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Beilage zur „Weißeritz-Leiturrg" Donnerstag, am 19. September 1835 101. Jahrgang Nr. 213 Hols- mmeiu begra- Man , sind. ici. otte ne le Mähe r hier- Durch- niuliche eamlen, e sollen cn Ms heilslijlc wa nÄ llkömpfe chaulurne» mlt Dai- nlaß 7M mmen Führerslab igc. flW.P cs nicht iciaüon" hrschcin- Aniwon Sir Ci- ersannu- nn seine Assom- hallcncn Rczic- ;ung be hen den sk tnnon egicrmy nt cröffeni- -rift der plcmbcr ung, Lie erbreitct verank- tellverlr. 'örtlicher iS: 119?. ammcn- : mcmcl- erzulau- srühcrcn Gegner r Nach- r nn die ibcr Lic nls un- sir dgM te Mei- rdienslcs weis; cs 'lg ihres Las; ihn, en müss ¬ en Wil- s deren Boll un- Bauer Wohl kein Gesetz des Dritten Reiches ist anfangs auf soviel Unverständnis, ja Widerstand gestoßen wie das Reichserbhofgesetz. Die Kritik, die daran oft von zumeist auch geistig unzuständiger Seite geübt worden ist und die hier und da vielleicht noch geübt wird, hat gleichwohl etwas Gutes in ihrem Gefolge gehabt: Sie hat dazu gezwungen, aus der Geschichte selbst die Zeugnisse klar herauszuschälen, die die Richtigkeit der nationalsozialistischen Bauern politik hundertfach unter Beweis stellen. Wer die Geschichte, nach des Führers Zielsetzung, als „Lehrmeisterin für die Gegenwart" durchforscht, wird dabei auch aus ein Gebiet stoßen, das bislang nur ganz selten als schweres Geschütz gegen die Erbhofkritikaster aufgefahren worden ist. Und doch ist es wie kein anderes geeignet, durch seine traurige Deutlichkeit klärend zu wirken: Die Geschichte der Aus wanderung. Eine Gegend unseres Vaterlandes hat zu den 6 Millionen deutscher Auswanderer, die seit dem Jahre 1833 über den Ozean gezogen sind, ein besonders großes Auf gebot gestellt. Es ist der Südwesten des Reiches, zu dem die Pfalz, Baden und Württemberg gehören. Schon vor fünf Jahren hat der bekannte Bevölkerungspolitiker Dr. Burgdörfer die aufschlußreichen Sätze niedergeschrieben: „Der Südwesten des Reiches ist das typische Gebiet der kleinbäuerlichen Parzellenwirtschaft. Bei der in jenen Ge genden herrschenden Sitte der freien Teilbarkeit des Grund und Bodens . . . wurde das Land immer parzelliert, so daß die zahllosen Kleinbetriebe kaum noch in guten Jahren eine Familie ernähren konnten . . . Darum ist es begreiflich, daß die Bewohner jener Gegenden in besonderem Maße geneigt waren, der von ausländischen Agenten usw. an sie gebrachten Aufforderung zur Auswanderung in Neuländer mit Bodenüberfluß zu folgen." chatte die deutsche Auswanderung nach Uebersee schon ihren ersten chöhepunkt um die Wende der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts eben im Südwesten und Westen erreicht, so ist auch in den letzten Jahrzehnten diese Gegend wiederum ausnehmend stark an der Auswande rung beteiligt gewesen. Uebrigens sind bereits vor Burgdörfer diese Tatsachen anderen Forschern nicht entgangen. W. Mönckmeier hatte fast 20 Jahre früher die gleiche Erkenntnis gewonnen: „Durch die herrschende Agrarverfassung und die Erbgewohnheiten hatte die Teilung (der Bauerngüter) die zulässigen Gren zen weit überschritten . . . Das gewaltige Anwachsen der Auswanderung im Laufe der vierziger Jahre war zwar allen deutschen Ländern gemeinsam, aber die alten Aus- wanderungsländer im Südwesten Deutschlands stellen auch ;etzt wieder das größte Kontingent. Die Uebervölkerung hatte in diesen Ländern der Freiteilbarksit ... zu ganz enormen Auswanderungen geführt." Und in der Zeit von 1871 bis 1911 