrader" (1633 Bruttotonnen) zusammen. Beide Schiffe erlitten erheblichen Schaden und mußten ihre Reise unter brechen; sie wurden nach Kiet-Nordhafen abgeschleppt. Auf dem englischen Dampfer „Baltrader" erlitt ein Heizer bei dem Zusammenstoß schwere innere Verletzungen, so daß er der Chirurgischen Klinik in Kiel zugeführt werden mußte. Tödliche Abstürze. Kurz nach dem Einstieg In die schwierige Watzmann-Ostwand stürzte der Jäger Kutzniak aus München gb. Er war auf der Stelle tot. Bei einer Kletterei am Aggstein bei Pfronten im Allgäu ist der 17 Jahre alte Mechanikerlehrling Hugo Wagner aus Kempten vor den Augen seiner Kameraden 150 Meter tief abgestürzt. Die Leiche, deren Kopf völlig zerschmettert war, wurde pach Pfronten gebracht. Vas Beinhalt; vom Monte Grappa Ruhestätte für 25 000 Gefallene Auf dem im Weltkrieg heiß umstrittenen Monte Grappa wurde ein gewaltiges Beinhaus eingeweiht, das die sterb lichen Ueberreste von 15 000 Gefallenen des Weltkrieges birgt. Das Beinhaus nimmt in fünf Terrassen den ganzen Gipfel des Monte Grappa ein und wird von einer kupfer nen Kuppel gekrönt, die ein weithin in das Land leuchten des 6 Meter hohes Stahlkreuz trägt. Gleichzeitig mit dem Beinhaus wurde auch der sich daran anschließende Helden sriedhof für 10 292 gefallene Soldaten der österreich-unga rischen Armee eingeweiht. An den Feierlichkeiten nahmen der König von Italien der Unterstaatssekretär für das Kriegswesen, General Bai' strocchi, und der Befehlshaber der italienischen Grappa-Ar- mee im Weltkriege, Marschall Guardino, teil „Marschall -er Moskau, 24. September. Die sowjetrussische Regierung hat drei Verordnungen erlassen, die eine grundsätzliche Neuordnung der militärischen Nangbezeichnungen in der „Roten Arbeiter- und Bauern armee", die Schaffung eines „Generalstabes der Roten Armee" und schließlich das Verbot des Tragens militärischer Uniformen für alle Organisationen und sonstigen Sowjet- cinrichtungen bringen. Die neuen Rangbezeichnungen leh nen sich weitgehend an die Armeen der westeuropäischen Länder, insbesondere Frankreicks, an. Bei der Landarmee Sowjetunion" und den Luftstreitkräften ist der erste Offiziersrang der Leutnant; es folgen sodann Oberleutnant, Kapitänleutnan», Major, Oberst, Brigadekommandeur, Divisionskommandeur, Korpskommandeur und Armeekommandeur 1. und 2. Ranges. Die Anlehnung an das französische Beispiel tritt beson- ders stark in der Schaffung der würde eines „Marschalls der Sowjetunion" zutage, die persönlich an besonders ver- dienstvolle Personen des ehemaligen Sommandeurstandks verliehen wird. / Masjenvergiftung durch Pilzgenuß. In Valence in Frankreich mußten 16 Gäste zweier Restaurants nach dem Genuß von Pilzen mit schweren Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Zwei von ihnen sind bereits kurz nach ihrer Einlieferung gestorben, bei zehn anderen besteht Lebensgefahr. Ohne-halt-Flug New Pork—Kowno mißglückt. Der frühere amerikanische Heeresflieger Felix Waitkus, der am Sonnabendmorgen mit dem Eindecker „Lithuanica" in New Port zu einem Alleinflug ohne Zwischenlandung nach Kowno aufgestiegen war, hat seinen Plan nicht durchführen können. Infolge schlechten Wetters über dem Ozean gingen seine Brennstoffvorräte vorzeitig zu Ende, so daß er kurz nach Erreichen der irischen Küste, wenige Kilometer