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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswalöe, Schmie-eberg «. A Netteste Zeit««g des Bezirks I - - Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl, des Ska-Kals und des Finanzamts Dippoldiswalde Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Anträgen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeln-e-Verbands-Girokvnto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dlppol-iswal-e Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Anzeigenpreis: Die 4K Millimeter breite Millimeterzslle 6 Rpfo.; Im Terttell die 93 Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. Anzeigenschluß: 1v Uhr vormittags. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig Freitag, am 27. September 1935! 101. Jahrgang Nr. 226 i Schicksalsgemeinschort, e i n großer Volkskörper. Heute weih j e - der Deutsche von Deutschen ienseits der Grenze und von ihrem Kampfe (Memelland). In anschaulicher Weise schilderte er, wie er im Krieg« bei Belgrad eine deutsche Siedlung gefunden und ging dann ein auf den Daseinskampf (auch manchen Sieg) der Deutschen In Jugoslawen, der gegenwärtig nicht so hart ist, wie im Memellland. In einer kurzen Geographiestunde mit den anwe senden Schulkindern sprach der Redner über Len Iugoslavenstaat, in dem seit 150 Jahren Deutsche siedeln, über Serben, Kroaten, Slovenen, ihre Hauptstädte Belgrad, Agram, Laibach. 500 Jahre hat der Türke über Belgrad geherrscht. Sächsische Bergleute sind im 19. Jahrhundert in Serbien angesiedelt worden. Nach Worten über Kroatien führte Redner seine Hörer nach Laibach mit seiner deutschen Kulturstätte, der Philbarmonie, die die Slovenen zu einem Soldatenkino gemacht haben. Dann sprach Redner über die Kolonisation. Bon den 2 Millionen Minderheiten im 12- Millionen-Iugollavenstaate sind 700000 Deutsche, die von der Kal lerin Maria Tyeresia un- Joseph II. nach der Rettung Wiens in dem arg verwüsteten Lande angesiedelt wurden. Es war ein Eh rendienst dieser deutschen Siedler im Banat, aber auch ein harter Menit. Doch sie haben es geschafft, haben ein blühendes Land ge- führte -er Redner seine Hörer im „Fluge" über 1iX)0 Kilometer deutscher Siedlungen, beginnend an der Sied lung nördlich der Donau, dl« vor 150 Jahren erstand. Dort sind die Häuser nur mit schmalem Giebel noch der Straße gebaut, in diesem Giebel nur die gute Stube, In der -le Betten der Helrats- ' Seitliches und Söchlisches Dippoldiswalde. Heute mittag wurde an der Hans-Schemm> Schule das Sommerhalbjahr beendet. Die Herbstferien währen 14 Tage. Am 14. Oktober beginnt der Unterricht wieder. Dippoldiswalde. Der Lebensraum, der dem deutschen Bolke in seinem Vaterlande gegeben ist, ist begrenzt. Seit frühen Zeiten haben sich daher Deutsche nach fernen "Ländern aufgemacht un- dort neue deutsche Siedlungen geschaffen. Der Vertrag von Ver sailles hak weite Teile vom Mutterlande abgetrennt. So leben viele Deutsche unter fremder Obrigkeit. Sie sind genau so fried liebend wie wir, sie wollen aber ihr Deutschtum bewahren. Doch da gegen geht es. Ueberall ist das Außendeukschtum zum Kampfe ge drängt worden. Eine Welle der Unterdrückung geht über unser bodenständiges Volkstum jenseits der Reichsgrenzen. Eine plan mäßige Entdeutschung wirb in Südtirol getrieben, die soweit geht, daß deutsche Denkmäler zerstört, deutsche Familiennamen geän dert werden müssen. In Ost-Oberschlesien wird das Deutschtum mit allen nur möglichen Mitteln verdrängt. Vor Mor- und Uebcrfall schreckt man nicht zurück. Wie schlimm es im Memel lande aussieht, das berichten tagtäglich die Zeitungen. Terror und Wahlhinderung sind die Mittel, mit denen man das Deutschtum völlig unterkriegen will. In Ungarn haben kürzlich ähnliche Kämpfe stattgefunden. Und was das Sudetendeutschtum zu erlei den