ist der Südwesten sogar mit 602 068 Köpfen, d. h. mit über 21 v. H., an der gesamten deutschen Aus wanderung beteiligt, während von ihrem eigentlichen Be ginn bis zu den vierziger Jahren der Anteil Südwestdeutsch lands noch erheblich größer war. Auch andere Untersu chungen über die Auswanderungsherde in Deutschland zeich nen immer wieder das gleiche Bild: Die Zersplitte- rung des Grundeigentums in kleine Parzellen, also die herrschenden Agrarverhältnisse Südwestdeutschlands Freiteilbarkeit haben sich als ein besonders treiben- sen erwiesen"* ^"wrcherung bester deutscher Volksgenos- R e -""2 Güterzersplitterung hat nun das Zettel» ° 2 -'nen l - stenDamm entgegen- der Wumel ^-^^"^ das Uebel der Auswanderung an hier Man konnte vielleicht meinen, daß 1 ein Anelbenrecht allein genügt chätte. Demgegenüber Kurze Notizen Arthur Henderson, der Präsident der Abrüstungskon ferenz, mußte in ein Londoner Krankenhaus gebracht wer- den. Henderson leidet an einer Magenerkrankung, die gleich- zeitig mit Gelbsucht verbunden ist. Reichspostminister Frhr. o. Eltz-Rübenach hat der Deutschen Zeppelin-Reederei in Friedrichshafen zur Vollen dung der 100. Ozeanfahrt des Luftschiffs „Graf Zeppelin Anerkennung und seinen Glückwunsch ausgesprochen Der Generalstabschef der amerikanischen Armee, Gene ral Douglas MacArthur, gab bekannt, daß er am 15. De zember von seinem Posten zurücktreten werde, um die Lan desverteidigung des neuen Philippinenstaates zu organisie ren und die Armee des Landes auszubilden. Blüttermeldungcn aus Wien zufolge hat der Prinz von Wales den bekannten Ohrenspezialisten Professor Neumann konsultiert. Es handelt sich aber um keine ernste Erkrankung. Der frühere marxistische Bürgermeister von Malaga verübte einen Nevoloeranschlag auf seinen Nachfolger, der der Radikalen Partei angehört. Der Bürgermeister wurde durch einen Schuß schwer verletzt. Wie erst jetzt bekannt wird, hat Ende August eine Kavallerie abteilung der Äeußeren Mongolei 11 chinesische und 8 russische Jäger in der Nähe von Ehulunarschon ain Südabschnitt der mand schurisch-mongolischen Grenze gesangengcnommen. Die Gesänge; nen wurden auf mongolisches Gebiet verschleppt. Einer Meldung der „Humanite" und „Populaire" zufolge hat die französische Regierung den Vertretern der sowjetrussischcn Ge werkschaften die Einreisevisa nach Frankreich verweigert. Es han delt sich um Sowjctrussen, die auf Einladung der französischen kommunistischen Gewerkschaft an einem Kongreß in Paris teilneh- men wollten. Litauische Winkelzüge Zweckmeldungen aus Paris und Kowno An zuständiger französischer Stelle wird erklärt, daß ein Schritt der Signakarmächke gegenüber Litauen nicht er folgt sei, es hätten lediglich Unterredungen staltgefunden. Zn Paris erwartet man also keinerlei Antwort, sondern ist der Ansicht, daß die Angelegenheit durch die am 14. Sep- , tcmber vom litauischen Ministerpräsidenten Tubclis abge gebene Presseerklärung über die bevorstehenden Wahlen in Memel erledigt ist. Die Pariser „Information" meldet aus Kowno: „Man gibt zu verstehen, daß die Antwort der litauischen Regie rung auf die von England, Frankreich und Italien erhobe nen Vorstellungen hinsichtlich der kommenden Wahlen von der Londoner Regierung bereits als befriedigend be urteilt worden ist." Schließlich berichtet das offiziöse franzö sische Hava^büro aus Kowno: Man teilt an zuständiger Stelle mit. daß keine neue Antwort auf die Demarche der Mächte zu den Memelwahlen gegeben werden wird. Man