von dem Flugplatz Ballinrobe entfernt, im Nebel eine Notlandung vornehmen mußte. Dabei wurde das Flugzeug schwer be schädigt, während der Flieger wie durch ein Wunder unver letzt blieb. Waitkus will nach Ausbesserung seiner Maschine den Flug fortsetzen. Weltausstellung in New Park 1SZS/1S40. Als Vorsitzende eines Organisations-Ausschusses teilen George McAneny und Edward F. Roosevelt, ein entfernter Verwandter des Präsidenten der Vereinigten Staaten mit, daß für das 1939/1940 anläßlich der 150-Iahrfeier des Inkrafttretens der.Bundesverfassung und der Vereidigung George Wa shingtons eine Weltausstellung in New Porl geplant sei. Als Ausstellungsgelände sei ein 1003 Acre großes Gelände in der New Porter Vorstadt Queens vorgesehen, das nach der Beendigung der Ausstellung samt den für ständig er richteten Ausstellungsgebäuden als ein großer Stadtpark weiter verwertet werden soll. Buch und Spaten gehören zusammen Das Arbeitslager Voiglsberg gewann eine Bücherei In der Woche des Buches 1934 hatte der Reichsminister ür Volksaufklärung und Propaganda einen Wettbewerb ür Arbeitsdienstlager veranstaltet: „Welche Bücher im Ge- amtwert von 100 bilden den Grundstock einer Lager- nicherei?" Von den neunhundert Einsendungen von Ar beitsdienstlagern aus ganz Deutschland erhielten achtzehn männliche und zwei weibliche Arbeitsdienstlager als Preise je eine Lagerbücherei im Wert von 100 außerdem wurde für eine besonders vorzügliche Zusammenstellung als Sonderpreis, eine Bücherei im Wert von 1000 ver geben. Dieser Sonderpeis fiel nach Sachsen, und zwar aus die Abteilung 4 der Arbeitsdienstgruppe 164 (Arbeitsdienst lager Voigtsberg bei Oelsnitz i. V.). — Bei der Ueberrei- ckuna dieser Laaerbückerei erklärte Gauarbeitsführer Köb- Viefes Plakat erscheint zur .Woche Ler Deutschen Sucher 1-55" M.pktoder dir 5. November) krsottlu Betriebes u. Schaufenstern zum Nurhan- komme« unL für Lar -ule Leutsche Huch «erden ier vom Aroeusgau r-elpzig, oag oiese kostbare Bücherei ein Ansporn sein solle zur Tradition, habe doch im Vogtland die Wiege der sächsischen Arbeitsdienstlager gestanden. Die Männer vom Arbeitsdienst dürsten neben der körperlichen Arbeit auch die geistige Arbeit nicht vergessen. — Der Leiter der Reichsschrifttumsstelle beim Reichsministerum für Volks aufklärung und Propaganda, Pg. D etz, überreichte im Namen des Reichsministers Dr. Goebbels die Bücherei und erinnerte dabei an das Wort des Ministers: „Buch und Spaten gehören zusammen!" Auch der körperlich arbeitende Mensch bedürfe der dauernden Verbindung mit der Kultur. Das Lager solle die Lücherei hinnehmen als eine Freundin und Helferin nach dem Ausspruch des Führers: „Ein Volk, das seine Kultur aufgibt, ist ebenso verloren wie ein Volk das feine Arbeit aufgibt." Im Auftrag des Landesstellenleiters Salzmann über brachte ver Kulturreferent Pg. Wichmann Gruß und Glück- wunsck der Landesstelle. Bei der Besichtigung der Bücherei und des Lesezimmers, das die Lagerinsassen mit selbstgefertigten Schränken, Bän ken, Tischen und Stühlen ausgestattet haben, überreichte Bürgermeister Risse, Oelsnitz, dem Lagerführer, Feldmei ster Walther, eine Büste des Führers Adolf Hitler, die in der Bücherei Aufstellung fand. AnmeldepllW der Werl- und Bereinsvüchereien bis 10. Oktober Ich bringe meine Bekanntmachung vom 27. August 1935 in Erinnerung, derzufolge alle Werk- und Vereins büchereien der Reichsarbeitsgemeinschaft der Betreuer deut scher Werkbüchereien in der Reichsschrifttumskammer, Ber lin W 8, Leipziger Straße 19, zu melden haben: 1. Namen und Anschrift der Werke bezw. Vereine, die Büchereien unterhalten. 