hat, das spüren wir, so nahe -er Grenze, ja am besten. Mehr als 400 000 deutsch« Arbeitslose bei 753 000 Arbeitslosen in der gesamten Tschecho-Slovakei. Unterernährung, Krankheit, Siech tum, Niedergang alles deutschen Lebens sind die Folgen. In Sow jet-Rußland Hungersnot bis zur Katastrophe, härteste Verfolgung. Bedrückung, Entrechtung in Rumänien, Eupen-Matmedy, im Bal - tcnlande. Aber trotzdem halten die Volksgenossen dort treu zu ihrem Volke, denn sie wissen, daß sie mit dem deutschen Gesamt volke unlösbar verkettet sind. An u n s ist es nun, auch in Treue zu ihnen zu stehen, die deutsche Not im Ausland mitzutragen, mit zuhelfen, daß sie ihren Kampf bestehen können. Der Volks bund für das Deutschtum im Auslande ruft jeden auf, Liesen Kampf mitkämpfen zu helfen. Dazu sollte auch der Tag des deutschen Volkstums dienen, der aus dem Fest der deut schen Schule herausgewachsen ist, und der in den meisten Orten des Reiches am Sonnabend/Sonntag festlich begangen worden ist. Hier war das an jenen Tagen aus mancherlei Gründen nicht mög lich, deshalb veranstaltete die hiesige Ortsgruppe des VDA erst gestern eine Volksdeutsche Feierstunde in der „Reichs- Krone" und wurde dabei unterstützt von Pfarrer Ebert, Pirna, der über „Kampf des Deutschtums in Jugoslawen, Erlebtes und Er-t schaules" sprach, weiter vom MGV. „Elbgoufänger", der Hans- Schemm-Schule, BDM und IV. Op. 121 von Franz Schubert, gespielt von Kantor Berpau auf dem Klavier, eröffnete als Ein gangsmarsch den Abend. Dann sprach der Leiter der Ortsgruppe, Oberlehrer i. R. Günther. Nicht weniger als KOOO Veranstaltun gen seien in den letzten Tagen vom VDA abgehalten worden, alle zu dem Zweck, darauf hinzuweisen, wie viele deutsche Brüder außerhalb -er Reichsgrenzen wohnen. Oberlehrer Günther führte dann aus, wie viele deutsch« Siedlungen es außerhalb der Gren zen gibt, und wies besonders auf die Not deutscher Brüder und Schwestern in Italien und im Memelland hin, besonders in letzte rem, das ein urdeutsches Land ist. Er hieß alle herzlich willkom men, insbesondere den Redner, die Vertreter der NSDAP und ihrer Gliederungen und die Mitwirkenden. Der heutige Abend solle einführen in die Arbeit des VDA, hoffentlich bringe er auch ein Vorwärtskommen in den Bestrebungen der Ortsgruppe. Ge meinsamer Gesang „Stimmt an mit Hellem, hohem Klang" leitete über zu zwei sehr hübschen Volkstänzen des BDM, die begleitet waren von Violine- und Guitarrespiel. Dann trat der Schülerchor der Hans-Schemm-Schule auf die Bühn« und sang unter Kantor Bernaus Leitung schöne Volksweisen „Wer so glücklich ist" und „Des Morgens zwischen drein und vieren". Sie gaben dann auch noch ein Lied, ein Abschiedslied, zu. Die lieblichen Kinderstimmen bildeten einen guten Uebergang zu Pfarrer Eberls Rede. Pfar rer Ebert weilte nach dem Kriege lange Jahre dort, es war also Selbsterlebtes. Er führt« aus: Ein Gut ist uns in neuer Zeit wie der in neuem Leben erstanden, das Volkstum, und die Volksver bundenheit aller deutschen Mutes und deutscher Sprach« ist uns neu geworden. Damit soll frühere Arbeit des VDA nicht zurück- gestellt werden. Aber was früher nur einzelne In Dolkslums- arbeit sahen, das Ist heute deutsches Gemeingut, wir sind eine Vas Memelland ist und war immer deutsch Schwedische Blätter über die Memelsrage Stockholm, 26. September. Das Interesse der schwedi schen Presse an der Lage im Memelgebiet nimmt immer mehr zu. Auf die litauische Willkürpolitik wird mit geringen Aus nahmen fast durchweg offen und deutlich hingewiesen. Die Schilderungen der Verhältnisse im Memelgebiet und der Poli tik Litauens zeigen große Sachkenntnis und Objektivität. Dies ist umso stärker zu werten, da die hiesige Presse bekanntlich gerade sür deutsche Fragen oft wenig Verständnis auszu bringen vermag. Den Wahlen im Memelgebiet widmet „Aftonbladet" seinen Leitartikel, in dem es feststellt, das Memelgebiet sei überwiegend von Deutschen bewohnt, und bei den letzten Wahlen hätten im Durchschnitt 80 v. H. der Wähler für die deutschen Listen gestimmt. Diese gesetzlich und unter Schutz des Völkerbundes ltehende deutsche Vertretung sei den litauischen Machthabern indeß ungelegen. Das Interesse gelte in Anbetracht der bevor stehenden Wahlen, vor allen Dingen der Frage, inwiefern es den Litauern gelingen werde, mit ihren gesetzlichen und ! ungesetzlichen Maßnahmen die litauische Stimmenzahl zu er- s höhen. Nach einigen Beispielen der litauischen Willkür erklärt das Blatt, daß der Mutwille, zu dem sich die Litauer im j Memelgebiet erdreisteten, erstaunlich sei. Dies alles habe nur geschehen können, weil sich der Völker- s bund diesen Ungesetzlichkeiten und dem fortschreitenden Ein- § verleibungsprozeß gegenüber untätig verhalten habe. Das Blatt vermutet, daß die leitenden Völkerbundsmächte diesem litau- > ischen Treiben im Memelgebiet in aller Heimlichkeit wohl» wollend zugesehen hätten. Die deutschen Klagen in Genf seien ungehört geblieben. Im Kamps um die nationale Freiheit hätten sich alle deutschen Parteien im Memelgebiet auf einer Einheitsliste vereinigt. Dies sei ein verfassungsmäßiges Recht. Zum Schluß schreibt das Blatt, die Abtrennung des Memelgebietes gehöre zu den unglücklichen Punkten des Vertrages von Versailles. Dadurch sei in überflüssiger Weise ein neuer Unruheherd in Europa geschaffen worden. „Nya Dagligt Allehanda" bringt einen sehr umfangreichen Artikel über den „Unruhewinkel an der Ostsee" und bezeichnet die Frage: „Ist Memel litauisch oder deutsch?" als aktuelles Problem. Die Antwort lautet: „Das Metnelland ist und war bisher immer deutsch, deutsch ist seine Kultur und seine Be völkerung, was aus einem historischen ^Hückblick unzweideutig hervorgeht." Das Blatt befaßt sich eingehend mit der Ge schichte, Kultur und Wirtschaft Litauens und des Memel gebietes, schildert genau die bisherige Entwickelung und kommt u. a. zu dem Schluß, daß Litauen es niemals wagen würde, den einschlagenden Weg zu betreten, wenn es nicht von Sowjet rußland und auch von Frankreich Unterstützung erfahren hätte. Hiller habe in diesen Tagen eine einzig dastehende Geduld gezeigt. Das Blatt befürchtet aber, daß auch eine solche Ge duld in gewissen Lagen Ueberraschungen befürchten lasse. fähigen Kinder aufgestapelt sind. Der Straßenflaub zwingt dazu. Es ist fruchtbares Land. Ein Volk mit hohem, -eutschen, weit vorausschauendem Kulturwillen wohnt dort. Auch von Volks festen sprach Pfarrer Ebert, vom Kirchweih- und vom Hochzeits- sest, das besonders groß gefeiert wird un- an dem das halbe Dorf leilnimmt. Eine große Gefahr besteht in der Inzucht und in der seit 1801 von Ungarn betriebenen Magyasierung. Das Erbhof gesetz (wie wirs jetzt haben), besteht dort seit langem, un- es hat geschützt vor Zersplitterung und zur Auswanderung der Zweii- ünd Drittgeborenen geführt, die dann Neugründungen in Kroa tien geschaffen haben. Si« hatten es freilich wesentlich schwerer wie ihre Voreltern. Zwei Drittel der Siedler gingen zu Grunde. Karg ist das Essen dort. Mit schwersten Mitteln nur können sie deutsches Kulturleben schaffen und schützen. Hart bedrängt sind die Deutschen in der -ritten Gruppe, in Slovenien. 