bemerkt, daß eine Antwort auf diese Demarche bereits er folgt sei und daß Tubelis eine öffentliche Erklärung zu die sem Thema abgegeben habe. Der schweren Anklage des Führers und Reichskanzlers in der denkwürdigen Reichslagssitzung, versucht die li tauische Regierung, durch eine rasche Folge von Gegen aktionen zu begegnen. Erstens hat sie in Genf schleunigst ein Interview verteilen lassen, das der litauische Minister präsident der amtlichen Kownoer Telegraphenagentur eigens zu diesem Zweck gegeben hat. Zweitens hat Ministerpräsi dent Tubelis erklärt, die Entziehung des Wahlrechtes beträfe nur eine begrenzte Anzahl von Personen. Drittens hat der litauische Außenminister Lozoraitis in Genf eine Erklärung abgegeben. Zu dieser dreifachen Aktion ist folgendes zu sagen: Erstens hat das litauische Zweckinteroiew selbst in Genfer Kreisen keinen Eindruck mehr machen können; sogar auf diesem Boden gilt Litauen als notorisch illoyal, ver tragsbrüchig und bis zu einem gewissen Grade diffamiert; daß Deutschland beispielsweise in der berühmten Reichstags erklärung Adolf Hitlers bei seindr Bereitschaft zum Ab schluß von Verträgen mit allen Staaten als einzigen Staat Litaum ausdrücklich ausnahm, ist in Gens auch heute noch nicht vergessen. Die Behauptung des litauischen Minister präsidenten zweitens über die begrenzte Entziehung des Wahlrechts ist eine bewußte Unwahrheit; auch Herr Tubelis weiß sehr wohl, daß die Zahl der Wahlrechtcntziehungen im Wege von Paßschikanen, rechtswidrigen Verurteilungen usw. die Zahl 4000 heute bereits überschritten hat! Das ist bei einer Zahl von ungefähr 40 000 Wählern im Memelland ein ungeheuerlicher Prozentsatz. Ferner ist nichts darüber bekannt geworden, ob Herr Tubelis den Vertretern der Signatyrmächte irgendwelche amtlichen Zahlen genannt hat. Zum dritten sind die Erklärungen des litauischen Außen»! Ministers in Gens der Gipfel der Heuchelei von allem, was! man bisher selbst von den für ihre notorische Unwahrhaftig keit bekannten Litauern gewohnt gewesen ist. Es gehört schon ein trauriger Mut dazu, nach zwölfjährigen ständigem Brüchen der Memelkonvention, des Memelstatuts, der Völ-! kerbundssatzung, des Versailler Diktates und des Pariser! Mächteabkommens sich dort in Genf hinzustellen und zu be-> haupten, die volle und loyale Beachtung aller internationalen; Verpflichtungen seien die Grundlage der litauischen Politik. Rein sachlich hat dieser Litauer gegenüber allen Anklagen nichts anderes zu entgegnen als die jämmerliche Behaup tung, diese dürften nicht als berechtigt anerkannt werden! Und wenn er dabei die Dreistigkeit hat zu bemerken, jene Anklagen störten die Zusammenarbeit zwischen den Völ kern, so erweist sich Herr Lozoraitis als ein gelehriger Schü ler des Bolschewisten Litwinow, der sich soeben wegen seiner unverschämten Ausfälle in Gens von dem polnischen Außen minister Beck vor aller Welt moralisch ohrfeigen lassen mußte. Diese Gelehrigkeit ist nicht weiter verwunderlich angesichts der Tatsache, daß ja das französisch-russische Mi-s litärbündnis seine Ausläufer auch auf Litauen erstreckt und; daß ja bereits im Frühsnmmer eine starke Mission sowjet- russischer Fliegerosfiziere in engster Zusammenarbeit mit dem litauischen Innenminister und den litauischen Militär behörden etwa 50 Flugplätze in Litauen auswählte, die sowjetrussischen Flugstreitkrästen jederzeit, zur Verfügung; stehen. Aber erst am Schluß seiner peinlichen Erklärung läßt der Herr litauische Außenminister die Katze aus