2. Namen und Anschrift der Be treuer der Büchereien und Angabe, ob der einzelne Betreuer Haupt- oder nebenamtlich tätig ist. 3. Den Buchbestand (Anzahl der Bände). 4. Anzahl der leseberechtigten Werk- bezw. Vereinsangchürigen. Mit der Anmeldung sind die Listen der einzelnen Bü chereien zur Durchsicht einzureichen. Die Neichsarbeitsge- meinschaft ist ermächtigt, für diese Durchsicht einen Unkosten beitrag zu erheben, der sich nach der Größe der Büchereien staffelt. Zunächst wird eine Grundgebühr von 5 fest gesetzt, die mit der Anmeldung auf das Postscheckkonto der Betreuer deutscher Werkbüchereien, Berlin NW 7, Nr. 161215) einzuzahlen ist. Da noch nicht alle Büchereien ihrer Anmeldepflicht nach gekommen sind, verlängere ich die Meldepflicht bis zum 10. Oktober 1935. Ich mache nochmals darauf aufmerksam, daß die Werke und Vereine auf Grund der 88 4 und 6 der ersten Durchführungsverordnung des Reichskulturkammer gesetzes vom 1. November 1933 (RGBl. I, S. 797) zur An meldung verpflichtet sind, und daß somit diejenigen, die ihre Meldung nicht fristgemäß einreichen, gegen eine reichsgesetz liche Bestimmung verstoßen. Zur Vermeidung von Mißverständnissen stelle ich ferner fest, daß Werke und Vereine, die mehrere Büchereien unter halten, verpflichtet sind, jede einzelne Bücherei zur Meldung zu veranlassen. Die Meldepflicht in dieser Form besteht auch für diejenigen Vereine, die, wie der Borromäusoerein, sat- zungsgemäß nur an Vereinsmitglieder Bücher ausleihen. Der Präsident der Reichsschrifttumskammer * V. gez. Wismann. 2. Ostsächsischer Geländewettbewerb des NSS« Nach dem großen Erfolg der Sächsischen Nachtprüfungs- ahrt der Motorbrigade Sachsen veranstaltet am kommenden Sonntag, 29. September, die Motorstandarte 233 (Dresden) )en 2. Ostsächsischen Geländewettbewerb. Der Wettbewerb ündet in Form eines Mannschaftsfahrens zu je drei Fahrern mf Krafträdern, Krafträdern mit Beiwagen sowie Personen vagen statt. Es« sind vier Wertungsgruppen vorgesehen. Folgende Uebungen sind dem Wettbewerb zu Grunde gelegt: i. Startprüfung; 2. Anfahren von vier Meldestellen; 3. Fin- ügkeitsübung und 4. Beobachtungsprüfung. Teilnahmebe- :echtigt sind die Angehörigen folgender Verbände: DDAC, FJK, HI, NSKK, Wehrmacht, SA, SS, Arbeitsdienst, Polizei, Reichsbahn, Reichspost, Technische Nothilfe usw., oweit sie ihren dauernden Wohnsitz im Umkreis von fünfzig Kilometer um Dresden haben. Der Start ist am Sonntag, !9. September, früh 8 Uhr, aus dem Alaunplatz in Dresden, verbunden mit Flaggenhissung und Fahrerapvell. Die Fahrt trecke beträgt 160 Kilometer. Das Ziel befindet sich in Waltersdorf (Sachs. Schweiz), Gaststätte „Zum Erb- zericht", wo auch die Preisverkünduna stattfindet. Zur Ber eitung kommen goldene, silberne und eiserne Plaketten an üe siegenden Mannschaften. Dieser Geländewettbewerb ist i »in weiterer Prüfstein für- das Verhalten und Können der lkraftsahrer im Gelände, sür die Beherrschung der Maschine > m allen Lagen und die Ueberwindung aller Hindernisse.