60 000 sind ausg«wandert. In Nacht und Nebel mußten sie sliehen, die Drang salierungen waren furchtbar. Nur deutsche Bauern in der Gat schew konnten sich halten. Es sind einstige Thüringer, die wegen Raubes usw. aus Thüringen ausgesiedelt wurden. Sie haben sich immer höchst kriegerisch gezeigt und so auch allen Angriffen wi derstanden. Am schwersten zu Kämpfen hat das Deutschtum in Bosnien, umgeben von der Welt des Islam, die jüngsten d«utschen Kolonien, teilweise erst im 20. Jahrhundert gegründet. Aus einem Nichts hab«n sie ihr bißchen Besitz herausg«wirtschastet. Weit zerstreut, weit weg von Schule und Kirche, und doch haben sie ihr Deutschtum bewahrt. Sie wollen Deutsche bleiben, aber wenn wir nicht Helsen, müssen sie Mohamedaner und Serben werden. Wir sind e i n Volk, so schloß Pfarrer Ebert, verbunden auf Gedeih und Verderb, un- wollen mit helfen, daß sie ihr Deutschtum be wahren können, wollen stehen als e i n Mann. — Lebhafter Bei fall dankte dem Redner für sein« interessanten, mit Humor ge würzten Worte. Der MGV. „Elbgausänger" bot dann die Män nerchöre „Zuruf an Deutschland" von Otto und „Ewig liebe Hei mat" von Breu. Das Jungvolk, geführt von Iungbannführer Frisch, brachte, eingeleilet und geschlossen mit Musik aus Trom pete und Trommel, einen prächtigen Sprechchor zum Vortrag, der sür diese Feierstunde wunderbar paßte und von großer Wirkung war. Das Schlußwort sprach wieder Oberlehrer Günther. Mit Freude konnte er feststellen, daß man mit dem Verlauf -es Abends zufrieden sein könne. Er dankte allen Mttwirkenden, wies nochmals auf die enge Verbundenheit aller Deutschen hin und schloß mit einem Gruß und Dank an den Führer, dem wir Deutschlands Wiedergeburt und den Zusammenschluß aller Deutsch stämmigen danken. Gesang des Deutschland- und Horst-Wessel- Liedes beschloß den Abend. , Dresden. Am Donnerstag fand in der städtischen Feuer- bestattungsanstakt Tolkewitz die Bestattungsfeier sür den Lehrer Preisler statt, der rin Opser des schweren Zugunglücks beim Bahnhof Dresden-Neustadt geworden war. Zahlreiche Lehrer Halbmast am 2. Mob« Der Reichsminister des Innern gibt folgendes bekannt: Nach Anordnung des Führers und Reichskanzlers sehen aus Anlaß der Wiederkehr de» Geburtslage» de» verewig ten Reichspräsidenten Generalseldmarschall von Hinden burg am Mittwoch, den 2. Oktober 1935, alle staatlichen und kommunalen Verwaltungen, Anstalten und Betriebe, die onstlgen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des Lf- entlichen Rechts und die öffentlichen Schulen die Tlaagen auf Halbmast. und Schüler der Schule, wo Preisler wirkte, gaben ihm das letzte Geleit. Für den Reichsstatthalter und die Staatsregierung sprach der kommissarische Leiter des Volksbildungsministeriums, Göpfert, für die Stadt Dresden Bürgermeister Kluge. Die Gedächtnisrede hielt Pfarrer Ebert. Sayda. In das hiesige Amtsgericht wurde durch die Gen darmeriestation Deutscheinsiedel ein Einbrecher eingeliefert, m dessen Besitz sich eine ganze Tasche mit allerhand Verbrecher handwerkzeug befand. Der aus der Tschechoslowakei stammende Dieb war in Seiffen sestgenommen worden. Er dürfte ver mutlich mit den in letzter Zeit in hiesiger Gegend verübten zahlreichen Diebereien in Verbindung stehen. Ostritz. 2n Reunitz wollte der Schmiedegeselle Erwin Springer zwei Findlingsblöcke sprengen Durch unsachgemäßes Umgehen mit der Sprengladung entzündete sich diese vorzeitig. Springer wurde dabei so schwer verletzt, daß er in ein Gör- litzer Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Sein 13 jähriger Neffe, dernhm geholfen hatte, kam mit leichteren Verbrennungen davon. Oberfrohna. Ein 24 Jahre alter selbständiger Friseur wurde früh in der elterlichen Wohnung gasoergistet tot auf gesunden. Die Untersuchungen haben zweifelsfrei ergeben, daß der junge Mann bei dem Vorhaben, sich in später Nachtstunde Kaffee zu kochen, am Gaskocher eingeschlafen ist. Durch das Ueberkochen des Wassers ist die Gasflamme ausgelöscht worden» und da» ausströmende Gas hat den Tod des jungen Menschen herbeigeführt. Sus Bauern, Bürgern UN- Mellern wur-r ein -euMrei Volk. Der ernte- »anktaglvSL Ift -er Lu-err AuS-ruS »trfer unzrrrrtßbaren Bolk-semrtnschaft MtnMnsW -er MrMer-Wv AuSgabeort Dresden für Sonnabend: Schwach windig, wolkig, vorwiegend trocken; etwa» milder.