den* Sack. Er erklärt, der Völkerbund müsse nicht nur Kon flikte regeln, sondern auch verhüten. Diese Bemerkung ist sehr aufschlußreich. Sollte man in Kowno angesichts der- aufs äußerste gespannten Lage und der aufs äußerste ge reizten Stimmung der Memelländer, angesichts ferner der» angekündigten internationalen Kontrolle der Memelwahleir und angesichts der wiederholten ernsten Warnungen Deutschlands einen — Konflikt befürchten und sich für allo Fälle die Unterstützung Genfs sichern wollen? Der Völkerbund hat bisher seine dokumentarisch festge legten Verpflichtungen gegenüber dem Protektoratsland an der ' inel sträflich vernachlässigt, und zwar nicht ohne wohl übe. ,te Absicht. Immerhin ist es vielleicht ein Anzeichen für eine beginnende Wandlung der Haltung Genfs selbst gegenüber Litauen, daß keine der drei litauischen Gegen aktionen dort einen merklichen Eindruck hinterlassen hat und daß nach der Erklärung des Herrn Lozoraitis die Ver sammlung kurzerhand geschlossen wurde ohne daß er ein Echo verzeichnen konnte. . aber muß festgestellt werden, daß auch in Gegenden mit herrschendem Änerbenbrauch ein solcher Verlust wertvollsten deutschen Blutes durch Ueberseezüge eingetreten ist. Man sieht: Anerbenbrauch allein tut's eben nicht. Doch hierfür ebenfalls einen wirklich unvoreingenom menen Zeugen aus vergangenen Tagen. Wir lesen bei dem schon genannten Mönckmeier: „Für jede Auszahlung von Erbteilen wird und muß meistens eine neue Hypothek ausge nommen werden, so daß die Maximalgrenze der Verschul dung bald überschritten wird und es zum freiwilligen oder unfreiwilligen Verkauf kommt. Der Erlös wird dann ge teilt, und der dem bisherigen Besitzer zukommende Teil reicht vielleicht gerade aus, um in Amerika ein mit Hypo theken nicht belästungssähiges, schuldenfreies Grundstück zu erwerben." Also auch Anerbenbrauch allein führt häufig zwangs läufig zur Auswanderung. Hier hat gleichfalls bekanntlich das Reichserbhofgesetz eingcgriffcn, indem es die Erbhöfe neben ihrer Unteilbarkeit vor allem für unbelastbar erklärt N. Walther Darre wußte um alle diese Dinae. als er klar- , gelegt hat, daß die Erbauszahlungen „im allgemeinen zu verschuldeten Bauernhöfen führen". „Es ist damit eigent lich nur eine Frage der Zeit", so heißt es bei ihm weiter, „wann der Besitzer mit dem weißen Stab in der Hand di« Scholle der Väter verläßt" und sich, so können wir heut« hinzufügen, dem Strom der Auswanderer anschließt. Güterzersplitterung bei freier Teilbarkeit und Boden verschuldung durch Anerbenbrauch waren die zwei Wegwei ser, die den Pfad zum Verlust Millionen deutscher Menschen zeigten. Allerdings kam dazu ein dritter Auswanderungs herd in den Gebieten mit vorherrschendem Großgrundbesitz. Den beiden ersten Beweggründen hat das Reichserbhofgesetz ein donnerndes 5, t geboten. Das Reichserbyofgesetz bildet in der nationalsoziali stischen Bauernpolitik einen Eckstein. Das Ziel dieser ganzen Politik ist, dem Bauerntum die Scholle zu erhalten I und damit der Nation in seinem Bauerntum den Ernäh rer und den B l u t s q u e l l. Durch das Werk des Führers hat der deutsche Bauer endlich eine feste Grundlage und die I Freiheit erlangt, so daß er nun fortan alle seine Kraft wid men kann dem Volk und dem Reich. Dem Führer aufs Schießübungen der ika- lienischen kamelreiier in Libyen. Wie verlautet, hat der Gouverneur von Li byen, Marschall Balbo, sämtliche Vollmachten erhalten, um bei Kriegs ausbruch selbständig bandeln zu können. Wetlbild (M)